Opernvoting - Die Miesen

  • Einen schönen guten Tag zusammen,


    angeregt von dem Opernvoting TOP 10, wollte ich doch mal wissen, welche Opern Ihr überhaupt nicht mögt. Sei es vom Libretto oder von der Musik? Oder von beidem.


    Wo regt sich Euer Brechreiz? Und warum?




    Also, ich hab's leider so gar nicht mit


    Ariadne oder Daphne - ÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖDE


    Puccinis "Schwalbe" hat mich arg zwiespältig werden lassen - angeblich als Fortsezung zu La Bohème gedacht und aus Urhebrrechtsgründen mit anderen Protagonistennamen versehen, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die gute Musette freiwillig aus dem Leben scheidet


    Grausam fand ich auch Tchaikovskis Blumenoper "Jolanthe" - da bin ich eingeschlafen und Janaceks "Das schlaue Füchslein" erschließt sich mir leider auch nicht.


    LG,


    Knuspi

  • Und dann fällt mir noch ein, dass ich mich furchtbar gelangweilt habe bei - ohweia, ich komme schon nicht mehr auf den Namen - dieser Barockoper, wo jemand zu einem Silberbaum wird. Also, so was ähnliches wie Daphne nur mit Barockmusik, die zwar herrlich entspannend war, wo ich mir aber schmerzhaft die Zeiten zurück gewünscht habe, wo man während Opern gegessen und pausiert hat.


    Bzgl. Essen: Die Götterdämmerung lässt mich in den Pausen auch immer zum Mäcces eilen und um ehrlich zu sein - an's Rheingold, die Walküre oder Siegfried kommt's für mich nicht ran. Tut mir ja auch leid. :untertauch:


    Und jetzt begehe ich das totale Sakrileg: Parsifal - niemals wieder! Ich fand das Ganze lächerlich.

  • Am fadesten bisher fand ich Peleas und Melisande.
    Die Musik von Debussy ist zwar ausschnittweise schön - aber am Stück... ch ch ch. (=Schlafgeräusch).


    Übrigens glaub ich, dass wer sagt, dass er noch nie in der Oper eingeschlafen ist, lügt? (Freu mich auf die Gegenpostings :D )


    Aber so verschieden sind wir eben - liebe Knusperhexe - Ariadne ist eine meiner absoluten Lieblingsopern, wo ich überhaupt ein großer Richard Strauss-Fan bin.


    Meinerseits hab ichs mit den modernen und atonalen nicht. So bin ich zuletzt der so hochgelobten Produktion von Moses und Aron in der WSO ganz bewußt ferngeblieben, wobei mir von mehreren Seiten "Banausentum" vorgehalten wurde.


    Und Brechreiz hatt ich noch nie - aber Fluchtgedanken.

  • Ich möchte mich nicht auf eine bestimmte Oper festlegen und würde die Opern die ich nicht mag, auch nicht als " Miese" bezeichen. Schließlich sind die Geschmäcker unterschiedlich.
    Padre


  • Ahoi Brangäne - den Namen fand ich übrigens immer super! :) Witzig, das mit der Ariadne. Ich hab' gedacht, ich sterbe ;) Pelleas fand ich sehr schön - hab's aber bisher noch nie gesehen. erinnerte mich an die heiß geliebten Königskinder.


    Mit dem atonalen und modernen hab' ich's auch nicht so. War aber wider Erwarten ganz begeistert von Brittens Sommernachtstraum. Lag vielleicht aber auch an der stimmigen Inszenierung. Da wurde ein ganzer Mikrokosmos der Elfenwelt in Köln auf die Bühne gezaubert. Das hat sich mir total eingeprägt. Die Kostüme waren vom Hans Schavernoch und der hat aus den Vollen geschöpft!

  • Hallo Brangäne,

    Zitat

    Übrigens glaub ich, dass wer sagt, dass er noch nie in der Oper eingeschlafen ist, lügt? (Freu mich auf die Gegenpostings)


    Ich riskier's, daß Du mich der Lüge zeihst: Ich halte "Pelléas et Mélisande" für eine der spamnnendsten Opern, die je komponiert wurden. Kaum ein Komponist zieht mit Debussy gleich in Sachen festlegen einer Stimmung und innere Vorgänge der Figuren. Dazu ist das Werk formal relativ kleinteilig gebaut, wodurch zumindest mir auch nicht der Atem auf den langen Strecken ausgeht.
    Ich bin völlig überzeugt, daß ein langweiliger "Pelléas" ausschließlich der Aufführung anzulasten ist.


    Nun meine "Miesen"-Liste, wobei ich nicht von "Miesen" als von "Ungeliebten" sprechen möchte. Wertende Reihung, ungeliebteste Oper am Schluß der Liste als 1).


    10) "Daphne" (Strauss)
    9) "Frau ohne Schatten" (Strauss)
    8 ) "Die schwarze Maske" (Penderecki)
    7) "Kabale und Liebe" (Gottfried von Einem)
    6) "Einstein on the Beach" (Philip Glass)
    5) "Ariadne auf Naxos" (Strauss)
    4) "Intermezzo" (Strauss)
    3) "The English Cat" (Henze)
    2) "Arabella" (Strauss)
    1) "Der Rosenkavalier" (Strauss)


    :hello:

    ...

  • Cerha: Rattenfänger
    Staud: Berenice


    bei den anderen kann ich mich jetzt schon nicht mehr erinnern - erfolgreich verdrängt bzw. die Komponisten- oder Werknamen nie richtig gemerkt.


    Straussens Ariadne habe ich mehrmals und mit Vergnügen in der Staatsoper gehört, werde ich mir aber sicher nicht als CD zulegen, da kommen eher Salome und Elektra in Betracht.
    :hello:

  • Hallo KSM,
    wirklich das arme Rattenfängerlein?
    Ich sah seinerzeit die Uraufführung in Graz, mochte das Stück absolut nicht, sah es dann nochmals in Wien und dachte: Na, gar so schlecht, wie ich's in Erinnerung hatte, ist es auch wieder nicht.
    Ich find's eigentlich besser als den "Riesen"... :stumm:
    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Ich find's eigentlich besser als den "Riesen"... :stumm:


    Den hab ich mir erspart. Beim Rattenfänger war ich auch nur, weil mir jemand eine Freikarte angeboten hat. Die habe ich aber nur bis zur Pause genutzt ...
    :wacky:

  • in der ariadne heisst es ja: "die oper hat längen, gefährliche längen" - das stimmt auch oft. nicht aber in der ariadne, dafür z.b. im capriccio, die hat überhaupt nur längen.


    gar nicht brauche persönlich ich den frühen verdi (den späteren eigentlich auch nicht wirklich). oder so manches französische (vieles von meyerbeer, auber, ...).


    wobei ich im allgemeinen meine, dass beim live-erlebnis auch opern, die auf platte vielleicht fad erscheinen, durchaus gut sein können. mit einer guten regie wird auch ein langweiler interessant.


    greetings, uhlmann

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  • Spaß beiseite , Gerhard Hauptmann ist tot und Hameln gibt es immer noch. Eins hat mit dem anderen natürlich nichts zu tun.
    Padre


  • Bei "Pelléas" kann ich mich anschliessen - obwohl ich einräumen muss, dass meine Begleitung da im zweiten Teil seelig geschlummert hat (ausgerechnet in Berlin: Berghaus/Gielen)...


    Bei zwei Stücken aus oben stehender Liste muss ich zugeben, dass ich mich immerhin nicht gelangweilt habe: "Schwarze Maske" und "Einstein" (letzteren fand ich sogar richtig spannend...). Und bei einigem von dem Rest ist es zum Schlafen schlichtweg zu laut.


    Was mir nicht sonderlich liegt (nicht wertend, sondern als Frage des persönlichen Gefallens) "Manon" von Massenet oder "Elisir" von Donizetti. Beim "Elisir" bräuchte es mehr als einen Grund, damit ich mir das anschaue.

  • Die Schwierigkeit besteht darin, dass einem sehr viele Opern nicht gefallen, da sie einem von der Richtung her überhaupt nicht liegen.
    Hab z.B. bei einer Henze-Oper mal nach ca. 20 Minuten weggeschaltet, aber auch schon bei Barockopern (als ich grad keine Lust drauf hatte) oder romantischen (dito).
    Einerseits ist viel stimmungsabhängig, andererseits wird die Listenerstellung dadurch erschwert, dass ich mir viel einfach gar nicht anhöre, das mir nicht gefallen könnte :D


    Bisher lässt sich konstatieren:
    - "moderne" Opern
    - gaaaaanz alte Opern (Laaaaangweilig :stumm: )
    - schwülstig romantische Opern
    - schlecht geschriebene Opern aus Epochen, die einem eigentlich liegen sollten (wohl das Ziel des Threads...); darüber muss noch mehr nachgedacht werden, bevor die Bloßstellung erfolgt :pfeif:
    - diverse Stile des 20. Jahrhunderts (u.a. Strauss)
    - viel 08/15-Belcanto :angel:


    Kann sich aber die nächsten Jahre auch noch ziemlich ändern ;)


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Ich finde partout keinen Zugang zu Lulu und Wozzeck. Ich besitze je eine hochgelobte Gesamtaufnahme - und habe sie noch nie zu Ende gehört, da ich mich unendlich langweile. Büchners Vorlage gefällt mir ohne Bergs Musik weit besser. Dabei mag ich Bergs Instrumentalmusik durchaus. Es mag daran liegen, dass ich beide Werke noch nicht auf der Bühne gesehen habe.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner



    Ich halte "Pelléas et Mélisande" für eine der spamnnendsten Opern, die je komponiert wurden.
    :hello:


    Siegmund Freud lässt grüssen :D

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Nein, eigentlich eher ein Tunnelsyndrom in der rechten Hand.
    Und was der viel zu wenig gespielte "Pelléas" mit Spam zu tun haben kann, mußt Du mir erst einmal tiefenpsychologisch erklären. :D
    :hello:

    ...

  • Hallo!!


    Ich würd die ungeliebten Opern nicht als mies sondern als FAD bezeichnen, und das wären folgende 1 ist die fadeste!


    1 Ariadne auf Naxos - R.Strauss
    2 Carmen - G. Bizet
    3 Aida - G.Verdi
    4 Daphne - R.Strauss
    5 Der Rosenkavalier - R. Strauss
    6 Siegfried - R.Wagner
    7 Zaide - W.A. Mozart
    8 Faramondo - G.F.Händel
    9 Capriccio -R. Strauss
    10 Corradino- C. Galante


    LG Joschi

  • Zitat

    [i]
    6 Siegfried - R.Wagner


    Siegfried hat doch alles, was Spaß macht: Sex and Crime. In einer guten Inszenierung ist Siegfried wirklich unterhaltsam. Ich erinnere mich wehmütig an die Kupfer Inszenierung in BY.
    Allerdings gebe ich zu, dass das lange Schlussgespräch S/B Längen hat, wenn es nicht von erstklassigen Sängern dargeboten wird.


    BTW Strauss: Wie an anderer Stelle bereits gesagt: IMO Zeiterscheinung, so eine Art verspätetes fin de siecle; was bleiben wird ist IMO Salome und Elektra. Evtl. auch der Rosenkavalier. Leider wohl nicht die Ariadne.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

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  • Zitat

    Zitat Misha
    Siegfried hat doch alles, was Spaß macht


    Ja, finde ich auch. Meiner Meinung nach ist das sogar eine der kurzweiligsten und unterhaltsamsten Wagner-Opern - bis zum Schlußduett. Das hängt dann ein wenig bis zu "Ewig war ich". Aber was man gegen das Werk wirklich haben kann, habe ich nie begriffen.


    :hello:

    ...

  • Was mir leider auch so gar nicht gefallen hat, obwohl ich mir so viel von versprochen habe, war die "Mona Lisa" und die "Iphigenie" - Also, die hat mich schon arg verzweifeln lassen. :(

  • Zitat

    Original von Misha
    Siegfried hat doch alles, was Spaß macht...
    Allerdings gebe ich zu, dass das lange Schlussgespräch S/B Längen hat, wenn es nicht von erstklassigen Sängern dargeboten wird.


    Also praktisch immer! :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo!


    Ich habe nichts gegen das Werk, habe es allerdings nie so gehört, dass es mich packt und fesselt. Meist habe die Oper nur als langweiligen Gefasel gehört, daher meine Nennung!!


    LG joschi

  • Dass sich die "Geister" tatsächlich so scheiden! Eigentlich interessant, wenn man die Beiträge im Tread so durchliest.
    Seltsam - für mich - das R. Strauss von so vielen als langweilig empfunden wird.
    Na ja - so sind wir halt doch sehr verschieden.
    Apropos "einschlafen" (was dem Edwin noch nie passiert ist - :beatnik: )
    fällt mir noch "Roberto Devereux" ein - da hatt ich ein höchst erholsames Nickerchen. :D


    Und Peleas sollt ich mir vielleicht nochmals anhören - damals war das wirklich gähnend langweilig. Sonst mag ich ja Debussy auch so gern (also symphonisch und Klavier etc.).

  • Zitat

    Ich will ja nix sagen, aber der Name Strauss fällt verdächtig oft... :untertauch:



    :D dann brauche ich auch eigentlich nicht mehr zu Posten :D


    obwohl langweilig finde ich seinen Kram eigentlich nicht ... eher als ...ach lassen wir das :pfeif:



    ... aber es gibt auch einige Barockopern die mich langweilen, Keisers gesammelte Werke gehören z.B. dazu.

  • Hallo Forianer,


    hier habe ich mich nur gelangweilt, und war froh, dass es endlich zu Ende war, oder bin in der Pause gegangen:


    Berg: Wozzeck
    Berg: Lulu
    Schönberg: Moses und Aron
    Debussy: Pelleas und Melisande
    Opern von Franz Schreker
    Opern von Hans Pfitzner
    Strauss: Intermezzo
    Strauss: Capriccio
    Strauss: Friedenstag
    Opern, die nach 1950 entstanden sind



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo LT,


    da sind wir einer Meinung. Zumindest, was die Strauss-Opern anbelangt. Intermezzo, Capriccio, Friedenstag sind auch nicht mein Ding. Alle anderen von Dir genannten dagegen schon.
    Da hat Brangäne wohl recht, wirklich erstaunlich, wie unterschiedlich wir hier alle sind.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Hallo Lohengrins,


    gott sei dank, dass die Geschmäcker verschieden sind..., sonst würden wir überhaupt keine Eintrittskarten mehr bekommen.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Zitat

    Original von Liebestraum
    Hallo Forianer,


    hier habe ich mich nur gelangweilt, und war froh, dass es endlich zu Ende war, oder bin in der Pause gegangen:


    Opern von Franz Schreker


    ...grmpf... :wacky:


    :D

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