Schubert, Franz - Klaviersonate D-Dur, D 850

  • Zitat

    und hayate, zar an! jetzt bleibt dir nur noch die 850er...


    Und gerade die mache ich doch liebend gerne.


    Ja, die Sonate für Klavier Nr.18 auch oft "Gasteiner Sonate" genannt, wurde etwa zeitgleich mit der Großen Symphonie in C-Dur geschrieben, nämlich im August 1825 in Steyr und Gastein und erschien 1826 als "Seconde Grande Sonate" op.53 im Druck.


    Aus dem Booklet der Endres Gesamtbox der Sonaten:
    Ihr Widmungsträger ist der junge Pianist Carl Maria Bocklet, dem Schubert hier gleich im virtuos-brillanten Kopfsatz wirkungsvoll "zugearbeitet" hat.


    Tatsächlich ist der Kopfsatz wohl, mit Ausnahme der Wanderer-Fantasie, die virtuoseste Klavierkomposition Schuberts.
    Ich mag ihn sehr.


    Der langsame zweite Satz ist ebenfalls wundervoll, fast eine eigene kleine Welt, ich tauche jedesmal von Neuem in ihn ein.


    Das Scherzo ist wohl eines der schönsten das ich jemals vernommen.
    Nur, wie bei fast allen Schubert Scherzos und Menuetten, sind mir die Scherzos die das Trio umranden teilweise einfach zu lang.
    Hier wiederholt mir Schubert zu oft, mir wäre es immer lieber er würde etwas schneller zum Trio (Mittelteil) kommen.


    Der Vierte Satz, das Rondo Finale, ist etwas ganz bezauberndes.
    Ich will hier wieder kurz aus dem Endres Booklet zitieren:
    In Rondo-Finale schließlich unterbrechen zwei ausladende Zwischensätze die Figuration des kindlich-liebreizenden Tanz Themas. Sechzehntel dominieren im ersten Zwischensatz, während sich das lyrische Intermezzo des zweiten Zwischensatzes stellenweise auch grimmig-unwirsch geriert. "Von Grimassen, mit denen man Kinder zu erschrecken pflegt", schrieb in diesem Zusammenhang Robert Schumann in seiner Rezension.


    Ich könnte mich zwischen den beiden "Grande Sonaten" D.845 und D.850 nicht entscheiden, wenn ich vor die Wahl gestellt werden würde, ich mag beide sehr.


    mit Grüßen
    Christoph

  • Ich habe die D-dur Sonate erst schätzen und lieben gelernt, als ich mir einmal die uralt-Aufnahme von Artur Schnabel (ca. Ende 30er Jahre) angehört habe - Schubert klingt für mein Empfinden in dieser Interpretation äußerst kühn und modern; dieses "aufs Ganze gehen" zeichnet überhaupt die Schnabel-Aufnahmen aus, da wird ab und zu lieber ein "Danebengreifen" in Kauf genommen als brav und langweilig "heruntergespielt".
    Viele Grüße,
    MFP

    Gruß,


    Michael

  • Früher hat mir D.850 von allen großen Schubert-Sonaten die meisten Probleme bereitet - zumindest was die Außensätze betrifft: den Kopfsatz fand ich in seiner etwas einförmigen Virtuosität mit den endlos rollenden Triolenketten nicht sehr attraktiv und das Finale fast schon provozierend harmlos (auch Schumann zeigte sich von diesem Satz ja etwas irritiert). Dagegen zählten die Mittelsätze für mich schon immer zu den großen Schubert-Erlebnissen: das im Wortsinn bewegende "Con moto" mit seinem sich immer mehr steigerndem zweiten Themenkomplex - grandios der hymnische fff-Höhepunkt, auf den eine schmerzliche Moll-Geste antwortet. Und das ungeheuer energiegeladene Scherzo mit seinem prägnanten Hauptthema (großartig verarbeitet) und dem wunderschönen, sich analog zum zweiten Satz dynamisch aufladenden Trio.


    Inzwischen leuchtet mir die Gesamtkonzeption der Sonate aber immer mehr ein - der für Schubert frappierende (weitgehende) Verzicht auf das melodische Element zugunsten des harmonischen; dazu der Weg von der virtuosen Rastlosigkeit des ersten Satzes zur totalen Zurücknahme des Allegro moderato - dieser Satz hat ja (wie oben bei Christoph zitiert) in der Tat etwas Kindliches, manchmal fast Infantiles (die von Schumann erwähnten "Grimassen"). Das erinnert mich gleichzeitig an Schumanns "Kinderszenen" und an den Schlussatz von Mahlers Vierter - eine bewusste, vielleicht sogar etwas ironische Antwort auf die bei Beethoven wie bei Schubert virulente Finalproblematik (besonders auffällig in dem allmählichen Verstummen am Ende des Satzes).


    Die von Michael erwähnte Schnabel-Aufnahme kenne ich leider nicht; ebensowenig die gelegentlich ja hymnisch gelobte Richter-Einspielung.


    Zur Verfügung stehen mir Brendel (die alte 70er-Jahre-Philips-Einspielung), Zacharias (1995 - EMI) und Uchida (2000 - Philips). Alle drei Aufnahmen bewegen sich auf hohem Niveau - am besten gefällt mir Mitsuko Uchida: dynamisch ungeheuer differenziert, mit großer Emphase (zweiter Satz), bestechender Virtuosität (Scherzo) und subtilen Nuancen - so wird z.B. der Übergang vom dritten zum vierten Satz wirklich als ein Hinübergleiten ausgespielt.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Für mich eine der problematischsten Schubert-Sonaten. Fast alles, was mich an diesen Werken mitunter stört, findet sich hier vereint, dennoch natürlich auch große Schönheiten. Daher die von den letzten 6, zu der ich mit Abstand das gespannteste Verhältnis habe...
    Der Kopfsatz ist zwar gnädigerweise mal kein nichtendenwollendes Moderato, sondern sehr energisch, aber dafür neigt er dazu (wie auch der der Wandererfantasie) in brutales Gedonner auszuarten.
    Der langsame Satz ist sehr schön, aber zu lang für sein Material.
    Ähnliches gilt für Scherzo &Trio
    Dann das Finale: Das vielleicht schlimmste Beispiel für eine "Finallösung", die für mich einfach nicht annähernd eine Lösung ist. Ein breit ausgedehntes, enspanntes Rondo mit einem volkstümlichen Hauptthema. Wie in aller Welt soll das zu dem dramatischen Kopfsatz passen???
    Zwar gibt es zwischendurch etwas interessantere Zwischenteile und der verklingende Schluß ist zweifellos wunderschön, aber alles ist VIEL ZU LANG, keine Spannung, kein drive usw.


    Selbst der späte Schubert scheint im wesentlichen zwei Ideen für ein Finale zu haben: Entweder ein rasantes Presto, oft mit "Totentanz"-Charakter oder ein breit angelegtes Rondo, meist in mäßigem Tempo, oft mit volkstümlicher Thematik, manchmal mit dramatischen oder melancholischen Zwischenspielen, aber insgesamt eher eine blockhafte Aneinanderreihung. (Eigentlich seltsam anhand der viel breiter gefächerten Vorbilder bei Haydn, Mozart, Beethoven)
    Zum Typ I gehören die Finalsätze der Quartette D 810, 887, der großen C-Dur-Sinfonie und der Sonate D 958.
    Das in der 9. ist nicht gerade mein Favorit, aber die anderen mag ich und die funktionieren auch alle gut als Finale.
    Zum Typ II die der Sonaten 850, 894, 959, 960, des Quintetts (und mehr oder minder auch die der Trios) (Dass man das ein oder zweimal macht, wäre ja o.k., aber 7 oder mehr gewichtige Spätwerke mit Kaffehausrondos zu beenden :rolleyes: )
    Eigentlich sind mir alle vom Typ II zu lang und zu enstpannt, besonders für diese vorher oft dramatisch-konfliktreichen Werke, am besten gefallen mir noch die im Quintett (u.a. wegen des Moll-Dur-Changierens) und in D 960 (wegen der realtiven Kompaktheit und der dramatischen Zwischenteile).
    D 959 schlägt wenigstens am Ende noch einen Bogen zum Kopfsatz, aber die anderen...einfach nicht mein Ding...


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Dann das Finale: Das vielleicht schlimmste Beispiel für eine "Finallösung", die für mich einfach nicht annähernd eine Lösung ist. Ein breit ausgedehntes, enspanntes Rondo mit einem volkstümlichen Hauptthema. Wie in aller Welt soll das zu dem dramatischen Kopfsatz passen???
    Zwar gibt es zwischendurch etwas interessantere Zwischenteile und der verklingende Schluß ist zweifellos wunderschön, aber alles ist VIEL ZU LANG, keine Spannung, kein drive usw.


    Wir scheinen unsere Beiträge ja gleichzeitig verfasst zu haben, deshalb spitze ich hier nochmal meine obige Hypothese zu: Das Finale "passt" zum Kopfsatz vor allem durch die unendliche Entfernung von ihm. Es schließt sich kein Kreis, sondern es verläuft sich ein Weg (zurück ins Innere). Schubert verweigert eine "Lösung" (schon Beethoven ist sie des öfteren schwergefallen).


    Mit der Kritik "keine Spannung, kein Drive" näherst Du Dich schon ein bisschen einer Haltung an, die Du sonst zu Recht des öfteren kritisierst: es geht eben auch ohne "Rrrrums" ;).


    Viele Grüße


    Bernd

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  • Zitat

    Original von Hayate
    Scherzos die das Trio umranden teilweise einfach zu lang.
    Hier wiederholt mir Schubert zu oft, mir wäre es immer lieber er würde etwas schneller zum Trio (Mittelteil) kommen.


    Salut,


    das ist eine ganz fiese Marotte, die nicht Schubert erfunden hat - sie kursiert unter dem Deckmäntelchen "Spannungssteigerung"... mittlerweile habe ich mich mit dieser Art des Komponierens sehr angefreundet und wir dulden uns gegenseitig: Es findet beinahe schon eine Kommunikation zwischen der Komposition und dem Hörer [oder Spieler] statt - ein gegenseitiges Fisimatentieren... :D


    Mir ergeht es eigentlich ganz wie JR, besonders schätze ich diese Sonate nicht unter den übrigen. Vermutlich deshalb, weil sie unter den späteren die am wenigsten Sinfonische ist, was ja doch besonderes Merkmal dieser Sonaten ist. Dennoch schätze ich von allen vier Sätzen insbesondere das Rondo, das mit haydnschem Witz und Charme daherkömmt.


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • hm.
    die 850er trägt ja den beinamen "gasteiner sonate".
    weil dort komponiert.
    auf der gut dokumentierten und bekannten reise im sommer 1825.
    die führte ihn und seinen mentor vogl von mai bis oktober über steyr, linz, st.florian, kremsmünster, gmunden, salzburg auch nach gastein. (dort war übrigens auch konstanze nissen [-eh' scho' wissen]zugegen, die mit vogl bekannt war.)
    und wer je in bad gastein war, kann -selbst jetzt, wo die in der zwischenzeit hocherblühte fin-de-siècle-grandezza längst wieder am zerbröckeln ist- die großartigkeit der naturinszenierung nachvollziehen, die vor fast 200 jahren noch viel unmittelbarer gewesen sein muss.
    wenn man jetzt nachliest, mit welcher tiefen begeisterung Schubert in seinen reiseberichten die gegend schildert, kann man auch vermuten, dass es ihm zu dieser zeit recht gut gegangen ist.


    für mich ist daher bei diesem stück einmal nicht nach tragik und dramatik zu suchen.
    ich sehe (höre) selbst im ersten satz auftrumpfende lebensfreude, das ganze hat für mich was sommerlich-naturbildliches.
    auch andacht ist dabei, im 2.satz und im trio.
    @bernd zweileicht:
    ich kann in meinen noten (universal edition) keine stelle mit dreifachem forte finden, wohl einige ff (t 9, 46, 72, 106, 127, 139, 159, 174, 179-181); den sf-akkord in takt 84 (ulli kennt ihn sicher :D) empfinde ich als sehr schmerzlich.


    zum scherzo noch: dieser wunderbare walzer oder ländler im 2. thema(t 50-69, dann 240-258 wieder und 304- ende) muss natürlich agogisch und rhythmisch richtig "gepackt" werden. der alte (eig.: junge) brendel macht das schon gut, aber badura-skoda ist da grandios! wenn man das aber so spielt wie schuchter, wirkt der satz trotz vermeidung aller wh ganz im jrschen sinne zu lang, wobei ich aber nicht in die kategorisch vernichtende kritik hayates an dieser ga einstimmen möchte.
    und der 4.satz: unbeschwert-schwelgerisches wandern pur. wobei der c-teil (t104-170) dieses rondos(a-b-a-c-a) ebenfalls diesen tänzerischen zugang braucht.


    I allegro vivace 267 takte
    II con moto 197 t
    III scherzo. allegro vivace 330 t
    IV rondo. allegro moderato 212 t


    wenn ich knappe prägnanz (konzentrierten materials) hören will, gehe ich zu beethoven (darf dabei aber nicht an den schluss der 5.sinf denken! :D), wenn ich mich verlieren will (ist auch schön), halte ich mich an schubert.
    und die offenen schlüsse sind ja sowieso viel zukunftsweisender...


    :hello: aus schubert-town

  • Zitat

    Original von Zwielicht


    Mit der Kritik "keine Spannung, kein Drive" näherst Du Dich schon ein bisschen einer Haltung an, die Du sonst zu Recht des öfteren kritisierst: es geht eben auch ohne "Rrrrums" ;).


    Ja lieber Johannes, was sagst du dazu?
    Bist du denn auch ein typisch "dramatischer Hörer"? :P
    Wer sagt denn, das ein Finale stets rasant und spannend sein muss?
    Ich liebe das Finale, gehört fast schon zu den schönsten Sätzen für Klavier welche ich kenne.



    Zitat

    wenn man das aber so spielt wie schuchter, wirkt der satz trotz vermeidung aller wh ganz im jrschen sinne zu lang, wobei ich aber nicht in die kategorisch vernichtende kritik hayates an dieser ga einstimmen möchte.


    Ich schon! -g-


    Zitat

    [Zitat von Ulli]
    Dennoch schätze ich von allen vier Sätzen insbesondere das Rondo, das mit haydnschem Witz und Charme daherkömmt.


    Ja Ulli, wir verstehen uns.


    mit Grüßen
    Christoph

  • Zitat

    Original von observator
    @bernd zweilicht:
    ich kann in meinen noten (universal edition) keine stelle mit dreifachem forte finden, wohl einige ff (t 9, 46, 72, 106, 127, 139, 159, 174, 179-181); den sf-akkord in takt 84 (ulli kennt ihn sicher :D) empfinde ich als sehr schmerzlich.


    Lieber Obsi,


    so geht's, wenn man aus der Erinnerung heraus beschreibt und argumentiert :D. Ich habe die Noten vielleicht vor drei Jahren zum letztenmal in der Hand gehabt - es war die Henle-Urtextausgabe (aus der Bibliothek ausgeliehen). Ich meine die letzten Takte des letzten Erscheinens der zweiten Themengruppe, wenn vollgriffig nur noch der Rhythmus des Themas in die Tasten gedonnert wird - eine Stelle von hymnischer Gewalt, auf die dann der schmerzliche Abschwung folgt. Ich war mir sooo sicher, dass dort ein fff steht (aber ich hab's wohl doch nachträglich hinzukomponiert).



    Zitat

    wenn ich knappe prägnanz (konzentrierten materials) hören will, gehe ich zu beethoven (darf dabei aber nicht an den schluss der 5.sinf denken! :D), wenn ich mich verlieren will (ist auch schön), halte ich mich an schubert.
    und die offenen schlüsse sind ja sowieso viel zukunftsweisender


    Volle Zustimmung, wobei ich da gar nicht zwischen Beethoven und Schubert werten will und muss. Ich finde nur, dass man Schubert nicht ständig an Kriterien messen sollte, mit denen man ihm und seiner Musik nicht gerecht wird (ein Kardinalfehler des Beethovenforschers Riezler in seinem Buch über Schuberts Instrumentalmusik).


    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    Ich finde nur, dass man Schubert nicht ständig an Kriterien messen sollte, mit denen man ihm und seiner Musik nicht gerecht wird (ein Kardinalfehler des Beethovenforschers Riezler in seinem Buch über Schuberts Instrumentalmusik).


    Interessant, das Buch würde mich wirklich interessieren, gleich mal schauen ob es Amazon auf Lager hat.
    Wie ist denn der exakte Titel?

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  • Zitat

    Original von Hayate
    Interessant, das Buch würde mich wirklich interessieren, gleich mal schauen ob es Amazon auf Lager hat.
    Wie ist denn der exakte Titel?


    Das gibt's vermutlich nur noch antiquarisch oder in Bibliotheken:


    Walter Riezler, Schuberts Instrumentalmusik. Atlantis-Verlag. Zürich/Freiburg im Brsg. 1967


    Ich habe einen Großteil von Schuberts Intrumentalwerken mit diesem Buch in der Hand kennengelernt und fand es seinerzeit sehr hilfreich - allgemeinverständlich geschrieben, aber nicht anspruchslos (genau wie Riezlers Beethoven-Buch). Nur das ständige Messen an Beethovenschen Formmodellen ging mir schon damals etwas auf die Nerven. Besonders das Finale des Es-dur-Klaviertrios, das ich schon immer für einen der faszinierendsten Schubert-Sätze gehalten habe (besonders in der ursprünglichen längeren, aber auch in der kürzeren Fassung), mochte Herr Riezler gar nicht.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Zitat

    Original von Hayate


    Ja lieber Johannes, was sagst du dazu?
    Bist du denn auch ein typisch "dramatischer Hörer"? :P


    Ja klar! :D Nur finde ich ein paar mehr Sachen dramatisch als der typische dramatische Hörer (und dafür zB Rachmaninoff weitesgehend undramatischen Schmalz)


    Ich hätte gar nichts gegen einen Einzelfall. Aber von 6 späten Schubert-Sonaten enden 4 mit ziemlich entspannten Allegretto-Rondos, ziemlich unabhängig davon, wie die Sonate vorher verlaufen ist. Bei einem durchgehend lyrischen Stück wie 894 kann ich das akzeptieren, aber bei 850 kriege ich weniger als bei allen anderen späten Sonaten die 4 Sätze zusammen.


    Zitat


    Wer sagt denn, das ein Finale stets rasant und spannend sein muss?
    Ich liebe das Finale, gehört fast schon zu den schönsten Sätzen für Klavier welche ich kenne.


    Ich bestreite ja keineswegs, dass der Satz schön ist; das Verklingen am Ende finde ich sogar sehr bewegend.


    Aber zum einen muß eine Unzufriedenheit mit etlichen Schubertschen Finali nicht nur davon kommen, dass man ihn mit Beethoven vergleicht, zum andern wird der Vergleich ja mitunter nahegelegt (Rosen zeigt zB wie etwa das Finale von D 959 nach dem aus op.31,1 modelliert ist)
    Selbst wenn man keine Beethovensche Konzentration verlangt, sondern sich auf Schuberts lyrische Breite einläßt, kann man das Finaleproblem nicht einfach vom Tisch wischen. Ich bin ziemlich sicher, dass das auch Schubert selbst ähnlich sah, wie sind sonst Fragmente wie die 8. Sinfonie oder D 840 zu bewerten? Ob er völlig zufrieden mit allen Lösungen der vollendeten späten Werke war, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube eher, dass er immer noch auf der Suche war und vorübergehend nur zwei Modelle (s.o.) hatte, mit denen er ganz gut arbeiten konnte. Und wie gesagt, finde ich das Modell der "Totentanztarantella" wie in den Quartetten d-moll und G-Dur und der c-moll-Sonate wesentlich überzeugender (natürlich gibts hier auch Vorläufer bei Beethoven (op. 31,3; op. 47, op.18,3) und dem frühen Schubert (3. Sinfonie)), auch gegen das Finale der 9. (obwohl ich es nicht sehr mag) kann man wenig einwenden.


    Klar kann man das alles als "Verweigerung" gegenüber Beethovenscher Dramatik deuten. Diese Verweigerung muß mich aber nicht überzeugen, wenn ich das, was sie konstruktiv (also nicht als bloße Verweigerung) hervorbringt, nämlich blockhafte Rondo-Finalsätze nicht als schlüssigen Abschluß dieser Sonaten empfinde bzw. von Ausnahmen abgesehen als unbefriedigendes Finale (ich bin auch kein allzugroßer Fan von Beethovens Rondos, etwa in op.7 oder op.90).


    Das Buch von Riezler habe ich erstmal in der UB bestellt (ZVAB hat es antiquarisch für ca. 12-15 EUR). Ich habe nichts gegen voreingenommene Autoren, wenn sie entsprechende Einsichten mitbringen wie Riezler oder Kerman (der einige Beethovenquartette auch ziemlich durch die Mangel dreht). Man muß da ja nicht mit ihnen konform gehen, aber sie wiegen das häufig durch sehr erhellende Analysen und Interpretationen auf, mitunter sogar von Stücken, von denen sie gar nicht so viel halten.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    (Bob Dylan)

  • (jetzt) schon seit jahren propagiere ich jene aufnahme der schubertsonaten mit paul badura-skoda. die sind ja kaum mehr zu kriegen (ich hatte sie mir anfang der 90er in new york und los angeles mühsam zusammen gesucht, damals sind sie einzeln nach und nach erschienen. dann wurden sie in 1 paket zusammengefasst, das dann später wieder geteilt worden ist. hier auf den preisverfall zu warten hat wohl was religiöses an sich...).
    da ich nicht glaube, dass sich irgendwer hier im forum die noch anschaffen wird -die schnittmenge aus schubertsonatenliebhabern, alte-klaviere-connoisseurs und hochpreis-"wennauchmitwimperzuck"-zahlern dürfte äußerst gering sein (mein lieblingslied aus der winterreise ist nr.12: einsamkeit 8) ), und ich daher niemand um den überraschungseffekt bringe, komme ich nun, umständlich, wie ich bin, zu dem punkt, warum ich das hier poste:


    wie ich mir d850 zum ersten mal angehört habe, bin ich fürchterlich erschrocken.
    ich war allein, die anlage gut und laut aufgedreht, da knallt es am ende des 1.satzes (takt 246, un poco piu mosso) derart, dass ich aufgesprungen bin. in meiner damaligen unbedarftheit dachte ich zuerst, der klavierdeckel sei zugefallen und die aufnahmeleute haben's belassen, weil's doch so gut passt... :D
    inzwischen weiß ich, dass das ein -modern gesagt- feature des alten klaviers war, heißt, glaub ich, janitscharenzug. maik ist ja woanders ähnlich reingefallen darauf.
    -wo ist der übrigens? früher sind wir uns ständig im forum über den weg gelaufen und er war der könig der stilblütenwiese.

  • Zitat von Zwielicht

    das im Wortsinn bewegende "Con moto" mit seinem sich immer mehr steigerndem zweiten Themenkomplex - grandios der hymnische fff-Höhepunkt, auf den eine schmerzliche Moll-Geste antwortet.

    Zitat von observator

    ich kann in meinen noten (universal edition) keine stelle mit dreifachem forte finden, wohl einige ff (t 9, 46, 72, 106, 127, 139, 159, 174, 179-181);


    Kleine nachträgliche Besserwisserei ;): Heute habe ich nochmal in der Henle-Urtextausgabe nachgeschaut und konnte die von mir gemeinte Stelle in den Takten 165/166 lokalisieren - eindeutig mit einem dreifachen Forte bezeichnet und somit nicht nur in puncto Dynamik von Schubert als "Höhepunkt" des Satzes gekennzeichnet.


    Großartig ist aber auch die darauffolgende letzte Reprise des Hauptthemas, in der bis zum Schluss immer wieder der in T. 165/166 zum Höhepunkt geführte Rhythmus des zweiten Themas nachklingt - zunächst bis zu einer weiteren Klimax gesteigert, dann allmählich verklingend.


    Viele Grüße


    Bernd

  • lieber bernd,


    jetzt weiß ich es auch besser - aber noch nicht gut genug!
    nachdem die büchereien wien nicht in der lage waren, mir den henle-band innert 4 wochen zu besorgen, habe ich jetzt den verkäufer in der musikalienhandlung nerven müssen.
    und der hatte auch noch diese rote "wiener urtextausgabe", und in beiden gibt es das fff. aber in meiner von ratz 1953 herausgegebenen edition, die sich auch mit "urtext" schmückt, findet sich in den takten 165/6 nicht einmal ein einfaches forte (nur diese typischen haarnadelakzente). ebenfalls in der bei wikipedia downloadbaren ( :hello: robby) alten ausgabe (bei der übrigens die seite 15 falsch ist...).
    nun gibt's bei henle und in der roten zu vielen kleinen änderungen bemerkungen und kommentare, aber gerade bei solch einem großen unterschied nicht! das irritiert mich.

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  • Lieber Observator,


    ich vermute, dass nach der 1953er Ausgabe von Ratz (der ja nun wirklich ein hoch angesehener Musikwissenschaftler und u.a. Herausgeber der Gustav-Mahler-Werkausgabe war) irgendwelche quellenkritischen Erkenntnisse ans Tageslicht geholt worden sind, über die Ratz noch nicht verfügt hatte. Dann ist es allerdings in der Tat seltsam, dass in den Editionsberichten der neuen Urtext-Ausgaben nichts darüber verzeichnet ist. (Mir stand kürzlich nur die einzeln geheftete Ausgabe von D.850 aus der Henle-Edition zur Verfügung, in der der Editionsbericht gänzlich fehlt).


    Mir scheint, dass zumindest in den von mir kürzlich wiedergehörten Aufnahmen der Sonate (Brendel 70er und Uchida) sich die Pianisten das fff wirklich zu Herzen nehmen und die Stelle in T. 165/166 als dynamischen Höhepunkt des Satzes gestalten.


    In einer Woche bin ich wieder mal in einer größeren Musikbibliothek - vielleicht kann ich noch etwas herausfinden. Das ist mir die Stelle jedenfalls wert, die mir am Herzen liegt, seitdem ich sie zum erstenmal gehört habe (1981 :rolleyes: ).


    Viele Grüße


    Bernd

  • Salut,


    was Häuptling Gespaltene Lampe hier


    Zitat

    Mir scheint, dass zumindest in den von mir kürzlich wiedergehörten Aufnahmen der Sonate (Brendel 70er und Uchida) sich die Pianisten das fff wirklich zu Herzen nehmen und die Stelle in T. 165/166 als dynamischen Höhepunkt des Satzes gestalten.


    meint, klingt logisch und würde auch einen logischen Kontrast zu den ppp ab 191,5 geben. Letztlich bleibt nur, dass Osservatore bei den kollegialen Asservatoren unter MHs. 19490 [PhA 1005] nachblättert.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hi,


    wie schon anderwertig beschrieben, hat ja die DV960 den höchsten Stellenwert für mich. Doch die "Gasteiner"-Sonate (dass sie so heißt, habe ich erst im Alter von 45 Jahren erfahren) hat ebenfalls eine große Rolle in meiner Musikerziehung gespielt.
    Mein Vater pflegte sie sehr häufig zu spielen. Das Rondo war mein Lieblingsstück für eine lange Zeit. Sobald er es spielte, setzte ich mich ans obere Ende des Klaviers und versuchte, mitzuklimpern. Wie ihr wisst, reicht die rechte Hand im Rondo sehr weit hinauf und damit erwies ich mich als echter Störfaktor.
    Das Rondo war der erste Sonatensatz von Schubert, den ich je spielte.
    Später kam dann der zweite Satz dazu. Der erste Satz und der dritte sind ziemlich schwer. Die habe ich erst viel später gespielt - ohne sie je wirklich zu üben.
    Das Rondo spiele ich immer schlechter, je älter ich werde. Es ist merkwürdig. Man sagt von Mozart, dass man ihn nur als Kind oder als sehr reifer Mensch spielen könne. Mit dem Rondo geht es mir ebenso. Ich muss wohl noch warten, bis ich es wieder "richtig" spielen kann.
    Anhören von einem anderen kann ich es überhaupt nicht. Da ist es einfach zu besetzt.


    liebe Grüße Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

  • Irgendwie hat in den letzten 6 !/2 Jahren diese prachtvolle Sonate anscheinend aufgehört zu existieren, nachdem ein etwas streng dreinblickender Herr namens "steppenhund" das letzte Mal etwas kundgetan hat. Was mir bei der Durchsicht der bisher geposteten Beiträge haften geblieben ist, ist die Tatsache, dass Johannes ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Schuberts Sonaten hat, vor allem zu deren Finali. Es gibt, wenn wir die letzten acht Sonaten ab der Sonate Nr. 14 a-moll D. 784 betrachten, nur drei, In denen der Finalsatz so etwas wie das Ziel ist, das ist die "Reliquie" C.dur D.840, die Sonate c-moll D.958 und die Sonate A-dur D.959.
    Die jetzt hier von mir vorgestellte Sonate D-dur D.850 mag ein Sonderfall sein, weil alle vier Sätze von der Bedeutung her ungefähr gleichgewichtig sein mögen, mit vielleicht leichter Bevorzugung des genialen 2. Satzes "Con moto". Bei Beethoven waren einige Sonaten mehr zieilorientiert auf das Finale. Man kann aber m. E. daraus nicht darauf schließen, dass Schubert (überwiegend) minderwertige Finali komponiert habe, sondern bei ihm entwickelte sich die Sonate, nachdem er die von Beethoven kennengelernt hatte, anders weiter. Mehrfach waren bei ihm, wenn wir uns wieder auf die letzten acht Sonaten beziehen, die Kopfsätze das Hauptgewicht, so z. B. in der Sonate a-mol D.784, in der Sonate a-moll D. 845, in der Sonate G-dur 894 und natürlich im Opus summum, der Sonate B-dur D.960.
    Wer sich mit diesen letzten acht Sonaten enmal etwas näher beschäftigen will, dem kann ich nur diese DVD-Box wärmstens ans Herz legen, in der dokumentiert ist, wie Brendel 1976/77 in einem großen Projekt in Verbndung mit Radio Bremen alle diese Sonaten nicht nur gespielt, sondrn auch jede einzelne vorher vorgestellt und prägnante Tonbeispiele gespielt hat. Man kann auch, was ich in späteren Jahren immer wieder in seinen Konzerten erlebt habe, hautnah erleben, wie sehr sich Brendel auf die Musik Schuberts eingelassen hat und ihr quasi mit Haut und Haaren verfallen war. Nur so konnten so großartige Aufnahmen wie diese zu Stande kommen:




    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S.: Lieber "steppenhund", da du ja offensichtlich immer noch im Forum bist, und wenn du dies liest, gibt es für dich offensichtlich nur drei Methoden, um den ersten und den dritten Satz, die sich ja gerne auch an Virtuosen wenden, besser in den Griff zu bekommen: "Üben, üben, üben"- die Mutter aller Lernmethoden!!!

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • P.S.: Lieber "steppenhund", da du ja offensichtlich immer noch im Forum bist, und wenn du dies liest, gibt es für dich offensichtlich nur drei Methoden, um den ersten und den dritten Satz, die sich ja gerne auch an Virtuosen wenden, besser in den Griff zu bekommen: "Üben, üben, üben"- die Mutter aller Lernmethoden!!!

    Lieber Willi,


    ja, ich bin noch im Forum, war allerdings etwas enttäuscht, dass so wenig gepostet wurde. Dann habe ich mich auch zurückgehalten. Außerdem habe ich vor drei Jahren eine Tochterfirma in Serbien gegründet und da fallen die anderen Tätigkeiten etwas flach.
    Ich weiß nicht, warum nach mir niemand mehr zu der Sonate gepostet hat.


    Ich weiß auch nicht, ob ich schon meine Interpretation und meinen Aberglauben hinsichtlich des Rondos der DV960 geschildert habe. Ich sehe dort eine Kutsche, deren Pferde mit Peitschenhieben angetrieben wird. Kurz vor Schluss ermatten sowohl die Hiebe als auch die Pferde, bis nach der letzten offenen Oktav eine letztes Aufbäumen direkt in den Himmel führt (Oder auch in die Hölle :)). Mein Aberglauben besteht darin, dass ich sterben werde, sobald ich diesen Satz richtig spielen kann.


    Nun möchte ich zu zwei Punkten Stellung nehmen:
    Es stimmt, dass Brendel unheimlich viel über diese Sonaten weiß und auch schreiben kann. Wenn ich mir ab und zu eine Interpretation von ihm anhöre, ist sie ganz wunderbar. Ich habe aber bei ihm das Problem, dass er zu perfekt spielt, wenn man das so sagen darf. Es gibt keinerlei Überraschung. Er spielt es so, wie ich es innerlich erwarte. Das sollte doch gut sein, oder? Tatsächlich stellt sich da bei mir ein gewisses Unbehagen ein.
    Als Alternative mag ich Sokolov, bei dem das einzige Manko ist, dass man ihn nur live hören kann. Aber ihn stelle ich noch über Brendel, obwohl man an Brendel wirklich nichts aussetzen kann. Da habe ich nur meinen eigenen Pecker :)


    Zum P.S. möchte ich nur folgendes bemerken: ich spiele zur Zeit Schubert nur, wenn ich dazu in der Stimmung bin. Ich übe zur Zeit ungefähr 1 Stunde/Tag im Durchschnitt, habe mir aber vorgenommen, in meiner Pension in eineinhalb Jahren ungefähr 4 Stunden zu üben. Allerdings bin ich zur Zeit auf ein Ziel fixiert: ich möchte alle Beethoven-Sonaten spielen können. Und zwar konzertreif. Roland Batik, dem ich das erzählt habe, hat mich ernst angeschaut und gesagt: "Hans, ich glaube dir sogar, dass Du das machen wirst."
    Möglicherweise werde ich die Hammerklavier auslassen müssen. Doch sonst über ich zur Zeit stellenweise die Teile, die ich bisher verweigert habe. (Nicht aus Unlust sondern aus Nichtkönnen)
    Ich kann jetzt ungefähr 20 der 32 Sonaten spielen. op 111 und die Waldstein hatte ich schon einmal drauf, aber die muss ich komplett neu anfangen zu üben. Momentan sind meine Lieblinge #7, #13 und #23. Das sind Sonaten, die ich nie selbst angefangen hätte. #23 hört man ja auch sonst nicht, dabei ist die unheimlich gut, wenn man einmal die Interpretation von Andras Schiff hört, der beim ersten Satz "Die Schöne und das Biest" interpretiert.


    Ich habe hier ja schon lange nicht mehr geschrieben. Daher noch eine kurze Anmerkung zu Schubert. Zu meinem 60. Geburtstag habe ich ein kleines Konzert für meine Freunde und Verwandten im Bezirksmuseum Josefstadt gegeben. Der erste Teil war durch 5 der 8 Impromptus von Schubert gekennzeichnet. Ich hätte auch alle 8 gespielt, aber es gab noch Wünsche an das restliche Programm. Nach der Pause gab es dann Sposalizio von Liszt und die Bilder einer Ausstellung. Ich habe vor, dass zum 65. Geburtstag zu wiederholen. Da wird der dortige Saal zu klein sein. Aber das wird das Hauptprogramm Beethoven sein und als Zugabe dann eine Schubert-Sonate.
    Andras Schiff war ein Wahnsinn. Der hat nach den letzten drei Sonaten, die er ohne Zwischenpausen und ohne Zwischenapplaus spielte, als Zugabe dann noch DV960 gespielt. Mit der Ansage: "Das wird jetzt etwas länger dauern" Das Konzert war um 22:30 zu Ende. Das nenne ich Musizieren. Und ich finde auch, dass man noch op 111 keine andere Zugabe spielen dürfte.


    liebe Grüße Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
    "Better to create than to consume"

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  • Lieber Hans, ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut und möchte mich im Nachhinein für mein etwas schnodderiges P.S. entschuldigen. Ich finde es toll, dass du diese Sonaten alle spielen kannst, die ich zur Zeit anhöre und dann darüber schreibe.
    Du erwähnst Brendel. Er war es, der mich vor vielen Jahren zur Klaviermusik Schuberts gebracht hat. Ich fuhr eines Samstagmorgens mit dem Auto, als ich den Beginn eines wunderschönen Klavierstücks hörte. Ich fuhr sofort rechts ran (es war gerade ein Parkplatz in der Nähe) und hörte dieses Stück. Es rührte mich so stark an, dass mir die Tränen in den Augen standen. Nach dem Stück hörte ich, dass es sich um das Impromptu Nr. 1 f-moll D.935 handelte. Ich habe mir danach die Impromptus sofort gekauft. Außer Brendel hat mich mit diesem Stück nur Radu Lupu zu Tränen gerührt. Vielleicht höre ich Brendel etwas anders, weil ich ein blutiger Laie bin und nichts Bestimmtes erwarte, sondern weiß, dass ich nicht enttäuscht werde.
    Du erwähnst auch András Schiff. Ich habe ihn zuletzt vor zwei Jahren beim Klavierfestival Ruhr erlebt, wo er auf einem "Brodmann"-Hammerflügel vor der Pause die G-dur-Sonate D.894 spielte und nach der Pause die B-dur-Sonate. Das war wirklich "der Hammer", wie er die Stücke spielte. Und dann gab es noch 4 Zugaben, insgesamt auch von der Länge einer ganzen Sonate. Darunter waren die "Ungarische Melodie" und zwei Impromptus. Hast du auf deinem Geburtstag auch das f-moll-Impromptu gespielt? Dann weißt du ja sicher, welche Stelle ich meine, in der Schubert eine seiner schönsten Melodien überhaupt verarbeitet.
    In unseren Beethoven-Sonatenthreads sind wir ja momentan auch bei f-moll, der Sonate Nr. 1. Ich hätte mir vorher nicht ausgemalt, dass das so spannend werden würde, was wohl auch an den Wiederholungsvorschriften Beethovens am Ende des Kopfsatzes und des Finales liegt. Schiff gehört übrigens, ebenso wie Arrau, Gelber, Korstick, Pollini, Richter, Solomon und einigen anderen aus meiner Sammlung zu denjenigen, die alle Wiederholungen spielen.


    Es wäre schön, wenn wir hin und wieder zu bestimmten Themen austauschen könnten.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    es besteht keine Notwendigkeit, sich zu entschuldigen. Schließlich hast Da ja recht. Und Du kannst das auch leicht behaupten, wenn Du dir diesen Link anhörst.


    http://youtu.be/vSV9qlEaVAI


    Ich schicke den Link auch nur, weil Du Beethoven 1 erwähnt hast. Bitte bedenke bei deiner Kritik, dass ich Amateur bin. Ich arbeite in der IT.


    liebe Grüße Hans

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  • Lieber Hans,


    ich war ja total perplex. Du gehst ja ab wie eine Rakete. Ich wäre schon froh, wenn ich überhaupt spielen könnte, aber dann auch noch so. Du hast in deiner Interpretation, wie ich finde, das Dramatische deser Sonate besonders betont, auch im Menuetto. Ich finde, wenn man es so schnell spielt wie du, dann darf es nicht beiläufig oder leicht klingen, dann muss es dramatisch sein. Doch auch das Gegenteil, dein Adagio, hat mir sehr gefallen. Ich bin überhaupt ein großer Freund aller langsamen Sätze, und da sind wir dann automatisch bei den großen Drei, Mozart, Beethoven und Schubert.
    In dem dramatisch vorwärts stürmenden Fortgang deines Preestissimo musste ich unwillkürlich an Richters Moskauer Konzert vom 15. Oktober 1976 denken. Toll! Ich werde mal so nach und nach anhören, was du da sonst noch alles gespielt hast.


    Liebe Grüße


    Willi ^^


    P.S. Wenn du die erste Sonate spielst, hast du doch sicherlich auch einige Exemplare in deiner Sammlung. Hättest du nicht Lust, mal, außer der Reihe, über einen etwas zu schreiben?

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
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  • Wow! Danke für das Kompliment. IRgendwie klingt das sehr ehrlich und freut mich deswegen umso mehr.
    Übrigens ist der Ausdruck "Rakete" tatsächlich für diese Sonate passend. Der aufsteigende Dreiklang heißt als Musikform die Mannheimer Rakete. Ich weiß das erst seit ganz kurzer Zeit.
    -
    Was das Anhören der anderen Stücke angeht, würde ich am liebsten eine Liste anlegen, was gut und was nur Übungseinspielungen sind. Vielleicht mache ich das noch, doch momentan lockt die Sauna mehr.
    Aber stolz bin ich auf die Franz-Schmidt-Einspielungen, die Fuge und der langsame Satz der 3. Symphonie.
    Anhörbar ist wahrscheinlich auch der Mozart.
    Bei vielen anderen geht es um kontinuierliche Verbesserung und manchmal nehme ich etwas auf, weil mich Freunde danach fragen.


    Herzliche Grüße
    Hans

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  • Lieber Willi,



    ich habe gerade etwas aus dem Jahr 2005 gefunden, was dich erfreuen könnte. Zwei langsame Schubert-Sätze. Ich spiele sie heute wohl besser, doch kann ich mich mit den Aufnahmen durchaus noch identifizieren, d.h. sie klingen so, wie ich sie selbst gerne hören würde. (Trotz der Fehler)


    http://web723.andrea.webhoster…/index.php/beispiele.html



    Diese Beispiele sind gar nicht leicht zu finden. Aber ich hatte heute zufällig in dieser stillgelegten homepage zu tun und da sind sie mir entgegengefallen.


    liebe Grüße Hans

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  • Ich habe sie mir gleich angehört, lieber Hans, vielen Dank dafür. Vor allem das Andante sostenuto aus der B-dur-Sonate hat mich vor velen Jahren sofort so angesprochen, dass es noch heute mein langsamer Lieblingssatz bei Schubert und einer meiner langsamen Lieblingssätze überhaupt ist, vor allem wegen des himmlischen lyrischen Seitenthemas, das sogleich variiert wird und das du auf dieser Aufnahme, wenn ich mich nicht irre, noch etwas mehr beschleunigst als mancher von den Profis. Aber das gefällt mir gut so. Das zweite ist wohl das Andante aus der "kleinen" A-dur-Sonate D.664? Das ist auch sehr schön.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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  • Lieber Willi,


    richtig, es ist das Andante aus der DV664. Es ist der leichteste Satz von Schubert überhaupt. Ich habe diese Sonate vor drei Monaten in Belgrad gespielt. Allerdings habe ich die Aufnahme noch nicht auf youtube gebracht. Es gibt dabei folgende interessante Erkenntnis. So einfach dieser Satz ist, so unglaublich ergiebig ist er, wenn man ihn lange übt. Er wird immer schwieriger und leichter zugleich. Das Schwierige ist, dass man die Pfoten absolut genau führen muss. Im Pianissimo spielen sich die größten Emotionen ab. Wenn man einzelne Akkorde herausgreift, (natürlich sind es Vorhalte, die sich dann auflösen) hört man unheimliche Dissonanzen. Wenn diese in der Bewegung des Stückes vorbei gleiten, ist alles richtig und wunderschön. Ich habe an manchen Stellen wirklich lange geübt. Allerdings nicht zu der Zeit, von der die Aufnahme stammt.
    Deswegen mag ich sie, weil sie noch so natürlich ist.
    Was Du über den Mittelteil der DV960 sagst, stimmt natürlich. Ich empfinde diesen Mittelteil besonders stark in der Differenz zu dem dramatischen und schmerzlichen Beginn und der relativ lieblichen Weiterführung. Im Übrigen habe ich bei der Wiederholung des A-Teils die Sechzehntel in der linken Hand immer als den Herzschlag eines Patienten auf der Intensivstation empfunden. Die Oktaven-Pings gehen rhythmisch durch das Stück und begleiten den Patienten auf dem letzten ruhigen Weg. Er hat sich schon abgefunden und sieht - vor allem in der Coda in Cis-Dur - bereits den Himmel. Wenn alles still, hört man nur mehr das Herz.
    Das mag jetzt etwas exaltiert klingen, aber ich habe mich in den letzten 58 Jahren, seit ich die Sonate kenne, nie anders dazu einstellen können.
    Sind Sie eigentlich in Wien?
    Wenn ja, lade ich Sie gerne einmal ein, sich das bei mir in natura anzuhören. Ich bin da mittlerweile etwas bereiter, vorzuspielen, weil ich in der letzten Zeit sehr schöne Kommentare bekommen habe. Eine Frau aus Barcelona, die bei uns zu Besuch war, schrieb: meine Tochter hat das erste Mal Zugang zu klassischer Musik gefunden. Jetzt möchte sie ihren Klavierunterricht wieder intensivieren.
    Herzliche Grüße Hans

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
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  • Zitat

    steppenhund: So einfach dieser Satz ist, so ergiebig ist er, wenn man ihn lange übt. Er wird immer schwieriger und leichter zugleich.


    Ähnliches, lieber Hans, wurde ja der Klaviermusik Mozarts zugeschrieben. Brendel schrieb ja mal seinem Mentor Edwin Fischer den Spruch zu, Mozart sei für Amateure zu leicht und für Profis zu schwer. Es gilt, das vermeintlich Leichte immer wieder zu verbessern. Ähnliche Gedanken beschlichen mich bei der gestrigen Chorprobe, als wir wieder einmal das "Ave verum" probten. Seit unserer Konzertreise 1998 nach Norwegen singe ich das Stück auswendig, auch bei jeder Probe. Es ist faszinierend für mich festzustellen, wie ich mich auf die Einzelheiten konzentrieren kann, ohne das Ganze aus dem Blick zu verlieren und wie ich immer wieder Stellen finde, wo ich mich verbessern kann. Und wenn man auswendig singt, kann man ständigen Blickkontakt mit dem Dirigenten herstellen und auf jede seiner Anweisungen sofort reagieren.
    Übrigens werde ich mich wohl heute Abend noch der a-moll-Sonate D.845, wieder in der Aufnahme Brendels, widmen und im entsprechenden Thread kurz darüber berichten.
    Und, nein, ich stamme nicht aus Wien, sondern wohne in Coesfeld, in der Nähe von Münster/Westfalen, der Stadt, in der 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde (und in Osnabrück).


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Wieder sind fast drei Jahre vergangen, ohne dass in diesem Thread irgendetwas geschrieben wurde, und so will ich wieder mal den Anfang machen. Durch Veröffentlichungen im Thread "Schubert, Klaviersonate B-dur D. 960 - "Ein Überblick von "Zelenka" wurde ich auf Valery Afanassiev gestoßen, den ich bisher nur namentlich kannte, und beim Anhören seiner ECM-Live-Aufnahme aus Lockenhaus 1985 wurde ich sofort von seinem wunderbaren Schubertspiel gefesselt. Heute nun traf diese Aufnahme mit der D-dur-Sonate und den Moments musicaux bei mir ein, und ich habe eben die Sonate gehört. Die spielt er im Gegensatz zur D. 960 durchaus in normalem Tempo, aber genauso intensiv. Ich habe auch schon mit einem Blick mitbekommen, dass er sich im Booklet dezidiert zu der Musik äußert. Das werde ich mir gleich im Bett noch zu Gemüte führen.
    Doch nun zurück zur Sonate:



    Afanassiev spielt sie, wie ich finde, mit unendlichem Ausdruck, und obwohl diese Sonate eine große Fülle von Themen beherbergt, fast eine Sammlung von "Liedern ohne Worte", die einen Pianisten ja geradezu zu einem ständigen Singen auf dem Klavier verführen, hebt Afanassiev aber auch die Stellen hervor, die etwas herber sind, wo es sich reibt oder dramatisch zuspitzt. Da gibt es also noch einen weiteren großen Ausdrucksmusiker, und ich habe ihn bisher nicht gehört. Nun, das wird sich ändern, und ich habe schon die ersten Aufnahmen bestellt bzw. schon erhalten (s. o.).
    Auch rhythmisch treten bei ihm so etliche Stellen hervor, die ich so nicht in Erinnerung habe. Und in seinem dynamischen Spiel repräsentiert er m. E. beste russische Schule, kein Wunder, ging er doch bei Emil Gilels in dieselbe. Alles in allem halte ich diese Aufnahme für eine Spitzenaufnahme.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich bin wieder da und melde mich speziell zum Thema dieser Schubert-Sonate.
    (Vorab: ich bin 2016 in Pension gegangen und übe seither ungefähr drei Stunden im Tag. Seit drei Jahren habe ich Klavierstunden bei einer bulgarischen Pianistin und Komponistin. Schon vorher habe ich in den Jahren, die durch 5 teilbar sind, Konzerte in größeren Sälen gegeben (vielleicht 150 Zuhörern), dazwischen eher in kleinen Sälen mit maximal 99 Zuhörern. Seit einer Operation vor knapp einem Jahr habe ich kein rechtes Hüftgelenk mehr und kann mich nicht so leicht von zuhause fortbewegen. Wie ich aber meinem Chirurgen gesagt habe: das Leben ist für mich nicht zu Ende. Die Finger funktionieren, das Hirn auch - wenn auch etwas langsamer im Alter von 71 Jahren - und wesentlich(!) pedalisieren kann ich auch. Ich habe jetzt also viel Zeit zum Üben.)

    Allerdings muss ich die Konzerte jetzt zuhause veranstalten. Im Juli 2022 gab es das erste Hausmusik-Konzert an drei Abenden.
    Jetzt ist am 25. und 26. wieder ein Hausmusikabend geplant, bei dem die D850 und opus 101 nebst Borodin und Scrjabin auf dem Programm stehen. Ich habe mich also wesentlich mehr mit D850 beschäftigt, als ich es die Jahre seit meiner Studienzeit getan habe. Jemand hat mir von langer Zeit hier im Forum den Tipp gegeben, beim 1. und beim 3. Satz hilft "üben, üben, üben". Ja das stimmt.
    Ich habe auch hier die verschiedenen Kommentare gelesen.
    Daher möchte ich, ohne die Zitate extra heraussuchen zu müssen, meine Gedanken zu bestehenden Kommentaren ergänzen.
    1) Interpreten: ich höre mir immer seltener die Einspielungen von berühmten Pianisten an. Ich hab so schon ausreichend Minderwertigkeitskomplexe. Doch Brendel (den ich früher nicht so mochte) und Uchida würde ich

    als Referenzeinspielungen für mich betrachten. (Das Tempo könnte ein bisschen langsamer als bei Brendel sein, aber ich würde ihn keinesfalls kritisieren wollen.

    2) Über eine Notation fff oder ppp würde ich bemerken, dass sie unsinnig erscheint. Auf den Flügeln, die Beethoven oder Schubert kannten, wäre ein fff eher destruktiv für den Flügel. In der Ausgabe, nach der ich übe, findet sich kein fff. Neurevision der Universal-Edition, herausgegeben 1953, revidiert nach den Autographen und Erstdrucken von Erwin Ratz.
    3) Längen, fehlende Dramatik, zu zahlreiche Wiederholungen: ich sehe Kommentare, die in diese Richtung abzielen als subjektive Meinungen, für die jedermann berechtigt.

    3a+c) Die Sonate dauert 40 Minuten. Das ist lang, aber wenn sie einem gefällt, ärgert man sich vielleicht, dass sie schon aus ist. Mir selbst kommt sie jetzt nicht mehr zu lang vor, selbst wenn ich die Wiederholung im ersten Satz spiele.

    3b) Ich finde allein im zweiten Satz ausreichende Dramatik. Dass es in dieser Sonate keine Katastrophe gibt, ist doch etwas, wo man sich für Schubert freuen sollte. Schließlich hat er sich in Gastein wohlgefühlt, viel mehr als er das sonst wohl konnte.
    Ich habe von zwei Pianisten gehört, dass diese Sonate die schwerste von Schubert ist, was man aber als Zuhörer nicht merken sollte. Ich kann bestätigen, dass sie für mich schwer zu erüben ist, als es die letzten drei Sonaten waren, die ich mittlerweile alle aufgeführt habe. Ich denke, dass man an einigen ff-Stellen nicht übertreiben darf. Man muss die Sonate leichtfüßig spielen, was natürlich für den Spielenden alles andere als leicht ist.


    P.S. Wer interessiert ist, wie die Sonate bei mir zu Hause klingt, schreibt mir eine Nachricht und bekommt daraufhin eine persönliche Einladung. Mein Haus ist in Brunn am Gebirge und recht leicht auch öffentlich erreichbar.

    Eine Signatur, die ich 1990 verwendet habe:
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