Liebe Forianer,
die Gregorianik war für viele Komponisten eine wichtige Inspirationsquelle, zumeist aber auch ein Ausdruck ihrer Gläubigkeit.
Nachdem die Benediktinermönche im Kloster Solesmes in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts den Gregorianischen Choral nach dessen Vergessenheit wieder rekonstruierten, war er auch für die Kunstmusik sehr interessant.
Als einer der ersten ließ Hector Berlioz ein direktes Zitat aus der Gregorianik in sein Werk einfließen. Das berühmte "Dies irae, dies illae" aus der gregorianischen Totenmesse findet im Schlusssatz der Symphonie fantastique seine Verwendung. Wie die Glocken des Jüngsten Gerichts muten die Klänge, die Zitate in diesem Werk an. Sehr beeindruckend! Damals war das natürlich eine heikle Sache: Die Verbindung von kirchlichen Gesängen in absolut weltlicher Musik war vollkommen neu.
Das "Dies irae" wurde auch von Liszt (Totentanz) oder Rachmaninoff (Paganini-Rhapsodie) zitiert.
Welche Einflüsse der Gregorianik könnt ihr im 19. und 20. Jahrhundert entdecken? Es gibt mehr, als man denkt.
Liebe Grüße,
Peter.