Volksliederbearbeitungen

  • Nur eine Kette von Zufällen führte zu diesem Thread.
    In einem Sängerforum fühl(t)en Mitglieder sich nicht wohl: viel Streit, weniger Konsens und keine Moderation. Darum haben einige Mitglieder von dort die "Sängerfraktion" bei uns verstärkt. Und danach schrieb "Großmoderator" Alfred einen Beitrag darüber "Drum singe wem Gesang gegeben". Darüber war ich, Liebhaber von Operette, Oper und Lied, sehr erfreut. Und ich hatte sofort einige Vorschläge. Nebenbei schrieb ich "Obwohl... ein eigener Thread können jene Bearbeitungen von Haydn, Beethoven, Kozeluch und wer es noch mehr bearbeitet hat m.E. auch bekommen".


    Dieser Satz brannte in meinem Gedächtnis, und kurzentschlossen schickte ich eine Nachricht an dem "Haydn-Institut" in Köln. Und bekam sofort eine sehr liebenswürdige Antwort von Herrn Dr. Andreas Friesenhagen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Haydn-Instituts. Er schrieb mir u.a.

    Zitat

    Ich füge dieser Mail einen kurzen Vortrags-Text von mir über Haydns Bearbeitungen schottischer Lieder bei, der für ein Konzert mit dem Haydn-Trio Eisenstadt geschrieben wurde.


    Als ich jenen Beitrag gelesen hatte, war ich wirklich komplett baff. Darum fragte ich Alfred Zustimmung, Dr. Friesenhagens Beitrag publizieren zu dürfen. Vorausgesetzt, daß Dr. Friesenhagen damit einverstanden war. Alfred gab ein d'accord, und ich fragte Dr. Friesenhagen um Erlaubnis seinen Beitrag hier in toto als Beitrag publizieren zu dürfen.
    Dr. Friesenhagen antwortete mir u.a.

    Zitat

    Prinzipiell habe ich nichts dagegen, wenn Sie meinen Text veröffentlichen, sofern Sie mich als Autor nennen. Es wäre auch sehr schön, wenn Sie in diesem Rahmen noch einmal besonders darauf hinweisen könnten, daß sämtliche 429 Volksliedbearbeitungen jetzt in "Joseph Haydn Werke" vorliegen, in einer zuverlässigen, historisch-kritischen Edition, durch die auch zahlreiche zuvor nie veröffentlichte Lieder erstmals zugänglich werden. Ich bin sicher, daß diese Information vor allem viele Sänger interessieren wird.


    Ich bin Dr. Friesenhagen sehr erkenntlich für seine freundliche Zustimmung.


    LG, Paul


    Wie kam Haydn, der Vater des Streichquartetts und der Sinfonie, der berühmte Komponist der „Schöpfung“, eigentlich dazu, sich gegen Ende seiner glanzvollen Karriere mit der Bearbeitung schottischer Volkslieder zu beschäftigen?


    Blicken wir zurück in die Jahre 1791/92, als Haydn zum ersten Mal nach England kam. Seine Biographen berichten, daß er in dieser Zeit den Londoner Verleger William Napier kennenlernte. Napier stand mit seinem Verlagsgeschäft vor dem Konkurs. Um ihm zu helfen, arrangierte Haydn einhundert schottische Volksweisen für Singstimme mit Begleitung von Violine und Generalbaß. Napier veröffentlichte diese Bearbeitungen im Juni 1792, und der Band fand so guten Absatz, daß die Probleme des Verlegers mit einem Schlag gelöst wurden.


    Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, daß schottische Lieder zu dieser Zeit auf den britischen Inseln, besonders aber in England, Hochkonjunktur hatten. Allenthalben erschienen Sammlungen solcher Lieder in Arrangements für unterschiedlichste Besetzungen. Die dort veröffentlichten Melodien und Texte waren jedoch längst nicht immer durch Alter und Tradition geadelt. Oft wurden beispielsweise altüberlieferte Melodien mit neu gedichteten Texten veröffentlicht, die auf aktuelle politische Ereignisse Bezug nahmen. Manchmal waren auch die Melodien Neukompositionen.


    Bei seinem zweiten Englandaufenthalt 1794/95 schrieb Haydn noch einmal fünfzig Bearbeitungen schottischer Lieder für William Napier. Die so entstandenen insgesamt einhundertfünfzig Napier-Lieder zogen ihre Kreise, auch als Haydn längst wieder nach Wien zurückgekehrt war.


    In Edinburgh versuchte in diesen Jahren der Volksliedenthusiast George Thomson, alle bisherigen Volksliedsammlungen durch seine eigene Veröffentlichungsreihe zu übertreffen. Er gab sich nicht mit einheimischen Arrangeuren zufrieden. Er verhandelte gleich mit den berühmtesten kontinentalen Komponisten seiner Zeit. Zunächst gab er Bearbeitungen bei Leopold Kozeluch und Ignaz Pleyel in Auftrag, 1799 wandte er sich auch an Haydn. Später kamen Beethoven, Hummel und Weber zum Kreis seiner „Mitarbeiter“ hinzu.


    Die Zusammenarbeit zwischen Thomson und Haydn war erfolgreich und fruchtbar: Bis 1804 gingen mehr als zweihundert schottische, walisische und irische Lieder aus ihr hervor. Alle diese Bearbeitungen sind für Singstimme mit Klavier, Violine und Violoncello gesetzt, und sie haben instrumentale Vor- und Nachspiele. Damit sind sie weitaus attraktiver als Haydns Bearbeitungen für Napier, ein Umstand, auf den Thomson besonderen Wert legte. Denn die Konkurrenz zwischen den Verlegern der Liedsammlungen war groß.


    William Whyte war der dritte Verleger, der Haydn mit der Bearbeitung schottischer Volkslieder beauftragte. Er trat im November 1802 just zu einem Zeitpunkt an Haydn heran, als dieser mit Arbeit für Thomson noch gut eingedeckt war. Und etwas merkwürdiges passiert: Haydn läßt die noch ausstehenden Lieder für Thomson von einem Schüler bearbeiten – was ihn nicht daran hinderte, sie unter seinem eigenen Namen an Thomson zu verkaufen – und wendet sich selbst sofort dem neuen Auftrag zu. Den Grund verrät Haydn in einem Brief: Whyte zahlte ihm für ein Lied doppelt so viel wie Thomson, und Thomson honorierte Haydn ohnehin schon fürstlich für seine Arbeit.


    Im folgenden Jahr bearbeitete Haydn fünfzig der insgesamt fünfundsechzig Lieder für Whyte. Dadurch kamen die Lieferungen an Thomson ins Stocken, der sich darüber auch gleich bei Haydn beschwerte und von ihm sogar forderte, die Arbeit für Whyte unverzüglich einzustellen. Haydn gelang es, mit seinen beiden Auftraggebern ins Reine zu kommen und weiterhin für beide tätig zu sein. Er konnte Thomson sogar dazu bewegen, ihm genausoviel zu zahlen wie Whyte.


    Woran Thomson sich auch gestoßen hatte: Der von ihm als „obscure music seller“ – also als dubioser Musikalienhändler – abgekanzelte Konkurrent Whyte gab die Lieder in derselben Form heraus wie er selbst, mit Vor- und Nachspielen und mit einem Begleitsatz für Klaviertrio. Da auch Whyte Haydn als Bearbeiter aufbieten konnte, war Thomsons „Monopol“ dahin. Und wirklich stehen die Whyte-Lieder in keiner Weise hinter denen für Thomson zurück, sie haben aussagekräftige Vor- und Nachspiele, einen ausgeklügelt-schlichten, die Singstimme zur Geltung bringenden Satz und fangen die Atmosphäre der Lieder ideal ein.


    Die meisten dieser Lieder werden jetzt erstmals seit Haydns Zeit wieder veröffentlicht, und zwar im jüngsten Band der vom Joseph Haydn-Institut Köln herausgegebenen Haydn-Gesamtausgabe Joseph Haydn Werke. Mit dieser Veröffentlichung wird gleichzeitig die fünf Bände umfassende Reihe der Volksliedbearbeitungen in der Gesamtausgabe abgeschlossen. Die Reihe macht insgesamt 429 Lieder in einer historisch-kritischen Ausgabe der Musikwelt zugänglich und wirft damit Licht auf einen wenig beachteten, doch sehr interessanten Bereich des Haydn’schen Spätwerks.


    Andreas Friesenhagen

  • Ich vergaß etwas zu melden, daß Dr Friesenhagen auch schon vergessen hatte.


    Zitat

    Ich vergaß darauf hinzuweisen, daß ein ganzes Heft der von unserem Institut ebenfalls herausgegebenen "Haydn-Studien" den schottischen Liedern gewidmet ist: "Haydns Bearbeitungen schottischer Volkslieder". Bericht über das Symposium 21.-22. Juni 2002, Haydn-Studien VIII/4 (Juli 2004).


    LG, Paul

  • Da dachte ich alle Volksliederbearbeitungen von Beethoven auf LPs zu haben. Weit verfehlt.
    Vom "Beethoven-Haus" in Bonn bekam ich Auskünfte.


    Beethoven hat etwa 155 Volksliedbearbeitungen geschrieben (op. 108 und WoO 152-158 ). Alle sind für Gesang (teilweise für mehrere Stimmen) und Triobegleitung (Klavier, Violine und Violoncello).
    So wurden in den Jahren 1810-1815 erfolgreich etliche irische, schottische und walisische Volkslieder für den schottischen Liedsammler und Verleger George Thomson bearbeitet.
    In einem Brief d.d. 19-2-1813 schreibt Beethoven u.a. daß er bezüglich des Honorars nicht zufrieden ist. Keinesfalls könne er mit dem gleichen Preis wie Haydn (der auch schon für Thomson Volkslieder vertont hatte) abgespeist werden, da seine Arbeit mit der Haydns nicht vergleichbar sei. Schließlich habe Haydn keine Ritornelle und Einleitungen verfaßt und weder Duos noch Trios gesetzt, auch eine Violoncellostimme habe er nicht hinzukomponiert,


    George Thomson trat am 1. Januar 1816 mit einer neuen Idee heran. Er wollte sich jetzt nicht mehr auf Großbritannien beschränken, sondern wollte Bearbeitungen kontinentaler Lieder. Er dachte an jeweils zwei oder drei Lieder aus Deutschland, Polen, Rußland, Tirol, Venedig und Spanien. Beethoven schickte ihm ein Paket mit entsprechenden Vertonungen. Darauf wünschte sich Thomson zusätzlich noch elf weitere Lieder. Sieben Melodien schickte er in dem Schreiben mit, vier weitere sollte sich Beethoven selbst aussuchen, vorzugsweise ein schwedisches, dänisches, sizilisches und kalabrisches Lied. Beethoven wählte eine schwedische, eine ungarische und zwei tirolische Melodien, die er nach der für Thomson üblichen Art umsetzte: für eine Singstimme mit Begleitung für Klavier, Violine und Violoncello. Diese Lieder (WoO 158, 1. Abteilung Nr. 17), sind offenbar nicht völlig ausgeschrieben. Von fehlenden Singstimme bis nur Skizze, alles ist da zu finden.


    Interessant fand ich, daß Beethoven mit den Übersetzungsrechten hausierte wenn er sie nicht gar aufdrängte. Alles ist hier zu finden:
    "www.beethoven-haus-bonn.de/sixcms/detail.php?id=2451&template=untergruppe_digitales_archiv_de&_eid=2235&_ug=Volksliedbearb.&_mid=Werke%20Ludwig%20van%20Beethovens


    25 Schottische Lieder für Singstimme, Violine, Violoncello und Klavier op. 108, 1-25
    25 Irische Lieder für ein bis zwei Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 152
    20 Irische Lieder für eine oder mehrere Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 153
    12 Irische Lieder für eine oder mehrere Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 154
    26 Walisische Lieder für ein bis zwei Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 155
    12 Schottische Lieder für eine oder mehrere Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 156
    12 Verschiedene Volkslieder für eine oder mehrere Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 157
    Lieder verschiedener Völker für eine oder mehrere Singstimmen, Violine, Violoncello und Klavier WoO 158


    Daneben gibt es auch noch instrumentale Volksliedbearbeitungen: Sechs variierte Themen für Klavier und Flöte oder Violine op. 105 und Zehn variierte Themen für Klavier und Flöte oder Violine op. 107.


    LG, Paul

  • Hallo Paul,


    ich interessiere mich sehr für Volksliedbearbeitungen. Habe bis jetzt immerhin die erste CD von den durch dich hier so fleißig beworbenen Haydn-Arrangements, und ich muss sagen, ich kann deine Begeisterung verstehen. Tolle Musik. =)


    Nun wäre meine Frage: Gibt es auch von den Beethoven-Volksliedbearbeitungen eine möglichst umfassende Aufnahme? Habe bis jetzt nur so kleine Auswahl-CDs gefunden.


    :hello:

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Original von Draugur
    ich interessiere mich sehr für Volksliedbearbeitungen. Habe bis jetzt immerhin die erste CD von den durch dich hier so fleißig beworbenen Haydn-Arrangements, und ich muss sagen, ich kann deine Begeisterung verstehen. Tolle Musik. =)


    Nun wäre meine Frage: Gibt es auch von den Beethoven-Volksliedbearbeitungen eine möglichst umfassende Aufnahme? Habe bis jetzt nur so kleine Auswahl-CDs gefunden.


    Es gibt/gab eine Gesamtaufnahme(?) in der "Complete Beethoven Edition" der DG, ich meine sie wäre auch nochmal als Sammelbox einer anderen Reihe erhältlich gewesen, finde sie gerade bei jpc aber nicht. Die kenne ich jedoch nicht.



    Zum wiederholten Male nachdrücklich empfehlen kann ich:



    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Draugur
    Nun wäre meine Frage: Gibt es auch von den Beethoven-Volksliedbearbeitungen eine möglichst umfassende Aufnahme? Habe bis jetzt nur so kleine Auswahl-CDs gefunden.


    Hallo Draugur,


    Zwar bereitet das Eintippen dieses Beitrages mir Schmerzen, aber dennoch....
    Ich finde die Antwort auf Deiner Frage so wichtig, daß ich Dir diesen Link gebe.


    LG, Paul

  • Dir Schmerzen bereiten wollte ich auf keinen Fall :O Um so mehr bedanke ich mich! Auch bei JR natürlich.


    LG

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Von Frau Dr. Marjorie E. Rycroft (Professor of Music, University of Glasgow) bekam ich soviel Auskünfte, daß ich ihr nur überschwenglich danken kann. Sie ist die wichtigste Bearbeiter der Partituren von Haydns 218 Volksliederbearbeitungen für George Thomson.
    Diese Bearbeitungen sind erschienen als Teil XXXII Volume 3 und 4 der Gesamtausgabe of Joseph Haydn Werke. Das Vorwort und das Kritische Bericht der Bände enthalten wertvolle Information.
    Auch war sie Autor und Editor der Booklets der Brilliant-CDs, sowie betreuende Musikologe bei diesem Haydn Projekt.
    Für weitere Informationen über Dr. Rycrofts Volksliederbearbeitungen von Haydn, siehe ihre Webseite.


    Sie verdeutlichte einige Sachen, die für mich schwer begreiflich waren.

    Zitat

    The problem with older recordings is that the information they give in the booklet (if there is one) and the version of the songs performed on the disc are not always what Haydn intended! George Thomson had a habit of altering Haydn's arrangements without the composer's permission, and of course he did not publish ALL the songs that Haydn sent him.
    So the Urtext edition, which is used for the Brilliant Classics recordings, provides musicians for the very first time, with the true version of what Haydn actually composed.


    Rund 40 der Lieder, die Haydn im Auftrag des schottischen Volksliedsammlers George Thomson bearbeitete, blieben unveröffentlicht. Da Thomson die Manuskripte nicht weiter gab, dürften diese Lieder auch nicht anderweitig in Umlauf gekommen sein. Vermutlich wurden sie noch nie seit ihrer Entstehung aufgeführt. Ihre Uraufführung erfolgt deshalb erst im Rahmen der Einspielung des Haydn Trios Eisenstadt.


    Offenbar hat Thomson nicht nur Haydns Volksliederbearbeitungen selbst “bearbeitet”, sondern auch Kozeluchs. Denn auf meine CD ist die Besetzung nur für Sänger und Klavier.

    Zitat

    I guess the performers on the CD must have used a copy of an early edition (for voice and piano only) of a Thomson volume. (Kozeluch arranged the songs for piano with violin & cello accompaniments.)


    Wie schon erwähnt, wurden die Volkslieder auch bearbeitet von Hummel (20 schottische Lieder); Weber (10 schottische Lieder); Kozeluch (104 schottische, 28 walisische und 10 irische Lieder). Weiter sagte Dr. Rycroft

    Zitat

    A new edition of Pleyel's 32 folksong arrangements for George Thomson will be published later this year, by Doblinger Verlag in their Diletto Musicale series, to commemorate the 250th anniversary of Pleyel's birth.


    Dr. Rycroft nannte eine CD, worauf Volksliederbearbeitungen von Kozeluch, Haydn, Beethoven, Weber und Hummel aufgenommen wurden. Sie spielt auf jene CD-Einspielung ein barockes Cello.
    Scottish Early Music Consort: Robert Burns (1759-1796): Wi' a cog o' gude swats and an auld Scotish sang, Chandos Records CD CHAN 8636, LP/Cassette ABRD/ABTD 1324, London, 1988. Die CD wurde 1995 neu herausgegeben mit als Titel “Auld Scottish Sangs: Scots songs collected by Robert Burns”, CD CHAN 0581.


    Weitere Informationen über die Volksliederbearbeitungen von Haydn kan man finden auf der Webseite von Trio Eisenach.
    Ich empfehle das lesen dieser Seite, denn da wird u.a. auch erzählt, wie es überhaupt zu der Gesamtaufnahme dieser Volkslieder kam. Auch fand ich da nochmals bestätigt, daß Haydn die genauen Liedtexte nicht kannte. Er hatte nur eine ungefähre Inhaltsangabe.
    Diese weltweit erste Gesamteinspielung der Volksliederbearbeitungen von Joseph Haydn wird am 1.1. 2009, dem 200. Todesjahr von Joseph Haydn, am CD-Markt sein.


    LG, Paul


    Ich möchte hier nochmals ausdrücklich betonen, daß ohne die Hilfe des Haydn-Instituts (Dr. Andreas Friesenhagen), des Beethoven-Hauses, sowie Professor Dr. Marjorie Rycroft ich nie diese Informationen bekommen hätte.Außerdem will ich mich noch entschuldigen bei Frau Dorothea Geffert vom Beethoven-Haus. Sie schickte mir die Informationen über Beethoven, und ich vergaß ihre Name zu erwähnen.

  • Hallo Paul,


    wie beurteilst du diese Liedaufnahmen? :hello:


    Haydn, Joseph
    SCHOTTISCHE & WALISISCHE LIEDER


    Mit Lorna Anderson & Jamie McDougall, Haydn Trio Eisenstadt. DDD. Brilliant Classics. 5 CDs 8,99 €. Nr. 690293.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Siegfried,


    Das fragst Du ausgerechnet mir.
    Von dieser Box (Volume 3) habe ich Wochen lang CD 3 immer wiederholt. So unglaublich schoen finde ich diese CD. Aber alle CDs enthalten wunderbare Volkslieder. Übrigens, genau wie bei Volume 1 + 2.
    Gerade durch diese CD 3 kam ich zu den Thread Ist das noch normal???


    Ich schrieb Dr. Rycroft, dass ich sie tagtaeglich drehe und

    Zitat

    I know, it’s a bit crazy, but they are so very beautiful.


    Und sie antwortete mir

    Zitat

    I am delighted that you listen so regularly to the Brilliant Classics recordings of the Haydn songs. It is good to know that others think they are as beautiful as I do.


    Ich kann sie nur EMPFEHLEN. Du musst aber entscheiden.


    LG, Paul

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Geheimtipp für Musicophil :
    :angel:


    Hallo Paul: Die von H.Giesen begleiteten Haydn-Lieder hat Fritz Wunderlich nie inniger gesungen als auf dieser CD. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Geheimtipp für Musicophil :
    :angel:


    Hallo Paul: Die von H.Giesen begleiteten Haydn-Lieder hat Fritz Wunderlich nie inniger gesungen als auf dieser CD. :hello:


    Danke für den Tipp, lieber Siegfried,

  • Also wirklich. Wer Pauls Begeisterung-Orkane (das ist vermutlich noch untertrieben) nicht wirklich mitbekommen hat, ist entweder lange weg gewesen, eine Schlafmütze oder kann Paul nicht leiden und liest seine Beiträge erst gar nicht... :stumm::D


    Such dir eine Möglichkeit aus, Siegfried :baeh01:


    :hello:
    Wulf

  • Hallo Wulf,
    beziehst du deine Raterunde auf diesen oder einen früheren Beitrag?
    Oder hab ich was nicht mitgekriegt ?(

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Schlafmütze!! :D


    Natürlich auf die Frage nach Pauls Gefallen an der Brilliant Box mit den Volksliedbearbeitungen.


    :hello:
    Wulf

  • Das war ja schon im März; wo warst du die letzten 2 Monate? Auch geschlafen? :hahahaha:
    Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt (auch ein Volkslied, nur nicht von Haydn ;( )

    Freundliche Grüße Siegfried

  • nein, ich scheine nur hin und wieder blind zu sein :wacky: :untertauch:


    :hello:
    Wulf


    P.S. Trotzdem mußte das mal gesagt werden :O :P

  • Von der DG habe ich Beethoven Folksong Setting - Kassette, alle 7 CD´s gehört.


    Da ich schottische und irische Musik sehr mag, habe ich in Schottland nach einer Alternative gesucht, denn mir gefällt diese Aufnahme gar nicht.


    Es stören mich die ausgebildeten Stimmen, die zu den Liedern nicht passen.
    :no::no::no:
    Ich hätte es lieber mit den Stimmen gehört, die auch sonst diese Lieder singen.


    Kennt jemand eine solche Aufnahme?


    Es würde mich freuen, dann nicht so verfremdet, das eine oder andere Lied zu erkennen, und dann noch von Beethoven vertont ! Gut, es gibt da weder die Pipe noch die Harfe, noch den Dudelsack, aber dennoch.
    So viel Tremolo halte ich nicht aus. :untertauch:


    Mit lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Ich hatte wieder Kontakt mit Dr. Friesenhager vom "Joseph Haydn-Institut" in Köln.


    Er schrieb mir u.a.


    Zitat

    Das gibt mir die Gelegenheit darauf hinzuweisen, daß die Wiederentdeckung der Volksliedbearbeitungen Haydns ohne die Haydn-Gesamtausgabe und ohne das Joseph Haydn-Institut in Köln nicht in dieser Weise möglich gewesen wäre. Denn es gab bis vor wenigen Jahren einfach keine umfassenden, zuverlässigen Notenausgaben von diesen Liedern. Nur durch die editorische Arbeit im Joseph Haydn-Institut konnte ein einwandfreier, den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechender Notentext (von sämtlichen Liedern!) erstellt werden. Und ohne diesen Notentext könnte die Aufnahme des Haydn-Trios Eisenstadt gar nicht stattfinden. Das ist übrigens ein schönes Beispiel für die enge Zusammenarbeit von Musikwissenschaft und Musikpraxis.
    Diese letzten Sätze können Sie gerne in Ihrem Forum veröffentlichen. Denn kaum jemand weiß, daß erst durch die Noten-Ausgaben der Gesamtausgabe, die in den letzten sechs Jahren erschienen sind, diese gesamte Werkgruppe vollständig erschlossen wurde.


    Wir dürfen froh sein, daß jedenfalls diese wunderschöne Musik "restauriert" wurde. Und weil sie bei Brilliant erschien, nicht sündteuer ist!
    Denn wie im Wiederholungsthread von Ulli bestätigt wurde, ist es z.B. bei Mozarts Klaviersonaten unmöglich die Improvisationen je auszudrücken.


    Dr. Friesenhager teilte auch noch mit


    Zitat

    Die nächste Folge der Aufnahme mit dem Haydn-Trio Eisenstadt wurde bereits aufgezeichnet. Sie umfaßt die 100 Lieder, die Haydn 1791/92 für den Verleger William Napier arrangiert hat. Die CD-Box wird voraussichtlich im kommenden Frühjahr erscheinen.


    Das ist dann die letzte Folge. :] ;(


    LG, Paul

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  • Zitat

    Original von musicophil
    Wir dürfen froh sein, daß jedenfalls diese wunderschöne Musik "restauriert" wurde. Und weil sie bei Brilliant erschien, nicht sündteuer ist!


    :yes: :yes:


    Hoffentlich gibt es bald Vol. 4 in Deutschland, sonst muss ich noch in den Niederlanden bestellen X(


    Zitat


    Das ist dann die letzte Folge. :] ;(


    Ich hatte schon im Booklet gelesen, dass Haydn auch für Napier Lieder arrangiert hat (die Arrangements sind vor denen für Thomson entstanden). Schön, dass es diese Lieder auch auf CD geben wird :]


    :hello: Andreas

  • Inzwischen hab ich Box 5 einige malen im Spieler getan. Die Musik dieser Box finde ich melancholischer als die der anderen Boxen.



    Nichtsdestotrotz ist es unglaublich schöne Musik, die sehr schön bearbeitet wurde. Und ausgeführt.


    War zuerst die Erwartung, daß fünf Boxen erscheinen würden, jetzt weiß man/ich besser. Noch eine Box wird ausgebracht. Ich vermute im Haydnjahr 2009 (Haydn verstarb am 31. Mai 1809).


    LG, Paul

  • :O :O :O Box 6 ist bereits seit Monaten zu bekommen :O :O :O



    Hiemit ist die Serie der Schottischen Volkslieder komplettiert.
    Ich kann nur sagen "Ich bin davon begeistert". :jubel: :jubel: :jubel:


    Einerseits finde ich es wunderbar, die Serie zu haben. Anderseits bedauere ich, daß es "nur" sechs Boxen sind.
    Jedenfalls kann der Preis nicht der Grund sein, um diese wunderschöne Musik nicht zu kaufen. Denn Brilliant-CDs sind bestimmt nicht teuer.


    LG, Paul

  • Alle Schottischen Lieder Beethovens, also sein Opus 108, andere Volkslied-Zyklen in Auszügen enthält diese DDR-Produktion:



    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Es gibt erstaunlicherweise eine ganze Reihe von Auswahlplatten mit Beethovens Volksliedbearbeitungen. Ich besitze die folgenden; die grüne Box gab es wohl inhaltsgleich als Folge 17 der Beethoven-Edition und das ist wohl die vollständigste (ich habe nur die grüne).


    Es ist aber schon in der historischen Raucheisen-Edition eine Reihe von Liedern enthalten, ebenso gab es eine Auswahl mit Janet Baker und auch Fischer-Dieskau hat sich dieser Stücke angenommen.


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)