Mir ist aufgefallen:
Manchmal gefallen mir ältere Aufnahmen aufgrund der schlechteren Tonqualität besser. Irgendwie haben diese Aufnahmen mehr Charme.
Geht Euch das manchmal auch so? Und wenn ja: Woran liegt das? Ist es vielleicht für das Ohr angenehmer, wenn die Höhen etwas abgemildert sind? Oder kratzende Töne im Rauschen untergehen?
Mir fällt dieser "Charme" älterer Aufnahmen öfters auf. Und ich denke nicht, dass es an der unterschiedlichen Interpretation liegt. Teilweise ist es derselbe Interpret. Konkretes Beispiel:
Perlman hat 1978 und 1988 die "Schottische Fantasie" eingespielt. Die 1. Aufnahme hatte ich mir von Schallplatte auf CD übertragen. Diese selbst überspielte Version gefiel mir immer besser als die gekaufte 1988er CD.
2003 brachte EMI dann die 1978er Aufnahme auch auf CD heraus - natürlich in einer weit besseren Qualität als meine Selbstüberspielung. Und siehe da: Wenn ich nur die gekauften CDs vergleiche, gefällt mir die 2. Aufnahme besser. Merkwürdig. Vor allem, da es sich nicht um das alte Thema "Schallplatte oder CD?" handelt, denn ich hatte die Platte ja auch auf CD übertragen...
Und nochwas: Kennt Ihr die CDs "Voice of the violin" und "Romance of the violin" von Joshua Bell? Irgendwie klingt die Solo-Geige da auch nicht mehr wie eine richtige Geige. Lässt man in der modernen Tontechnik heutzutage absichtlich Höhen weg, bzw. "verzerrt" das Klangbild? Besonders bei populärer Klassik wie z.B. Bell?