Beim Stöbern im dtv-Atlas Musik bin ich gestern zufällig auf den kurzen Beitrag zur Konsonanz/Dissonanz gestoßen. In diesem Beitrag werden verschiedene Theorien zur Erklärung angeführt. Zunächst am überzeugendsten fand ich die Theorie, welche die Konsonanz an der Anzahl der übereinstimmenden Obertöne festmacht.
Bei Wikipedia heißt es dazu: "Das Gehör nimmt mehr oder weniger bewusst auch die Obertonreihe eines jeden Tones wahr. Je einfacher und harmonischer das Schwingungsverhältnis zweier Töne, desto wohlklingender empfindet das Ohr das sich ergebende Intervall. Physikalisch gesehen sind zwei Töne umso konsonanter (wohlklingender), desto übereinstimmender ihre Obertöne sind."
Nur habe ich gelesen, dass das Konsonanzempfinden sich im Laufe der Jahrhunderte verändert habe. Außerdem bin ich überzeugt, dass Klänge beispielsweise aus der klassischen Moderne (oder der Tristan-Akkord?) zurzeit der Wiener Klassik als dissonant wahrgenommen worden wären, obwohl wir heutigen Hörer dieselben Klänge als konsonant wahrnehmen.
Ist das Konsonanzempfinden also nur eine Frage der Gewöhnung?
Der Vergleich mit dem Geschmacksempfinden beim Essen liegt nahe. Hier ist deutlich: Ein Chinese (oder auch ein Engländer) empfindet anderes als wohlschmeckend als ein Deutscher oder Österreicher (oder Holländer).
Bei der Musik dürfte es ähnlich sein: arabische Klänge werden von Abendländern als fremdartig (= dissonant?) wahrgenommen.
Was meint Ihr?
fragt Thomas