Liebe Schubertianer,
Schuberts Sinfonie Nr 8 D 759 ist nicht die einzige, die man mit diesem Beinamen belegen könnte, Schubert hinterließ etliche unvollendete Sinfonien und Fragmente, doch das wird Thema eines anderen Threads sein.....
Wenngleich Schuberts Sinfonisches Schaffen (bis heute !!) meiner Meinung nach immer zu wenig Beachtung fand und findet und man, so meine ich wenigstens, ziemlich undankbar und oberflächlich mit dem umgeht, was Schubert uns auf diesem Gebiet hinterließ, so ist es doch gerade dieses Werk, welches alle Welt fasziniert, wahrscheinlich sogar mehr als die "große" C-Dur Sinfonie.
Die Sinfonie wird, wie die meisten Sinfonien Schuberts erst nach dessen Tod entdeckt, im konkreten Fall 1865 bei Anselm Hüttenbrenner, einem Freund Schuberts.
Falsch ist, daß Schubert, das Werk nicht vollenden konnte, weil ihn (wie früher oft behauptet wurde) "der Tod überrascht" hatte, die beiden vollendeten Sätze lagen seit Oktober 1822 fertig vor.
Es gibt Skizzen für ein Scherzo, das von Brian Newbould komplettiert wurde und auf einer Einspielung unter Sir Charles Mackerras (für Virgin) zu hören ist. Der 4. Satz, es gibt keine einzige Note davon wurde in dieser genannten Aufnahme durch Musik aus "Rosamunde" ersetzt, ein Vorgehen, das mich nicht überzeugt.
Persönlich genügen mir die 2 vorhandenen Sätze um die Sinfonie als "komplett" zu empfinden, in der Vorklassik gab es immer wieder Sinfonien mit 2 oder 3 Sätzen......
Noch eine Anmerkung am Schluß: Neuere Literatur führt diese Sinfonien als Nr 7 an, so z.B. der "Harenberg - Konzertführer"
Die meisten Aufnahmefirmen negieren dies jedoch, und auch ich bediene mich mit gutem Grund der alten Zählung
Beste Grüße aus Wien
Alfred