Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2007 unter Mehta

  • Hallo Forianer,


    ich höre und sehe gerade im ZDF die Übertragung des Neujahreskonzertes unter Zubin Mehta. Die Interpretationem wecken bei mir wenig Begeisterung: alles klingt sehr steif und irgendwie abgehackt und wenig flüssig...


    Was meinen die anderen Taminos?



    Herzliche Grüße und ein erfolgreiches
    Jahr 2007
    wünscht LT :hello:

  • Hallo LT,


    Ich teile Deiner Meinung; der Schwung fehlt.
    Und wenn ich je gedacht hätte Bruckners Musik und ich könnten sich vielleicht je anfreunden, dann weiß ich jetzt auch besser.


    LG, Paul


    PS Ich fragte es meiner Mutter, die im Bett das Konzert sah. Und sie hatte nur ein Wort: "fade". Danach benützte sie ein Indonesisches Wort "bosan", daß mann am besten übersetzen kann mit "Ich hab genug davon gehabt".

  • Das neue Jahr ist kaum 13 Stunden alt und schon sind die harten Kritiker wieder nüchern. *g*


    Aber Spaß bei Seite, ich bin geneigt euch zuzustimmen, es klingt alles a wenig verkatert.


    Allerdings muss ich sagen, dass die Variationen über"Mei Huat, der hot drei Ecken" eine wahnsinnig nette Idee ist und ich muss teilweise sogar lachen, weil erfrischend ist zu sehen wie sich die Wiener Philharmoniker einen solchen Spaß machen.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Zitat

    Original von georgius1988
    die Variationen über"Mei Huat, der hot drei Ecken"


    Hallo Georgius,


    Irre ich mich, oder ist es nicht allgemeiner bekannt als Variationen über "Carnaval de Venice"? Obwohl wir bei uns es auch kennen als "Mijn hoed, die heeft drie deuken", was dasselbe bedeutet wie "Mei Huat, der hot drei Ecken".


    LG, Paul

  • Ich habs geschaut - und


    es hat mich angeödet - letztes Jahr war es besser, schwungvoller und schöner. Diese Jahr war es abgeklärt routiniert und uninspiriert.


    Schade eigentlich...
    Vielleicht ist Methas 4. Gastspiel eins zu viel gewesen!


    :hello:



  • Zu dieser Melodie existieren 2 Textvarianten. Zum einen das Hutlied zum anderen "Ein Hund kam in die Küche und stahl dem Koch ein Ei", das aus dem italienischen stammt. Die Melodie ist aber völlig gleich.

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Zitat

    Original von Masetto
    Ich habe das Konzert leider nicht gesehen. Was gab es denn von Bruckner?


    Es waren Blechbläser, die im Pause spielten. U.a. auch eine Bearbeitung aus Bruckners 8. (hoffentlich habe ich es gut behalten). Jedenfalls fand ich es schrecklich.


    LG< Paul

  • Ich fand das Neujahrskonzert gut.Aber vielleicht bin ich nicht kompetent dies zu beurtelien. Ich finde , dass das Neujahrkonzert ganz wesentlich mit den ausgewählten Stücken steht oder fällt.Ob Bruckner dabei war, kann ich nicht beurteilen ich war mal kurz im Keller.
    Padre

  • Hallo


    Offenbar ein Musterbeispiel für den unterschiedlichen Musikgeschmack! Das diesjährige Neujahrskonzert war wunderschön entspannt musiziert, viel Wienerischer als Janssons letztes Jahr, tatsächlich unvergleichlich besser! Die Liebhaber von "fflott" musiziertem Strauß müssen sich halt an die Berliner unter Harnoncourt oder ähnliches halten.
    Wer hier Routine gehört hat (viele Stücke wurden überhaupt zum ersten Mal gespielt!), der sollte sich wirklich die Gehörgänge ausspülen lassen. Bei diesem herrlichen Musizieren ist diese Einschätzung wirklich kaum zu fassen. Überhaupt dann, wenn man die geradezu ausgelassene Stimmung des Orchesters bei Erinnerungen an Ernst (Karneval in Venedig) gesehen und gehört hat. Mehta kommt in den letzten Jahren einem wirklich Wienerischen Klang mit Abstand am Nächsten (was auch kein Wunder ist, Zubin Mehta ist der dienstälteste Dirigent der Philharmoniker!).



    Offenbar wurde die Pausensendung "Nationalpark Austria" nicht nur bei uns ausgestrahlt. Zu schönen Bildern aus unseren Nationalparks spielten die Ensembles Vienna Horns und Art of Brass geradezu sensationell! Das letzte Stück war übrigens aus Bruckners Vierter!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Hallo zusammen!


    Ich kann mich Theophilus' Meinung nur vollinhaltlich anschliessen. Auch ich fand, dass das Konzert sehr wienerisch, harmonisch, entspannt und beschwingt dirigiert und gespielt wurde. Mir ist das Dirigat Mehtas jedenfalls tausendmal lieber als Janssons, von Harnoncourt gar nicht zu reden, der war fad und trocken, unwienerisch und vor allem ohne Humor. Heute vormittags habe ich mitgepfiffen und mitgesummt, was bei mir eher selten ist und zeigt, dass sich mein Musikempfinden mit der Interpretation vollkommen deckt und mich vollkommen glücklich macht.

  • Zitat

    Original von Theophilus
    Offenbar ein Musterbeispiel für den unterschiedlichen Musikgeschmack!


    Hallo Theophilus,


    Du willst hoffentlich doch nicht hierüber eine Abstimmung vorschlagen.


    LG, Paul

  • ich habs noch nicht gesehen, werde es nachher vom Videorekorder "reloaden".


    Aber mal was anderes: Wer machts denn nächstes Jahr? Weiß man schon was? Würde mich auf NHs drittes Neujahrskonzert am meisten freuen!

  • Zitat

    Original von musicophil
    Hallo Theophilus,


    Du willst hoffentlich doch nicht hierüber eine Abstimmung vorschlagen.


    LG, Paul


    Wozu? Ich weiß ja ungefähr, wie es Wienerisch zu klingen hat! ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich denke auch , dass man es den Wiener oder Österreichern zugestehen muss, dass sie besser als die Nordlichter unterscheiden können, was Wienerisch ist.
    Padre :baeh01:

  • Schönes neues Jahr!


    Ich konnte und kann mit den Neujahrskonzerten aus Wien nicht viel anfangen.
    Das hat sich auch mit dem heutigen Konzert nicht geändert. Es liegt wohl schlicht daran, dass mir das jetzt auch zu Recht betonte, typisch wienerische nicht liegt. Gleichwohl erschien mir Mehta, den ich im Dezember in Berlin mit Lang Lang in der Philharmonie erlebte, wieder außerordentlich sympathisch, sehr unprätentiös; so war er auch schon in Berlin unterwegs.


    Für mich waren die Bläser in der Pause das Highlight. Das hat mir außerordentlich gefallen (vielleicht abgesehen von den offenbar unweigerlichen Naturbildern, die teils dazu gestellt wurden).


    Euch allen ein gesegnetes und frohes 2007!


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Hallo lohengrins


    Zitat

    Für mich waren die Bläser in der Pause das Highlight. Das hat mir außerordentlich gefallen (vielleicht abgesehen von den offenbar unweigerlichen Naturbildern, die teils dazu gestellt wurden).


    Du hast das falsch herum gesehen. Die Sendung zeigte Bilder der Österreichischen Nationalparks. Es war die Musik, die "dazu" gespielt wurde. Dass da so großartig musiziert wurde, dass musikalische Ohren dies als das eigentliche Highlight empfanden, steht wieder auf einem anderen Blatt...


    ;)


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus.


    Dann habe ich das ja vielleicht tatsächlich falsch gewichtet. Nun frage ich mich, welche Wirkung es auf mich hätte, wenn ich mal in einem ganz ruhigen Raum einen Bildband der wunderschönen östereichischen Naturparks durchblättern würde - höre ich dann automatisch wunderschöne Bruckner-Musik?


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Hi,


    diese Frage kann ich dir natürlich nicht beantworten. Es ist aber durchaus bezeichnend, dass nicht einmal ein "Werbefilm" über die Naturschönheiten Österreichs (und das waren wirklich schöne Bilder!) nicht ohne erstklassige musikalische Untermalung daherkommt.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Ich gestehe, daß mich Mehta (von der Einspielung der 2. Mahler mal abgesehen) selten überzeugt hat.


    So hat es mich auch nicht allzu schwer getroffen, daß ich aus dienstlichen Gründen heuer das Neujahrs-Konzert nicht sehen konne.


    Zitat

    Es liegt wohl schlicht daran, dass mir das jetzt auch zu Recht betonte, typisch wienerische nicht liegt.


    Da brauchst Du bei den Neujahrskonzerten im allgemeinen auch keine Angst zu haben - WIENERISCH sind did schon lange nicht mehr - spätestens nicht seit dem (erzwungenen) Abgang von Willy Boskovsy.


    Die Wiener Neujahrskonzerte sind ein Jahrmarkt der Eitelkeiten - und ein Idealbiold der Tonträgerkonzerne:


    JEDES JAHR fast das gleiche Programm - jedes Jahr binnen weniger Tage ausverkauft. Ein Idealfall.



    mgf
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    JEDES JAHR fast das gleiche Programm


    Dann hast du aber in den letzten Jahren die Programme nicht mehr gelesen. So unterschiedlich waren sie zu Boskovskys Zeiten nicht!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Es war die Musik, die "dazu" gespielt wurde. Dass da so großartig musiziert wurde, dass musikalische Ohren dies als das eigentliche Highlight empfanden, steht wieder auf einem anderen Blatt...


    Ich fand sowohl Bild als Klang hervorragend. Das Auge bekam also auch sein Teil. Nur die Wahl von Bruckner fand ich schrecklich. Und da konnte ich plötzlich nicht mehr genießen, weder mit den Ohren, noch mit den Augen.


    Übrigens: kann man von Robert Stolz sagen, daß er wienerisch dirigierte?
    Denn ich habe eine Doppel-LP, wo viel "leichfüßiger" dirigiert wird.
    Und soweit ich mich Boskovsky erinnere, war es auch bei ihm leichter. Und kontrastreicher.
    Ich glaube, daß die Bezeichnung meiner Mutter "fade" nicht so schlimm ist.


    Kann für die Wiener nicht gelten, daß sie soviel Bäume sehen, daß von einem Wald gar nicht Rede ist?


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil
    Kann für die Wiener nicht gelten, daß sie soviel Bäume sehen, daß von einem Wald gar nicht Rede ist?
    LG, Paul


    Wir hören das doch alle auch nur enmal im Jahr :D


    :hello:
    Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

  • Zitat

    Übrigens: kann man von Robert Stolz sagen, daß er wienerisch dirigierte?


    Ja, er war sogar einer der Besten!



    Dass auch Boskovsky "leichter" dirigierte, will ich nicht abstreiten, aber kontrastreicher würde ich nicht unterschreiben. Das war auch heute ziemlich gut. Aber es hilft uns nicht weiter, Mehta gegen Größen aus der Vergangenheit auszuspielen. Wir können nur sinnvoll mit der unmittelbaren Vergangenheit vergleichen, und da steht das heurige Neujahrskonzert im Vergleich mit dem letzten Jahrzehnt sehr gut da.




    Zitat

    Und da konnte ich plötzlich nicht mehr genießen, weder mit den Ohren, noch mit den Augen.


    Ts, ts ts! Dass dir die Musik nicht gefallen hat, dagegen kann man nichts machen. Aber was hast du gegen die schönen Räumlichkeiten des Stiftes Admont, mit der größten Stiftsbibliothek der Welt (und das mitten in den Alpen!)?


    :D :D



    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • soso, Prêtre solls also 2008 machen, naja, freut mich auch, bin gespannt. Vor allem gönne ich diesen ausserhalb Frankreichs ja doch relativ unbekannten (gilt natürlich nicht für Taministen) Dirigenten die Publicity.


    Ein interessanter Versuch wäre doch auch, es mal wieder den Konzertmeister (Rainer Küchl?) machen zu lassen!

  • Hallo Alfred,

    Zitat

    WIENERISCH sind die schon lange nicht mehr - spätestens nicht seit dem (erzwungenen) Abgang von Willy Boskovsy.


    Wenn ich so an Carlos Kleiber und an Nikolaus Harnoncourt (jeweils deren erste Neujahrskonzerte) denke... :jubel: :jubel: :jubel:


    :hello:

    ...

  • Heute konnte ich in der Zeitung lesen."Zubin Metha Star- Dirigent aus Indien, vermisst in seiner Heimat eine wirkliche Walzerbegeisterung.......Aber er will die Hoffnung nicht aufgeben. " Vielleicht sollte ich da mal ein Bollywood-Movie über den Walzerkönig anregen.Weiter heißt es:- ich hatte trotz jahrelanger Erfahrung vorher großes Lampenfieber, ":Schon wenn ich daran denke, spüre ich so ein unangenehmes Bitzeln."
    Vielleicht hat sich das wie einige meinen ,auf die Konzertausführung übertragen. Ich habe allerdings davon nichts gespürt.
    Padre

  • Hallo,


    ich habe das Neujahrskonzert ab etwa der Hälfte im Radio gehört und fand es durchaus ansprechend. Ob das nun wienerisch war oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen, jedoch fand ich das, was ich gehört habe, wie Theophilus schrieb "wunderschön entspannt musiziert".



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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