Unbekanntes Klavierwerk von Mozart

  • Wenn man Zeitungsberichten glauben darf, ist in Salzburg ein bisher unbekanntes Klavierstück von Mozart entdeckt worden. Das Werk soll heute zum Erstenmal im Rundfunksender ORF , öffentlich vorgestellt
    und auf Cembalo gespielt werden.Dem Archivar der Salzburger Erzdiözese sind laut ORF einige signierte Stücke angeboten worden, unter den eins den Titel " Allegro di Wolfgango Mozart" trägt.Und noch ein weiteres stück soll aus der Feder von Mozart stammen.
    Muss der KV schon wieder ergänzt werden?Möglich wäre es. Allein bei den vielen Umzügen scheint einiges verloren gegangen zu sein. Somal man weiß , dass bei Wolfgang auf den Schreibtisch immer Chaos herrschte.
    Padre

  • Ich rate mal: Das Werk wurde bereits 2005 [oder früher] entdeckt und die Entdeckung bewußt erst jetzt - gerade noch im Mozartjahr - veröffentlicht, um eine Preissteigerung zu erwirken.


    Von dem, was ich bis jetzt mitbekommen habe, handelt es sich nicht um eine Originalhanschrift Mozarts, sondern lediglich um einen Papierfetzen mit der Aufschrift "Allegro di Wolfgango Mozart" - ich habe mich aber auch nicht näher drum gekümmert, denn ich vermute eine Fortsetzung von KV 15ss. Somit denkbar uninteressant. Sollte es sich um ein Werk ab 1780 handeln, wäre es sicherlich bereits etwas bekannter.


    Zudem ist offenbar noch nicht sichergestellt [reine Vermutung], dass es überhaupt von Mozart ist [denn die Überschrift sagt rein gar nichts aus].


    Hat es schon jemand gehört und kann es zeitlich definieren? Besteht wenigstens die Hoffnung, dass dieses Allegro das Aus für die kleine Nachtmusik bedeutet?


    Viele Grüße
    Ulli


    P.S. Vielen Dank, Jüngling, für die Aufmerksamkeit, die Du mir sandtest!

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ulli
    zunächst bin ich immer wieder über deine Kenntnisse erstaunt. Ich habe mich auch gewundert, dass es gerade noch im Mozartjahr entdeckt wurde. Deine Vermutungen scheinen richtig zu sein.Ich habe wie Blackadder auch einen kuzen Ausschnitt im TV gesehen. Es soll in den ersten zehn Jahren entstanden sein, umfasst 91 Takte uns soll fürs Nannerl geschrieben worden sein.
    Padre

  • Salut,


    ich fände es noch weitaus interessanter, sollte es sich um ein Werk Nannerls handeln. Solche Werke gab es nämlich in der Tat: Mozart berichtet brieflich davon und animiert die schwester, weiter an ihren Kompositionen zu arbeiten. Leider gelten diese Werke heute als verschollen und wurden - unkenntnisreich - dem Genie unterschoben... wer will das jemals nachvollziehen können?


    Schön, dass ich mit meiner Einschätzung der Entstehungszeit richtig lag.


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Das ist für mich eine völlig neue Variante, ein Werk von Nannerl? Bisher war mir unbekannt, dass Maria Anna komponiert hat.Überhaupt hat man den Eindruck, dass die Schwester zu Lebzeiten zu schlecht weggekommen ist. Dies könnte auch eine Ursache dafür, dass die Geschwisterlichen Beziehnungen doch sehr abkühlten. Beispielsweise geben die Briefen vom 2. Juni 1787 und 16. Juli 1787davon Zeugnis.
    Padre

  • […] Der 12te Menuett von Haydn, den Du mir geschickt hast, gefällt mir recht wohl, und den Baß hast Du unvergleichlich dazu componirt, und ohne mindesten Fehler. Ich bitte Dich, probire öfter solche Sachen. […]


    schrieb er am 19.05.1770 an seine Schwester.


    Juni/Juli 1787 muß der Streß wegen dem Erbe gewesen sein. Da hatte Mozart selbts alle Hände voll zu tun: Don Giovanni. Ich sehe das Verhältnis nicht als unterkühlt an -


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Mozart berichtet brieflich davon und animiert die schwester, weiter an ihren Kompositionen zu arbeiten.


    Ich erinnere mich vage, daß Vater Leopold Nannerl ein leeres Büchlein geschenkt hatte, und daß darin Musik geschrieben wurde. Ob das Kompositionen von Nannerl oder Papa waren, weiß ich gar nicht.


    LG, Paul

  • Wenn Ulli auf die Fortsetzung von KVss schließt, kann man fast davon ausgehen, dass es stimmt. Ich nehme an , er er meint damit das Londonder Skizzenbuch aus dem Jahr 1764.Dieses Skizzenbuch enthält , wenn ich richtig unterichtet bin, 43 Eintragungen. Von KV 15a bis KV 15ss. Bei diesen Stücken befinden sich auch einige Fragmente ( KV 15 nn) und eben auch 15ss. Deshalb ist es auch für mich sehr wahrscheinlich, dass KVss durch das nun entdeckte Stück fortgesetzt wird.Vielleicht gehört es auch als Ergänzung zu einem anderen Stück, dass im Skizzenbuch eingetragen ist.
    Es ist abzuwarten, zu welchen Ergebnis die Experten kommen.
    Padre :hello:

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  • Zitat

    Original von musicophil


    Ich erinnere mich vage, daß Vater Leopold Nannerl ein leeres Büchlein geschenkt hatte, und daß darin Musik geschrieben wurde. Ob das Kompositionen von Nannerl oder Papa waren, weiß ich gar nicht.


    LG, Paul


    Salut Pavel,


    das "Notenbüchlein für Nannerl" - oder wie das Ding heißt :D - hat Leopold für Nannerl 1759 angelegt und mit Komposition der damalgien Größen aus seinem näheren Umfeld [Wagenseil, Cannabich usw.] gefüllt, teils [selten] auch mit eigenen Leopold Mozarts. Sicher ist da keine Komposition von Nannerl zu finden. Das Heft hat er später für WAM "recycled":


    Am 24. Januar trägt Leopold Mozart in Nannerls Notenbüchlein unter einem Scherzo von Georg Christoph Wagenseil ein: „Dieß Stück hat der Wolfgangerl den 24ten January, 3 Täge vor seinem 5ten Jahr nacht um 9 Uhr bis halbe 10 uhr gelernet.“


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • ...indem Dein "Jemand" nicht vollständig informiert war: WAM hätte theretisch auch das Scherzo aus Joh. Seb. Bachs BWV 827 [6. Satz] lernen können.


    :hello:


    Ulli

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    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Hallo Ulli du hast einem Pavel geantwortet, aber der Paul hat doch verstanden , dass er gemeint ist. Das Notenbüchlein fürs Nannerl- oder wie es hieß hat also nichts mit dem Londoner Skizzenbuch zu tun, das nach meinem Wissensstand 1764 angelegt wurde.Das Wolfgang damals auch schon recycled hat ,erfüllt mich als Umwelschützer mit besonderer Dankbarkeit.
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    Hallo Ulli du hast einem Pavel geantwortet, aber der Paul hat doch verstanden


    Lieber Padre,
    Pavel kommt in mehrere Sprachen vor. Es bedeutet Paul. Ulli hat ja bereits viele Variationen für meinen Name benützt. :D


    Wenn Ulli schreibt 1759, finde ich "Bestimmung Nannerl" glaubhaft, denn da war WAM erst drei Jahre alt.
    1764 ist m.E. fremd, denn da war Wolfgang bereits 8 Jahre, und von seinem Vater als Genie anerkannt. Und hat Leopold viel Mühe in Wolfgang investiert.


    Würde außerdem dann nich schon eher für Nannerl so ein Büchlein bestimmt sein?


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Padre
    Das Wolfgang damals auch schon recycled hat ,erfüllt mich als Umwelschützer mit besonderer Dankbarkeit.
    Padre


    Hallo Vater,


    Du weißt ja: Recyceln tun nur die alten Opis, die meinen, dass man alles nochmal gebrauchen kann. Dementsprechend vollgestapelt sind dann Garagen, Dachböden und Keller. Was sie nicht wissen: Sie verschieben die Entsorgung zum Unmut der Nachkommen nur auf später! :rolleyes:


    Lange Rede - kurzer Sinn:


    nicht Wolfgang hat das Notenbüchlein "recycled", sondern sein Padre [nicht der Martini, sondern der Lepi].


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von kleinershredder
    Letzends hat mir jemand erzählt, Beethoven hat die Scherzoform "erfunden"
    Wie kann Mozart dann mit 4 Jahren ein Scherzo lernen?


    Vielleicht war es so zu verstehen, dass Beethoven das Scherzo in die Symphonie eingeführt hat. Das dürfte ja hinkommen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Salut,


    das mit der Scherzoform vielleicht auch. Aber nicht wirklich: Bei Haydn findet man in den späten Quartetten Presto-Menuette, die eigentlich bereits als Scherzo gelten könnten - tanzen kann man darauf nicht mehr [jedenfalls würde es für den Betrachter unübersichtlich :D ].


    Ich halte nichts dvon, wenn jemand behauptet, ein Komponist habe etwas "erfunden"... letztlich ist es doch "nur" eine Entwicklung - ein kleiner Schritt für Beethoven, ein großer für die Musikgeschichte.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Bereits in den Streichquartetten op. 33 (1781 gedruckt) verwendet Haydn konsequent die Bezeichnung "Scherzo" für die vormaligen Menuett-Sätze. Zumindest einige dieser Sätze (z.B. in 33/1) nähern sich auch schon sehr stark dem Beethoven'schen Scherzo-Typus an. Den Begriff "Scherzo" für Instrumentalsätze gibt es aber schon im 17. Jahrhundert.


    Viele Grüße


    Bernd

  • Pavel ich habe verstanden. Ich würde Ulli ,noch gerne etwas zum Umweltschutz sagen, aber hier geht es ja um das unbekannte Werk von Wolfgang und um das Büchlein, dass der Padre von Mozart vielleicht zu vorschnell recycled hat. Man sollte in Salzburg einmal die Dachböden und Keller absuchen.
    Padre

  • Zitat

    Original von Padre
    Ich würde Ulli ,noch gerne etwas zum Umweltschutz sagen,


    ...ich würde, Dir gerne etwas, zur Kommasetzung, sagen. Aber auch das gehört nicht hierher.


    :P :D :pfeif:


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • :hahahaha::hahahaha: , !


  • :hahahaha::hahahaha::hahahaha:
    Zum Glück hab ich, kein Asthma wie der, Paolo sonst wär ich grad gestorben :D


    :hello:
    Stefan,
    der sich um den gelben, Sack kaum mehr was schert seit, er im Fernsehen erkannt hat wie, nutzlos dit Janze is :P

    Viva la libertà!

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  • Darauf muss ich kurz antworten dürfen.In vielen Beiträgen entdecke ich immer wieder Kommafehler. Ein Komma steht beispielsweise nach Anreden und Empfindungswörter: Herr Kapitän, ich werde seekrank!Aua, du tust mir weh!
    Auch Dativ ,Genitiv, Akkusativ und Nominativ werden oft verwechselt Wenn wir hier ein makeloses Deutsch haben wollen, sollten wir einen Kurs nach den neuen Rechschreibregeln starten. Ich sehe darüber hinweg. Wichtig ist alleinder Inhalt. ( Hoffentlich nicht schon wieder ein Kommafehler)
    Padre

  • Natuerlich sind auch viele andere Beitraege mit Fehlern gespickt. (sagt man so? mir kommts grad komisch vor). Vor allem bei unserem Maximus, seiner Hochwohlgeboren Alfred Schmidt. Er war witzigerweise der Erste, der auf die hohe Fehlerquote hinwies, dabei aber selbst gerne dazu beisteuerte, meistens im Eifer des Gefechts bei Eroeffnung des threads.


    Ich finde schon, dass man sich - auch in einem Forum - zumindest etwas um Rechtschreibung kuemmern sollte, weil es irgendwo ein Zeichen von Respekt ist.
    Ich gebe mir Muehe, das was ich sage, moeglichst sauber niederzuschreiben. Insofern korrigiere ich auch gerne noch Buchsdabentreher, vorausgesetzt ich entdecke sie rechtzeitig.



    So, aber bevor Major Alfred wieder boes wird wegen Verfehlung des Themas, schnell wieder zum unbekannten Klavierwerk Mozarts, zudem ich leider gar nichts beitragen kann. :D


    :hello:
    Wulf.

  • Zitat

    Original von Wulf
    Ich finde schon, dass man sich - auch in einem Forum - zumindest etwas um Rechtschreibung kuemmern sollte, weil es irgendwo ein Zeichen von Respekt ist.


    Solange es nicht hier ist :D
    Aber es ist mir auch schon aufgefallen, dass Alfred im Eifer des Gefechts gerne vertauscht, vergißt und vertippt... :untertauch:

  • Zitat

    Original von Padre
    Darauf muss ich kurz antworten dürfen.In vielen Beiträgen entdecke ich immer wieder Kommafehler. Ein Komma steht beispielsweise nach Anreden und Empfindungswörter: Herr Kapitän, ich werde seekrank!Aua, du tust mir weh!
    Auch Dativ ,Genitiv, Akkusativ und Nominativ werden oft verwechselt Wenn wir hier ein makeloses Deutsch haben wollen, sollten wir einen Kurs nach den neuen Rechschreibregeln starten. Ich sehe darüber hinweg. Wichtig ist alleinder Inhalt. ( Hoffentlich nicht schon wieder ein Kommafehler)
    Padre


    kommamäßig war es makellos, ansonsten hast du über empfindungswörter und rechschreibregeln hinweg gesehen :D


    s(orry), c(ould) n(ot) r(esist)


    (es liegt wie beim alfred einfach an der fehlenden schlussredaktion)


    :hello:

  • Ich möchte hier nicht abschweifen und einen Krieg um die Rechtschreibung entfachen.Hier geht es um ein anderes Thema. Wenn wir damit anfangen wollen, ? jeden Satz auf die Goldwaage zu legen ( zulegen könnte man auch heute so schreiben), dann würden wir uns bald hoffungslos im Rechtschreibgewirr verheddern.
    Trotzdem, da stimme ich überein ,sollte man sich um "Gutes Deutsch" bemühen.
    Ein lehrnfähiger
    Padre

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