Rita Streich, die "deutsche" Nachtigall?

  • Rita Streich, die "deutsche" Nachtigall?


    Sic transit gloria


    Wenige deutsche Sängerinnen sind offenbar so schnell in der Vergessenheit versunken wie jene Sängerin, die vermutlich eine der schönsten Stimmen hatte, die Deutschlands je besaß: die Sopranistin Rita Streich. Sie war eine der bedeutendsten deutschen Koloratursopranistinnen der Nachkriegszeit.
    Sie hatte eine sehr helle Stimme, die ein unverkennbar eigenes Timbre hatte. Und ihre Technik war über allem technischen Zweifel erhaben. Eine wunderbare Königin der Nacht gab sie ab.



    Rita Streich wurde am 18.Dezember 1920 bei Nowosibirsk geboren. Als sie noch Kind war, zog die Familie nach Deutschland (der deutsche Vater war Kriegsgefangener in Sibirien). Da wuchs sie zweisprachig auf. Zu ihren Aufnahmen zählen sowohl deutsche, italienische, französische als auch russische Vokalmusik.


    Oper, Operette, Lieder, ja sogar Volkslieder, alles sang sie. Und wie.
    Sie artikulierte perfekt, und es war deshalb auch für Ausländer einfach, ihr zu folgen. Mit einer fabelhaften Leichtigkeit konnte sie heiterere Rollen singen, sie verstand es sogar - wenn nötig - gerade die "Frechheit" in jenen Rollen zu unterzubringen. Als Ännchen in Webers "Freischütz", als Amor in Glucks "Orpheus" aber besonders als Annina in Strauß' "Eine Nacht in Venedig" überzeugte sie mich immer. Aber auch die Königin der Nacht sang sie fabelhaft, und darum habe ich es nie verstanden, warum sie immer die "leichteren" Rollen bekam. Ohne Zweifel war sie in ihrer Zeit eine der führenden Koloratursoprane in Europa.


    Ihre Lehrer waren Willy Domgraf-Fassbaender (Vater der Mezzo Brigitte Fassbaender), Maria Ivogün und Erna Berger. Beste Voraussetzungen also für die schweren und trotzdem so leichtklingenden Konzert- und Opernarien Wolfgang Amadeus Mozarts.


    Streich debütierte während des Krieges (1943) am Stadttheater von Aussig in Böhmen als Zerbinetta (Ariadne auf Naxos, R. Strauss). 1946 wurde sie an die Staatsoper Berlin geleitet, wo sie bis 1952 blieb.



    Rita Streich um 1950


    Da sang sie u.a. Olympia (Hoffmanns Erzählungen, Offenbach) und Blondchen (Die Entführung aus dem Serail, Mozart). Und dann ging ihre Karriere fast kometenhaft empor.
    Berlin bot ihr weitere Rollen; Bayreuth kam dazu (1952); 1953 wechselte sie an die Wiener Staatsoper. Die restlichen zwanzig Jahre ihrer Opernkarriere verbrachte sie als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Daher nannte man ihr auch "die Wiener Nachtigall".


    1957 unternahm sie eine ausgedehnte Tournee durch Nordamerika und gastierte dabei auf allen bedeutenden Bühnen.


    Manchmal wurde sie als die Nachfolgerin von Berger betrachtet, aber (Geschmackssache) Streichs Timbre gefällt mir besser. Sie hatte ein wirklich sehr markantes Timbre, so schön und, wie ich schon sagte, sofort zu erkennen. Und daneben ein prächtiges Vibrato. Es ist und war wirklich einen Genuss, diese Stimme zu hören (ich bin ja seeehr subjektiv).


    Eine ausgezeichnete Mozartsängerin war sie. Nicht nur in seiner letzten Oper, als Königin der Nacht, sondern auch in den anderen glänzte sie.



    Rita Streich als Susanna


    Und daneben brachte sie mühelos Mozarts Konzertarien. Zu ihren absoluten Spezialitäten gehörten die von Mozart für die hochvirtuose Koloratursopranistin Aloysia Weber komponierten Bravourarien KV 316, 416, 419 oder 538. Rita Streichs federleichte, farbenreiche und in allen Bedeutungsnuancen faszinierenden Interpretationen werden vorbildhaft bleiben für alle Sängerinnen, die diese Arien zu singen wagen.


    Als Frau Nachtigall persönlich wurde Rita Streich 1959 im Berliner Telegraf begrüßt: »Mit einer der schwersten Mozart-Koloraturarien "Ah se in ciel, benigne stelle" (KV 538 ) begann Rita Streich ihr Konzert im Hochschulsaal und bot ein Meisterstück des Kunstgesangs, wie es ihr so bald keine international berühmte Sängerin nachtun kann. (...) Rita Streichs geschmeidiger Sopran hat an Wärme ebenso wie an lichter Schwerelosigkeit gewonnen.«


    Aber auch Strauss und Milhaud waren ihr nicht unbekannt.
    Und desgleichen Schuberts Lieder. So schön sind z.B. ihre Interpretationen der "Nachtviolen" und "Auf dem Wasser zu singen". Noch immer rühren mich diese Ausführungen.


    Schon im Februar 1956 konnte man im Giornale d’Italia lesen: »…leidenschaftliches und strenges Studium hat sie zu einer vollkommenen Reinheit der musikalischen Ausdrucksweise gebracht: die Technik der Staccati und der Legati des Gesangs ist mit einen anmutigen und lebhaftigen Musikalität erfüllt«.


    Die Schallplattenkarriere von Rita Streich hatte schon 1952 begonnen. Bedingt durch die technische Weiterentwicklung des Tonträgers und den daraus resultierenden längeren Spielzeiten, konnten die Firmen nun Opern als Gesamtaufnahmen ausbringen. Hier fielen Rita Streich wichtige Rollen und Funktionen zu. Der doch bestimmt kritische Ferenc Fricsay hatte sie für seine feste Gruppe ausgewählt. Dazu zählten neben ihr Maria Stader, Ernst Haefliger, Dietrich Fischer-Dieskau, Josef Greindl und Peter Anders (bis er 1954 verschied). Dadurch verdanken wir die Tatsache, dass es ziemlich viel Aufnahmen ihres künstlerischen Lebenswegs beim gelben Label gibt.


    Das erste Foto, an das ich mich von ihr erinnere, stammt aus dem Jahr 1948. Auf irgendeiner LP ist das zu finden. Ziemlich mageres Gesicht damals. Vielleicht weiß einer, um welche LP es sich handelt. Ich dachte, dass Erna Berger auch darauf stand.
    Die Scala, Covent Garden, Chicago, Aix-en-Provence, Glyndebourne, alle luden diese wunderbare Sopranistin, in der gute Technik, schöne Stimme, wunderbares Timbre und Sprachkenntnisse gebündelt waren, ein. Schon in den 50er-Jahren galt sie als “Star”. Sowohl Soubrette als auch Koloratursopran, beide Typen beherrschte sie meisterhaft. Deswegen konnte sie auch so wunderleicht Operettenrollen darstellen.


    Wie schon erwähnt, die Liedkunst war ihr nicht fremd. Ihre Liederabende wurden sehr geschätzt. Ein sehr schönes Dokument ist diese CD.



    Rita Streich singt Volkslieder und Wiegenlieder


    Du, du liegst mir im Herzen; Frere Jacques; Drink to me only with thine eyes; Nobody knowsthe trouble I've seen; Spimladenez; Tschubtschik; Wenn ichein Vöglein wär'; Der Mond ist aufgegangen; Muß i denn zum Städele 'naus; Weißt du wievielSterne stehen; In der Fruah; Abendlied u. v.a.


    Im September 1958 entstanden Rita Streichs Aufnahmen einer Reihe von Mozart-Arien, in Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Münchner Herkules-Saal. Die Aufnahmen wurden bereits stereophon produziert, konnten jedoch dank ihrer sogenannten Kompatibilität mit einem Tonarm, bzw. Abtaster auch auf älteren, herkömmlichen Geräten, dann aber ohne den räumlichen Stereo-Effekt abgespielt werden. Jene LP wird von mir gehegt.



    Rita Streich singt Arien von Mozart


    Von 1974 an unterrichtete sie an der Folkwang-Hochschule in Essen; ab 1983 gab sie während der Salzburger Festspiele Meisterklassen. Und von 1983 an bis kurz vor ihrem Tod 1987 in Wien leitete sie das Centre du Perfectionnement d'Art lyrique in Nizza.


    Zitat

    30-6-2005 Gino_Poosch
    Nicht selten wurde Sängermusik mit «Nachtigallenmusik» gleichgesetzt. Was stets Degradierung statt Sublimierung bedeutet! Die Partien bekamen eine Stimme, kein Gesicht. Ein fataler Irrtum.
    Es ist unstrittig, dass eine adäquate technische Ausführung der musikalisch-technischen Anforderungen immer Voraussetzung sein muß, für eine darüber hinaus reichende identifikatorische Leistung. Zugegeben, nicht selten haben Künstler letzteres geschickt auszunutzen verstanden, um ihr Defizit bei ersterem zu kaschieren. Dies ist falsch und wirkt zuweilen lächerlich.


    Ich fand dieses Zitat bei dem Thread über Joan Sutherland.
    Mit Kraft möchte ich betonen, daß Rita Streich bezeichnen als “Nachtigall” nie etwas derartiges war.
    Sie war keine Darstellerin, nein. Sie verkörperte sogar nicht jene Rolle. Nein, sie war jene Person. Und das mit einem ungeheueren Ausstrahlungskraft.
    Deshalb begeisterte sie den Menschen. Keck, wenn nützlich; seriös, wenn nötig. Und das alles mit einem fabelhaften Technik und einer immens schönen, klaren Stimme.


    Leider, ich wiederhole leider, habe ich nur ganz wenig Quellen gefunden. Größtenteils ist dies zusammengestellt aus Wikipedias Artikel, ein Booklet der CD "Rita Streich – Mozart Arias" und mein (unzuverlässiges) Gedächtnis.


    Peter war wieder so freundlich zo korrigieren (DANKE). Nachher wurde aber von mir noch soviel geändert, daß er das Resultat nur mit Mühe erkennen wird. Fehler sind also meine Schuld.


    LG, Paul

  • Dank sei Hemmi (Bernd).
    Er schickte mir noch einige, mir unbekannten, Fakten über Rita Streich.


    Zitat

    1946 wurde sie an die Staatsoper Berlin geleitet, wo sie bis 1952 blieb.


    Das ist offenbar eine unwahre Mitteilung: Sie blieb tatsächlich in Berlin, aber 1950 wechselte sie von Staatsoper Berlin zur Städtischen Oper Berlin.
    In Bayreuth (1952) sang sie »Waldvogel« (Siegfried) und »das Blumenmädchen« (Parsifal)
    In Wien trat sie ab 1953 in mehr als zwanzig Partien auf.
    1954 sang sie bei den Salzburger Festspiele das »Ännchen« (Freischütz), in welcher Rolle sie bereits eher von mir gelobt wurde. Auch sang sie damals in Salzburg die »Najade« (Ariadne auf Naxos). In Salzburg sang sie viele Jahre: 1956 die »Königin der Nacht« (Zauberflöte) sowie »Zerlina« (Don Giovanni): beide von Mozart. 1957 »Despina« (Cosi fan tutte von Mozart) und die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Julietta« (Heimo Erbse).
    Bis 1967 war sie da fast jährlich bei den Salzburger Festspiele zu hören.
    1954 sang sie in Rom »Sophie« (Rosenkavalier).
    An der Scala feierte sie Triumphe. U.a. als »Blondchen« (Entführung)


    Zitat

    1957 unternahm sie eine ausgedehnte Tournee durch Nordamerika und gastierte dabei auf allen bedeutenden Bühnen.

    U.a. als »Sophie« (Rosenkavalier).


    Völlig neu für mich war, daß sie gegen Ende ihrer Karriere oft in Frankreich auftrat. In Liederabende.
    Auch neu für mich war, daß sie bereits 1976 eine Professur an der Musikhochschule Wien erhielt.
    Eine andere Neuigkeit war für mich, daß sie in zahlreiche Filmen mitgewirkt hat.


    Zum Schluß: Rita Streich war verheiratet mit dem Regisseur Dieter Berger.


    Auch bekam ich eine Liste ihrer Aufnahmen:
    DGG: Orpheus; Hänsel und Gretel; Die Entführung; die Zauberflöte; La Bohème; Der Freischütz; Der Rosenkavalier sowie Bastien und Bastienne.
    Philips: Hoffmanns Erzählungen.
    Decca: Ariadne auf Naxos.
    Columbia: Ariadne auf Naxos; die Fledermaus.
    Nixa: Tannhäuser.
    Urania: Hoffmanns Erzählungen.
    Pathé: Figaros Hochzeit
    Electrola: Der Zarewitsch, Eine Nacht in Venedig, Der Bettelstudent.
    RCA: Boccaccio.
    Weiter erschienen noch Rundfunkmittschnitte (Don Giovanni [Kön 1955] bei Discocorp); (Siegfried [Bayreuth, 1953] bei Foyer); (Der Freischütz [Salzburg, 1956] beiCetra Opera Live); (Die Fledermaus bei Melodram); Undine bei Memories) und (Duette mit Maureen Forrester bei Etcetera).


    LG, Paul

  • Hallo Paul,
    danke für deine Würdigung dieser großen Sängerin.
    Unter deinen Aufzählungen war auch Wagners Tannhäuser. Da kann ich mir nur den jungen Hirten mit ihr vorstellen. Ist das korrekt? Und wie waren in dieser Aufnahme die anderen Rollen besetzt? :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    Ich kann da leider nichts mehr hinzufügen. Wie Du bereits lesen konntest, habe ich kaum was über Streich gefunden. So ist sie schon in der Vergessenheit geraten. :motz:


    Dank sei Hemmi, der mich noch einiges schickte, kam jene Liste mit Aufnahmen von ihr. Mehr als das Label Nixa stand da nicht. Über Nixa fand ich bei Wikipedia diesen Beitrag. Vielleicht wirst Du daraus mehr fündig.


    LG, Paul

  • Hallo musicophil,


    zwar ist dieses Thema schon etwas älter, aber ich möchte es dennoch aufgreifen.


    Sie hatte eine sehr helle Stimme, die ein unverkennbar eigenes Timbre hatte.


    Ich teile deine Auffassung. Leider verfüge ich nicht über so fundierte Kenntnisse wie du. Meine beziehen sich besonders auf die Operette. Hier im besonderen auf "Eine Nacht in Venedig". Aber eins bemerkt selbst der Anfänger, die Frau hatte ein Timbre das nicht nur sofort unter die Haut geht, sondern auch unvergesslich bleibt.



    Rita Streich und Nicolai Gedda in "Eine Nacht in Venedig"


    Ich liebe diese Operette. Sie ist lustig, spritzig und wurde von den für meinen Geschmack (äh Gehörgang), besten Künstlern gesungen, die es zu dem Zeitpunkt der Aufnahme gab.



    Es grüßt Maggie

    Einmal editiert, zuletzt von Maggie ()

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  • Hallo Maggie,


    Ich gehe sogar noch etwas weiter. Ich habe diese Streich/Gedda-Version auf LP. Aber auch habe ich die nicht bzw weniger gekürzte Hungarotonbox auf LP. Die letzte ist von mir "digitalisiert". Aber bei der berühmten "Frutti di mare" Arie von Annina habe ich Jeanette Scovotti ersetzt durch Streichs Version. Noch keiner ist ihr dabei m.E. gleichgekommen.


    LG, Paul

  • Lieber Paul,


    Gott sie Dank hast Du dieser wunderbaren Sängerin einen Thread gewidmet.Der wunderbaren Königin der Nacht, dem wunderbaren Blondchen, der wunderbaren Susanne, Zerlina, Despina, Rosina, Norina Olympia, Gilda, Zerbinetta und vieler anderen Rollen, die sie mit ihrem makellosen Koloratursopran geprägt hat.

    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo musicophil,


    ich finde "Frutti di mare" auch phantastisch. Selbst wenn man noch nie in Venedig war (ich hatte bereits das Vergnügen) hat man das Gefühl mitten im Marktgedränge zu stehen während die Gondel mit Annina anlegt. Ich möchte an dieser Stelle nicht verheimlichen, dass ich eine Schäche für Nicolai Gedda habe. Aus diesem Grund mag ich auch "Sie sagten meinem Liebeflehn" ganz besonders gern. Meiner Meinung nach, passen die Timbre der beiden einfach genial zueinander. Aber eigentlich ist es ungerecht von mir einzelne Arien hervorzuheben, denn wie bereits betont - ich liebe diese Operette.


    Es grüßt Maggie

  • Bonjour, ich melde mich zurueck und versuche, mich gerade hier durch die Threads zu wuehlen. Wieviel man in einer halben Woche hier nachzuholen hat, ist geradezu unfassbar!!!!!! 8o


    Zum Thema Rita Streich: danke fuer diese tolle Einfuehrung!
    Ich habe Streich erst kennengelernt, nachdem mein Korrepetitor mir dringend empfohlen hat, mich mit ihr und ihrem Repertoire zu beschaeftigen, das ist nicht mal zwei Jahre her :untertauch:
    Inzwsichen bewundere ich sie inbruenstig und kam ueber sie auch zu ihrer Lehrerin Erna Berger.
    Fuer mich sind diese beiden Vertreterinnen ihres lyrischen Koloraturfaches, nicht nur reine Nachtigallen sind sondern einfach auch beruehrende Saengerinnen
    Gerde unter sehr hohen Sopranen ist es leider haufig, dass die Virtuositaet zwar beindruckt, aber kalt laesst .
    Bei Rita Strecih und vor allem Erna Berger empfinde ich das nicht so.
    Ich habe mir eine 8-Cd-Box mit ihr zugelegt:
    Deutsche Grammophon
    Ritas Streich The viennese nightingale
    8Cd
    1. Mozart Opernarien
    2. Mozart Konzertarien, Opernarien von Mozart und Weber
    3. Opernarien von Rossini, Donizetti und Verdi
    4. Opernarien von Gluck, Ofenbach, Nicolai, lortzing, Bizet, Massenet, Delibes, Rimsky-Korsakov, Meyerbeer, Tomas und Ausschnitt aus "Palestrina" von Pfitzner
    5. Opernarien von Bellini, Puccini, Donizetti, Verdi, R. Strauss, Opertettenarien von J. Strauss, Strauss-Lieder
    6. Lieder von Mozart, Brahms , Wolf, Folksongs
    7. Lieder von Schubert, Schumann, Wolf
    8. Lieder von Wolf, Schubert, R.Strauss, Milhaud, Folksongs


    Da ist von Lied bis Oper und Operette ALLES als wunderbarer Querschnitt ihres Schaffens drauf. Leider kein Oratorium, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie das nciht gesungen hat ?(


    Ich verdanke dieser Box bereits sehr viel!!!!! Ihre leichte Hoehe ist unglaublich und ich kann da nur staunend und respektvoll mich verneigen. :jubel: :jubel: :jubel:


    Manchmal gefaellt mir ihre italienische Diktion/Aussprache nicht und klingt ein wenig schief oder gar provinziell. Das als kleiner Kritkpunkt von einem begeisterten Fan. Ich nehme an, das ist auch ein Tribut an die Zeiten in denen sie auftrat und wo fast alle Opern in deutscher Uebersetzung gesungen wurden.


    Auch wenn sie leider nciht mehr unterrichten kann: mir ist sie mit ihren Aufnahmen schon in mancher Hinsicht eine phantastische "Lehrerin", Korrepetitiorin und ein Idealbild gewesen.


    Dass mein franzoesischer Korrepetitor sie kannte und so von ihr geschwaermt hat, zeigt, dass sie keinesfalls ganz vergessen sein kann. :yes:


    Fairy Queen :angel:

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  • Zitat von Fairy Queen

    Auch wenn sie leider nciht mehr unterrichten kann: mir ist sie mit ihren Aufnahmen schon in mancher Hinsicht eine phantastische "Lehrerin", Korrepetitiorin und ein Idealbild gewesen.


    Dass mein franzoesischer Korrepetitor sie kannte und so von ihr geschwaermt hat, zeigt, dass sie keinesfalls ganz vergessen sein kann. :yes:


    Liebe Fairy Queen,


    mein französischer Lehrer schwärmte auch immer sehr von ihr, er erzählte immer gerne von ihr und der Zeit als er bei ihr studiert hatte.


    Nach der tollen Einfühung oben verstehe ich nun auch endlich die Zusammenhänge, das muss in Nizza gewesen sein.


    Liebe Grüsse sendet LaCastafiore

  • Nachtrag:


    Diese Bilder machen was sie wollen, ich weiß genau ich hatte das von "Eine Nacht in Venedig" eingefügt.
    Und jetzt geht es gar nicht mehr.:boese2:


    LG Maggie

  • Danke musicophil,


    ich bin froh, dass du dich daran erinnerst.


    Leider ist das in anderen Beiträgen auch passiert. Ist echt peinlich.
    Habe bereits die Moderatoren gebeten in dem Operettenthread das falsche Bild zu löschen.


    Wäre gut wenn es auch hier gelöscht würde.


    Viele Grüße Maggie

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  • Zitat von Fairy Queen

    ...
    Auch wenn sie leider nicht mehr unterrichten kann: ...


    Eine etwas überraschende Formulierung für jemanden, der schon vor zwanzig Jahren von uns gegangen ist...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus, damit wollte ich nur sagen: wenn sie noch unter uns weilte, würde ich Schlange stehen, bei ihren Meisterkursen wenigstens zuhören zu dürfen... kam vielleicht seltsam rüber, pardon! :untertauch:
    Dasselbe gilt für die so früh an Krebs gestorbene Arleen Auger. X(


    Aber man kann auch vom Hören soviel lernen, vor allem musikalisch und interpretatorisch.


    Fairy Queen :angel:

  • Von den Aufnahmen Rita Streichs kenne ich leider noch nicht viele; ich habe mich in den letzten Tagen jedoch ein wenig "hineingehört".
    Es ist ein unverwechselbares Timbre und ein Ausdruck im Singen, der mich spontan angesprochen hat: als Konstanze, Blondchen und insbesondere als Susanna (1956 unter Böhm). Ihre Aufnahme von "Deh vieni, non tardar" hat einen ganz eigenen melancholischen Zauber; Rita Streich bringt aber auch das Kecke und Freche gut zum Ausdruck. Ich höre sie in diesen Rollen lieber als in den eigentlichen "Koloraturpartien".


    :hello: Petra

  • Hier gibt es Rita Streich zum "satthören" - 260 Titel auf 8 CDs im Paket für schlappe 45 EURO:



    Ein Schnäppchen!




    (Im Juli 2012 gibt es dieses "Schnäppchen" um über 150€!)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald genau diese habe ich auch und bin restlos begeistert davon! Da hört man Rita Streich in der ganzen Bandbreite ihres Könnens-von Konzertarie über Lied bis zur Oper und Operette. Dascauc hwenig Bekanntes zu hören ist(z.B. die herrliche Blumenarie aus der Lakmé) gefällt mir besonders gut. Ein Muss für jeden Streich Fan! :jubel: :jubel: :jubel:

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  • Liebe Fairy,


    ich muss Dich leider berichtigen: In der Oper „Lakmé“ (Oper in 3 Akten (1883 - Goudinet und Gilles) von Leo Delibes gibt es keine „Blumenarie“ (die ist in der „Carmen“, für Tenor).
    In der Lakmé gibt es allerdings ein so genanntes „Blumenduett“ (in der Werbung oft verwendet, z.B. bei British Airways):
    „Viens, Mallika . . . Dòme épais le jasmin“ Duett Lakmé-Mallika - Blumenduett 1. Akt


    Ansonsten gibt es darin eine Bravourarie für Sopran, die in keinem Koloratur-Repertoire fehlen darf:
    „Seht ihr des Paria Tochter - ...Wohin wirst du nun gehen“
    (Ah, où va le jeune indoue / Dov´e l´Indiana bruna)
    Glöckchenarie 2. Akt
    Die meinst Du vermutlich.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald, ich meinte mit Blumenarie die Arie "Les fleurs me paraissent plus belles.... pourquoi" aus Lakmé. Ich nenne die einfach privat so - als Analogie zum Blumenduett. Die Glöckchenarie kenne ich natürlich, die meinte ich aber nicht, denn sie ist ja überall bekannt.
    Pardon, das hat die Verwirrung gestiftet, denn offiziell heisst sie selbstverständlich nciht "Blumenarie", das ist für Don José reserviert :untertauch:


    Ich finde, dass Rita Streich diese "Blumen" Arie besonders schön singt und es ist sehr schade, dass sie so wenig bekannt ist im Vergleich zur Glöckchenarie.


    Fairy Queen

  • Liebe Fairy,


    Du hast natürlich recht, Rita Streich singt auf diesen CDs auch die Arie der Lakmé aus dem 1. Akt: "Les fleurs me paraissent · ... Pourquoi dans les grands bois"


    Früher war es wohl gängige Praxis, diese Arie zu singen, heute scheinbar nicht mehr. Ich kenne Arien-Platten von Miliza Korjus, Mattiwilda Dobbs und Pierette Alaire, auf denen diese Arie (und teilweise auch die Berceuse aus dem 3. Akt) mit drauf ist, während die heutigen Sängerinnen nur die bekannte Glöckchen-Arie singen.


    Viele Grüße

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von petra
    Von den Aufnahmen Rita Streichs kenne ich leider noch nicht viele; ich habe mich in den letzten Tagen jedoch ein wenig "hineingehört".
    Es ist ein unverwechselbares Timbre und ein Ausdruck im Singen, der mich spontan angesprochen hat: als Konstanze, Blondchen und insbesondere als Susanna (1956 unter Böhm). Ihre Aufnahme von "Deh vieni, non tardar" hat einen ganz eigenen melancholischen Zauber; Rita Streich bringt aber auch das Kecke und Freche gut zum Ausdruck. Ich höre sie in diesen Rollen lieber als in den eigentlichen "Koloraturpartien".


    :hello: Petra


    Hallo Petra,


    wann hat Rita Streich die Konstanze gesungen?


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Lieber Siegfried,


    Rita Streich hat zwar laut "Kutsch Riemens, Großes Sängerlexikon"


    die Konstanze gesungen, aber davon gibt es keine Aufnahme.


    Sie war immer das unübertreffliche Blondchen.


    :hello:hERBERT:

    Tutto nel mondo è burla.

  • Der Rita Streich-Fangemeinde, zu der ich mich auch zähle, sei folgende Dokumentation wärmstens empfohlen:


    In der Reihe "Stimmen, die um die Welt gingen" hat Herausgeber Günter Walter mit Heft Nr. 80 im Juli 2007 eine umfangreiche, 302 Seiten umfassende Dokumentation über die Ausnahmesängerin publiziert.


    Das Autorenkollektiv Carl Meffert, Josef Schundelmaier, Joachim Vierrath und Günter Walter dokumentieren im ersten Teil der Schrift Leben und Wirken der Künstlerin durch biografische Insiderkenntnis, zahlreiche Fotos, Theater- und Konzertprogramme sowie Presserezensionen.
    Der zweite Teil des Buches - von einem Heft kann keine Rede sein - enthält die Discographie, ein Verzeichnis aller Aufnahmen der Sängerin, die für die Schallplattenindustrie und bei den Rundfunkanstalten (incl. Mitwirkung in Filmen und beim Fernsehen) entstanden sind.


    Ich habe das ansprechend edierte Werk, das nicht im Buchhandel, sondern nur beim Herausgeber Günter Walter, Sertürnerstr. 8c, D-48149 Münster - walter.gue@t-online.de - zu beziehen ist, regelrecht verschlungen.


    Viele Grüße
    Klaus

  • Hallo Siegfried und Herbert,


    das kommt davon, wenn man an einem Tag mehrere Sängerinnen mit ähnlichem Repertoire hört :O : Das "Ach ich liebte, war so glücklich", das ich im Ohr hatte, stammte nicht von Rita Streich, sondern von Anneliese Rothenberger.


    Also bleibt es bei zur Zeit Blondchen und Susanna als Rollen, in denen ich sie sehr gern höre.
    Und noch eine "Neuentdeckung" meinerseits: Ferenc Fricsay, unter dessen Dirigat sie das Blondchen singt, ist ein Dirigent, dessen Aufnahmen ich bisher nicht kannte. Diese gefällt mir so gut, dass ich auf die Suche nach weiteren von ihm dirigierten Operneinspielungen gehen werde (einen eigenen Thread hat er hier ja schon).


    Hallo Klaus,


    danke für die Empfehlung. Das wäre eine gute Möglichkeit, sich mit Leben und künstlerischem Wirken dieser Sängerin vertraut zu machen.


    :hello: Petra

  • Zitat

    Original von petraUnd noch eine "Neuentdeckung" meinerseits: Ferenc Fricsay...


    Liebe Petra,


    dann lassen sich mit dieser Aufnahme (die es auch bei Walhall gibt) quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:



    Giuseppe Verdi (1813-1901)
    Rigoletto (in dt. Spr.)

    Rita Streich, Margarete Klose, Rudolf Schock, Josef Metternich,
    RIAS-Kammerchor RSO Berlin, Ferenc Fricsay
    Label: Audite , ADD/m, 1950


    ....leider kenne ich sie selbst (noch) nicht.


    LG, Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,


    vielen Dank: Da hast du mir eine Aufnahme wieder in Erinnerung gebracht, aus der ich vor ca. 10 Jahren im Rundfunk einmal Auszüge gehört habe, diese aber leider nicht aufnehmen konnte.
    :jubel:


    Ich weiß noch, dass mir Rudolf Schock als Herzog sehr gut gefiel (um ihn ging es, wenn ich mich recht erinnere, in dieser Sendung) und Margarete Klose, die ich sonst auch gern höre, in der Rolle der Maddalena weniger. Orchester und Dirigent waren auch nach meinem Geschmack, ich wusste nur nicht mehr, wer es war.


    :hello: Petra

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