Weihnachten ist nun (fast) vorbei und bei mir kam es in den vergangenen Jahren eigentlich kaum noch vor, daß mir jemand eine CD schenkte, einfach aus der Angst heraus, "daneben" zu greifen, sich als Kunstbanause zu outen
oder um den fatalen Spruch zu hören: "danke, gut gemeint, aber hab ich schon"!
Während Edwin hingerissen dem "Russischen Album" einer gewissen Wahl-Oesterreicherin und HvKs Brahms-Sinfonien lauschen darf, landete bei mir folgendes auf dem Gabentisch:
ENDLICH, nach 2jähriger (unfreiwilliger) Pause die Nr. 10 der Byrd-Gesamtausgabe, diesmal bei Hyperion erschienen, die übrigens versprechen, auch den verbleibendne Rest dieses gewaltigen Projektes veröffentichen zu wollen. Ausser den "Cantiones Sacrae (1591) enthält die Scheibe eine Fortsetzung der "Gradualia (1605)", beides auf gwohnt hohem Nieveau, jedoch von Klangild her, das bei Hyperion fülliger und weicher ist, durchaus neu
zu durchören und zu durchdenken.
CD Nr. 2 erhielt ich von einem passionierten Klassik-Radio-Hörer und so landete die 5.Sinfonie des zum Zeitpunkt ihres Entstehens 14 jährigen Jay Greenberg (1991) auf meinem Gabentisch. Die CD, immerhin beim "Giganten" Sony erschienen,
hätte ich mir ganz sicher NICHT gekauft. Leider schweigt sich der Booklet-Autor darüber aus, welche Werke, dem jungen Komponisten beim Skizzieren der Sinfonie als Vorbild dienten. Neben bekannten Schöpfungen von Gershwin und Bernstein
spuken hier auch die Geister von Charles Ives, jene der 5ten Schostakowitsch und der 8. Bruckner auf durchaus sympathische Weise durch das Werk. Mir gefällt vor allem die Unbefangenheit, mit der Greenberg sein musikalisches Material organisiert, bei der Behandlung des Schlagwerks jedoch tut er us lauter spielerischer Freude zu viel des Guten.
Fazit: ich muss in diesem Jahr nichts umtauschen !