Liebe Musikfreunde,
hiermit möchte ich etwas ansprechen, was ich nicht recht zu formulieren weiß. Drum verzeiht mir bitte die Unbeholfenheit.
Ich beobachte, dass ich mich zunehmend von Musikkompositionen angezogen fühle, die durch den Verlauf gleichzeitiger oder gleichberechtigter Stimmen wirkt. Es geht mir hier, anders ausgedrückt, um die Entstehung des momentanen Klangs durch das Zusammentreffen der einzelnen Stimmen.
Zwei Komponisten, bei denen ich die genannte Schreibweise besonders stark empfinde, sind Bach und Schönberg. Bach mit seinen Fugen und sonstigen Werken nahezu gleichgewichtiger und sich laufend zu- und gegeneinanderbewegender Stimmen und Schönberg (und natürlich Webern) mit seiner ausgeprägten Gleichbehandlung der Stimmen (und zwölf Töne) zueinander. Ich liebe beide; vielleicht gehört auch der spätere Reger noch dazu.
Ist Polyphonie der rechte Begriff? Ist meine Wahrnehmung richtig, dass dies in der Romantik zu Gunsten von Akkordschwelgereien weniger anzutreffen ist?
Sagt Euch die stimmengeprägte Musik auch zu oder ist Euch die akkordbetonte und monomelodiegeprägte Musik sympathischer?
Gruß,
Uwe