Liebe Forianer
Im Laufe der letzten Tage ist mir immer wieder aufgefallen wie empfindlich die Forianer (ich nehme an das gilt für alle Klassikliebhaber) gegenüber PR-Aussagen von Firmen sind, wie sie "gepushte" Interpreten a priori ablehnen (Allen Aussagen der "Fachpresse" zum Trotz), wie sie sich über AC (Artificial Charisma)* lustig machen.
Nun erhebt sich die Frage, was ein Interpreten, Produzenten, Tonträgerfirmen eigentlich tun sollen, bzw dürfen um ihr Produkt prominent am Markt zu positionieren. Dabei sind alle möglichen Maßnahmen zu verstehen.
"Gut spielen" genügt ja heute angeblich nicht mehr, man muß originell sein, zig Wettbewerbe gewonnen haben, soll jung sein und gut aussehen - und was das Wichtigste ist - Charisma haben.
Hier wird gelegentlich auch von der entsprechenden PR Abteilung mehr oder weniger dezent "nachgeholfen", Biographien werden gefälscht, Künstlernamen kreiert - und hunderte Schmeichelfotos angefertigt, die den Interpreten entweder melancholisch versonnen, frech grinsend, erotisch oder einfach nur nachdenklich durchgeistigt darstellen (sollen)
Hat ein Interpret eine "Macke" so ist das PR mäßig gesehen ein großer Pluspunkt - dann kann über diverse kleinere Mängel (bei Sängern z.B eine unscheinbare Stimme) gerne hinweggesehen werden, die Macke macht das locker weg.....
Aber nun im Ernst:
Soll und kann der Klassikmarkt auf PR Mätzchen verzichten oder sehr ihr das als notwendiges Übel, bzw vielleicht sogar als humorige Bereicherung der Szene ?
LG aus Wien
Alfred
*[code=c]2006 by Alfred Schmidt, Vienna