Was muß man kennen - von: Vivaldi?

  • guten abend,


    ich plane einen neuen threadzyklus (alle anderen taminos/as sind natürlich auch eingeladen, sich entsprechend zu beteiligen) mit dem motto ' was muß man kennen - von: ...' .


    hierbei sollen die wichtigsten, schönsten, lohnendsten werke von komponisten genannt werden, die 'man' kennen sollte.


    bewußt möchte ich die reihe auf die meister lenken, die NICHT zu den üblichen 'verdächtigen' gehören wie bach, händel, mozart, beethoven, etc.,sondern vielleicht eher nur durch wenige werke bekannt geworden sind oder vielleicht eher (zu unrecht) im ruf eines 'kleinmeisters', eines zweitklassigen oder noch viel zu unbekannten meisters stehen...


    es gilt hier, neues kennzulernen, einen überblick zu erhalten, vorurteile abzubauen, neue 'lieben' zu finden ... :D


    also, außer den 'quattro stagioni', ...was wäre es?


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • op.3 "L'estro Armonico"
    (meiner Erinnerung nach von den Violin/Streicherkonzerten die interessantesten)


    ein paar der Concerti für bizarre Kombinationen von Instrumenten, besonders das mit Chalumeaux und Tromba marina RV 55x


    etwas geistliche Musik, zB Gloria, Stabat Mater (die CDs bei op.111 ist meiner Erfahrung nach spitze)


    ein paar der "Concerti sacri" (habe ich als Füller auf CDs mit geistl. Musik), weniger extravertiert-virtuos, aber oft mit sehr schönen stimmungsvollen Klangwirkungen (Chalumeaux! :jubel: :jubel: :jubel: )


    Kammermusik und Opern kenne ich selbst nicht (und natürlich auch ein paar hundert der Konzerte nicht ;))


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Salut,


    also ich habe die Info abgespeichert, daß man nur ein Werk Vivaldis kennen muß, um alle 600 zu kennen...


    :rolleyes:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • ich oute mich als Fan der Mandolinenkonzerte.


    Jawohl. Diese Musik ist voll von Esprit und Eleganz - Musik, die zeigt, was - neudeutsch gesprochen - damals so lifestyle sein konnte.


    Da Mandolinkonzerte meines Wissens eh nicht wie Sand am Meer geschrieben wurden , bilden die Vivaldis eine erfrischende Ergänzung (tatsächlich gut im Sommer geeignet :wacky: ) zu den vielleicht gewichtigeren Werken des roten Priesters.

  • Um auch etwas Elitäres beizutragen:


    Das Bartoli-Album mit Arien aus diversen Opern und Oratorien hat mich begeistert! Daraufhin legte ich mir



    Tito Manlio


    zu. Angeblich von Experten der historischen Aufführungspraxis interpretiert. :rolleyes:


    Gefallen hat es mir bisher - mit einigen musikalischen Ausnahmen - eher nicht.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Als ich in einem anderen Forum Moderator war startete ich einen Thread über Vivaldi. Ein Mitglied, das mich nicht mochte, meinte anzüglich, Vivaldi wäre Musik für Kinder. Nun gut in dieser Hinsicht bin ich ein Kind: Ich liebe Vivaldi !!


    Mein Vorschlag für Ohrwurmjäger wären die Mandolinenkonzerte und hier an erster Stelle RV 558. Voll von überschäumendem Übermut und Italianitá, Boccherini in gewisser Weise vorwegnehmend.


    ich habe derzeit 2 Aufnahmen der Mandolinenkonzerte, die ich beide sehr mag.
    Kennengelernt habe ich sie mit dieser Aufnahme, damals noch unter dem Original-Label Erato



    Noch raffinierter und reisserischer, dabei durchaus klangschön werden die Werke auf dieser Aufnahme von "Il giardino armonico" gespielt.
    Heute weiß ich daß man sagt es groovt. (??)



    Wer sich für eine Auifnahme von "Il giardino armonico" entscheidet, sollte wissen, daß er eine sehr subjektiv gefärbte Wiedergabe zu erwarten hat, aber eine sehr feurige und überzeugende.


    Ich weiß nicht ob Vivaldi zu Lebzeiten so geklungen hat - aber ich könnte es mir immerhin vorstellen. Der Wechsel zwischen empfindsamen Stellen und höchster feuriger Extase - bei gleichzeitiger Ohrwurmqualität - das ist es was diese Werke auszeichnet. - in dieser Interpretation besonders überzeugend ausgearbeitet.


    mfg


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    ich habe derzeit 2 Aufnahmen der Mandolinenkonzerte, die ich beide sehr mag.
    Kennengelernt habe ich sie mit dieser Aufnahme, damals noch unter dem Original-Label Erato


    Alfred


    :D Ich habe durch einen glücklichen Zufall noch das Erato-"Original".....

  • Zitat

    Original von klingsor
    also, außer den 'quattro stagioni', ...was wäre es?


    Daß hier noch niemand das Offensichtliche erwähnt hat. Tss... :no:


    Selbstverständlich das komplette op. 8 "Il Cimento dell'Armonia e dell'Inventione".
    Die "Quattro Stagioni" sind lediglich ein Drittel davon und der Rest lohnt sich wirklich!


    Ich bevorzuge die Einspielung der bereits genannten "Il Giardino Armonico":


    [AMX=B000024FWF]200[/AMX] [AMX=B000000SNO]200[/AMX]



    Die ebenfalls erwähnten Lauten- und Mandolinenkonzerte sind auch sehr zu empfehlen. Alternativ zu den bereits vorgestellten CDs ist diese Einspielung, trotz ihrer sehr kurzen Spieldauer (es sind nur die Lautenkonzerte enthalten: RV 85, 540, 82, 93) und wenn man sie denn noch auftreiben kann, sehr empfehlenswert:


    [AMX=B000026BU5]200[/AMX]



    und ein ganz heißer Tip wären noch die Kammerkonzerte:


    [AMX=B000009JWQ]200[/AMX]


    Auch hier wieder die Einspielung von Il Giardino Armonico. Nicht vom Ruf dieses Ensembles abschrecken lassen, diese Aufnahme lohnt wirklich! Die 4CD-Box wurde beim britischen Dschungelfluß vor einiger Zeit für rund €15 (!) verscherbelt. Derzeit ist der Preis wieder oben, aber im Zuge des Teldec-Abverkaufs lohnt es sich sicher die Augen offen zu halten... ;)



    :hello:
    Gentilhombre

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Unbedingt aufmerksam machen möchte ich auf die geistlichen Werke und die Opern Vivaldis. Allen voran das Stabat Mater und das Gloria. Als Oper kann ich Griselda empfehlen. Gottseidank erleben die Opern Vivaldis zurzeit einen wahren Boom. Im Gegensatz zu den Konzerten spürt man hier teilweise einen anderen Vivaldi, einen für Erwachsene :baeh01:


  • ich habe klingsor so verstanden, dass er einzelne werke wissen will. wenn da jeder wieder mit den ganzen koffern anfährt, ist man dann so klug als wie zuvor...


    das problem mit den eindeutigen zuordnungen und identifikationen und den mindestens 4 katalogen (fanna, pincherle, rinaldi, ryom, ...) bei vivaldi wurde im tamino schon besprochen. [oder do net? ich hab jetzt nix zum verlinken gefunden..]
    ich möchte zunächst 3 kantaten für alt und b.c. anführen:
    amor hai vinto r(yom)683
    cessate omai cessate r684
    o mie porpore più belle r685

    wunderbare kurze stücke voll wärme und ausdruck. italianità pur. (ich habe noch eine alte aufnahme mit rené jacobs!)


    dann die
    sonate f. 2 violinen u.b.c., d-moll, op 1/12, r63. die folia-variationen. grandiose perle in einer ehrwürdigen kette.


    zu den konzerten:
    wenn man drei instrumente ohne begleitung, rein , konzentriert hören möchte, dann greife man zum
    concerto f. flöte, oboe und fagott, g-moll, r103


    das
    konzert f. flöte, str. u.b.c. nr13 in g-moll, op10/2, r439 hat den beinamen "la notte" und ich erschauere jedes mal, wenn ich in der alten aufnahme mit leopold stastny und dem concentus musicus die nachtmahre dargestellt höre.


    grandios auftrumpfend erlebe ich das
    konzert f.2 violoncelli in g-moll r531


    bekannt sein dürfte auch das
    konzert f. 4 violinen, cello, str. u.b.c., h-moll, op3/10, r580, aber von anderer seite: bach hat daraus sein konzert f. 4 cembali bwv1065 gemacht.


    und besonders mag ich die vom bekannten jr schon erwähnten
    concerti mit violinen "in tromba marina", wobei ich unsere spezis hier um erklärung dieses begriffs bitten möchte (tromba marina ist ja das trumscheit, das dürfte ja kaum gespielt werden), ebenso, warum bei diesen konzerten "salmo" angegeben wird statt fagott.
    mein liebling:
    concerto nr 37 f. 2 flöten, 2 salmo, 2 mandolinen, 2 theorben, 2 violinen, violoncello, str. u.b.c., in c-dur, r558.

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  • Zitat

    Original von observator
    "in tromba marina", wobei ich unsere spezis hier um erklärung dieses begriffs bitten möchte (tromba marina ist ja das trumscheit, das dürfte ja kaum gespielt werden),


    Solokonzerte mit ungewöhnlicher Besetzung


    Wegen D 667 [Salmo trutta] schaue ich gerne heute Spätabend nach, wenn ich wieder da bin.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • "salmoe" (Schalmeien, auch wenn Schalmeien wohl eigentlich Doppelrohrblattinstrumente sind) heißen bei mir die Chalumeaux, (Vorstufe der Klarinette, jedenfalls ein Rohrblatt), nicht die Fagotte, zB. in RV 558.
    Tromba marina ist meines Wissens tatsächlich eine Version des "Trummscheits" (ein einsaitiges Instrument?).


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • das fagott ist ja auch ein doppelrohrblattinstrument.
    wahrscheinlich sind das alternative besetzungsangaben, wenn das seltene instrument nicht zur verfügung steht...


    ja, aber
    "violinen in tromba marina" dürften eben nicht die scheiter sein. ich glaube nicht, dass z.b. die solisti veneti alte instrumente verwendet haben.

  • Hallo,


    ich möchte der Auflistung die "Concerti di Dresda", also Konzerte, die Vivaldi für die Dresdner Hofkapelle geschrieben hat, hinzufügen. Die zeichnen sich - wie fast alles, was für dieses Orchester komponiert wurde - durch eine reiche und bunte Besetzung aus. Und in den Stücken hat auch fast jedes Instrument kurze Solopassagen.




    konzert für Violine, 2 Flöten, 2 Oboen, Streicher, Bc RV 577;
    Konzert für Violine, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher, Bc RV 569;
    Konzert für Oboe, Violine, 2 Flöten, Streicher, Bc RV 576;
    Konzert für Violine, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher, Bc RV 574;
    Sinfonia für Streicher RV 192


    Freiburger Barockorchester,
    Gottfried von der Goltz



    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • Was man kennen muß,sind : " Die vier Jahreszeiten",


    und die Arien mit Cecilia Bartoli.


    Man darf natürlich auch noch viel mehr kennen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Herbert Henn


    ...und die Arien mit Cecilia Bartoli.


    :hello:Herbert.


    Die find ich - um es nett zu formulieren - stark gewöhnungsbedürftig (um nicht zu sagen: gruselig).... :stumm:


    :hello:
    Wulf.

  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Was man kennen muß,sind : " Die vier Jahreszeiten",
    und die Arien mit Cecilia Bartoli.


    "Arien mit Cecilia Bartoli" ist ein interessanter Werktitel
    :D

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  • Hallo Herbert,


    kann mich da nicht so recht entscheiden, da ich auch keine Vergleichsinterpretationen kenne :wacky:


    Aber mir ist das einfach zu schrill. Vielleicht liegt es ja an der Bartoli :rolleyes:

  • Hallo Kurzstueckmeister,


    bei Bartoli,im Zusammenhang mit Vivaldi,weiß


    meiner Meinung nach (fast) jeder,was gemeint ist.


    Ich dachte,ich brauche da nicht die ganzen Opern


    aufzuzählen.Der Titel der CD ist :"The Vivaldi Album".


    Das sagt ja auch nicht viel mehr.. :D


    :hello:Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • um mich mal ziemlich weit aus dem Fenster zu lehnen...
    bei Barockmusik (mindestens) sind mir Stimmen wie Ruth Ziesak, Maria Zadori, Barbara Bonney tausendmal lieber als die leicht knödelnde Bartoli.


    Wo wir schon mal bei Arien sind:
    Juditha triumphans, Vivaldis Oratorium von ziemlich opernhaftem Charakter zähle ich noch zu den sehr empfehlenswerten Werken (bei bestehender Aversion gegen Latein mit Vorsicht).
    Die absolut traumhafte Arie daraus "Veni, me sequere fida", mit einem Chalumeau, zählt zu meinen Gänsehautstellen .


    Gruß, Khampan

  • Hallo!


    Muß man von Vivaldi überhaupt etwas kennen? :stumm:
    :untertauch:


    Neinnein, ich höre ab und zu auch ganz gerne mal Vivaldi, aber Meilensteine der Musikgeschichte hat er wohl nicht hinterlassen.
    Dazu zähle ich auch nicht diese vier geschickt benannten Violinkonzerte (oder glaubt Ihr, die würden heute viele hören, wenn er sie nicht so benannt und zusammengefaßt hätte?).


    Am liebsten höre ich Bläserkonzerte von ihm:



    Das Fagottkonzert e-moll RV 484 ist toll, und die Konzerte für 2 Hörner mag ich auch sehr.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo Khampan,


    Es geht hier nicht um normale Barockmusik (Bach,Händel,Telemann,


    oder Buxtehude).Es geht um Vivaldi,das heißt,extrem virtuose


    Musik.Die Sängerinnen,die Du nennst beherschen wohl kaum


    die Technik,die für diese Vivaldi-Arien notwendig ist.Nicht von


    ungefähr sind viele dieser Arien von C.Bartoli wiederentdeckt worden.


    (Was verstehst Du den unter "knödeln"?)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Hallo,


    meines Erachtens sollte jeder auch seinen op. 4 ("La Stravaganza") kennen.
    Es gibt da eine wunderschöne Aufnahme, gespielt von Rachel Podger und den Arte dei Suonatori:



    Des Weiteren finde ich auch die Konzerte, die er für eine seiner Schülerinnen - Anna Maria - geschrieben hat, sehr interessant. Hierzu gibt es eine CD von L' Arte Dell' Arco und Federico Guglielmo:



    Auf jeden Fall empfehlenswert!


    lG

    Disco, oida ;)

  • Ich würde was die Arien anbelangt unbedingt zu einer anderen Einspielung raten.
    Denn, Madame Bartoli ist zu sehr im Belcanto verwurzelt und das hat - meiner Meinung nach - absolut nix in der Barockoper zu suchen.




    Eine viel bessere CD um Vivaldis Opernmusik kennenzulernen ist diese hier:




    A. Vivaldi: Arie de Opera


    aus Griselda, Tito Manlio, Ottone in villa,
    L'Atenaide, Il Bajazet, L'incoronazione di Dario,
    Catone in Utica


    Kirkby, Brandenburg Consort, Goodman



    Diese Aufnahme verfügt nicht nur über die bessere Arien Auswahl, sonder Emma Kirkby singt diese wirklich hochvirtuosen Arien mit einer absoluten Leichtigkeit - davon ist bei Madame Bartoli nichts zu merken, sie schnauft und keucht und von Leichtigkeit kann keine Rede sein, sie ist völlig überfordert.


    Diese Einspielung ist aber vor allem wegen dem Repertoire unbedingt zu empfehlen, weil hier aus allen berühmten Bühnenwerken Vivaldis die wichtigsten und schönsten Arien ausgesucht wurden.
    Und diese Arien sollte man schon kennen ;)


    :hello:

  • Hallo Lullist,


    zum ersten ist Belcanto nichts negatives,und ist im


    italienischen Barock immer angebracht,


    Zum zweiten kann man Kirkby überhaupt nicht


    mit Bartoli vergleichen.Das sind verschiedene Welten,


    von der Stimmlage und vom Temperament her.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Das diese Technik negativ wäre habe ich ja nicht behauptet, ich meine nur das es eben für diese Musik nicht so recht paßt, also Monteverdi, Cavalli, Cesti, Scarlatti ... das verlangt einfach eine andere Technik.




    Das die beiden Damen so unterschiedlich sind ist mir schon klar - war ja meine Absicht ein Arien - Recital zu nennen das dem Bartoli Album vollkommen entgegen läuft :D



    Mir persönlich gefällt das jedenfalls besser, weil stimmiger. Aber dass muß jeder für sich entscheiden.



    :hello:

  • Zitat

    Original von Pius


    Muß man von Vivaldi überhaupt etwas kennen? :stumm:
    :untertauch:


    Neinnein, ich höre ab und zu auch ganz gerne mal Vivaldi, aber Meilensteine der Musikgeschichte hat er wohl nicht hinterlassen.
    Dazu zähle ich auch nicht diese vier geschickt benannten Violinkonzerte (oder glaubt Ihr, die würden heute viele hören, wenn er sie nicht so benannt und zusammengefaßt hätte?).


    Es reicht gewiß nicht, etwas mit einem griffigen Titel zu versehen, damit es bekannt wird. Haydns "Tageszeiten"-Sinfonien sind zB nicht sonderlich berühmt, das Oratorium zu den Jahreszeiten sehr viel weniger beliebt als die Schöpfung und Tschaikowskys Jahreszeiten (12 Monate) Klavierzyklus bei uns fast unbekannt. Werke mit Titeln bleiben aber wohl leichter bekannt. Ich finde diese absurde Berühmtheit der Jahreszeiten nicht unproblematisch, weil dadurch kaum eines der gewiß ebensoguten anderen Konzerte Vivaldis bekannt geworden ist.
    Bach fand seine Konzerte immerhin meilensteinwürdig genug, um sich intensiv mit ihnen zu verpassen, einige sogar zu arrangieren (und allein die Absurdität der Besetzung mit 4 Eierschneidern reicht aus, um der Orignalfassung den Vorzug zu geben). Wenn ich mir so vor Augen führe, was für Nebenwege sonst in diesem Forum beschritten werden, ist ein Hinweis darauf, dass einer der zweifellos wichtigsten Komponisten des Hochbarock, mehr als nur die 4 Wunschkonzertreißer geschrieben hat, gewiß angemessen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
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    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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