In diesem Thread wurde ein entsprechender angekündigt, der anscheinend nicht erfolgt ist. Grund genug, einen zu eröffnen, handelt es sich ja um einen von mir hochgeschätzten Musiker. Meine Manze-Aufnahmen werde ich später vorstellen, das scheint ja Tradition hier zu haben.
Andrew Manze wurde im Jahr 1965 geboren (sieht aber mindestens zehn Jahre älter aus) und studierte unter anderem bei Simon Standage und Lucy van Dael. Er war u.a. Mitglied des Ensembles Romanesca, stellvertretender Direktor der Academy of Ancient Music und leitet seit 2003 als Nachfolger von Trevor Pinnock das English Concert, eines meiner Lieblingsensembles. Er moderiert auf BBC 3 die „Early Music Show“, die via Live-Stream übers Internet mitzuverfolgen ist. Gerade in dieser Sendung sind seine Leidenschaft für die Musik und sein subtiler Humor extraordinäre Begleiter seines Fachwissens, was mir anglophilem Tunichtgut das Herz vor Freude rasen läßt…
Die Presse sparte nicht mit Superlativen, aber wann tat sie das jemals. Die New York Times schrieb: „Man könnte ihn glatt mit einem vornehmen britischen Musikwissenschaftler verwechseln, bis er die Violine unters Kinn klemmt und sich in eine Art verrückten Wissenschaftler verwandelt, der in einem imaginären Klanglaboratorium des 18. Jahrhunderts Amok läuft.“
Nichtsdestotrotz sind seine Violinkünste nicht unumstritten. Viele bemängeln seinen Mangel an Zurückhaltung, bzw. attestieren ihm eine etwas extravagante Art des Violinspiels, Freunde eines gemäßigten Klanges monieren das „harsche Gefiedel“ und vieles mehr…
Warum mögt ihr ihn nicht?