Planung von Klassik - CD -Sammlungen

  • Liebe Forianer, Taminoianer und was weiß ich noch alles...



    Der Titel allein ist schon ein Mumpitz, weil CD-Klassiksammlungen werden ja in der Regel nicht geplant - - - Oder Doch?


    Die Idee zu diesem Thread verdanke ich wieder einmal einem Mitstreiter in diesem Forum.


    petemonova schrieb nämlich:


    Zitat

    Jetzt bin ich mir noch unschlüssig, ob ich mir auch eine große CD-Sammlung zulege.
    Als angehender Student schaut man ja doch öfters aufs Konto.


    Also dazu gibts, zumindest aus meiner Sicht , einiges zu sagen.
    Schallplatten sammle ich etwa seit meinem 15. Lebensjahr, aber ich habe nie geplant mir "eine große Sammlung zuzulegen" und schon gar nicht eine,die in zwei oder drei Jahren fertig sein sollte.
    Vielmehr kaufte ich zunächst all meine Lieblingsstücke
    (Allen jungen Sammlern, die jene beneiden, die über große Sammlungen verfügen, sei gesagt, daß es keinen Ersatz dafür gibt, ein Werk das erste Mal zu hören. Man hört nicht auf den Klang des Orchesters, der Dirigent ist nicht vorrangig wichtig, es ist einfach das Kennenlernen des Werks)
    Damit ist man schon ein paar Jahre beschäftigt. Dann kommen Freunde, die einem eine bessere Version eines Lieblingswerkes vorspielen. Flugs gibt man wieder Geld aus.
    Irgendwann beginnt dann tatsächlich die Planung, aber da ist man schon mittendrin.
    Bedauerlicherweise wird die Planung jedoch nie eingehalten, immer wird sie durcheinandergebracht, durch gestrichen Aufnahmen, oder aber durch Sonderangebote, letztlich auch durch Empfehlungen hier im Forum.
    Ich würde sagen, eine Sammlung entsteht mehr oder weniger spontan, arst als ich draufkam, daß ich Beethovens 5. bereits 12 mal besitze, aber andere wichtige Standardwerke in meiner Sammlung fehlten, startete ich sowas, daß man mit viel Nachsicht auch als "Planung" bezeichnen kann.


    Wie handhabt Ihr das ?



    Beste Grüße
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Guten Morgen Alfred,


    also geplant habe ich das auch nicht. Wirklich planen machen das glaube ich auch nur Leute, die gar kein Interesse an der Musik haben, sondern nur ihre Bildung vorgaukeln wollen - die haben dann auch die Gesamtausgabe von Shakespeare, Goethe, Schiller, Mann, Marx und Platon im Schrank - ohne sie gelesen zu haben.


    Natürlich hat sich irgendwann eine Sammlung ergeben. Anfangs war ich auch nur auf die Musik an sich aus, später habe ich fest gestellt, dass es die "an sich" eigentlich nicht gibt, da immer Interpreten im Spiel sind. Vergleiche werden also gemacht, die Suche nach der "besten" Einspielung (die es nicht gibt) beginnt. Manche Werke habe ich mittlerweile in mehr als 50 Einspielungen.


    Aber die naive Freude am Unbekannten (dann doch der Musik an sich) habe ich mir erhalten. Gerade gestern habe ich mir in einem 2nd Hand Laden Gounods Messe solennelle Ste Cécile gekauft, ein mir bis dato völlig unbekanntes Werk (in einer Einspielung mit Igor Markevitch/DG Dokumente). Und so wächst die Sammlung, und wächst, und wächst, und wächst.

    Gruß,
    Gerrit

  • Das denke ich auch, die Samlung ergibt sich einfach.
    Vielleicht denkt man darüber nach welche Werke man noch gerne hätte, aber ein Strategie wie man die Regale vollbekommt ist mir auch eher fremd.
    Ich bin immer wieder überrascht wenn ich jedes halbe Jahr eine Zählung vornehme (...)


    Das einzige was ich wirklich plane sind größere Anschaffungen, Opern und andere umfangreichere Werksammlungen.
    Allerdings eher aus folgendem Grund: "Wenn ich jetzt das und das bestelle, ist dann schon wieder am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig?"

  • Die Tendenz ist eindeutig, und ich kann mich ihr anschliessen (passiert ja nicht so oft). Ich plane nicht und ich habe auch nicht vor zu planen. Alles, was bisher hier an CDs steht, hat sich aus verschiedenen Gründen ergeben - und oft genug war es auch erstmal nur der günstige Preis. Und meistens war es doch gut so ;)


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Der Thread wirft ja irgendwie auch die Frage auf, ob man sich das Repertoire der klassischen Musik einschließlich der maßgeblichen Interpretationen systematisch und/oder auch nur halbwegs erschöpfend erschließen könnte.


    Diesen Gedanken, der bei mir vielleicht früher mitgeschwungen haben mag, halte ich inzwischen für eine Illusion. Mehrfach habe ich die Erfahrung gemacht, Leute mit ähnlichen Präferenzen zu treffen und zugleich bin ich durch den Kontakt auf Aufnahmen gestoßen, die mir unbekannt waren - die ich aber eigentlich (vielleicht) hätte kennen können/müssen. Und denen ging es umgekehrt ebenso.


    Da eine konsequent systematische Erschließung wohl nicht möglich ist, bleibt uns ja zum Glück unsere Leidenschaft als "Jagdfieber" und auch als Glück, etwas wirklich Gutes - uns noch nicht Bekanntes - immer wieder zu finden. Vielleicht ist das der Reiz.


    Mit herzlichen Grüssen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

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  • Hi,


    was soll man da schon groß planen, wenn einem ständig angeblich unverzichtbare Aufnahmen unterschiedlichster Musikarten empfohlen werden, auf die man unmöglich verzichten darf, wenn einem sein Seelenfrieden lieb ist....?!? ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    Hi,


    was soll man da schon groß planen, wenn einem ständig angeblich unverzichtbare Aufnahmen unterschiedlichster Musikarten empfohlen werden, auf die man unmöglich verzichten darf, wenn einem sein Seelenfrieden lieb ist....?!? ;)
    Ciao


    seelenlos werden :D

  • Hallo,


    Ich hab Anfangs schon versucht, einen bestimmten Plan beim Aufbau meiner "Sammlung" zu verfolgen. Also hab ich wochenlang gelesen, probegehört, mehr gelesen, mehr probegehört usw usw und versucht, eine Art Reihenfolge zu erstellen, nach der ich meine Sammlung aufbauen wollte.


    Nach dem ersten Besuchen in den Fachgeschäften, nach Empfehlungen, die ich von Angestellten dort oder aus dem Internet bekommen habe hab ich diesen Plan aufgegeben. Es wird gekauft was da ist, oder was mich gerade anspringt. Nach einem 3/4 Jahr hab ich von den Top 25 auf meiner alten Liste gerade mal 2 Werke daheim, dafür aber 40 die nicht mal auf der Liste standen.


    Wie Theophilus schon angemerkt hat, gerade wenn man am Beginn einer Sammlung steht, glaube ich ist der Versuch, gezielt bestimmte Ausgaben von Werken einzukaufen eine recht gute Methode dem Wahnsinn zu verfallen. Zumindest wars bei mir so ;)


    lg
    benjamin

  • Ach ihr Leute,


    Pläne sind doch nur eine zu einem gewissen Zeitpunkt und Informationsstand als logisch erachtete mögliche Entwicklung zu sehen.


    Da man nicht alle Parameter kennt und neuer Erkenntnisse und Informationen dazu kommen muß man neue Entscheidungen treffen!
    Was wiederum ein Kennzeichen intelligenten Handels ist.


    Also plant mal schön und kauft was euch gefällt :D :D :D :D :D

  • Also, nein, wißt Ihr... Mit wem hab ich es denn hier zu tun?
    Selbstverständlich wird exakt geplant, wir haben hier schließlich 40 Jahre nichts anderes getan. Da wird schon sorgfältig eine Liste aufgestellt, das Budget für den laufenden Monat festgelegt, Bezugsquellen verglichen, Weihnachten, Ostern, Männertage, Geburtstage zwecks Wunschzettel in die Planung einbezogen. Anderes wäre doch unseriös, oder??
    Wenn dann alles minutiös festgelegt ist, schleicht sich (aber nur für einen flüchtigen Moment) das Gefühl ein, das könne doch eine langweilige Geschichte werden. Aber man ist schließlich charkterfest.
    Sammelwut? gar Sucht? IGITT!!
    Na gut, schnell noch mal bei ebay gucken.... Was, noch 3 Minuten für die X.Sinfonie vom Y, noch dazu mit Z... nun aber fix drauf ... 3... 2.. 1... JA MIST! Die stand ja gar nicht auf'm Plan. Hätt ich nur nicht bei Tamino rumgelesen....
    Dazu kenn ich ein (auch 40 Jahre benutztes) Zauberwort: nachträgliche Plankorrektur... :D :] :P

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • Ein knappes halbes Jahr nach dem im Einführungsbeitrag zitierten Statement von mir blicke ich auf meine kleine, beachtliche Sammlung und bin doch ein bisschen stolz auf mich.


    Ich glaube, es wurde am Anfang ein bisschen falsch interpretiert.
    Ich hatte zu Anfang keine Liste, wo draufstand: Bachs Brandenburgische Konzerte, Vivaldis Jahreszeiten, Mozarts Zauberflöte, Beethovens Sinfonien und Schuberts Klaviersonaten. Oder so ähnlich.


    Meine Überlegung war nur, mir eine kleine Sammlung zuzulegen, die meine von mir favorisierte Musik beinhaltet, die ich dann von Zeit zu Zeit auch mal hören kann, wenn im Radio nichts anständiges läuft.


    Dass das Sammeln so eine Freude bereitet, hätte ich nicht gedacht.
    Aber: Ich habe wirklich (fast) nur Musik auf Konserve, die mir zusagt, die ich mir immer wieder anmachen könnte. Einen großer Querschnitt durch alle Epochen war nicht geplant und ist auch nicht entstanden.


    Bei einer Telemann-CD und 25 Brahms-CDs ist der Trend zu erkennen.
    Das Radio wird jetzt hauptsächlich als Anregung für neue CDs benutzt.



    Gruß, Peter.

  • Hallo Taminoaner,


    planen kann man eine CD-Sammlung nicht, das ergibt sich nach und nach durch die eigene Entwicklung von selber.


    Zitat Alfred:

    Zitat

    Also dazu gibts, zumindest aus meiner Sicht , einiges zu sagen.
    Schallplatten sammle ich etwa seit meinem 15. Lebensjahr, aber ich habe nie geplant mir "eine große Sammlung zuzulegen" und schon gar nicht eine,die in zwei oder drei Jahren fertig sein sollte.


    Ich habe auch mit 15Jahren angefangen, aber fertig wird die Sammlung niemals.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • ..und das noch größere Problem: man kann nicht inmitten des Sammelns einfach aufhören. :D :D


    Gruß
    Uwe

  • Das Sammeln i.S. von Systematik oder Vollständigkeit liegt mir nicht so sehr, dann würde ich Briefmarken horten ;-)
    Ich bin aber seit einigen Jahren dazu übergegangen, gelegentlich 'mal gezielt etwas zu kaufen, was aus einer "Ecke" kommt, mit der ich mich noch nie intensiver befasst habe, anstatt mir eine weitere Meistersinger oder Traviata zuzulegen. Neben Neugier und Erweiterung des Horizonts ist es das hier schon erwähnte Erlebnis des "ersten Hörens", das immer wieder reizvoll ist. Das Ganze hat allerdings einen Schneeballeffekt.......

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Hallo erstmal,


    ich will jetzt auch noch meinen Erfahrungs-Kommentar zu meiner Sammlung abgeben.



    Wie schon unzählige Male erklärt, planen kann man so was nicht. Ausnahme: man hat die Absicht von seinen absoluten Lieblingskomponisten das mögliche Gesamtwerk auf CD zu erkaufen - dann macht es Sinn (falls es keine oder noch keine Gesamtbox gibt wie die von Bach, Beethoven oder Mozart), genau auf Werkverzeichnis und Lieblingsaufnahmen acht zu geben.



    Eine Erfahrung von mir ist folgende: Wenn ich nur wenig Geld zur Verfügung habe, um mir eine oder wenns reicht 2-3 CD's zu kaufen, dann brauch ich enorm viel Zeit bis ich endlich etwas gefunden habe, denn ich will ja mein Geld in eine Aufnahme investieren, die mir sehr gefällt. Mein Problem ist nur, dass ich nach einer bestimmten Zeit "ä sturme Gring ha" (Berndeutsch -> es ist mir schwindlig) und ich kann mich nicht mehr auf die Musik konzentrieren.


    Tipp 1: Am besten ist es daher ohne Geld in ein Fachgeschäft zu gehen und sich ohne inneren Druck CD's anzuhören - wenn etwas gefällt wird es notiert. Beim nächsten Besuch, vor dem Kauf noch einmal reinhören und dann entscheiden.
    Tipp2: Für Ferien spart man sich ja immer noch extra Taschengeld für Einkäufe. Immer, wenn ich viel Geld zur Verfügung habe, kauf ich sehr spontan ein und oftmals auch unbekannte Werke von zum Teil auch mir unbekannten oder wenig bekannten Komponisten. Und nach dem Prinzip des Zufalls habe ich schon manche Kostbarkeit endeckt und lieben gelernt.
    Ich muss ich aber noch anfügen, dass es hier in der Schweiz für jedes CD-Fachgeschäft ein absolutes Muss ist, CD Abhör-Stationen (manchmal auch sogar DVD) einzurichten und anzubieten! wer dies nicht macht geht Konkurs!
    Ich weiss nicht wie es bei Euch ist? in Italien kennt man diesen Service kaum und ich kauf dann aufgrund meiner Erfahrung unbekannte Werke von bekannten Künstlern gespielt. Oder gute CD's und Opern, die so billig sind, dass man sie mir beinahe nachwirft.



    Ich habe mich aber neuerdings auf DVD's ausgerichtet und CD's kaufe ich nur, wenn es etwas ganz aussergeöhnliches ist.




    Gruss
    Christoph

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

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  • MStauch schrieb:

    Zitat

    Der Thread wirft ja irgendwie auch die Frage auf, ob man sich das Repertoire der klassischen Musik einschließlich der maßgeblichen Interpretationen systematisch und/oder auch nur halbwegs erschöpfend erschließen könnte.Diesen Gedanken, der bei mir vielleicht früher mitgeschwungen haben mag, halte ich inzwischen für eine Illusion.


    Bei mir ist es so, dass ich im Laufe der Zeit mehr und mehr festgestellt habe, dass ich Violinkonzerte am liebsten mag (was nicht heißt, dass ich den Rest verachte - nur um es gesagt zu haben). So hat sich nach und nach der Schwerpunkt herauskristallisiert, wobei ich weniger auf verschiedene Interpretationen aus bin, als auf gänzlich neue Werke. Und mir gefällt erst die Musik des 20.Jahrhunderts. Somit ist mein Streben nach neuen Aufnahmen natürlich extrem eng begrenzt.
    Inzwischen schaue ich mich seit knapp 10 Jahren nach solchen Werken um, und ich muss sagen, dass ich ziemlich viel habe und es anderen Leuten in der Regel nicht gelingt, mir ein Stück zu nennen, dass ich nicht kenne.
    Solch eine Sammlung wird zwar auch nie fertig, aber ich bewege mich ziemlich dicht am Maximum - würde ich sagen.


    Für das Sammeln von Klassik jeder Epoche, Stilrichtung und Instrumentation ist das Ganze natürlich ein heilloses Unterfangen.


    Gruß,

  • Ich greife das Thema noch langer Zeit auf, weil ich mich als bekennender Planer oute. Nicht Planer in dem Sinn, daß ich mich am 01.01.05 hinsetze und einen Plan für Anschaffungen aufstelle, oder gar 2000 einen Plan für den Rest des Jahrhunderts 8)


    Ich will aber doch freimütig einräumen, daß ich (nachdem meine erste Klassikphase mit recht planlosem Kennenlernen und Sammeln vorüber ist) gezielt vorgehe. Und zwar in dreifacher Hinsicht:


    1. Meine musikalischen Vorlieben in Bezug auf Komponisten haben sich nach und nach herausgebildet, zB die Symphonien von Beethoven oder Schubert, die Klaviersonaten der beiden, Bachsche Instrumentalmusik. Da gehe ich dann gezielt vor, um möglichst viele verschiedene Interpretationen in die Sammlung aufzunehmen. Dazu werden Diskographien gewälzt, im Internet geforscht usw.usf. Am Ende steht meist eine Suchliste, die ich dann (nicht sklavisch) abarbeite. Ich muß dabei nicht jede Interpretation zB der Eroica haben, aber doch soviele, daß die Entwicklung von 1914 bis 2005 sichtbar wird, die verschiedenen Stile, Ergebnisse musikhistorischer Forschung, Auffassungen verschiedener Dirigenten.


    2. Wenn ich mich jetzt erstmals mit einem einzelnen Komponisten beschäftige (idR Klavier- und Kammermusik) gehe ich in der gleichen Weise vor, um zuerst einen Überblick über das CD-Repertoire zu bekommen. Es geht natürlich einmal ums liebe Geld (da will man nicht für teures Geld die falsche CD kaufen), zum anderen aber darum, einen Pianisten etcpp. zu finden, dem die Musik dieses Komponisten eine Herzensangelegenheit war und vom dem daher erwartet werden kann, daß die Interpetationen das gewisse Etwas besitzen.


    3. In ähnlicher Weise gehe ich vor, wenn ich Neuland bei einer ganzen Epoche oder Stilrichtung betrete, wie jüngst zB bei der Mannheimer Schule oder der Musik in Dresden im 18.Jahrhundert. Wer sind die wichtigsten Komponisten, was für CDs gibt es überhaupt, wie ist die Aufnahmequalität usw.usf.


    Planung in diesem Sinne finde ich persönlich außerordentlich hilfreich. So einfach durch ein Onlinegeschäft surfen und nur Sonderangebote durchsuchen ist nicht mein Ding. Auch wenn im Rahmen der Planung Sonderangebote schon wahrgenommen werden.

  • Mir liegt die Planungsidee hier eher fern. Ich kann Sonderangeboten nur schlecht widerstehen, egal ob sie dem entsprechen, was ich eigentlich kaufen wollte, das verdirbt fast jede Planung.
    Es gibt einige wenige Werke und Interpreten, bei denen ich eine sehr niedrige Hemmschwelle habe, wobei ich jedoch nicht nach einer erschöpfenden Diskographie strebe. Kein Werk und kein Interpret wird automatisch gekauft.
    Für Teilgebiete gehe ich manchmal ein wenig systematischer vor, obwohl ich bei mir völlig unbekannte Musik auch oft mit nur einer irgendwie empfohlenen Einspielung starte, versuche ich meistens, wenn ich merke, dass mir die Stücke wichtig werden, eine Alternative zu hören. Sehr oft reicht mir das dann aber auch schon. Meine Interessen sind einerseits zu breit zerfranst, andererseits begeistern mich doch manche Sachen sehr viel mehr als anderes, so muß ich zwischen "Breite" und "Tiefe" irgendwie vermitteln.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Taminos,


    Dieser Thread beschäftigt sicher auch jene, denen die Wohnung vor Tonträgern beinahe aus allen Nähten platzt und die sich manchmal fragen, ob man diesen im Ansatz pathologischen Zustand überhaupt noch "sammeln" nennen kann.
    Ich habe immmer mit großer Wollust (fast suchtartig) Scheiben eingekauft, ohne mich dessen zu schämen. (Man kann sein Geld ja wirklich für deutllich belangloseres Zeug zum Fenster rausschmeißen) Mein Tipp für jeden, der unbedingt alles (oder wenigstens möglichst viel von dem) zu Hause stehen haben will, was ihm lieb und teuer ist:
    Prioritäten setzten - Auf Kneipe, teure Klamotten und schicke Restaurants verzichten und möglichst viel in den "Kulturetat" investieren (Konzerte, CD's) -
    Es ist einfach toll, auf möglichst viele Aufnahmen möglichst vieler Stücke zurückgreifen können. Planung der Sammlung ist sowieso nicht nötig, denn wer süchtig geworden ist, kommt vom Hundertsten ins Tausende - Querverbindungen stellen sich in der Auseinandersetzung mit Musik quasi von selbst ein. Und: Je mehr man schon kennt, desto neugieriger wird man. So wächst auch die CD-Sammlung quasi "netzartig" in alle Richtungen. Lustvolles Chaos darf gerne im Spiel sein - man wird ja eh nie fertig...
    Schöne Grüße!
    Daniel

  • Also ich plane nicht selbst,das macht mein Bauch,der mir immer wieder zu einer Aufnahme rät,die ich dann auch unbedingt haben muß.
    Das Platzproblem wird bei jedem Sammler mal aktuell.Bei meinem Hifi-Kauf durfte ich einen Receiver bestaunen,der einen Speicher für 500 CDs enthält.Da kann sich jedes Familienmitglied dann sein eigenes Wunschkonzert programmieren und hören.Interessant bei konträren Geschmacksrichtungen!
    Doch für den Preis erhält man auch einen Kleinwagen,deshalb gilt es hier noch abwarten und den Markt zu beobachten.

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Hallo Daniel,


    ein köstlicher Beitrag! Danke! Du sprichst mir aus dem Herzen! :D



    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Zitat

    Original von Daniel Behrendt
    Hallo Taminos,


    Dieser Thread beschäftigt sicher auch jene, denen die Wohnung vor Tonträgern beinahe aus allen Nähten platzt und die sich manchmal fragen, ob man diesen im Ansatz pathologischen Zustand überhaupt noch "sammeln" nennen kann.
    Ich habe immmer mit großer Wollust (fast suchtartig) Scheiben eingekauft, ohne mich dessen zu schämen. (Man kann sein Geld ja wirklich für deutllich belangloseres Zeug zum Fenster rausschmeißen) Mein Tipp für jeden, der unbedingt alles (oder wenigstens möglichst viel von dem) zu Hause stehen haben will, was ihm lieb und teuer ist:


    Du sprichst mir aus dem Munde! So ist es oft bei mir auch - ich kann mich dann einfach nicht zurückhalten - habe dann zwar einen kurzen Schock beim Bezahlen oder Anschauen der letzten Kreditkartenabrechnung - aber beim Anhören der gekauften CDs vergeht dieser Schockzustand schleunigst.


    Zitat


    Es ist einfach toll, auf möglichst viele Aufnahmen möglichst vieler Stücke zurückgreifen können. Planung der Sammlung ist sowieso nicht nötig, denn wer süchtig geworden ist, kommt vom Hundertsten ins Tausende - Querverbindungen stellen sich in der Auseinandersetzung mit Musik quasi von selbst ein. Und: Je mehr man schon kennt, desto neugieriger wird man. So wächst auch die CD-Sammlung quasi "netzartig" in alle Richtungen. Lustvolles Chaos darf gerne im Spiel sein - man wird ja eh nie fertig...


    Du sagst es - wobei ich mir jetzt aus Platzgründen eine Grenze habe setzen müssen, weil mehr Regale verträgt meine Wohnung nicht und ein Umzug nur wegen den CDs ist doch etwas übertrieben.


    liebe Grüße
    andi

  • Hallo Andi,

    Zitat

    Zitat Fuchur:..,habe dann zwar einen kurzen Schock beim Bezahlen oder Anschauen der letzten Kreditkartenabrechnung


    ...Ich setzte aus guten Gründen lieber auf good old Bargeld - man kann ihm besser beim Verschwinden zusehen und ggfs. die Notbremse ziehen. Wenn ich eine Kreditkarte hätte....Oh ha!


    Schöne Grüße!
    Daniel

  • Hallo zusammen!


    Ich kaufe CDs auf Empfehlungen durch das Forum oder im Beiheft anderer CDs, nach Hörproben bei Neuerscheinungen im Internet oder im Radio, nach Konzerten, bei denen mir Musik und Interpreten gefallen haben, usw. Also eher auch nicht geplant, sondern spontan. Manchmal kommt es vor, dass ich im Gefolge einer CD eine zweite wirklich geplant kaufe, aber das ist eher die Ausnahme.

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  • Hi,
    ich gehe eher weniger geplant vor. Ich stöbere im Plattengeschäft oder Internet und wenn ich interessante Werke finde kaufe ich sie aus dem Bauch heraus, hat mir bisher keine schlechten Aufnahme beschert, jedoch bin ich noch in der Kennenlernphase, sprich ich besitze von allen Werken nur eine, höchstens zwei Aufnahmen (bei meinen Lieblingswerken). Und momentan ist auch noch kein Ende dieser Phase abzusehen, da es einfach so viel Musik gibt, dass ich mir vollkommen daneben vorkäme, würde ich mir mehrerre AUfnahmen einers Werkes zulegen. Sollte ich einmal über diese Phase hinauskommen, werde ich auch sicherlich zielgerichteter suchen. Nur ist das momentan noch nicht abzusehen.

  • So lange ich LPs (und nachher CDs, obwohl sehr selten noch via eBay eine LP) kaufe, habe ich eigentlich gesucht nach Konzerte der "Kleinmeister". Wiener Klassische, Mannheimer, Früh-Romantische Musik. Und natürlich Mozart. Später kam Haydn noch dazu. Und die Opern.
    Daneben immer das Kunstlied, besonders Schubert. Und noch Operette.


    Also ziemlich geplant, glaube ich.


    LG, Paul

  • Prinzipiell gibt es schon einen Masterplan, welche Werke welcher Komponisten angeschafft werden sollten, nur folgen die konkreten Kaufhandlungen eher impulsiv (ui, eine Empfehlung oder gerade gehört und für gut befunden) oder nach Angeboten/ Neuerscheinungen/ Wiederveröffentlichungen. Der Masterplan wird auch immer wieder modifiziert, weil man einfach so viele neue Bereiche kennen lernen will, je länger man hört :D Auch kommen immer mehr interessante Einspielungen dazu - der Wunschzettel vergrößert sich also immer noch stärker, als die Käufe abarbeiten können und daran seid auch Ihr hier schuld :rolleyes:
    Da hat man zumindest die Sachen, die einem vor Jahren als gute Basis erschienen sind, alle beisammen und kommt doch weiter vom Hundertsten ins Tausendste... ?(


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Hi Leute :)


    Planung - klar
    aber nicht in dem Sinn, dass ich mir ein schönes Regal voll "Dings von dem und Dings von da" zulege
    doch wenn mich was interessiert, versuche ich sehr wohl - hauptsächlich durch lesen der alten Threads hier - einen Plan bei der Anschaffung zu bekommen
    dh - gut und billig - oder was perfektes um mehr Geld
    da ich nicht vor habe mehrere Sachen doppelt zu besitzen (bin halt nur ein einfacher Geniesser) möchte ich gleich was gutes haben (Interpreten, Dirigent usw)
    dazu braucht es doch ein wenig Planung und Recherche- denk ich


    :angel:
    LG Paul?

  • Das ist keine Planung Deiner Sammlung, sondern Deines Einkaufes. Also keine strategische, sondern eine taktische Frage.


    IMHO versucht jeder, möglichst wenig Geld für möglichst viel Musik auszugeben, auch ich als Planungsfan mache das.

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