Sagitt meint:
Brahms als Chordirigent war ein wenig verpönt, so schwierig schwermütige Chorprogramme in Wien zu veranstalten. Aber als er die Liebesliederwalzer op. 52 veröffentlichte, ging die Sonne auf, Produkt eines seiner Sommeraufenthalte- damals in Lichtenthal. Diese Lieder wurden sofort akzeptiert, Brahms zu einem weiteren " Durchgang " ermutigt,op. 65. Die Liebesliederwalzer wurden zum Standardrepertoire jedes einigermaßen vernünftigen Chores. Wer hat nicht schon einmal gern " Nein, es ist nicht auszuhalten mit den Leuten" geschmettert ?
Heute gibt es eine Fülle von Aufnahmen.
Ich möchte drei herausgreifen:
1. Ein historische Rarität: Lipatti und seine Lehrerin Boulanger musizieren mit vier Franzosen, darunter eine Comtesse, 1937 in Paris das Werk. Die Damen und Herren singen passabel. Die Klavierbegleitung ist grandios ( kann man bei Lipatti zu einem andern Ergebnis kommen ?)
2. Der Rias-Kammerchor- einer der besten in Deutschland- hat unter seinem damaligen Leiter Uwe Gronostay dieses Werk eingespielt. Das ist Chorgesang vom Feinsten
3. Von den verschiedenen Aufnahmen in einer kleinen Quartett-Besetzung greife ich heraus: Bonney,v.Otter,Streit und Bär mit Helmut Deutsch und Bengt Forsberg. Die Stimme harmonieren fabelhaft miteinander und differenzieren die Lieder so genau, wie es nur ein kleines Ensemble kann.
Auf Anregungen bin ich gespannt...