Salut,
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Für mich ist die Sinfonie Nr. 29 aus dem gesamten Konvolut der sogenannten frühen Sinfonien die herausragendste, da sie in wahrlich allen vier Sätzen wirklich bahnbrechend Neues bringt [in Relation natürlich zum vorhergehenden Schaffen Mozarts und seiner Zeitgenossen].
Weg ist auf einmal die "Mannheimer Manie", die italienische dreisätzige "Sinfonia" quasi Ouvertura, das Feuer in der Musik ist geblieben.
Sehr lange war sie meine Lieblingssinfonie und auch die Nr. 29 war meine Glückszahl. Letzteres änderte sich, als ich 29 wurde... aber das nur am Rande.
KV 201 [186a] wurde am 6. April 1774 in Salzburg vollendet - die Besetzung ist noch typisch, weil es anders nicht ging: Clarinetten gab es nur in Paris, später in Wien und Mannheim, Pauken und Trompeten wurden nur zu besonders festlichen oder wichtigen Anlässen verlangt; daher "nur": 2 Oboen, 2 Hörner und Streicher; die [nicht separat notierten] Fagotte gingen modeweise col basso.
Bekannt ist das Allegro moderato mit seinem kanonisch verarbeiteten Anfangsthema, es folgt ein Andante unter Verwendung von "modernen" Sordini [Dämpfern bei den Streichern, die einen besonders entrückten Klang hervorzaubern und nicht nur der Lautstärkeminimierung dienen], ein kurioses Menuetto [dazu vergleiche man das Menuett aus dem Trio KV 266!] und als Finale der geistreiche Satz Allegro con spirito.
Mozart selbst muß das Werk sehr geschätzt haben, denn er lässt es sich nich 1783 vom Vater nach Wien schicken, wo er sie vermutlich aufführte. Und dies, obschon er mit einigen reicher instrumentierten und neueren Sinfonien bereits Erfolge in Paris und Wien hatte.
Ulli