Herbert Blomstedt, 1927 in den USA als Sohn schwedischer Eltern geboren, erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Stockholm und an der Universität Uppsala. Später studierte er Dirigieren an der Juillard School of Music in New York, zeitgenössische Musik in Darmstadt sowie Renaissance- und Barockmusik an der Schola Cantorum in Basel und arbeitete unter Igor Markevich in Salzburg und Leonard Bernstein in Tanglewood.
1954 debütierte Herbert Blomstedt als Dirigent mit dem Stockholmer Philharmonischen Orchester und leitete später als Chefdirigent so bedeutende skandinavische Orchester wie das Osloer Philharmonische Orchester und das Dänische und Schwedische Radio-Sinfonieorchester, letzteres bis 1983. Von 1975 bis 1985 war er Chefdirigent der Staatskapelle Dresden, mit der er neben verschiedenen europäischen Ländern auch die USA und Japan bereiste.
Als Gastdirigent arbeitete Herbert Blomstedt u.a. mit den Bamberger Symphonikern, den Berliner und Münchner Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem London Philharmonic, dem Chicago und dem Boston Symphony Orchestra, dem New York und dem Los Angeles Philharmonic sowie dem Israel Philharmonic Orchestra. Das NHK Symphony Orchestra ernannte ihn zum Ehrendirigenten.
Nach einer Serie erfolgreicher Konzerte mit dem San Francisco Symphony Orchestra wählte man Herbert Blomstedt ab der Saison 85/86 zum 'Music Director' des renommierten Orchesters. Mit diesem Orchester bereiste Herbert Blomstedt mehrmals so namhafte Konzert- und Festivalstädte wie Edinburgh, Salzburg, München und Luzern und erhielt ein fulminantes Presse-Echo. In den Jahren 1990, 1993 und 1995 fanden mit größtem Erfolg Tourneen in die Metropolen Europas statt. Nach zehn Jahren beendete Herbert Blomstedt im Juni 1995 seine erfolgreiche Tätigkeit in San Francisco.
Von 1996 bis 1998 wirkte er als Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters in Hamburg und übernahm mit Beginn der Saison 1998/99 bis 2005 die Leitung des Gewandhausorchesters Leipzig als Nachfolger von Kurt Masur.
Herbert Blomstedt nahm mit der Staatskapelle Dresden über 130 Werke auf Schallplatte auf, darunter alle Sinfonien von Beethoven und Schubert, sowie mit dem Dänischen Radio-Sinfonieorchester sämtliche Orchesterwerke von Carl Nielsen. 1987 schlossen er und das San Francisco Symphony Orchestra einen Exclusivvertrag mit der DECCA ab, der zu zahlreichen preisgekrönten und beispielhaften Aufnahmen führte, inklusive aller Sinfonien von Jean Sibelius und Carl Nielsen. Die fruchtbare Zusammenarbeit - seit 1995 - mit dem Gewandhaus zu Leipzig ist ebenfalls auf mehreren CDs bei DECCA dokumentiert.
Herbert Blomstedt ist ein gewähltes Mitglied der Königlich-Schwedischen Musikakademie und mehrfacher Ehrendoktor.