Die Blockflöte als "brauchbares" Instrument

  • Salut,


    die Blockflöte dürfte allgemein als das verrufendste Instrument gelten, ja - wenn man es überhaupt [noch] als Instrument bezeichnen "darf", ohne gleich leporellische Prügel zu erhalten.


    Dem entgegen steht, dass es neben der [zumeist bekannten] Sopran-, auch Alt- und Tenorblockflöten gibt, sowie sicherlich irgendwelche Exoten [Sondermodelle].


    Nachdem die Blockflöte im so bezeichneten "Barock" eigentlich ziemlich stark als beinah obligates Orchesterinstrument verteten ist, taucht sie in der Klassik ff. überhaupt nicht mehr auf, um erst im 20. Jahrhundert wieder als "Gruppenunterrichtsinstrument" :kotz: in Erscheinung zu treten.


    Ich mag die Flöten [egal, ob Travers- oder Block-] eher nicht als Soloinstrumente, schätze sie aber umso mehr als tongebende und unterstützende, wenn nicht gar maßgebende, Orchesterklangfarbe. Wobei ich den solistischen Einsatz hier durchaus auch sehr gerne mag, z.B. in Mozarts Idomeneo oder in Haydns Orfeo.


    Ich bleibe daher also lieber in dem Zeitalter, in dem die Blocklöte [oder "Barockflöte" ?] gewürdigt und auch entsprechend eingesetzt wurde:


    Beispielsweise finde ich in Händels RODELINDA sowohl unwegdenkaren lyrischen als auch dramatischen Einsatz des Instrumentes:


    Lyrisch im Duett des dritten Aktes D'ogni crudel martir [vor dem Schlußchor] und dramatisch in z.B. der Arie Se'l mio duol non è si forte, ebenfalls aus dem dritten Akt des Händelschen Meisterwerkes. Ich denke, dieser besondere Klang ist hier einfach nicht wegzudenken oder ersetzbar, wie auch in einigen Brandenburgischen Konzerten des Kollegen Bach.


    Welche Erfahrungen haben die Taminos mit der Blockflöte? Welche negativen, vor allem aber positiven Beispiele wollt Ihr nennen?


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Kann mich derzeit nur an zwei Werke erinnern, in denen mir die Blöckflöte einprägsam positiv in Erinnerung geblieben ist:


    Händels Oper Agrippina


    und


    BWV 106 - "Actus tragicus" ("Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit")

  • Salut,


    ich kann in dem Sinne etwas dazu beitragen, als dass ich einen kleinen Blockflötenchor leite. Wir sind 9 Leute und hauptsächlich in der Kirchengemeinde aktiv.


    Was die Blockflöte interessant macht, ist der Umstand, dass die Spielweise des Instruments relativ einfach ist. Kinder können einfach an das Instrumentenspiel herangeführt werden und später auf ein schwierigeres Instrument umsteigen.


    Den Klang der Blockflöte in einem Orchester empfinde ich als deplatziert, ein Blockflötenensemble ist allerdings ganz reizvoll.



    Gruß, Peter.

  • Salut,


    als deplaziert empfinde ich die Blödflocke bei Bach/Händel eben keinesfalls, wenn sie würdevoll gespielt ist und die entsprechenden Stellen [meistens jedenfalls] dramatisch sind. Das ist so genial und mit nichts zu toppen, schon garnicht mit einem BF-Chor.


    Und sicher bin ich auch nicht, ob nicht die BF z.B. bei Vivaldi ein unschwieriges Instrument ist: Da gibt es jede Menge Virtuosenleinlagen die mir zwar nicht unbedingt gefallen, die ich aber absolut respektiere!


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    BWV 106 - "Actus tragicus" ("Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit")



    Volltreffer! Die einleitende Sonatina ist zum mitheulen schön. Sie strahlt einen Frieden aus, herrlich! So muß es im Paradies sein! Dazu tragen neben den zwei Blockflöten auch die beiden Gamben bei.


    Meine Lieblingsaufnahme der Kantate: Greta de Reyghere, James Bowman, Guy de Mey und Max van Egmont, begleitet vom Ricercar Consort, 1990 beim Label Ricercar als Vol. 6 der Serie Deutsche Barockkantaten erschienen.




    :hello:
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • Hallo!


    Ja, die Brandenburgischen Konzerte mit Blockflöte habe ich gehört. Ich habe zwei Jahre lang Blockflöte gelernt (6 - 8 Jahre) und habe es irgendwann nicht mehr ausgehalten mit ihr zu üben,weil ich die Töne die sie erzeugt hat nicht mehr ausstehen konnte.
    Tja so hat sich das dann beendet, spielen könnte ich sie glaub ich noch halbwegs.


    Matthias

    Künstliche Intelligenz ist etwas für Menschen, die keine eigene haben.

  • Zitat

    Original von Kolo
    [...] spielen könnte ich sie glaub ich noch halbwegs.


    ...das dachte ich neulich auch, als ich meinen tu quoque von der Trompete abbgringen wollte... 8)


    Weit gefehlt. :O


    Es geht ja aber nicht nur um solche Dummheiten wie "Sascha geizte mit den Worten" [russisches Volkslied], sondern um wahre Literatur bzw. den von mir bevorzugten dramatischen Einsatz des Instrumentes in Orchesterwerken.


    Faul, wie ich bin, frage ich: Warum heißt das Instrument im Englsichen recorder - was um Himmels Willen hat das Ding mit einem aufnahmefähigen Cassettendeck zu tun?


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Lieber Ulli,


    Wenn ich Deine Worte gut verstehe, sagst Du eigentlich: Blockflöte mag ich nur, wenn es sich um Barockmusik handelt. Ist das richtig?


    LG, Paul

  • Jein.


    Ich kenne definitiv kein Blockflötenkonzert von Mozart oder Haydn, geschweige denn von Louis van de Rübenhöven. Was soll ich also antworten?
    Was ich definitiv nicht mag, ist Blockflötenmusik á la modernes evangelisches Gesangbuch - da sträuben sich mir die [zum Glück] nicht vorhandenen Nackenhaare.


    Ich habe das Instrument [selbst erlernt] stets nicht ganz für voll genommen. Wenn ich aber nun Händels Instrumentationen in seinen Opernund Oratorien in meine Überlegungen einbeziehe, dann muß ich mir doch eine [nicht zu schwache] Backpfeife geben.


    Viele Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • petemonova


    "Den Klang der Blockflöte in einem Orchester empfinde ich als deplatziert (...)."


    Das kommt drauf an, wie man die Blockflöten im Orchester, respektive in seinem Werk, unterbringt und was man sich für sie erdacht hat und wie sie in das Werk eingebettet sind oder wie sie sonst das Werk mitgestalten.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

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  • Ähhm, hält sich eigentlich wer an Unterforen? Habe einen Thread zur Blockflöte im Blasinstrumentethread eröffnet und finde (ja, ok, ich hatte vorher nicht hier gesucht...) nun zu meinem Erstaunen hier auch einen... Da fragt man sich schon, ob manche Unterforen sinnvoll sind, wenn sich die Mehrheit der Taminer im Allgemeinen tummelt...

  • Und petemonova:


    was heisst hier "auf schwierigeres Instrument umsteigen"?!
    Wer ein Instrument professionell spielen möchte, wird überall auf Schwierigkeiten stossen. Andererseits sind die ersten Stückerln wohl auf jedem Instrument nicht sehr schwer (bei einer gewissen Begabung natürlich). Ich halte es für sehr traurig, aber vermutlich hat gerade dieses Bild des "Einsteigerinstrumentes" die Flöte "schlechtgemacht".
    Beim Klavier brauch ich auch "bloss die Taste drücken", schon hab ich einen Ton. Trotzdem wird doch wohl niemand ernsthaft das Klavier als "Einsteigerinstrument" bezeichnen, nach dem man dann auf ein schwierigeres umsteigt...

  • Hallo winterreisende,


    ich gebe zu, dass ich an das Klavier als Vergleichsinstrument nicht gedacht habe, ich bin eher von anderen Blasinstrumenten (Oboe, Querflöte, Klarinette etc.) gekommen.


    Es stimmt zwar, dass man beim Klavier auch nur auf die Taste hauen muss, um einen Ton zu erzeugen. Aber jenachdem wie ich anschlage, ändert sich auch die Farbe des Tons.
    Und wenn ich mich nicht irre (bin ja kein Spezialist in der Hinsicht) kann man dieses Ausdrucksspektrum (laut-leise; intensiv-zurückhaltend...) bei der Blockflöte nur sehr bedingt erreichen.



    Gruß, Peter.

  • Ohne Blockflöte wären wundervolle Stellen wie "Jesus wird ans Kreuz geschlagen" in einer Telemann-Passion nicht möglich. Das Einschlagen der Nägel wird durch Tonrepetitionen der Piccolo-Blockflöte vorgestellt.


    Ich kann mir auch nicht erklären, warum die Blockflöte auf englisch "recorder" heißt, aber noch weniger, warum die Italiener sie einst "Flauto dolce" nannten :pfeif:

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

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  • Den Titel dieses Threads empfinde ich als Frechheit. Viele werden im Musik-Grundkurs ihre Erfahrungen gemacht haben und haben das vermeintliche einfach zu spielende Instrument verflucht und es genervt auf die Seite gelegt haben. Die Beiträge der Tamino-Mitglieder in diesem Thread zeugen davon. Oder begeistert weiter geübt und gespielt haben. Das Instrument wird am Konservatorium gelehrt und man macht seinen Abschluss.


    Ich gehöre zur zweiten Gruppe und habe mein Diplom im Blockflötenspiel. Beruflich wollte ich das Blockflötenspiel nicht zu meinem Lebensinhalt machen. Da habe ich noch andere Interessen. Viele Jahre habe ich als Amateur in Ensembles gespielt.


    Ich werde mal Gegensteuer geben und hier Blockflötenliteratur vorstellen, die ich empfehlen kann. Ich spiele alle Blockflöten von der Bassflöte bis zum Sopranino. Die technischen Anforderungen sind wie bei jedem Instrument hoch und man kann eine Perfektion erreichen. In lockerer Folge werde ich Aufnahmen vorstellen:


    Eine CD mit moderner Blockflötenliteratur habe ich mir in den letzten Tagen beim Werbepartner jpc bestellt, weil sie im Sonderangebot erhältlich ist. Das Flanders Recorder Quartett spielt eine einstündige Komposition von Piet Swerts: The six wives of Henry VIII. Jeder der sechs Frauen des englischen Königs sind mehrere Sätze gewidmet, die um eine damals entstandene Komposition gruppiert sind. Teilweise singt ein Countertenor. Die vier Herren bieten mit ihren in wechselnden Kombinatinen zusammengestellten Blockflöten ein Zusammenspiel auf höchstem Niveau und ich bekomme dank der absolut perfekten Intonation keinen Ohrenkrebs. Langeweile kommt nie auf und obwohl die Musik zeitgenössisch ist, ist sie gut anzuhören.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der Barock war die Epoche der Musikgeschichte, in der die Blockflöte ihre letzte Blütezeit hatte, ehe sie in den folgenden Jahrhunderten ein Mauerblümchendasein fristete.


    Der Schweizer Blockflötist Maurice Steger und die spanische Sopranistin Nuria Rial haben mit dem Kammerorchester Basel unter der Leitung von Giovanni Antonini ein kurzweiliges Programm mit Werken aus dem Barock um das Thema Vögel eingespielt. Die Scheibe ist etwas für Leute, denen die Blockflöte auf die Nerven gegangen ist, die aber einer erneuten Annäherung nicht abgeneigt sind.


    Dass Blockflöte hoch virtuos mit Zungen- und Fingertechnik gespielt werden kann, davon kann man sich im Spiel des Blockflötisten Maurice Steger in diesem Programm überzeugen.


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  • Meine Empfehlung: Das Amsterdam Loecki Stardust Quartett hat eine SACD mit Fugen quer durch die Musikgeschichte aus vier Jahrhunderten aufgenommen. Fugue Around the Clock nennt sich ihr 70minütiges Programm.


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  • Blockflöte als Soloinstrument hatten wir noch nicht. Jacob van Eyck (1590-1657) ist der Name, an dem man nicht vorbei kommt. Der blinde Blockflötenspieler, der die Besucher des Friedhofs mit seinem Spiel auf der Blockflöte erfreuen durfte und in Utrecht das Carillon (Glockenspiel) mit seinen Fäusten bediente, hat Melodien seiner Zeit kunstvoll variiert. Seine Sammlung Der Fluiten Lusthof ist für jeden Blockflötenspieler ein Muss.


    Hier sind Stücke enthalten, die seine beiden Talente, die des Blockflötenspieler und des Carillonspielers zeigen. Übrigens auf dem Dom-Turm in Utrecht sind die Carillonstücke eingespielt, wo van Eyck die Glocken zum klingen brachte (Saskia Coolen Blockflöten, Arie Abbenes Carillon):




    Wer sich nicht in Unkosten stürzen will, neugierig ist und seine Sammlung mit Blockflötensolostücken erweitern möchte, für den ist diese Brilliant Box mit dem niederländischen Blockflötisten Erik Bosgraaf eine gute Wahl.



    Von Dan Laurin gibt es eine Box mit neun CDs mit allen überlieferten Stücken Jakob van Eycks. Die kostet so 70 Euro und ist beim Label BIS erschienen. Das ist nun schon Hardcore, wer sich noch nicht mit der Blockflöte auskennt. Eine Auswahl daraus gibt es auf einer CD.




    Und wer wieder Blockflöte spielen möchte, kauft sich ein anständiges Instrument, Sopran und/oder Alt, und diese beiden Notenhefte. Er wird es nicht bereuen. Es hat Stücke jeden Schwierigkeitsgrades.



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    https://www.alle-noten.de/Blae…yten-Lust-hof-Band-1.html


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    https://www.alle-noten.de/Blae…yten-Lust-hof-Band-2.html


    Dieses Heft enthält arrangierte Stücke für mehrere Spieler:


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    https://www.alle-noten.de/Blae…yten-Lust-hof-Band-3.html

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  • Wem es aufgefallen ist, die überwiegende Zahl der Interpreten der Aufnahmen der letzten Beiträge stammen alle aus den Niederlanden und dem benachbarten belgischen Flandern. Dort scheint es eine lange Tradition des Blockflötenspiels zu geben.

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  • Vom Spiel der beiden, in den Beiträgen 2 und 5 erwähnten Blockflöten aus Actus Tragicus BWV 106 von Johann Sebastian Bach, kann man sich hier überzeugen.


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  • Georg Friedrich Händels (1685-1759) Blockflötensonaten für Altblockflöte und Basso Continuo sind ein weiteres Muss.


    Michaela Petri und Keith Jarrett haben diese Werke mustergültig eingespielt.


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  • Wenn man mich fragt, welches Blockflöten-Flötenstück ich am liebsten spiele, dann ist es diese Bearbeitung des 4. Allegro Satzes aus der h-Moll Sonate BWV 1030 von Johann Sebastian Bach. Er hatte sie ursprünglich für die Traversflöte komponiert.


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  • Johann Sebastian Bach (1685-1750) wusste die Alt-Blockflöte im Brandenburgischen Konzert Nr. 2 in F-Dur BWV 1047 effektvoll einzusetzen. Da ist sie durchaus "brauchbar", wenn ich Bezug auf den Thread Titel nehme.




    Und im Brandenburgischen Konzert Nr. 4 in G-Dur BWV 1049 verdoppelt Johann Sebastian Bach die Alt-Blockflöten, damit sie sich gegen die Streicher behaupten können. Ich beurteile diesen Blockflötensatz als die am schwierigsten zu spielenden Stücke für Blockflöte, weil die Intonation absolut stimmig sein muss. Kleinste Schwankungen sind sofort im Ohr schmerzlich hörbar. Das ist etwas für absolute Meister ihres Faches.


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  • Antonio Vivaldi hat das Konzert für Sopranino in C-Dur RV 443 komponiert. Das Mädchen im Waisenhaus in Venedig, für das der rote Priester dieses Konzert komponiert hatte, muss kleine Finger gehabt haben und konnte die eng beieinanderliegenden Löcher decken.


    Der Blockflötist Alberto Domínguez Gálvez in dieser Aufnahme schafft das Kunststück die Bohrungen auf seiner Sopranino-Flöte zu treffen. Das weisse Instrument ist aus Elfenbein gefertigt, wenn ich den Angaben auf You Tube Glauben schenken darf. Da runzle ich meine Stirn. Der Artenschutz ist auch im Instrumentenbau zu beachten.




    Andere Spieler wählen eine transponierte Fassung und spielen das Konzert eine Quinte nach unten transponiert in G-Dur und benutzen eine Sopran-Blockflöte.


    Maurice Steger spielt auf Sopranflöten und wählt in meiner Einschätzung ein zu hohes Tempo und macht aus dem Konzert ein Showstück, dass man befürchten muss, die Hose könnte reissen. Für Schüler, denen die Möglichkeiten des Blockflötenspiels eindrücklich vorgeführt werden soll, alleweil überzeugend.




    Dorothee Oberlinger spielt nuanciert Antonio Vivaldis Konzert RV 443 auf einem wunderbar klingenden Instrument.



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  • Man hat ja Vorurteile,


    Mein erstes Instrument war die Blockflöte, danach die Altflöte - dann erst Klavier . Die Flöte war vergessen. Als Student wurde sie wieder aktiviert - in einer südamerikanischen Folklore Gruppe - war eine lustige Zeit. Für mich der Hammer für die Blockflöte ist diese Aufnahme :



    Sollte man nicht denken, dass das möglich ist.


    Schönen Abend !


    Kalli

  • Michaela Petri spielt von Giuseppe Sammartini das Konzert für Blockflöte und Orchester in F-Dur.


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  • Lieber kalli, liebe Blockflötenliebhaber oder solche, die es werden wollen


    Von der in deinem Beitrag 26 erwähnten Interpretation Dan Laurins der Vier Jahreszeiten op. 8 von Antonio Vivaldi gibt es auf YouTube die Filme dazu. Eine schöne Idee des Produzenten, Menschen in vier Lebensaltern in den vier Konzerten zu zeigen. Im Herbst ist es der Interpret selber.



    Frühling




    Sommer





    Herbst





    Winter



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  • Erik Bosgraaf wurde im Beitrag mit seiner Aufnahme Jacob-van-Eyck-Einspielung beim Label Brilliant von mir bereits erwähnt.

    Seine Interpretationen der Blockflöten-Sonaten von Georg Philipp Telemann (1681-1767) beim gleichen Label sind ebenso eine Empfehlung. Francesco Corti ist ihm ein zuverlässiger Begleiter.


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  • Noch einmal Flötenmusik von Georg Philipp Telemann, den als Vielschreiber Gescholtenen, der grosse Musik komponiert hat.


    Den feinen Unterschied im Klang zwischen Alt-Blockflöte und Traversflöte kann man in seinem Konzert e-Moll TWV 52:e1 hören.


    Ein wunderschön dargebotenes Konzert. Das Wow eines Zuhörers am Schluss, bringt die Sache auf den Punkt. Grosses Lob für die Interpreten meinerseits, der beide Instrumente beherrscht.



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