Salut,
die Blockflöte dürfte allgemein als das verrufendste Instrument gelten, ja - wenn man es überhaupt [noch] als Instrument bezeichnen "darf", ohne gleich leporellische Prügel zu erhalten.
Dem entgegen steht, dass es neben der [zumeist bekannten] Sopran-, auch Alt- und Tenorblockflöten gibt, sowie sicherlich irgendwelche Exoten [Sondermodelle].
Nachdem die Blockflöte im so bezeichneten "Barock" eigentlich ziemlich stark als beinah obligates Orchesterinstrument verteten ist, taucht sie in der Klassik ff. überhaupt nicht mehr auf, um erst im 20. Jahrhundert wieder als "Gruppenunterrichtsinstrument" :kotz: in Erscheinung zu treten.
Ich mag die Flöten [egal, ob Travers- oder Block-] eher nicht als Soloinstrumente, schätze sie aber umso mehr als tongebende und unterstützende, wenn nicht gar maßgebende, Orchesterklangfarbe. Wobei ich den solistischen Einsatz hier durchaus auch sehr gerne mag, z.B. in Mozarts Idomeneo oder in Haydns Orfeo.
Ich bleibe daher also lieber in dem Zeitalter, in dem die Blocklöte [oder "Barockflöte" ?] gewürdigt und auch entsprechend eingesetzt wurde:
Beispielsweise finde ich in Händels RODELINDA sowohl unwegdenkaren lyrischen als auch dramatischen Einsatz des Instrumentes:
Lyrisch im Duett des dritten Aktes D'ogni crudel martir [vor dem Schlußchor] und dramatisch in z.B. der Arie Se'l mio duol non è si forte, ebenfalls aus dem dritten Akt des Händelschen Meisterwerkes. Ich denke, dieser besondere Klang ist hier einfach nicht wegzudenken oder ersetzbar, wie auch in einigen Brandenburgischen Konzerten des Kollegen Bach.
Welche Erfahrungen haben die Taminos mit der Blockflöte? Welche negativen, vor allem aber positiven Beispiele wollt Ihr nennen?
Viele Grüße
Ulli