BRAHMS: Walzer op. 39 für Klavier

  • Liebe Musikfreunde,


    da ich von Klaviermusik überhaupt nichts verstehe, möchte ich Euch gerne um Rat fragen:


    Ich möchte einer Musikschülerin die Walzer op. 39 von Brahms zweimal auf CD verschenken (besonders wegen des letzten Walzers). Und zwar einmal eine Interpretation, die sehr impulsiv und romantisch ist, auf der sich die Interpreten sozusagen emotional sehr gehen lassen. Die andere Aufnahme soll das andere Extrem, nämlich sehr sachlich sein. Beides aber, wenn möglich, qualitativ und überzeugend. (Sind die Walzer für zwei oder 4 Hände geschrieben?).


    Zum zweiten:


    Kennt jemand eine Transkription des letzten dieser Walzer für Violine und Klavier?


    Vielen Dank und Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Hallo, leider kann ich dir nicht ganz helfen, aber Fakt ist, dass Brahms die Walzer sowohl für zwei als auch für vier Hände geschrieben hat. Es gibt, soweit ich weiß, auch zwei Versionen (schwere und leichte) für zwei Hände.


    Und eine Komplett Aufnahme kenne ich leider auch nicht. :( Ich weiß nur, dass Evgeny Kissin und Martha Argerich mit einem andere Pianisten (müsste Robinovich sein) einige eingepielt haben.


    Gruß

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Hallo!


    Zur Entstehungsgeschichte kann ich etwas beitragen (bei den CD-Empfehlungen leider nicht):


    1865 komponierte Brahms die 16 Walzer op. 39, sie sind übrigens Eduard Hanslick gewidmet. Die erste Fassung war für Klavier zu vier Händen. Brahms arrangierte daraufhin Nr. 1,2,8,11,14,15 für zwei Klaviere. Und dann enstanden noch zwei verschiedene Bearbeitungen für zwei Hände, eine "schwere" und eine "leichte".
    Op. 39 Nr. 15 ist übrigens dieser Walzer, den JEDER kennt. Den gibts sicher in den unmöglichsten Arrangements, ganz sicher auch für Viioline und Klavier. Ob es ganz op. 39 so gibt, weiß ich nicht.


    Zitat

    Kennt jemand eine Transkription des letzten dieser Walzer für Violine und Klavier?


    Aber ich nehme an, Du meinst eigentlich den vorletzen (Nr. 15, A-dur) und nicht den letzten (Nr. 16, d-moll - DIE Walzertonart 8) ) ?


    Viele Grüße,
    Pius.


  • Ich kenne die Aufnahme des Duos Tal/Groethuysen, die ich nachdrücklich empfehlen kann. Sie ist weder das eine noch das andere Extrem, sondern einfach so wie sie sein sollte ...



    Bei jpc ist sie erhältlich:


    Sony
    DDD, 1992
    Veröffentlichung geplant
    zum 24.2.2006


    Bestell-Nr.: 3552521

    Brahms, Johannes (1833-1897)
    Ungarische Tänze Nr. 1-21
    +Walzer op. 39 Nr. 1-16 f. Klavier 4-händig
    Duo Tal & Groethuysen
    CD
    EUR 7,99
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  • Sagitt meint:


    Ich kann mich sehr gut daran erinnern, als ich die Walzer kennenlernte. 1963 in England, mit einer Aufnahme von Leon Fleisher ( die Händelvariationen waren auch dabei). Diese Platte hat meine Liebe zur Brahms-Klaviermusik begründet. Ich habe sie pausenlos gehört und würde auch- die Prägung der Graugans- heute noch schreiben, es war eine bedeutsame Aufnahme. Neben dem unvermeidlichen Julius Katchen, der ja das gesamte Brahms-Werk eingespielt hat, möchte ich auf eine Aufnahme hinweisen, die zumindest Brahmswalzer beinhaltet. Nadja Boulanger und Dinu Lipatti, 1939 (?), ich muss es nachschauen.

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  • Hallo,
    ich poste zu den 16 Brahms-Walzern op. 39. Nach meinen Infos spielen Grau/Schumacher auf einem "Erard fortepiano, Paris 1839". Das weckt bei mir den Klangeindruck, nur auf diesem Instrument (und dieser sehr guten Interpretation) können die Eigenheiten dieser Komposition so richtig zur Geltung kommen - und dieser Klangeindruck erzeugt bei mir den visuellen Eindruck eines Salons (ich sehe das direkt vor mir!).


    Sollten meine Infos falsch sein (und in Abhängigkeit davon mein Klangeindruck), bin ich sehr dankbar, wenn hier bessere, richtige Infos gepostet würden.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Für die vierhändige Version empfehle ich die Brüder Kontarsky, für die zweihändige die Aufnahme von Julius Katchen (in der Gesamtaufnahme der Klavier werke von Brahms).

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Hallo dr.pingel,


    der Flügel bei Kontarsky klingt mir zu hart, außerdem ist der Bassbereich unterrepräsentiert; die von mir vorgestellte Aufnahme hat einen viel weicheren Klang und auch die tiefen Lagen kommen sehr gut heraus - das scheint mir für Walzer, die aus dem nordischen Dunstkreis kommen, sehr wichtig. Je öfter ich die Brahmswalzer höre, umso mehr spricht mich diese nordische Sichtweise auf Walzer an.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler