36 Jahre Opera Rara - Eure Favoriten

  • Liebe Opernfreunde


    Kaum ein Opernfan, der bereits das Standard-Opernrepertoire der Opernhäuser von A-Z durchgekaut hat, kommt auf der Suche nach Raritäten an Opera Rara vorbei. Patric Schmid kam die Vision, in Vergessenheit geratene Opern zu produzieren, die von den Opernbühnen verdrängt oder nicht beachtet wurden. 1970 gründete er das Unternehmen zusammen mit Don White in London, den er durch eine Bekanntschaft mit der australischen Sopranistin Joan Sutherland und dessen Gatten kennenlernte. 1972 startete die Opera Rara Erfolgsgeschichte mit Giacomo Meyerbeer's (Jakob Meyer Beer) Oper 'Il Crociato in Egitto'. In 36 Jahren entstanden über 30 Werke, viele inszeniert im Auftrag der Peter Moore Foundation (Stiftung). Die Aufnahmen von Opera Rara zeichnen sich meist durch eine hervorragende Besetzung (Künstler) in vortrefflicher Aufnahmequalität aus. Ein aufwendig gestaltetes Booklet zählt bereits zum Standard-Lieferumfang der nicht ganz billigen Opera Rara Boxen. Das Label hat sich auf Opernaufnahmen aus dem 19. Jahrhundert spezialisiert. Seltene Werke von Donizetti, Meyerbeer oder Offenbach zählen zu den Favoriten. Ganz besonders erwähnenswert sind Robinson Crusoe und Christoph Columbus aus der Feder von Jacques Offenbach, die mit neuen Klängen überraschen und nichts mit Orpheus, Eurydike & Co. zu schaffen haben. 'L'Esule di Granata', eines der in Vergessenheit geratenen italienischen Opern Meyerbeer's und Giovanni Simone Mayr's Oper 'Ginevra di Scozia' sowie Donizetti's 'Pia de Tolomei' ist zu empfehlen. Gerade letztere enthält zwei Versionen des Finals: Donizetti's Originalfassung, in der unsere Heldin gezwungen wird einen Giftbecher zu trinken und sogleich verstirbt sowie die Happy-End-Fassung auf Wunsch der Zensurbehörde in Neapel.


    Meine Aufnahmen sind:
    Giacomo Meyerbeer - Dinorah (ORC5)
    Giovanni Simone Mayr - Ginevra di Scozia (ORC23)
    Saverio Mercadante - Orazi e Curazi (ORC12)


    Welche Aufnahmen von Opera Rara könnt Ihr weiterempfehlen?


    Greets, Carl


    www.opera-rara.com

    Our cultural heritage belongs to all of us, that's why we must preserve it
    Unser Kulturgut gehört uns allen, deshalb müssen wir es bewahren
    http://www.publicdomain.ch

    Einmal editiert, zuletzt von Carl ()

  • Hallo Carl,


    Ich gehe davon aus, daß nur wenige Leute dieses Label kenne.
    Zumindest mir ist es erst vergangenes Jahr ins Bewusstsein gedrungen.


    Ich bin immer skeptisch, wenn ich ein Label noch nicht kenne - allein wegen der Aufnahmequalität -Mit schrecken denke ich an die analogen Cetra-Aufnahmen der 60 Jahre, die oft live mitgeschnitten wurden, und wo nicht mal der Gleichlauf des Mutterbandes gewährleistet war, es gab drop-outs, dumpfen Klang, wow und Flatter - und was weiß ich noch alles.


    Dementsprechend vorsichtig näherte ich mich dem übrigens sündteuren Label "Opera Rara"
    Der Klang der mir vorliegenden Aufnahmen ist so so lala - ich will nicht klagen. Dennoch verschiebe ich schon seit Wochen den geplanten Kauf der nächsten Kassette (Meyerbeer: Dinora), weil nämlich -trotz Originalversiegelung - immer wiedr kleine Kratzer auf den CDs sind - und mein NAD 571 ein sehr pingeliger Player (mit allerdings erstklassigem Klang !!) ist


    Meine Kassetten von diesem Hersteller sind:


    . .


    UND


    Giovanni Pacini:


    Carlo di Borgogna


    Letztere fand ich vor einige Monaten im Internet, und kaufte sie am nächsten Tag in Wien. Heute gibt es leider kein Bild mehr - auch nicht auf der Website des Herstellers - scheinbar ist sie gestrichen


    (Jubel, daß ich sie habe)


    mfg


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred und Carl,


    Opera Rara als Label ist mir durchaus bekannt - ich bin immer wieder überrascht, was die alles für Opern aus dem Zylinder zaubern, viele kannte ich nicht einmal dem Namen nach! Respekt! Ein wirklich sehr ambitioniertes Label für Opernfreunde.


    Ich war in 2004 im Gelsenkirchener MiR (= Musiktheater im Revier) in einer Aufführung der seltenst gespielten Donizetti-Oper "Rosmonda d'Inghilterra" (soll wohl die deutsche Erstaufführung gewesen sein!) und da mich die Opernaufführung vor allem musikalisch sehr angesprochen hat, wollte ich sie mir dann für daheim zum intensiveren "Nachhören" gern anschaffen.


    Und siehe da: Opera Rara hatte eine sehr schöne Einspielung im Programm, immerhin mit einer sehr überzeugenden Renée Fleming in der Titelrolle! Gibt es sogar als Querschnitt (wahrscheinlich wegen der prominenten Ms Fleming?) - das ist meines Wissens bei Oper Rara nicht immer der Fall...



    Der Querschnitt:



    Ich kann die Oper (und im speziellen auch diese Einspielung mit dem Philharmonia Orchestra unter Parry) nur wärmstens empfehlen!


    Das war mein erster Kontakt mit Opera Rara - es war ganz sicher nicht mein letzter :yes:


    Im Moment ist die Don Carlos-Einspielung fest eingeplant, die eine sehr vollständige Fassung der französischen Ur-Version dieser tollen Verdi-Oper (meiner liebsten von ihm!) beinhalten soll.



    Ich bin schon sehr gespannt!

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo Alfred & Marc


    Alfred - apropo verkratzte CD's - schick Opera Rara ne Email - ich bin sicher, sie werden Dir die
    CD's ersetzen! Wer fragt - kommt weiter...


    Vor ca. drei Monaten wurde mir dieses Label durch einen Hörer empfohlen. Frech wie ich bin,
    nahm ich unverzüglich Kontakt auf und bat um Zusendung von Opern-Boxen für mein Radio. Nicht
    jedes Label versendet Pressekopien auch an Internetradios und so war ich positiv überrascht, als
    bereits wenige Stunden später eine sehr freundliche Antwort folgte.


    Am Freitag erhielt ich die aktuellste Lieferung mit 'Robinson Crusoe' von Jacques Offenbach sowie
    'Pia de' Tolomei' von Gaetano Donizetti. 'Robinson Crusoe' spiele ich am Dienstagabend und
    'Pia de' Tolomei' folgt ca. am Donnerstag. Bin gespannt auf die Qualität dieser beiden Aufnahmen.


    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    RadioCrazy Classical&Jazz


    Carl


    PS: 'Carlo di Borgogna' und 'Il Crociato in Egitto/Die Kreuzritter in Ägypten' sind vergriffen und werden
    erst Ende 2006 wieder lieferbar sein...

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    Einmal editiert, zuletzt von Carl ()

  • Hallo!!


    Ich habe schon sehr viel Gutes über Opera Rara gehört und auch schon in manche Aufnahmen reinghört. Toll. Großartig! Vor allem finde ich hier so viel Belcanto-Raritäten. Ein Hammer, dass z.B. Ricciardo e Zoraide uva aufgenommen wurden.


    Doch... ich besitze keine Aufnahme von Opera Rara, denn die Preise sind mir viel zu hoch, da ich als Schüler/Student eh nur wenig Geld zur Verfügung habe, kann ich mir 55 € für eine Oper einfach nicht leisten.


    :motz: :motz: :motz: :motz:


    Aber das kommt sicher noch! :D


    LG joschi

  • Ich bin begeistert. Nach Pacini, einer veritablen Entdeckung auf dem Gebit des Belcanto, habe ich durch "Opera rara" nun auch Fernando Paer kennengelernt.



    Leider nur als Querschnitt erhältlich.
    Klingt sehr ähnlich wie Rossini, ist aber kein Epigone, sondern ein Vorläufer...
    Mir ist unverständlich wieso dieser Komponist in Vergessenheit gerten konnte, immerhin schrieb er über 40 Opern !!!


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich besitze von opera rara den Rossini-Otello (David Parry mit Philharmonia Orchestra, Bruce Ford, Elizabeth Furtral, Ildebrando D'Arcangelo, William Mateuzzi, Juan Jose Lopera......) und war bis Pesaro sehr begeistert von dieser Aufnahme - seither wünsche ich mir allerdings, den Rodrigo hätte auch hier Juan Diego Florez gesungen. Aber trotzdem eine sehr empfehlenswerte Einspielung!
    lg Severina :hello:

  • Drei Dinge stimmen fraglos:


    1. Opera Rara ist ein SEHR verdienstvolles Label, dessen Beiträge zum Repertoire des Belcanto nicht hoch genug eingeschätzt werden können.


    2. Alle mir bekannten Aufnahmen (ich habe 7) sind von mindestens achtbarer Qualität und oft besser. Das gilt auch für Rossinis OTELLO, wo ich Severina voll zustimmen kann. Carreras auf der Aufnahme unter Lopez-Cobos und Florez in dem ROH-Mitschnitt unter Gelmetti, den ich als mp3 - Mitschnitt habe, sind definitiv besser als, der dennoch hoch achtbare, Matteuzzi. Sobald es also echte Alternativen gibt, wird der Wert der Einspielungen eher relativ, jedoch nie niedrig. Bei vielen anderen Werken fehlt mir naturgemäß der Vergleich.


    3. Die Aufnahmen sind arg teuer, was bei der voraussehbar begrenzten Klientele für solche Raritäten wohl kalkulatorisch notwendig ist. Außerdem hat die verdienstvolle Peter Moore Foundation höchst ambitionierte, sprich gerne auch unrealistische, finanzielle Vorstellungen, die zuletzt einen Ankauf der Kenneth Branagh-ZAUBERFLÖTE durch einen deutschen Verleih verhindert haben. Ironischerweise kommt diese Filmversion demnächst bei einem Mini-Verleih ohne Garantiezahlung heraus. Hier rächt sich die Fehleinschätzung des Marktes durch Mäzene.


    Womit ich nicht besonders glücklich bin, ist die Einordnung der beiden "Offenbach"-Operetten ROBINSON CRUSOE und CHRISTOPHER COLUMBUS in Carls Einleitung. Zum einen sind beides keine originalen Werke Offenbachs, sondern Pastiches nach anderen Werken. Zum anderen handelt es sich um Aufnahmen in englischer Übersetzung, welche - wohl auch bedingt durch die Aufführungspraxis der Beteiligten - etwas zu sehr in einen Bereich irgendwo zwischen einer komischen Oper Rossinis und der Operettenwelt Gilbert & Sullivans geführt werden. Dessen ungeachtet handelt es sich um hoch professionelle und höchst vergnügliche Einspielungen, die zum Glück sehr viel mehr mit dem Geist und Grundton der originalen Operetten Offenbachs zu tun haben, als Carls Kommentar nahe legt, und das obwohl die Orchestrierung und natürlich die englischen "lyrics" eine ganz andere Sprache sprechen als Offenbach selbst. Dennoch stehen sie ihm in meiner Empfindung wesentlich näher als die meisten deutschen Einspielungen der originalen Operetten Offenbachs, so verdienstvoll auch diese gerade bei den Werken sind, von denen es keine französischen Originalaufnahmen (mehr) gibt, etwa COSCOLETTO.


    Wer also irgend einen Sinn für Offenbach und die Operette allgemein hat, wäre mit einem Kauf beider Einspielungen gut beraten, solange er der englischen Sprache halbwegs mächtig ist, denn gerade bei Offenbach ist das Verständnis der Texte unabdingbar für einen vollen Genuss seines Schaffens.


    Insofern hoffe ich sehr, dass diese "Tradition" englischer Offenbach-Einspielungen, die leider schon seit einer Weile unterbrocdhen ist, demnächst wieder fortgeführt wird. Da würde jede Neuerscheinung sofort an die Spitze meiner Wunschliste rücken.


    :hello: Rideamus

  • Ja, teuer sind die Oper-Rara-Boxen - aber sie sind auch wunderbar ausgestattet, geradezu mondän.


    Ich habe über die Jahre eine ganze Reihe von Einspielungen des Labels angesammelt (insgesamt 16 Boxen - vor einigen Jahren gab's sogar mal OR-Einspielungen bei 2**1 für 15 - 20 Euro). Meine liebsten sind, neben Donizettis bereits von Alfred erwähnter Oper L'Assedio di Calais diese:


    [jpc]1578304 [/jpc]


    Bruce Ford, Majella Cullagh, Paul Austin Kelly, Diana Montague, Cristina Pastorello, Dominic Natoli, Geoffrey Mitchell Choir, Academy St. Martin in the Fields, David Parry


    Ein wunderschön schwungvolles Frühwerk Donizettis. Eingespielt ist die Erstfassung von 1822. Zudem enthält die Box als »Extra« die bei der Überarbeitung 1824 hinzukomponierten Nummern.




    Nelly Mericioiu, Bruce Ford, Roberto Servile, Maria Constanza Nocentini, Colin Lee, Rebecca von Lipinski, Geoffrey Mitchell Choir, Royal PO, David Parry


    Wenn man erstmal die etwas lang geratene und auch - aller vordergründiger Dynamik zum trotz - langweilige Overtüre überstanden hat, bekommt man Belcanto vom Feinsten geboten mit allem was dazugehört: Liebe, Verrat, Mißtrauen, Enttäuschung, Wahnsinn, Mord und Selbstmord - alles von Mercandante in eine äußert suggestive Musik gegossen. Klasse!!!




    Diana Montague, Yvonne Kenny, Della Jones, Bruce Ford, Ian Platt, Linda Kitchen, Ugo Benelli, Geoffrey Mitchell Choir, Royal PO, David Parry


    Die letzte italienische Oper von Meyerbeer. Entstanden in den 1820er Jahren, noch nah am Rossini-Stil zeichnet sie sich jedoch bereits in vielerlei Hinsicht durch typische Kennzeichen seiner späteren Grossen Opern aus. So durch die Doppelspitze: je zwei gleichwertige mannliche und weibliche Hauptrollen und auch durch die Verspiegelung eines historisch-politischen Konflikts mit den privaten Nöten der Protagonsiten (hier allerdings ist diese Verspiegelung erst rudimentär entwickelt). Die Musik ist feurig und wartet mit zahlreichen Nummer auf, die echte Delikatessen sind.



    Deborah Cook, Christian Du Plessis, Alexander Oliver, Della Jones, Marilyn Hill Smith, Roderick Earle, Ian Caley, Geoffrey Mitchell Choir, Philharmonia Orchestra, James Judd


    Ein wirklich absolutes Highlight - nicht nur des Opera-Rara-Katalogs. Meyerbeer jenseits der Grossen Oper, eine wirklich einfache Geschichte, eine tiefbewegte und bewegende Musik ohne jeden vordergründigen Pomp. Allein die wundervolle Overtüre räumt gründlich mit allen Vorurteilen und Klischees auf, die über Meyerbeers Musik kolportiert werden. IMO eine absolute Must-Have-Box.


    Herzlichst,
    Medard

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Insofern hoffe ich sehr, dass diese "Tradition" englischer Offenbach-Einspielungen, die leider schon seit einer Weile unterbrocdhen ist, demnächst wieder fortgeführt wird. Da würde jede Neuerscheinung sofort an die Spitze meiner Wunschliste rücken.


    Hallo Rideamus,


    ich habe in dieser Hinsicht frohe Kunde! Justament ist folgendes Album mit Ausschnitten aus "vergessenen" Offenbach-Opern bei Opera Rara erschienen, gesungen wird französisch:



    Le Voyage dans la lune
    Ouverture
    Ariette de la Princesse (Elizabeth Vidal)
    Final de la neige (Elizabeth Vidal - Jennifer Larmore - Alexandra Sherman - Mark Wilde - Mark Stone - Alastair Miles)
    Je regarde vos jolis yeux (Yvonne Kenny)
    Ohé ! Ohé ! (Jennifer Larmore)


    Geneviève de Brabant
    Rondo du pâté (Cassandre Berthon)


    La Jolie parfumeuse
    Je peins, je crayonne (Loïc Félix - Elizabeth Vidal - Alexandra Sherman)
    Pardieu ! (Mark Stone)
    Air de Polacca (Laura Claycomb)


    Le Pont des soupirs
    Ah ! Le Doge ! (Elizabeth Vidal - Colin Lee - Mark Wilde - Loïc Félix - Mark Stone - André Cognet)


    Les Braconniers
    Oh ! Ma chère femme (Diana Montague - Mark le Brocq)


    La Permission de dix heures
    Ah ! Quelle douce ivresse ! (Elizabeth Vidal - Yvonne Kenny - Mark Wilde - Mark Stone - André Cognet)
    Allons ! (Elizabeth Vidal - Mark Wilde)


    Vert-Vert
    Oraison Funèbre (Colin Lee - Yvonne Kenny - Diana Montague - Alexandra Sherman)


    Les Deux pêcheurs ou Le Lever du soleil
    Ballade "Castilbêta" (Loïc Félix - Mark Stone)


    La Créole
    J’avais bien vu (Yvonne Kenny)


    Monsieur et Madame Denis
    La Chaconne (Laura Claycomb)


    Belle Lurette
    Ce fut à Londres (Yvonne Kenny - Loïc Félix)
    Belle Lurette a des beaux yeux (André Cognet - Elizabeth Vidal)


    La Diva
    L’air, disait-il (Diana Montague)
    Tu la connais (Colin Lee - Mark Wilde)
    Finale (Acte 2) (Jennifer Larmore - Loïc Félix - Alastair Miles - Mark le Brocq - Mark Stone - Colin Lee - Mark Wilde)


    Les Bergers
    En attendant l’hymen (Laura Claycomb - Mark le Brocq - Loïc Félix)
    Reconnais-tu la voix (Elizabeth Vidal - Colin Lee)


    La Rose de Saint-Flour
    Chette marmite neuve (Colin Lee)


    Boule de neige
    Conspiration des guitares (Mark le Brocq - Mark Wilde - Mark Stone - André Cognet - Alastair Miles)


    L’Île de Tulipatan
    Couplets de Canard (Loïc Félix)


    La Boulangère a des écus
    Ce qu’ j’ai (Cassandre Berthon)
    Ah ! Qu'il est beau (Yvonne Kenny - Cassandre Berthon - Loïc Félix - Mark le Brocq - Mark Wilde - Mark Stone)


    Une nuit blanche
    Allons, Fanchette... Aimons le vin (Mark Stone - Laura Claycomb - Colin Lee)


    Il Signor Fagotto
    Nous voilà seuls (Cassandre Berthon - Mark le Brocq)


    La Créole
    Berceuse (Alexandra Sherman)


    Maître Péronilla
    Couplets des Petits Valets (Loïc Félix - Mark Wilde - André Cognet - Mark Stone)


    Le Fifre enchanté ou Le Soldat magicien
    Oui ! ce fifre (Laura Claycomb - Yvonne Kenny - Diana Montague - Mark Wilde)
    Ah ! Pour moi (Laura Claycomb)


    Le Château à Toto
    Va t’en donc (Jennifer Larmore - Loïc Félix)
    Entre nous (Laura Claycomb - Yvonne Kenny - Jennifer Larmore)


    Le Roi Carotte
    Ronde des Chemins de Fer (Elizabeth Vidal - Laura Claycomb - Mark Wilde - Alastair Miles)


    Vert-Vert
    Barcarolle (Colin Lee)


    Boule de neige
    Chœur du lunch et Brindisi (Elizabeth Vidal - Diana Montague - Alexandra Sherman - Mark Wilde - Loïc Félix - Mark Stone - André Cognet - Alastair Miles)


    Belle Lurette
    Ronde et Ensemble (Cassandre Berthon - Laura Claycomb - Elizabeth Vidal)



    Cassandre Berthon, soprano
    Elizabeth Vidal, soprano
    Laura Claycomb, soprano
    Yvonne Kenny, soprano
    Alexandra Sherman, mezzo-soprano
    Diana Montague, mezzo-soprano
    Jennifer Larmore, mezzo-soprano
    Loïc Félix, ténor
    Colin Lee, ténor
    Mark Wilde, ténor
    Mark le Brocq, ténor
    Mark Stone, baryton
    André Cognet, baryton
    Alastair Miles, basse
    Chœur Geoffrey Mitchell
    Orchestre Philharmonique de Londres
    Direction David Parry


    Ich habe mir das Album gerade bestellt trotz des stolzen Preises, aber da ich vorhin auf DLF Ausschnitte gehört habe, konnte ich einfach nicht anders.


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Lieber Giselher,


    vielen Dank für diese wirklich gute Nachricht. Das Stück hatte ich bislang vollkommen übersehen und steht nunmehr in der Tat an der Spitze meiner Wunschliste.


    :hello: Rideamus

  • Absolut erwähnenswert ist auch die hervorragende Aufnahme von Donizettis letzter Oper "Dom Sébastien":


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Absolut erwähnenswert ist auch die hervorragende Aufnahme von Donizettis letzter Oper "Dom Sébastien":


    Da kann ich nur zustimmen.


    Außerdem diese hier



    :jubel: :jubel:


    LG
    :hello:
    Jolanthe

  • Engelbert hat ja angedeutet, daß "Opera Rara" seit einiger Zeit keine Neuerscheinungen herausgebracht hat.
    Das habe ich zum Anlass genommen gleich zwei Aufnahmen zu erwerben


    und


    Leider bin ich erst zuhaus draufgekommen, daß ich "Virginia" von Mercadante bereits (originalverpackt und ungehört) daheim im Regal stehen habe.
    Ich werde diese Cassete daher morgen umtausche - oder aber als Preis des diesjährigen Weihnachtsrätsels stiften, das ohnedies das Thema "Oper" zum Thema haben wird.


    Ich habe inzwischen (via jpc Samples) ein wenig hineingehört, jeder Opernfreund sollte seine helle Freude an dieser Aufnahme haben.


    Engelbert hat in seinem Statement über "Opera Rara" einerseits den hohen Preis erwähnt, andrerseits auch über die üppige Ausstattung geschrieben.
    Ich möchte hier noch ergänzend einwerfen, daß alle in meinem Besitz befindlichen Aufnahmen über eine ausgezteichnete Tonqualität verfügen - keine Selbstverständlichkeit bei seltenen Opern...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eigentlich müßte der Thread-Titel ja aktualisiert werden!


    Die Aussage von Emgelbert, dass es keine Neuerscheinungen bei Opera Rara mehr gibt, kann ich nicht bestätigen.


    Diese ist z.B. am 1. März 2010 erschienen:



    Jacques Offenbach (1819-1880)
    Vert-Vert

    Thora Einarsdottir, Ann Taylor, Lucy Crowe, Toby Spence, Mark Le Brocq, Mark Stone, Anne-Marie Owens,
    Geoffrey Mitchell Choir,
    Philharmonia Orchestra,
    Dir.: David Parry
    Label: OperaRara , DDD
    Erscheinungstermin: 1.3.2010


    Der Vertrieb in Deutschland erfolgt durch Note1, die eine monatliche email mit Neuheiten versendet.


    Man kann aber auch direkt in England bestellen:


    http://www.opera-rara.com/site/


    Dort kann man auch kostenlos die Libretti der - meist unbekannten - Opern herunterladen, in Originalsprache + engl. Übersetzung.


    Bedingt durch die weltweite Krise, die ja auch Großbritannien nicht verschont hat, sind die konzertanten Aufführungen seltener Opern, die durch die Peter Moore Stiftung finanziert werden, weniger geworden, was sich natürlich auch auf das Erscheinen dieser Opern auf CD bei dem Label Opera Rara bemerkbar gemacht hat. Von einer kompletten Einstellung der Neuerscheinungen ist jedoch nichts bekannt.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    Du produzierst Dich einmal wieder als 'allwissende Muschel' aber Deine ewige Besserwisserei geht mir langsam auf den Keks.


    Die Offenbach-Operette Vert-Vert wurde im Katalog 2009, welcher der Kassette 'Virginia' beigefügt ist, auf Seite 9 für November 2009 angekündigt. Da die Produktion nicht fertiggestellt werden konnte, oder aus aus taktischen Erwägungen, kam sie erst Anfang dieses Jahres auf den Markt.


    Die Sängerin Thora Einarsdottir tritt erstmals bei Opera-Rara in Erscheinung und wurde in meinem Beitrag auch aufgelistet, woraus Du schließen kannst, dass die Existenz der Aufnahme mir bekannt war, zumal sie bei Saturn Hamburg als Ladenhüter im Fach steht.


    Wenn Du nun meist, bei mir mangelnde Recherche aufdecken zu müssen, dann widerlege bitte meine Ausführungen.


    > Gibt es einen Katalog 2010 – ja oder nein?
    > Sind Neuerscheinungen angekündigt – ja oder nein?
    > Produziert Opera-Rara DVD-Videos – ja oder nein?
    > Sind die Schmuckkassetten zu teuer – ja oder nein?
    > Ist eine neue Strategie überfällig – ja oder nein?


    Ist die üppige Grafik mit einer Massenanhäufung von Fotos der ewig gleichen Besetzung in unterschiedlicher Garderobe auch dann noch verbraucherfreundlich, wenn es das Produkt erheblich verteuert?


    Hier ist allerdings ein Wandel abzusehen, denn die Kasarova, die Theodossiou, die Ciofi, die Giannastasia und vor allem die Cabell sind bei Opera Rara Neuzugänge. Jetzt muss der Verein aber auch mit taufrischen Tenören nachziehen und den langjährigen Bruce Ford endlich 'rausschmeißen. Der Nutzer will nicht ewig mit der gleichen Visage konfrontiert werden.


    Die Peter Moor-Foundation betreut auch noch Projekte anderer Labels, tritt aber hier nicht massiv in Erscheinung.


    Wenn Du nun die Wirtschaftskrise, die alle europäischen Länder heimsucht, nennst, führst Du meinen Ausführungen, dass Opera Rara Pleite sein könnte ein, noch ein weiteres hinzu.


    Sollte das Management sich nicht bewegen und ihre Strategie umstellen, wird das Ende der fetten Kassetten nicht mehr lange auf sich warten lassen. 'Weg vom Fenster?' war ein Fragesatz und auch eine Prognose. Opera Rara wird sich hüten ohne zwingende Notwendigkeit eine solche Verlautbarung von sich zu geben. Die Klienten werden von allein merken, wenn nichts mehr kommt oder ab und zu nur ein Tröpfchen!


    Mit freundlichen Grüßen


    Engelbert


  • Hallo Harald


    ich kenne diese Aufnahme noch nicht, habe ich was verpasst?



    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Piano piano


    Keine Aufregung


    Lieber Engelbert, Widerspruch wirds es immer geben - aber niemand hat Dir ernstlich unterstellt schlecht recherchiert zu haben.



    Zu deinen Fragen


    Ich weiß nicht ob es einen Katalog gibt bzw was angekündigt ist. Über 40 Aufnahmen der Vergangenheit, von denen ich bis dato SIEBEN besitze, und mich 3 oder 4 weitere interessieren sind ein beruhigender Polster für die nächsten 2 Jahre.


    Ich kannte die Machtstrukturen innerhalb des Unternehmens nicht, habe aber gelesen, daß einer der beiden Firmengünder, Patric Schmid, Ende 2005 an einem Herzversagen gestorben ist.
    War ER die Lokomotive des Unternehmens ? - Man darf nicht vergeseen, daß Planungen oft einige Jahre Vorlauf haben.


    Zu den "teuren Heftchen"
    Du hart in einem anderen Thread zu Recht darauf hingewiesen, daß Du und ich die Welt anders sehen (was völlig natürlich ist)


    Der Idealist und der berechnende Technokrat (damit es kein weiteres Mißverständnis gibt - ich bin der Zweiterere)


    Die von Dir beanstandeten Heftchen und aufwendigen Kartons sind es nicht die die Kosten in die Höhe treiben - sie werden lediglich bereitgestellt um den Preis zu rechtfertigen, ähnlich den luxuriösen Flacons bei teuren Parfums.


    Zitat


    Ist eine neue Strategie überfällig – ja oder nein?


    Das ist eine Betrachtungssache - ein strategisches Problem.


    Man muß sich immer die Frage stellen was man denn eigentlich will


    Ist das Label ein gewinnorientes Unternehmen oder ein gesponsertes Liebhaberprojekt (auf höchstem Niveau)?


    Wenn zweiteres der Fall ist - und einiges spricht für diese Annahme - dann gibt es eigentlich keinen Grund nach einer neuen Strategie zu suchen - wenn eine Liebhaberei lästig oder unfinananzierbar wird - dann ist es das Klügste sich von dem Ärgernis zu lösen, oder warten ob sich alles von selbst reguliert.


    NUR dann, wenn es sich um ein einträgliches Projekt handelt, dann lohnt eine neu Strategei. Es könnte aber letztlich darauf hinauslaufen, daß "veränderte Strategien" sich als Kostenfalle erweisen. Auch in diesem Falle ist man gut beraten das Projekt fallen zu lassen, bevor es einen arm macht.


    Auch ich rechne täglich durch ob Tamino den von mir geleisteten Einsatz noch wert ist....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Engelbert,


    ich weiß nicht, aus welchem Grund Du solche Tiraden gegen mich absonderst; ich habe mich lediglich auf den Beitrag von Alfred Schmidt bezogen. Deinen von Dir erwähnten Beitrag, auf den Du Dich mehrfach beziehst, kenne ich nicht, er steht jedenfalls nicht in diesem "OperaRara"-Thread.


    Zitat

    Die Peter Moor-Foundation ........ tritt aber hier nicht massiv in Erscheinung.


    Die in diesem Thread 2009 erwähnten Aufnahmen sind ausschließlich von der Peter-Moore-Stiftung gesponsort:



    ...spielen für Dich keine Rolle?


    Ich würde jedenfalls niemanden in die Pleite reden, nur weil mal über längere Zeit keine Neuerscheinungen kommen, sondern hoffen, dass es nur eine vorübergehende "Durststrecke" ist!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    Mit Deiner jüngsten Bilderdokumentation bist Du völlig aus dem Takt geraten. Du mischt ganz neu mit ganz alt. Die 'Emilia di Liverpool' war unrsprünglich die achte Einspielung vom Opera-Rara, recordet im Novemer und Dezember 1986 in der Conway Hall in London Das Original-Kleidchen sieht so aus



    Du erkennst in der Besetzungsliste am Namen Sesto Bruscantini, dem ersten Ehemann von Sena Jurinac, dass es sich um keine Neuerscheinung handeln kann.


    Weshalb Opera-Rara den Zauber durchzieht, die grafisch ansprechenden Schachteln auszuwechseln, weiß ich nicht. Es könnte damit zusammenhängern, dass das Label Neuerscheinungen vortäuschen will, weil die Produktion aktueller Scheiben stoppt.


    Hart betroffen ist 'Maria Padilla', die sechste Einspielung in dieser Reihe. Die neue Aufmachung meiner liebsten Donizetti-Opern gefällt mir persönlch gar nicht.


    Freundlichen Gruß
    :angel:
    Engelbert

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  • Website und Katalog schließen mit der Offenbach-Operette Vert - Vert.
    Neuerscheinungen wurden nicht mehr avisiert!


    Kann jemand Gegenteiliges vermelden?

  • Zitat

    Original von Engelbert
    Website und Katalog schließen mit der Offenbach-Operette Vert - Vert.
    Neuerscheinungen wurden nicht mehr avisiert!


    Kann jemand Gegenteiliges vermelden?


    Immerhin gibt es auf der Website jetzt einen Katalog 2010/2011, in dem für 2010 Rossinis Ermione sowie Mercadantes I Normanni a Parigi und für 2011 Studioaufnahmen von Bellinis Il pirata, Rossinis Aureliano in Palmira sowie Donizettis Linda di Chamounix (live) und Maria di Rohan angekündigt werden.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus,


    Kannst Du mir den Link schicken? Ich habe nur nachstehendes Lesezeichen gespeichert.


    http://www.opera-rara.com/site…ion=1&cat=0&sub=0&brand=0


    Bei DYNAMIC wird das Lesezeichen automatisch aktualisiert. Zuletzt neu:'Linda di Chamounix' mit Majella Cullagh


    'I Normanni di Parig'i wäre natürlich mächtig interesssant. 'Il Pirata' auch.


    Die anderen Titel gibt es schon anderweitig.


    Vielen Dank für Deinen Hinweis.


    :angel:
    Engelbert

  • Lieber Theophilus,


    nochmals 1000 Dank.


    Das ist ja Wahnsinn, was da für schöne Sachen avisiert werden. Meine Gier schlägt Purzelbäume. Alles was ich sehe, will ich jetzt auch haben.


    Diese von Dir genannten beiden Katalogseiten habe ich noch nie zu Gesicht bekommen, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, am unteren Rand zu skrollen, um rechts oben in die Ecke zu gelangen. Mein Bildschirm ist ein bisschen kleiner als üblich. Das Manko habe ich schon lange bemerkt, aber nicht für soo schlimm gehalten.


    Wie gut, dass es TAMINO gibt, um etwas spitz zubekommen. Aber zu DVD-Produktionen kann Opera Rara sich offenbar noch nicht entschließen.


    Zu den neuen Einspielungen kann ich die Besetzungs-Merkmale optisch vom
    Cover nicht identifizieren. Vielleicht hat ein Taminoraner die Geduld, alle neuen Bildchen ins Forum zu stellen und zu kommentieren.


    ?( ?( ?(


    Es handelt sich um ein gefundenes Fressen.


    X(


    Die älteren Einspielungen von Opera Rara, die im Laden teilweise noch zu 60 Euro gehandelt werden, sind bestimmt auch bald billiger, Ich glaube, dass ich da bei 'Roberto Devereux' etwas gesehen habe. Zum Hochpreis eingekauft, besitze ich etwa 20 dieser pompösen Schachteln. Ich habe geglaubt, mich beeilen zu müssen. Jetzt ärgere ich mich, weshalb ich nicht gewartet habe.


    M;it freundlichen Grüßem
    :angel:
    Engelbert

  • Dieser Thread lag nun 2 Jahre brach. Viel gibt es ja vermutlich nicht zu sagen. Daß "Opera Rara kein Billiglabel ist, wurde ja schon erörtert, die Aufmachung indes stets gelobt.



    Donizettis "Maria die Rohan" erschien 2011, "Linda di Chamonix", ebenso.


    2012 folgten Rossinis "Aureliano in Parma" und Bellinis "il Pirata"
    Wer beim Hineinhören in die Samples, bei "Aureliano die Parma" bein Hineinhören in die Ouvertüre eine alte Bekannte wiedererkennt, der hat völlig recht: diese Ouverüre wurde insgesamt in 3 Opern Rossinis verwendet (Il Barbiere di Siviglia " und "Elisabetta, Regina d'Inghilterra" - Rossini war ein guter Resteverwerter....




    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das ist meine liebste Aufnahme von Opera Rara - der erste vollständige Don Carlos von Giuseppe Verdi. So ist die Oper nicht einmal bei der Uraufführung 1867 in Paris erklungen. Der Grund war ein ganz praktischer: Besucher der Vorstellung sollten noch die letzten Vorortzüge erreichen können. Die Aufführungsdauer musste reduziert werden. Verdi, ganz pratischer Theatermann, strich beim Beginn und beim Ballett. Die Totenklage des Königs an der Bahre von Posa - eine der ergreifendsten Szenen, die ich kenne - hob er sich als Lacrymosa für sein Requiem auf. Mit der Übersetzung ins Italienische wurden weitere Striche gesetzt, insgesamt soll es im Laufe der Jahren sieben Fassungen gegeben haben. In Deutschland waren zunächst besonders kurze Versionen üblich, in denen es auch noch Weglassungen in einzelnen Arien gab. Das so genannte Schleierlied der Eboli hatte nur noch eine Strophe und wurde damit seiner ganzen unglaublichen Frivolität beraubt. Dramaturgisch war das Werk in vielem bald nicht mehr glaubhaft. Der Kleidertausch zwischen Königin und Prinzessin Eboli, der zu den Verwirrungen von Carlos um Mitternacht in den Gärten der Königin führt, erklärt sich eigentlich nur aus dem Handlungsballett, das es aber nicht mehr gab. Dieses lange Ballett bildet zudem das Gegenstück zum Autodafé, sein Verzicht bringt die Gewichtung dieser Grand Opera aus den Fugen. Der Fontainebleau-Akt, der die Oper einleitet und lange Zeit in Gänze weggelassen wurde, hat in der ursprünglichen Gestalt nach vorn noch eine wichtige Erweiterung, nämlich die Szene der hungernden Holzfäller. Sie verkörpern das entsetzlich Leiden an den Folgen des sechzigjährigen Krieges zwischen Spanien und Frankreich. Der spanische König hatte es mit zur Bedingung für den Frieden von Cateau-Cambrésis gemacht, dass die Prinzessin von Valois, die eigentlich seinem Sohn Carlos versprochen war, nun seine dritte Frau wurde. Die Prinzessin willigt zumindest in der Oper in diese Verbindung auch deshalb ein, weil sie glaubt, dadurch das Elend der einfachen Menschen lindern helfen zu können. Dieser wichtige soziale Aspekt kommt erst in der Originalfassung wieder zum Tragen. Die historischen Umstände gehen ziemlich genau in das Werk ein.


    Der 2006 verstorbenen Musikwissenschaftlerin Ursula Günther, die auch an der Sorbonne gearbeitet hat, ist die Rekonstruktion der Oper maßgeblich zu danken.


    Die bei der BBC entstandene Einspielung lässt sängerisch vielleicht einige Wünsche offen. Sie hat aber einen ganz entscheidenden Vorzug: Die Sänger klingen jung, relativ jung. Dadurch wird die Geschichte glaubhafter. Der historische Philipp war immerhin erst 33 Jahre zu der Zeit, in der die Oper spielt, also kein alter, gebrochener Mann, Elisabeth 15! Ist das wichtig? Ja, ich halte es für wichtig. Die stimmlichen Großkaliber, die man gemeinhin in dieser Oper hört und auch schätzt - sind in letzter Konsequenz eigentlich fehbesetzt. So weit möchte ich nicht gehen. Die anspruchsvollen Arien und Szenen wollen schließlich auch gesungen werden.


    Billig ist die Aufnahme nicht. Dafür gibt es aber auch eine sehr schön aufgemachte, raumgreifende Box mit einem 300-Seiten-Buch, dass den Text in vier Sprachen enthält, darunter auch in Deutsch. Das ist eine Klasse für sich und das Geld wert.


    Mit besten Empfehlungen grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der historische Philipp war immerhin erst 33 Jahre zu der Zeit, in der die Oper spielt, also kein alter, gebrochener Mann, Elisabeth 15! Ist das wichtig? Ja, ich halte es für wichtig.


    Da kann ich dir nicht folgen. Die "historische" Verhaftung des Don Carlos erfolgte im Jänner 1568, da war König Philipp knapp 41 Jahre alt...


    Und den alten, gebrochenen Mann höre ich bei Verdi eigentlich auch nicht. Er ist desillusioniert, was seine Beziehung zu Elisabetta anbelangt, hat aber ja noch immer eine Geschichte mit Prinzessin Eboli laufen... - das ist aber die Opernhandlung. So weit wir wissen, war die Beziehung zwischen Elisabeth und König Philip bis zum frühen Tod der Königin sehr gut. Schiller hat um der dramatischen Wirkung die Historie etwas "verbessert". ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Besser und genauer hätte ich schreiben sollen, der historische Philipp war zu der Zeit, als die Handlung einsetzt, 33 Jahre alt. Natürlich begibt sich aufs Glatteis, wer gesicherte Fakten mit der Handlung von Dramen und Opern in Beziehung setzt. Das wollte ich auch nicht. Aber "Don Carlos" ist nun einmal ein Werk, das einen ziemlich konkreten geschichtlichen Hintergrund hat. Schiller, auf den in dieser Oper das meiste zurückgeht, war zeitweise Geschichtsprofessor und hat auch entsprechende Schriften verfasst.


    Letztlich wollte ich darauf hinaus, dass die Handelnden - mit Ausnahme des Großinquisitors - junge Leute sind. Du hast völlig Recht, den alten gebrochenen Mann höre ich bei Verdis König auch nicht, nur in einigen Interpretationen.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Besser und genauer hätte ich schreiben sollen, der historische Philipp war zu der Zeit, als die Handlung einsetzt, 33 Jahre alt.


    Na ja. Das gilt nur für die 5-aktige Version mit dem "Vorspiel". Die eigentliche Opernhandlung spielt zur Gänze viele Jahre später, wo Philipp kein junger Mensch mehr ist - im Gegenteil, für damalige Begriffe ist er eher schon ein älterer Mann.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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