Besetzungen in der Kammermusik

  • Hallo Musikfreunde,


    gerade habe ich in einem anderen Beitrag erwähnt, dass es mir wohl tut, gelegentlich in Musikstücke, die andere Instrumentalbesetzungen als die immer wiederkehrenden vorweisen, hereinzuhören.


    Nun stellen sich mir die Fragen: Welche Kammermusikbesetzungen klingen für mich gut oder harmonisch? Welche Besetzungen bewirken was? Welche interessante Besetzung hat es in der Musikgeschichte bereits gegeben? Und: Welche Besetzung würde mich als Kammermusikkomponist reizen, und warum?


    Mir gefällt die Besetzung eines frühen Beethovenwerkes sehr gut: Des Sextetts für 2 Klarinetten, 2 Fagotte und 2 Hörner. Die Komposition des Stückes selbst interessiert mich weniger, der Klang liegt mir dagegen sehr.


    Ich mag an dieser Sextettformation die Weichheit, die Klangverschmelzung sehr gerne. Diese Klänge der Instrumente sind nicht zu gleich und nicht zu verschieden. Die markanten Fagotte werden durch die Klarinetten und Hörner gebunden.


    Für mich eine Super-Besetzung. Aber leider sind mir in dieser Besetzung keine Werke bekannt, die mich auch als Komposition interessieren. Welche Vorlieben oder Ideen habt Ihr?


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Klanglich sehr stimmig und auch als Stück reizvoll fand ich ein Duo für Violoncello und Euphonium von Emanuel Nunes, dem größten portugiesischen Komponisten des vergangenen Jahrhunderts. Aufnahmen gibt es da aber wohl keine.

  • Salut,


    ich mag auch gerne mehr als ein Blasinstrument in der Kammermusik und nenne daher die Trios für Flöte, Fagott und Klavier von Amedée Rasetti:



    Die Musik ist eher so eine leichte Unterhaltungsmusik, sehr quirlig - nicht sonderlich berührend. Muß sie das sein?


    Besonderen Eindruck hat bei mir Mozarts Adagio c-moll und Rondo C-Dur KV 617 für Glasharmonika, Flöte, Oboe, Viola und Violoncello hinterlassen. Ich denke, das kann man noch als Kammermusik bezeichnen!?


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Uwe Schoof
    Mir gefällt die Besetzung eines frühen Beethovenwerkes sehr gut: Des Sextetts für 2 Klarinetten, 2 Fagotte und 2 Hörner. Die Komposition des Stückes selbst interessiert mich weniger, der Klang liegt mir dagegen sehr.


    Ich mag an dieser Sextettformation die Weichheit, die Klangverschmelzung sehr gerne. Diese Klänge der Instrumente sind nicht zu gleich und nicht zu verschieden. Die markanten Fagotte werden durch die Klarinetten und Hörner gebunden.


    Für mich eine Super-Besetzung. Aber leider sind mir in dieser Besetzung keine Werke bekannt, die mich auch als Komposition interessieren.


    Es gibt von Mozarts Es-Dur-Serenade KV 375 (eigtl. f. Oktett) eine Fassung für diese Sextettbesetzung, habe die zwar, aber kann natürlich aus dem Stand nicht sagen wie deutlich die Unterschiede der Fassungen sind. Das Werk könnte durchaus als Komposition interessieren


    Zitat


    Welche Vorlieben oder Ideen habt Ihr?


    Zwar mag ich grundsätzlich durchaus den Klang von Bläserkammermusik, von Mozart und ein paar anderen Ausnahmen abgesehen, sind die Stücke aber oft reichlich trivial oder gefallen mir sonstwie nicht besonders. (Es dürfte dutzende, wenn nciht hunderte von Bläserensemblestücken von Reicha, Krommer u.a. geben)
    Natürlich mag ich Werke mit Klarinette wie Mozarts oder Brahms' Trios oder Messiaens Quatuor pour le fin du temps. Aber lieber eben in der Mischung mit Streichern, Schuberts Oktett ist natürlich grandios. Unlängst hörte ich zum ersten Mal das Septett (u.a mit Trompete) von St Saens; ein unterhaltsames, teils "neobarockes" Stück. Klanglch außerordentlich auch Brahms' Horntrio (obwohl ich das Stück seltsamerweise kaum höre).


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    mir gefällt ebenso der Klang eines Trios mit Flöte, Fagott, Klavier. Es gibt da ein schönes Trio von Beethoven WoO 37.


    Sehr reizvoll natürlich auch Brahms' Horntrio, das Johannes schon erwähnt hat. Und ich möchte noch die Dvorák-Bagatellen anführen, die mit dem Einsatz des Harmoniums ebenfalls sehr interessant klingen.



    :hello:


    Gruß, Peter.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von petemonova
    Sehr reizvoll natürlich auch Brahms' Horntrio, das Johannes schon erwähnt hat. Und ich möchte noch die Dvorák-Bagatellen anführen, die mit dem Einsatz des Harmoniums ebenfalls sehr interessant klingen.


    Wenn schon Harmonium, dann auch die drei von Schönberg, Berg, Webern arrangierten Strauß-Walzer!


    (edit: ss -> ß korrigiert)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Sowohl Ulli als auch Peter nannten jeweils ein Werk für Flöte, Fagott und Klavier (Rasetti und Beethoven). Das macht mich stutzig. Ist (oder war) das eine übliche Besetzung? Ich kann mir eine Verschmelzung der beiden Bläsertöne kaum vorstellen. Aber die Bläser werden in den beiden Werken wohl eher gegen- als miteinander spielen, oder?


    Um JRs vorgeschlagenes Mozartstück der Sextettfassung des KV 375 werde ich mich demnächst bemühen. Werde mal bei unseren Werbepartnern vorbeischauen...


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Salut,


    Flöte und Fagott waren eine willkommene Alternative zu Violine und Violoncello. Es liess sich damit besser verlegen - man könnte diese Werke auch [bei Beethoven weiß ich es nicht sicher], in der Kombination Flöte/Cello oder Violine/Fagott spielen... mithin gibt es drei Möglichkeiten. Vei Rasetti sind sie eindeutig als Alternative zur klassischen Kla4-Trio-Besetzung angegeben und hier - einmal extravagant - so aufgeführt worden. Der Klang ist wirklich erstaunlich! Natürlich kommunizieren oder verschmelzen Flöte und Fagott ganz herrlich - in Mozartischen Orchesterweken gar sehr oft! Sehr viel interessanter und seltener ist eher die Kombination von Klavier und Fagott...


    Amédée Rasetti [1754?-1799]


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo,


    was haltet ihr eigentlich vom Klang des klassischen Bläserquintetts (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn)? Für diese anerkannte und übliche Besetzung wurden ja unzählige Stücke komponiert; aber im Konzertsaal begegnen sie einem, mir zumindest, nicht so häufig.


    Und noch eine Frage: Weiß jemand von Euch, warum in der Benennung dieser Besetzung meist das Horn vor dem Fagott genannt wird (fl, ob, cl, hr, fg), obwohl doch ansonsten bei der Nennung von Instrumenten eines Werkes zuerst alle Holzbläser und dann alle Blechbläser (und dann alle Streicher) aufgezählt werden. Hat das historische Gründe?


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Salut,


    ich mag diese Besetzung ganz gerne - die Flöte könnte man wegen mir gegen etwas anderes austauschen. Das Horn wird jedenfalls im 18. JH stets in dieser Besetzung "eingerahmt", weil das Fagott in der Partitur als tiefstes Instrument ganz unten steht.


    Ähnliches ist auch in Orchesterparituren z.B. bei Mozart zu sehen: Die Reihenfolge, in der er notierte, war von oben nach unten:


    Violine I und II, Bratsche, Flöte, Oboe, Clarinette, Fagott [hier als Gruppe], Hörner, Trompeten, Pauken, [als Gruppe] ggfs. Soloinstrument, Celli und Bässe. Hier werden die Streicher auseinandergenommen.


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo!


    Hier solls aber nicht nur um Blasinstrumente gehen, oder?


    Die Kammermusikgattung, bei der mich Werke überproportional (also auch aufgrund des Klangs der Besetzung ganz ohne die Komposition an sich) begeistern, ist das Klavierquintett, also Klavier mit Streichquartett.
    Musik für Klavier solo und Musik für Streichquartett sind für mich DIE essenziellen Werkgattungen, und die Kombination von beiden finde ich wirklich faszinierend!


    Daneben bin ich, wie gesagt, ein begeisterter Streichquartett und -quintett-Hörer. Streichsextette, Klaviertrios, Klavierquartette, Violin- und Cellosonaten höre ich (logischerweise) auch sehr gerne.


    Kammermusik mit Bläsern hat bei mir längst keinen so hohen Stellenwert, wobei es aber Ausnahmen gibt, wie z.B. Mozarts Quintett für Klavier und Bläser oder seine Serenade für Bläseroktett oder die Klarinettenquintette von Mozart und Brahms - alles für mich sehr wichtige Werke.
    Klanglich fasziniert bin ich auch von Spohrs Nonett für Bläserquintett und Streichquartett.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    was haltet ihr eigentlich vom Klang des klassischen Bläserquintetts (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn)? Für diese anerkannte und übliche Besetzung wurden ja unzählige Stücke komponiert; aber im Konzertsaal begegnen sie einem, mir zumindest, nicht so häufig.


    Als praktizierender Quintettspieler bin ich da hin- und hergerissen. Viele Stücke, die ich gerne spiele (z.b. die Quintette von Danzi), würde ich mir nicht soo gerne anhören :D!


    Es gibt aber durchaus einige Bläserquintette mit Substanz, allen voran das wirklich grandiose op. 43 von Carl Nielsen, welches man getrost zu den Hauptwerken Nielsens zählen kann (meines Wissens wurden die das Stück abschließenden Choralvariationen gemäß dem Wunsch des Komponisten auf seiner Beerdigung gespielt).


    Schön sind auch einige (nicht alle) Quintette von Reicha. Ibert und Klughardt haben außerdem reizvolle Stücke für die Besetzung geschrieben.
    Wenn man noch ein Klavier hinzukommt, kann man zudem die wunderbaren Sextette von Rheinberger und Thuille genießen.


    Ein spezieller Tipp für die Freunde größerer Besetzungen ist das schon sehr romantisch angehauchte Septett d-moll (Flöte, Oboe, Horn, Viola, Cello, Kontrabaß und Klavier) von J.N.Hummel, das teilweise stark an Schubert erinnert.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo,


    Zitat

    Bernd Schulz schreibt: Wenn man noch ein Klavier hinzukommt, kann man zudem die wunderbaren Sextette von Rheinberger und Thuille genießen.


    Habt Ihr nicht auch manchmal den Eindruck, dass viele Kammermusikstücke, die für gemischte Besetzungen, aber ohne Klavier, geschrieben sind, ziemlich leer, dünn oder substanzlos klingen? Mit "gemischter" Besetzung meine ich hier das Nebeneinander von Instrumenten aus den Bereichen Streicher - Holzbläser - Blechbläser.


    Das Klavier hat ja in vielen (nicht allen!) Kammermusikstücken u.a. zwei wichtige Funktionen: Die verbindende (i.S. v. ausgleichende) Funktion wie auch die der Schaffung eines klanglichen Fundaments. Ohne Klavier scheint die Schaffung einer Balance (bezügl der Tonhöhen und Klangfarben) bzw. eines vertikalen Klangfundamentes, zumindest in meiner Vorstellung, schwieriger. So empfinde ich, der ich ziemlich häufig Kammermusik höre und ständig auf der Suche nach Neuem bin, bei vielen klavierlosen Stücken obengenannte Dünne oder gar klangliche Leere.


    Umso reizvoller ist es natürlich, nach Werken zu suchen, bei denen diese Problematik durch kompositorische Stärke beseitigt ist. Kennt Ihr aus gemischter Besetzung von Streichern und Bläsern bzw. Blech- und Holzbläsern bestehende Kammermusikwerke, die klanglich kraftvoll, dicht und abgerundet wirken (sagen wir mal: zwischen 4 und 8 Instrumente)?


    Übrigens komme ich auf dieses Thema, da ich gerade wieder das Oktett von Isang Yun (cl, fg, hr, 2v, va, vc, kb) höre; ein Werk, das ich als klanglich sehr ausgleichend und kraftvoll empfinde. Mir scheint, dass sich eben diese Besetzung wegen dieser Homogenität geschichtlich etwas durchgesetzt hat.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Zwei Neuerwerbungen passen hierher und ich glaube, die Werke wurden (außer Nielsen) alle noch nicht erwähnt:


    - Kammermusik für (hauptsächlich) Bläser von Dvorak, Enescu und Janacek


    - Bläserquintette von Nielsen und zwei anderen Skandinaviern



    Beides sehr schön gespielte und gut klingende CDs, wobei ich jedoch keine Vergleichsaufnahmen besitze (die Stücke von Dvorak und Janacek waren mir allerdings schon einigermaßen bekannt). Das Dixtuor/Dezett von Enescu ist ein außerordentlich klangsinnliches Stück (von 1906, eher spätromantisch-impressionistisch) jedenfalls hörenswert.


    Von Kvandal und Fernström hatte ich noch nie gehört, kann auch noch nicht viel dazu sagen. Etwas moderner als Nielsen, aber nicht allzu schräg (im weiteren Sinne neoklassizistisch könnte man wohl sagen).


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Falls das hier der Thread für ALLE Kammermusikbesetzungen ist, frage ich mal nach Kammermusik mit Harfe und Gesang(plus XY-Instrument oder ohne).
    Falls das hier falsch gepostet ist, bitte Umleitung .


    Ich bin ganz allgemein ein grosser Fan von kleinen Besetzungen mit Klavier. Reine Streicherbesetzungen nerven mich leider nach einer Weile relativ oft , irgendwie finde ich den Klang zu monoton und ermüdend ... ja ich weiss, das Streichquartett ist die Königin der Musik..... :untertauch:
    Besonders gerne: Klaviertrio .
    Für Klavier, Viola und Klarinette hab ich mich neulich mal sehr begeistert bei einem privaten Kammermusikabend mit Mozart, Weber, Poulenc, Britten etc...


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Falls das hier der Thread für ALLE Kammermusikbesetzungen ist, frage ich mal nach Kammermusik mit Harfe und Gesang(plus XY-Instrument oder ohne).
    Falls das hier falsch gepostet ist, bitte Umleitung .


    Ich bin ganz allgemein ein grosser Fan von kleinen Besetzungen mit Klavier. Reine Streicherbesetzungen nerven mich leider nach einer Weile relativ oft , irgendwie finde ich den Klang zu monoton und ermüdend ... ja ich weiss,


    Das werde ich nie verstehen. Ich mag zwar Bläserkammermusik, kann aber viel eher nachvollziehen, dass man von dem Getröte und Geblubber ermüdet als von dem ausgeglichenen, flexiblen, gar nicht monotonen Klang eines Streichquartetts (abgesehen davon, dass wie weiter oben schon gesagt wurde, ein großer Teil der Bläsermusik nicht besonders interessant ist)


    Zitat


    das Streichquartett ist die Königin der Musik..... :untertauch:
    Besonders gerne: Klaviertrio .
    Für Klavier, Viola und Klarinette hab ich mich neulich mal sehr begeistert bei einem privaten Kammermusikabend mit Mozart, Weber, Poulenc, Britten etc...


    Erlaubt ist hier alles, wobei alles mit Gesang vielleicht besser im Liedforum aufgehoben ist und es zu vielen Standardbesetzungen natürlich genügend eigene Threads gibt.
    (Mozarts Kegelstatt-Trio f. Klarinette, Viola, Klavier wird mit den anderen Trios abgehandelt)


    Harfe ist gewöhnlich nicht mein Fall, aber ein Stück habe ich neulich auf einem Sampler entdeckt, dem man einen gewissen Reiz kaum absprechen kann:


    Debussys Sonate für Flöte, Viola und Harfe


    für eine etwas größerer Besetzung (Flöte, Klarinette, Harfe, Streichqu.) komponierte Ravel Introduktion & Allegro


    Ein weiteres Werk in einer ungewöhnlichen Kammermusikbesetzung findet man hier


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Lieber Johannes, danke. Kammermusik mit Gesang also nur ins Liedforum?
    Ich werde mal einen Thread dazu starten!


    Was die Blâsermusik angeht: ausser Mozart und Francaix hat mir bisher für Bläser allein eigentlich auch noch ncihts richtig gefallen, aber das ändert nichts daran, dass mich Streichquartette oft nerven......
    Ich empfinde ein Klavier da in fast jedem Fall als grosse Bereicherung und habe noch nciht rausgefunden, warum dem so ist. ?(


    Eben lief im Radio ein Klavierquintett von Brahms-das ist gleich ein interessanteres , fesselnderes Klangerlebnis für mich (wobei ich sein Streichsextett allerdings anbetungswürdig finde). Chacun à son gout.


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    .... ein Klavierquintett von Brahms...


    Liebe Fairy,


    ich wollte, er hätte noch eins geschrieben. ;)


    Zur Harfe ohne Stimme: Da gibt es sehr nette Sachen von Villa-Lobos, ein Quintett für Flöte, Geige, Bratsche, Cello und Harfe zum Beispiel oder Duos für Geige bzw. Flöte und Harfe (heißen übrigens "Lieder" :pfeif:)


    audiamus

  • Was schwebt Dir denn bei Kammermusik mit Stimme vor, was nicht mehr oder minder als Liederzyklus gesehen werden kann?
    Ich kenne da nichts, außer Pierrot lunaire, was man m.E. als Liederzyklus auffassen kann.


    Wie gesagt, die üblichen Kammermusikgattungen mit Klavier haben alle schon eigene threads. Was natürlich nicht heißt, dass man über Besetzungs- und Klangpräferenzen nicht hier sprechen kann, ebenso wie über alle ungewöhnlichen Kombinationen, bei denen vielleicht kein eigener thread lohnt. Aber Konkretes zu bspw. Brahms' Klav.-Quintett besser dort.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Was schwebt Dir denn bei Kammermusik mit Stimme vor, was nicht mehr oder minder als Liederzyklus gesehen werden kann?
    Ich kenne da nichts, außer Pierrot lunaire, was man m.E. als Liederzyklus auffassen kann.



    Also mir fallen da in erster Linie Streichquartettwerke mit Gesang ein - zunächst natürlich Schönbergs zweites Quartett, aber auch von Respighi gibt's einen richtigen Gattungszwitter für Streichquartett und Gesang (ist mir als CD mal geschenkt worden, bin ich aber nicht richtig warm mit geworden). Außerdem meine ich mich zu erinnern, dass auch Lieder mit Streichquartettbegleitung existieren (Rachmanninoff?). Wobei letztere eher ins Liedforum gehören würden, der Schönberg aber natürlich ins Kammermusikforum. Und Respighi ... was weiß ich :D.


    Allerdings ist wohl eher noch ein Thread zu Respighi oder Rachm. zu erwarten als einer zu Schönberg, bei dessen Kammermusik (oder überhaupt Instrumentalmusik) fast totale Ebbe im Forum herrscht. Ja, ich könnte da natürlich auch was aufmachen... :untertauch:



    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo Fairy Queen!


    Zitat

    Original von Fairy Queen
    wobei ich sein Streichsextett allerdings anbetungswürdig finde


    Das klingt aber nach einem echten Anfang! Ja, Brahms' Sextette sind wesentlich eingängiger und melodischer als so manches Streichquartett (könnte das manchmal etwas akademische Daherkommen der Quartette ein Grund für die Abneigung sein?). Kennst Du sein Klarinettenquintett? Das ist doch fast wie Gesang! ;)



    Gruß,
    Spradow.

  • Zitat

    Original von Zwielicht
    ...dass auch Lieder mit Streichquartettbegleitung existieren (Rachmanninoff?)...


    Lieber Bernd,


    die gibt's tatsächlich, allerdings nicht von Rachmaninoff selbst bearbeitet, sondern von Nikita Schwetsow.
    Und extra für Dich: Von den zehn Romanzen heißt eine "Zwielicht", Op. 21/3.


    Und ich schiebe jetzt noch kurz die schönen Sachen mit Harfe von Bax nach: Quintett, Trio für Flöte, Harfe und Bratsche, Sonate für Harfe und Bratsche, Sonate für Flöte und Harfe.



    Gruß,



    audimaus

  • Zitat

    Original von audiamus
    Und extra für Dich: Von den zehn Romanzen heißt eine "Zwielicht", Op. 21/3.



    Huch, nachher denkt noch jemand, ich hätte mich wegen Rachmaninoff so genannt... 8o


    Naja, es gibt Schlimmeres... :D


    Danke für den Hinweis! :)



    Das Respighi-Werk (1914 komponiert) heißt übrigens "Il tramonto" ("Der Sonnenuntergang") und wird vom Komponisten als "poemetto lirico" für Mezzosopran und Streichquartett bezeichnet. Das Ganze immerhin nach einem Gedicht von Shelley - ich muss das doch nochmal hören, inzwischen stehe ich den Respighis und Rachmaninoffs schon viel aufgeschlossener gegenüber als früher.


    Von Respighis Lied-Streichquartett-Zwitter existieren übrigens mehrere Einspielungen, darunter recht prominent besetzte mit Anne Sofie von Otter und dem Brodsky-Quartett sowie mit Magdalena Kozena und dem Hentschel-Quartett.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Lieber Johannes, ich gebe Dir recht, dass das Meiste wirklich eine Art Liedzyklus oder Lied mit zugefügtem Soloinstrument ist und daher ins Kunstliedforum gehört. Dort hat es auch jetzt seine Platz. :yes:
    Gespalten bin ich bei der Canzone für Flöte und Sopran ohne Text von Virgilio Mortari (1948 ). Ein Wahnsinnsstück als Vokalise -nennt sich zwar Canzone, ist aber eine Verflechtung von Stimme und Flöte, bei der man manchmal nicht mehr unterscheiden kann, wer was ist. Ich weiss allerdings nichtmal, ob es eine Aufnahme gibt. ?(



    Lieber Spradow, ja , das mit der akademischen Trockenheit stimmt ganz genau aber ich hoffe, weiter offen und lern/begeisterungsfähig zu sein-Tamino hat ja schon allerhand angestossen!
    Das Klarinettenqintett kenne ich natürlich und finde es wundervoll.
    Ja, wenn ich dein Posting lese, wird es ganz klar: es ist tatsächlich das Cantable, nach dem mein Ohr irgendwie verlangt..... muss irgendwie eine Obsession sein :wacky:


    Was das Sextett angeht, daran ist auch Herr Bunuel nciht so ganz unschuldig, scheint mir...... :untertauch:


    F.Q.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber Michael, Disput als Austausch mit Leuten die etwas zu sagen haben, IST lernen, und zwar auf die anregendste und daher nachhaltigste Weise. Jedenfalls für mich!


    Abgesehen davon: der Sinn dieser Frage ist mir nciht so ganz klar........ ?(


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Was schwebt Dir denn bei Kammermusik mit Stimme vor, was nicht mehr oder minder als Liederzyklus gesehen werden kann?
    Ich kenne da nichts, außer Pierrot lunaire, was man m.E. als Liederzyklus auffassen kann.


    Es soll da so einen österreichischen Komponisten geben, der alte Volkslieder aus Schottland für Singstimme und Klaviertrio bearbeitet hat.
    Für nähere Informationen bitte unseren Holländer fragen. ;)



    LG, Peter.

  • Zitat

    Original von petemonova


    Es soll da so einen österreichischen Komponisten geben, der alte Volkslieder aus Schottland für Singstimme und Klaviertrio bearbeitet hat.
    Für nähere Informationen bitte unseren Holländer fragen. ;)


    Das sind ganz klar und völlig eindeutig Lieder. (und ich kenne zwar nicht alle, aber zwei Volumina der Reihe habe ich auch, ebenso wie alle derartigen Vertonungen eines aus Bonn stammenden Komponisten)
    Klawirr hat in dem inzwischen entstanden thread im Liedforum etliches aufgezählt, was vielleicht nicht so eindeutig einzuordnen ist. Da ich nichts davon kenne, kann ich das nicht beurteilen.
    Ich hätte aber keine Probleme für unsere praktischen Zwecke Pierrot Lunaire als Liedzyklus einzuordnen.


    Habe nicht den Eindruck, dass das in der Praxis Verwirrung auslöst und halte es nicht für sinnvoll, einen konkurrierenden Thread "Kammermusik mit Gesang" in diesem Forum hier zu starten


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose