Liebe Taminos und Paminas,
als eine ganz besondere, unverzichtbare Klassikaufnahme möchte ich vorstellen:
Edward Elgar: Cellokonzert op. 85 und Sea Pictures op. 37 mit Jacqueline du Pré (Cello), Dame Janet Baker (Mezzosopran) und dem London Symphony Orchestra unter Leitung von Sir John Barbirolli
Sir John Barbirolli hat als Neunzehnjähriger die Uraufführung von Edward Elgars Cellokonzert miterlebt. Viele Jahre später war Barbirolli einer der Juroren, der über eine Auszeichnung der jungen Cellistin Jacqueline du Pré zu entscheiden hatte. Er wurde aufmerksam auf die junge Künstlerin. 1965 spielten beide – Jacqueline du Pré im Alter von zwanzig Jahren und Sir John Barbirolli als Fünfundsechzigjähriger - gemeinsam das Cellokonzert von Edward Elgar in der vorliegenden Studio-Aufnahme ein. Es war die erste Aufnahme von Jacqueline de Pré. Diese Einspielung macht Elgars Cellokonzert bekannt und berühmt über England hinaus und trug auch nicht wenig dazu bei, Elgars Musik insgesamt mehr Beachtung und Anerkennung zu verschaffen.
[timg]http://www.cello.org/dupre/recelgar.jpg;r;447;330[/timg]Barbirolli hat noch weitere (Live-)Einspielungen des Konzertes mit du Pré vorgenommen. Später entstand auch eine Aufnahme, in der ihr Ehemann Daniel Barenboim das Philadelphia Orchestra dirigierte. Die hier vorliegende Studio-Aufnahme hat eine besonders konzentrierte und ausdrucksstarke Atmosphäre.
Die Einspielung der fünf Sea Pictures als bloße Beigabe auf dieser CD zu bezeichnen, wäre mehr als unangemessen. Über die den Orchesterliedern zugrunde liegenden Texte mag es unterschiedliche Meinungen geben. Elgar verwendete zeitgenössische Gedichte. Sea Picture II, In Haven, liegt ein z.B. Gedicht seiner Frau zugrunde. Der Vortrag der Sea Pictures durch die Mezzosopranistin Dame Janet Baker, auch hier wunderbar begleitet vom London Symphony Orchestra unter Leitung von Sir John Barbirolli, ist große und ausdrucksvolle Kunst. Musik und Text entsprechen einander und bringen einander auf optimale Weise – manchmal sanft und manchmal stürmisch-mitreißend - zur Geltung.
Diese CD ist eine meiner persönlichen Lieblings-CDs, und man darf sie wohl auch zu den wichtigen Aufnahmen des 20. Jahrhunderts zählen.
Mit freundlichen Grüßen, Andrew