Liebe Forianer,
Da der Thread über "Lang-Lang" derzeit schon mehr Beiträge über Van Cliburn aufweist, als über den Namensgeber, finde ich es ist an der Zeit.
auch Van Cliburn seinen eigenen Thread zugestehen.
Van Cliburn und Nikita S. Chruschtschow 1958
Immer wieder als "Eintagsfliege" apostrophiert, als Künstler mit einer extrem kurzen Karierre und relativ wenigen Einspielungen, glaube ich doch daß man ihm mit dieser Einstufung nicht gerecht wird.
Der Eintrag in Harenbergs Klaviermusikführer, welcher ein sehr schmales Pianistenlexikon im Anhang aufweist, beginnt Folgendermaßen:
Van Cliburn, amerikanischer Pianist, geb.12. 7. 1934 Shreveport(Louisiana)." Cliburn, einer der namhaftesten, wenngleich aufgrund einer von Schwankungen geprägten Laufbahn unterschiedlich beurteilten pianisten......."
Der 1. Preis der ihm 1958 beim Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau zugeprochen wurde, war nur einer von mehereren, jedoch sicherlich der Wichtigste. Jüngeren Mitgliedern und Mitlesern sei an dieser Stelle gesagt, daß Preise damals wesentlich mehr Gewicht haben, als heute.
Zudem als Amerikaner in Russland gegen all die Konkurrenz zu siegen, in Zeiten des kaltenen Krieges, da musste man schon verdammt gut sein.
Cliburns Repertoir umfasst sowohl klassisches, romantisches als auch Zeitgenössisches Repertoire. Die Behauptung von Harenberg, Cliburn hätte sich 1978 nach diverser Kritik für immer vom Podium zurückgezogen, wird von anderen Quellen nicht bestätigt.
Er galt als exzentrisch, hier ist nicht sein Spiel gemeint sondern lediglich Äusserlichkeiten: So bestand Cliburn angeblich darauf, jedes seiner Konzerte mit der amerikanischen Hymmne zu eröffnen...
Welchen Stellenwert er jedoch in der Musikgeschichte einnimmt ist durch einen Klavierwettbewerb, der nach ihm benannt wurde dokumentiert. Wir sollten ihn nicht an der Menge, sondern an der Qualität seiner Einspielungen messen.
Und nun ist hier Platz um Statments abzugeben und einige seiner Aufnahmen vorzustellen...
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred