Hélène Grimaud
Vor einigen Wochen (genauer an jenem traurigen Wochenende als der FCK seinen Weg in die Niederungen der Zweitklassigkeit antreten musste- im übrigen IMO völlig zu Recht) war im Feuilleton der Sontagsausgabe der FAZ ein Artikel zu lesen mit der Überschrift: "Frauen mit Flügeln". Gegenstand des besagten Artikels waren -wie sich unschwer erahnen lässt- Frauen am Flügel: Gabriela Montero und Hélène Grimaud.
Hörte und höre ich den Namen "Hélène Grimaud kommt mir regelmäßig Kevin Kostner in den Sinn: "Der mit dem Wolf tanzt", oder hier besser: Die mit dem Wolf tanzt. Warum? Die 1969 in Frankreich (Aix en Provence) geborene und heute in den USA lebende Pianistin hat eine ausgesprochene Vorliebe für Wölfe, für die sie ein "Wolf-Conservation-Center" eingerichtet hat. (Eines ihrer Bücher trägt in der deutschen Übersetzung passenderweise auch den den Titel Wolfssonate)
Ob dieses etwas ausgefallenen Hobbys könnte man gelegentlich vergessen, dass Héléne Grimaud eigentlich Pianistin ist- eine Künstlerin mit (insbesondere seit ihrem Wechsel zur DG) mit ausgefallenen Programmzusammenstellungen:
Credo:
Reflexions
Insbesondere "Credo" hat mir imponiert: Hélène Grimaud spielt einen unverzärtelten, herben Beethoven, was besonders der Chorfantasie ausgesprochen gut bekommt. Das Zusammenspiel mit Esa-Pekka Salonen und der Staatskapelle Dresden lässt keine Wünsche offen.
Bei dem Schumann-Brahms-Album setzt sich die Pianistin zwangsläufig dem Vergleich mit der großen Konkurrenz aus. Und- sie besteht durchaus, auch wenn mit Sicherheit keine neue Referenzeinspielung des Schumann-Konzerts entstanden. Auch hier überzeugt mich vor allem das organische Zusammenspiel mit Orchester und Dirigent.
Hier noch einige andere Einspielungen der Künstlerin:
Wie man anhand der Aufnahmen feststellen kann, hat sich die Pianistin bisher vor allem dem klassisch-romantischen Repertoire gewidmet.
Herzliche Grüße,
Christian