Liebe Forianer
Irgendwie nimmt der irische Komponist John Field eine Aussenseiterposition in der Musikgeschichte ein. 1782 in Dublin als Sohn eines Geigers geboren, war er eigentlich eine Generation nach Mozart und älter als Beethoven. Interessanterweise steht er einerseits Mozart näher als Beethoven - andrerseits lässt er bereits Chopin vorausahnen. Dieser stilistische Mix - der ja in Wahrheit keiner ist - macht den Komponisten interessant. Wir wollen heute lediglich die Klavierkonzerte behandeln, der Rest folgt in speziellen Threads.
Was ist nun das Spezifische an Fields Klavierkonzerten ?
Mit Sicherheit sind sich leichter und luftiger als Beethoven, gelegentlich
kommt jedoch ein bombastische Stil vor, der mich entfernt an die Orchesterparts von Paganinis Violinkonzerten erinnert. Gelegentlich werden schottische Volkslieder thematisch verarbeitet. Generell kann gesagt werden, daß der Wiedererkennungswert der Themen hoch ist, sie haben zudem Ohrwurmqualitäten. Es ist mir unverständlich warum sie nicht öfter gespielt, bzw aufgenommen werden, übte doch Field ziemlichen Einfluß auf Chopin aus.........
Field arbeitete in Muzio Clementis Klavierhandlung und wurde auch dessen Schüler. Allerdings war Clementi bald auf seinen Schüler, der große Erfolge als Klsaviervirtuose in vielen europäischen Städten einheimsen konnte, eifersüchtig. Letztlich löste Field sich von Clementiund bereiste ganz Europa - unter anderem Paris, Moskau und Wien. Er war nicht nur ein bedeutender auch von Franz Liszt gelobter Pianist und Komponist, er soll einige hundert Schüler gehabt haben - (der berühmteste war Glinka) vorzugsweise in St. Petersburg wo er von 1822-1831 wohnhaft war, bevor er wieder nach London zurückkehrte.Von dort zahlreiche Reisen.Eine Krebserkrankzúng schwächte den alternden Pianisten so, daß seine Leistung nachließ und sein Ruhm verblasste. Mehrere Operationen in Neapel. Anschließend auf Kosten einer russischen Aristokratenfamilie Rückkehr in deren Wagen nach Moskau, wo Fields 1837 starb.
Dieser Thread kann und soll nur ein Auftakt sein, eigentlich müsste jedes der insgesamt 7 Klavierkonzerte (er schrieb sein erstes im Alter von 17 Jahren !!!) einzeln behandelt werden
Presönlich besitze ich die Chandos-Aufnahme der Konzerte mit Miceal O Rourke am Flügel und Mathias Bamert am Pult der London Mozart Players
Freundliche Grüße aus Wien
Alfred