Einmal ist keinmal - Bewusster Doublettenkauf - und Schlimmeres

  • Liebe Forianer


    Vorbei sind die Zeiten wo ich mich ärgerte ein schon vorhandenes Werk in einer anderen Version versehentlich (!!!) ein zweites Mal gekauft zu haben . Dann kam die Zeit , wo ich ein Werk, das ich bereits hatte - und nicht restlos zufrieden war - in einer anderen Einspielung erwarb.


    Aber heute - und das ist das merkwürdige - kommt es vor, daß ich ein Werk, das ich bis dato noch nicht hatte - binnen weniger Tage doppelt oder dreifach kaufe - in der (zumeist berechtigten ) Hoffnung - dem Werk auf diese Weise in relativ kurzer Zeit näher zu kommen, bzw neue -Sichtweisen auf das Werk zu bekommen.


    Dabei wären genug Sachen da - die ich noch überhaupt nicht besitze - aber neun ich will ZUERST das was ich schon ein wenig kenne noch besser kennen lernen....


    Wem geht es außer mir noch so ?


    LG


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Innerhalb weniger Tage kaufe ich nichts zweimal. Aber ich habe z.B. vor 2 oder 3 jahren, als mich Schumanns Klaviermusik näher zu interessieren begann vielleicht innerhalb enes halben oder ganzen Jahres (genau weiß ich es nicht mehr) eine relativ große Menge diverser Einspielungen, häufig auch derselben Stücke gekauft. Ob ich die dann auch systematisch neben oder gar gegeneinander gehört habe? ich fürchte eher nicht...Daher mache ich so etwas nicht mehr völlig bewußt, höchstens wie gesagt über einen mittleren Zeitraum. Kürzlich habe ich z.B. u..a aufgrund des Forums eine Gesamtaufnahme von Vaughan Williams Sinfonien gekauft. Die werde ich mittelfristig vielleicht durch einige Einzelaufnahmen ergänzen, aber nicht sofort.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Kürzlich habe ich z.B. u..a aufgrund des Forums eine Gesamtaufnahme von Vaughan Williams Sinfonien gekauft. Die werde ich mittelfristig vielleicht durch einige Einzelaufnahmen ergänzen, aber nicht sofort.


    Mir ging es mit den Prokofieff-Symphonien so. Die DG-Gesamteinspielung ist bei den "gemäßigteren" Stücken (z.B. 5) sehr gut, 2 ist aber viel zu dick und undeutlich. Da habe ich dann als bessere Alternative Naxos(!) als Ergänzung genommen.


    Sonst meide ich Verdopplungen nach Möglichkeit, kurioserweise habe ich aber Schönbergs Streichtrio inzwischen 3x und noch dazu (obwohl es extrem schwierig ist) in allen drei Fällen gut gespielt.

  • Ein Werk in zwei verschiedenen Interpretationen zu kaufen würde ich nicht als Doublettenkauf bezeichnen.
    Letztes Jahr hatte ich in einer Einkaufstüte Mahlers Erste mit Solti/Chicago/Decca und Kubelik/BR-RSO/Audite. Macht doch nix.
    Problematischer wird es, wenn man ein und die selbe INTERPRETAION/AUFNAHME mehrfach kauft, weil man vergessen hat, daß sie schon zuhause steht oder - viel öfter der Fall! - weil sie in einer anderen Kopplung auf den Markt kommt. Das Rach2-Konzert mit Richter habe ich Doppelt: einmal als Originals-CD mit dem Tschaikowskyelefanten und einmal in der "Panorama"-Rachmaninov-Edition.
    Die DG-Aufnahme der Rhapsody in blue mit Bernstein hab ich glaube ich unfreiwillig sogar auf drei CDs, die alle mit unterschiedlichen Kopplungen aufwarten.

  • Hallo


    Klavierwerke haben wir bewusst in vielfacher Interpretation, so sämtliche Sonaten von Beethoven, Schubert, Schumann, usw. das sind für uns aber keine Doubletten. Aber auch von Konzerten und Sinfonien besitzen wir verschiedene Einspielungen. So wie Alfred kaufen wir gelegentlich zur gleichen Zeit gleich verschiedenen Interpretationen.
    Es kommt aber leider immer öfter vor, dass sich dieselbe Einspielung aus verschiedenen Koppelungen anhäufen. Auch birgt der stehtige Wechsel der Covers die Gefahr dieselbe Aufnahme nochmals zu kaufen, da es ja ein anderes Cover aufweist, zu hause entdeckt man dann entäuscht, die Aufnahme bereits in anderer Aufmachung im Regal stehen zu haben.


    Gruss


    romeo&julia

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  • Lieber Alfred, liebe Taminos,


    es ist noch nicht allzu lange her, da stolperte ich über den Appassionata Thread. Wie im Wahn bestellte ich verschiedene Einspielungen. Und wo ich gerade dabei war, landeten auch noch drei verschiedene Aufnahmen des 4. beethovenschen Klavierkonzertes im Warenkorb. Ich habe dies zum ersten mal in diesem Ausmaß getan. Schuld daran ist Tamino. Es ist einfach so interessant mitzuverfolgen, wie verschiedene Interpretationen eingeschätzt werden, dass man dies doch gerne auch am eigenen Leib erfahren möchte. Es kam natürlich wie es kommen musste. Ich hatte noch nicht die Zeit die verschiedenen Aufnahmen konzentriert gegenüberzustellen. Beim 4. Klavierkonzert habe ich jedoch jetzt schon eine interessierte Entdeckung gemacht. Ich höre mal Brendel unter Levine dann wieder Weissenberg unter Karajan. Zwischenzeitlich bevorzuge ich nicht mehr eine dieser beiden Einspielungen, sondern habe festgestellt dass es von meiner eigenen Stimmungslage abhängt, zu welcher Scheibe ich greife, wenn es denn das KK4 sein soll. Besser, als wenn eine oder mehrere zusätzliche Aufnahmen im Regal verstauben, oder?


    Liebe Grüße aus Ulm
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Ich bin (noch?) nicht soweit, dass ich wirklich Unterschiede bei verschiedenenen Einspielungen desselben Werkes höre. Schon mal eine Kleinigkeit, aber nicht so durchgängig.
    Ich habe das einmal intensiv probiert mit Dvoraks Cellokonzert 104 mit einer eigenen Aufnahme mit du Pre und einer ausgeliehenen mit Rostropovitch.


    Daher kaufe ich mir zunächst keine "Dubletten". Und höre lieber die vorhandene Aufführung öfters und damit auch intensiver. Vielleicht kommt dann die Zeit, wo ich bestimmte Stellen sehr gut kenne und neugierig werde, wie sie sich bei einer anderen Interpetation anhören.

    Anna-Beate

  • manche werke MUSS man einfach mehrfach haben, weil man sonst die ganze tiefe gar nicht erfassen kann. z.b. beim ring gibt es so viele interpretationsansätze, dass man da mit einem einfach kein auslangen findet (ausser man mag das werk nicht).


    ich für meinen teil hab jedenfalls 7 tristans, 5 ringe, 3x bruckner gesamt, 4x mahler gesamt, 4 don giovannis, ....
    und noch lange nicht genug!


    greetings, uhlmann

  • Zitat

    Original von uhlmann


    ich für meinen teil hab jedenfalls 7 tristans, 5 ringe, 3x bruckner gesamt, 4x mahler gesamt, 4 don giovannis, ....
    und noch lange nicht genug!


    greetings, uhlmann


    Schön ist der Besitzerstolz.
    Wenn Du mich jetzt noch darüber aufklärst, wann und wie oft Du das hörst, weiß ich mehr. 5x Ring sind ca. 70Stunden, plus Tristan, sagen wir 30 Stunden. Da bist Du dann schon mit diesen 2 Werken Wagners ja ganz gut ausgelastet. Vergleichendes, also zeitaufwendiges Hören habe ich da noch nicht gerechnet, geschweige denn Studium von Quellen, Sekundärliteratur pp. Obwohl ich "Wagnerianer" bin, gebe ich ehrlich zu, daß ich zu Hause schon lange keinen kompletten Ring Zyklus mehr gehört habe.
    Wenn Häppchen andererseits reichen - tuns dann auch Querschnitte?
    Der gepostete Klassik"konsum" mancher Foristi - sieht man von den Schülern ,Studenten usw mal ab - ist mir ohnehin oft mehr als unerklärlich.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Zitat

    Zwischenzeitlich bevorzuge ich nicht mehr eine dieser beiden Einspielungen, sondern habe festgestellt dass es von meiner eigenen Stimmungslage abhängt, zu welcher Scheibe ich greife, wenn es denn das KK4 sein soll. Besser, als wenn eine oder mehrere zusätzliche Aufnahmen im Regal verstauben, oder?


    Genau.
    Tonaufzeichnungen haben zwar den Vorzug der jederzeitigen Einsatzbereitschaft - jedoch kann sich der Effekt einstellen, daß man alle Eigenheiten von Dirigen, Solist und Orchester - ja selbst jene der Tontechnik als "zum Werk gehörend" betrachtet.


    Man hört ja auch im realen Leben eine bestimmte Sinfonie nicht immer wieder ausschließlich mit dem selben Orchester.....


    Anna Beate


    Auc DU hörst heute schon starke Unterschiede zwischen verschiedenen Einspielungen - man muß mur geziehlt suchen.


    Man nehme zum Beistpiel eine beliebige Beethoven-Sinfonie unter Otto Klemperer und vergleiche sie mit demselben Werk unter Roger Norrington....


    :D


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Hallo Musikfreunde,


    es gab Zeiten, da habe ich mich geärgert, wenn durch bestimmte Kopplungen auf der LP (Schallplatte) Werke unnötig doppelt vorhanden waren.
    Auch am Anfang des CD-Zeitaltes habe ich Doppelkäufe meist vermieden. Aber irgendwann ließ es sich nicht mehr vermeiden und ich stellte fest, dass es interessant war Interpretionen zu vergleichen.


    Der Anfang der Doppelkäufe waren bei mir die Beethoven Sinfonien auf CD, die ich über die kostenlose Annonce (Annoncenzeitschrift in Bonn) angeboten bekam. Da hatte ich plötzlich für einen Bruchteil des Neupreises alle Beethoven-Sinfonien mit Bernstein (DG) und Solti (Decca) nach meiner Karajan-Aufnahmen; von Leuten, die mit Klassik nichts am Hut hatten - ungehörte neue CD´s. So ging es mit zahlreichen anderen Komponisten weiter - die CD´s wurden einem nachgeworfen.


    Heute ist es auch wieder so das man viele Aufnahnen in CD-Form superpreiswert bekommen kann und da holt man sich gerne Interpretationsvergleiche.
    Dann kommt das Taminoforum mit seinem Kaufreizfaktor 100% dazu und man kauft aus Interesse und Neugierde auch Werke, die man schon lange auf CD besitzt.


    :jubel:Man endeckt so immer wieder neues und kommt zu ganz neuen Erkentnisssen - herrlich !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo,


    ich habe mich quasi durch dieses Forum anstecken lassen und mir bewusst zu einer vorliegenden Aufnahme (Mozart, Sinfonien 39-41, Karajan, BP, 1978, DG)
    letztens eine CD gekauft (Sinfonie 40-41, Harnoncourt, RCO, 1983?,Teldec)
    und bin irgendwie bezüglich KV550 z.B. etwas verwirrt.
    Harnoncourt's Molto Allegro ist zwar vom Tempo her schneller, hört sich aber im Vergleich zu Karajan's Aufnahme dennoch nicht so platt an.
    Wenn mein Eindruck sich jetzt nicht täuscht.
    Ich befürchte, der Doublettenkauf kann süchtig machen.
    Allerdings bei Opern wäre ich mir da nicht so sicher.
    Muß für mich nicht sein.

    Liebe Grüße
    der Manfred

  • Ich kaufe unheimlich viele "Doubletten" weil ich es einfach wichtig finde unterschiedliche Interpretationen und Stimmen zu hören!!
    Allein bei Liedern ist es ja oft so. Ein Zyklus, wie die Dichterliebe, kann so verschieden sein. Da fängt es schon bei Frauen oder Männerstimme an und vieles mehr...So habe ich bestimmt an die 10 Dichterliebe Einspielungen und auch einige der Winterreise.
    Genauso verhält es sich bei Opern!! Vorallem wenn man sich gerade viel mit einer Oper beschäftigt ist es für mich unerlässlich verschiedene Aufnahmen zu hören und zu besitzen um sie immer zu vergleichen.
    Es kommt auch oft auf meine Stimmung an welche Version mir im Moment besser gefällt. Zudem sucht man doch immer nach dem "gewissen etwas" einer Oper, dass man vielleicht beim ersten Plattenkauf nicht findet und manchmal auch bei der 2-3 Version nicht findet.


    Mfg Richard

  • Ich bevorzuge zum kennenlernen eines Werkes den direkten Kontakt, d.h. Partitur und ab an den Flügel. Ich benötige dann auch nicht mehrere Aufnahmen.

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