Guldas Mozartsonaten sind aufgetaucht!!!

  • !!!!! THE GULDA MOZART TAPES
    CD


    (Klaviersonaten KV 279-283, 311, 330, 332, 333, 545, Fantasie KV 475) Die Aufnahmen hatte nie jemand gehört. Jetzt sind sie wieder aufgetaucht: Die legendären Mozart-Tapes. Die Aufnahme entstand in den frühen 80er Jahren in einem Privat-Studio. Friedrich Gulda/Klavier. ADD/Mono. DGG. 2005. 3 CDs 24,99 EUR. Nr. 603863 !!!!!!!

    Seit 2006 gibt es mehr Sonaten vom Mozartinterpreten Nr. 1!!!!
    K. : 330/332/333/289/280/281/282/283/475/545311.


    1980 wurden sie in einer privaten Aufnahmesession im Hotel Post in Weißenbach am Atternsee aufgenommen. 25 Jahre wurden sie der Klassikwelt verwehrt. Nun sind sie da!


    Gulda über sie: " Ich habe mich lange vorbereitet. Ich wollte wissen, wie sich die Musik
    anfühlt. Jetzt kann ich sagen: prächtig...."


    Bislang hatte Gulda nur dreimal die Sonaten im Konzert dargeboten: in Müchen, Paris und
    Mailand.


    Der Ton ist sehr direkt, weil die Mikros sehr nah am Klavier standen. Deshalb eröffneten
    sich viele Möglichkeiten in der Dynamik.


    Es klingt, als ob Gulda nur für sich spielen würde. Er brummt sogar ein bisschen gouldisch
    mit, was seinen Spaß unterstreicht.


    Also : Pflichtkauf für alle, die sich für die Klaviermusik von WMA interessieren.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Hallo SMOB,
    auch ich muss Deine Euphorie ein bisschen bremsen ;). Ich zähle mich durchaus zu denen, die sich für Musik interesieren, doch gehöre ich auch zu denen, die mit den Sonaten des Wolfgang Amadeus bisher nicht in Berührung kamen. Ich beabsichtige zwar, diesen Umstand in Kürze abzustellen, doch denke ich nicht, dass ich den Erstkontakt mit diesen Aufnahmen herstellen sollte. Mich schreckt schon mal das Wort "MONO" ab. Liege ich falsch, wenn ich vermute, dass diese Box etwas für Kenner ist, die vielleicht noch nicht alles aber vieles haben?


    Liebe Grüße
    Gallo

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Ich bin zu faul, die alten threads zu durchwühlen, aber dieses set wurde hier schon mehrfach angekündigt und auch kurz diskutiert.
    In der Tat ist nur eine einzige Sonate mono, der Rest stereo, aber die Qualität ist etwas eingeschränkt (extrem direkt aufgenommen), angesichts der Herkunftsgeschichte der Tapes jedoch ziemlich gut. Es gibt aber auch viele Klavier-Studio-Aufnahmen, die nicht besonders toll klingen, wie stark einen so etwas stört, hängt von jedem selbe r(und von der Stereo-Anlage) ab.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • ich hatte schon mal vor einigen wochen hineingehört und ziemlich enttäuscht abstand genommen. Extrem harter anschlag, ob das durch die technik oder die spielweise bedingt wird (oder beides), weiß ich nicht ... zwar interessant, aber für mich verzichtbar...


    ps: warum ist der thread eigentlich nicht im klavierforum? :beatnik:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Zitat

    Mich schreckt schon mal das Wort "MONO" ab. Liege ich falsch, wenn ich vermute, dass diese Box etwas für Kenner ist, die vielleicht noch nicht alles aber vieles haben?


    Ja, die Aufnahmequalität ist nicht die besonders toll. Trotzdem denke ich, dass
    diese Aufnahme etwas ganz besonderes sind, da sie irgendwie sehr persönlich
    wirkt und das Resultat einer jahrelangen Beschäftigung mit dem Werk darstellt.


    Zitat

    ps: warum ist der thread eigentlich nicht im klavierforum? beatnik


    Sehr gute Idee; ich bitte darum, dass die Moderatoren diesen Thread verschieben.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Wow, ein Gleichgesinnter! Ich dachte schon, dass mein Geschmack doch nicht
    so speziell sein kann. :hello:

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Hi,


    also ich mag sie sehr. Ich hab sie mir deswegen gekauft, weil mir die Klavierkonzerte Gulda/Abbado (20,21,25,27) so gut gefallen und ich daher neugierig war, was er aus den Sonaten gemacht hat.


    Die Unterschiede zu anderen Aufnahmen, die ich hab (Pires, Würtz) sind gewaltig, und das find ich das reizvolle daran.


    Und soo schlecht find ich die Qualität auch nicht ... im Gegenteil, mir gefällt dieser sehr direkt Ton sehr. Besser als wenns hallt, als wäre man in Hangar17 in Schwechat ;-)


    Georg

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  • Ich finde sie auch sehr gut! (in der Tat besser als die Konzerte mit Abbado, die könnten teils etwas lebhafter sein) , IIRC hatte Ulli sich ebenfalls positiv geäußert. Für diejenigen, die der Klangqualiität nicht trauen, macht vielleicht die einzelne CD mit KV 570, 576 und der c-moll-Fantasie Appetit; eine etwa zur gleichen Zeit entstandene Studioaufnahme. Die klingt auch eher trocken, aber besser als die "Tapes"


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Mono ist übrigens nur eine Sonate auf dieser Box, der Rest ist Stereo. Ich würde auch sagen, dass man sich an die Klangqualität sehr schnell gewöhnen kann, sie ist nicht sooo schlecht. Ein streckenweise etwas höherer Klirrfaktor ist vielleicht das größte Problem, nicht Bandrauschen. Und die Direktheit halte ich für passend und der (großartigen) Interpretation gemäß.

    Martin

  • Salut,


    zu der Ausgabe the GULDA tapes II



    berichtet das Bösendorferjournal Nr. 1 vom Oktober 2007 höchst Interessantes:


    Zitat


    Beim Kopieren der Tonbänder hatte der damalige Tonmeister die Laufzeit übersehen, daher fehlten im 3. Satz der Sonate KV 457 30 Sekunden, die Paul Gulda auf einem Bösendorfer Imperial ähnlichen Klangcharakters gewissenhaftest nachspielte [...]


    Mozarts KV 457 wurde also zu einem akustischen Fragment, das hier für diese Ausgabe rekonstruiert wurde. 8)


    Frage an jene, welche die CD besitzen: Ist das hörbar? War das bekannt? Steht das ggfs. im Booklet? Hätte unser Khampan dies auch ohne diesen Hinweis herausgefunden? Ist es überhaupt möglich, einen Pianisten - auch wenn er verwandt ist - "spielend" zu kopieren? Ist so ein Vorkommnis in der Geschichte der Schallaufzeichnung einmalig oder kam dies des öfteren einmal vor? Wurde dies ggfs. an anderer Stelle schon diskutiert?




    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Mozarts KV 457 wurde also zu einem akustischen Fragment, das hier für diese Ausgabe rekonstruiert wurde. 8)


    Frage an jene, welche die CD besitzen: Ist das hörbar? War das bekannt? Steht das ggfs. im Booklet? Hätte unser Khampan dies auch ohne diesen Hinweis herausgefunden? Ist es überhaupt möglich, einen Pianisten - auch wenn er verwandt ist - "spielend" zu kopieren? Ist so ein Vorkommnis in der Geschichte der Schallaufzeichnung einmalig oder kam dies des öfteren einmal vor? Wurde dies ggfs. an anderer Stelle schon diskutiert?


    Au weia, Fragen über Fragen...
    Ich denke schon das das auf jeden Fall hörbar ist, mindestens akustisch ist es schwierig bis unmöglich, den gleichen Klang nachzustellen.
    Ob man's auch an der Spielweise erkennt... hm, ich würde mich gern für ein Experiment zur Verfügung stellen, hab aber kein soo großes Interesse, die CDs zu kaufen.


    Um einen interpretatorischen Umbruch zu erkennen (ohne Hilfe des leicher erkennbaren akustischen Umbruchs), sollte man das Experiment erst mal von außerhalb der normalen Hörzone starten, eine sehr interessante Aufgabe.


    Wenn Gulda (Papa) tatsächlich auf einem Bösendorfer Imperial gespielt hat, dann wäre die erwähnte sehr direkte Mikrofonierung kein Nachteil, und mit ziemlicher Sicherheit vom Pianisten so gewollt, passend zum intimen Charakter der Interpretation.


    Gruß,
    Khampan

  • Hallo Ulli !

    Ich kann die von Theophilus im Thread "Was hört ihr..." gemachte Aussage nur bestätigen, die Stelle ist nur mit einer sehr guten Stereoanlage und wenn man genau hinhört zu bemerken. Mir fiel eine etwas bessere Tonqualität auf, der Flügel hat einen etwas anderen Klang, Paul Gulda bemüht sich, wie sein Vater zu klingen, aber wenn man nicht informiert ist, oder beim nicht konzentrierten Zuhören fällt einem sicher nichts auf, zumal es sich ja auch nur um ca.30 Sekunden handelt.


    Zur Interpretation von Friedrich Gulda kann ich meinen ersten Eindruck eines frischen, lebendigen Musizierens nur bestätigen. Bei einigen wenigen Stellen klingt der Anschlag etwas hart, wie weit dies "Schuld" des Interpreten, des Flügels oder der Tontechnik ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin aber fast versucht zu sagen, dass Gulda einen unsentimentalen, modernen Mozart spielen wollte, weil auch abseits der harten Anschläge Manches in seiner Interpretation darauf hinweist, "sein" Mozart klingt frisch, fröhlich, modern, unsentimental.

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