Wer war denn eigentlich dieser Beethoven ?

  • Liebe Forianer,


    Dies ist ein experimenteller Thread, der (wenn er glückt) zeigen soll, daß Tamino seine Themen auch ANDERS gestalten kann als man es ansonsten gewohnt ist:


    Jeder von uns kennt eine erkleckliche Anzahl von Werken Ludwig van Beethoven. Wir wissen , daß er ertaubte , daß er streitsüchtig war (er führte zahlreiche Prozesse) andauernd die Wohnung wechselte - und ein Titan war....... :D


    Damit ist aber weder über Beethoven selbst alles gesagt, noch über seine Werke.


    Daher meine ich, sollten wir in diesem Thread auf unterhaltsame Art Fakten über LvB (nein NICHT Lou van Burg) sammeln und druckbereit präsentieren. Seine Charakterzüge, seine Viorlieben und Abneigungen - kurz den Mitleser, der sich für Klassik derzeit nur am Rande interessiert
    fachlich korrekt - aber auch unterhaltsam zu informieren.


    Freundliche Grüße


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    Erstens war ( und ist ?) mein Hausgott. Ich stamme ja aus der Bonner Gegend und entflammte in früher Leidenschaft zu seiner Musik. Das fünfte Klavierkonzert war meine erste Platte, meine ersten Konzerte hörte ich in der Bonner Beethoven-Halle ( Beethoven G-Dur,
    Chor-Fanatasie). Als Schüler machte ich bei einem Wettbewerb- Schulwettbewerb im Fernsehen- ich mit Beethoven. Das führte dazu, dass meine Eltern mir erst einmal alle Sinfonien kauften ( ein wenig Karajan, viel KLemperer).
    So nach und nach habe ich dann das gesamte Werk von Beethoven erworben,teilweise vielfachst.
    Natürlich vergötterte ich ihn auch als Mensch, schon früh in die Verantwortung gedrängt, vom Vater kujoniert, dann frech gegen Obrigkeiten, ein Leben lang schwer leidend, an vielen Leiden gestorben,teilweise nach martialischer Behandlung. Offiziell galt so um 1960 ein heroisches Beethovenbild.


    Nach und nach kam ich dann ein wenig von dieser Einstellung weg:


    a) Beethoven hat einige wirklich banale Stücke hinterlassen, die mir auch nach mehrfachem Hören nicht gefallen- von Wellingtons Sieg, seinem erfolgreichsten zu Lebzeiten will ich nicht schreiben


    b) Beethoven war- zwar durch die Krankheit nachvollziehbar- auch ein Mistkerl.Immerhin hat sich sein Neffe, den er als Sohn bezeichnete, versucht, sich umzubringen. Wie er mit anderen Menschen umging, war alles andere als fein.


    c) Er war eine Art moralischer Fundamentalist. Deswegen konnte er so seltsame Fehlurteile wie über die Cosi fällen oder er spielte nicht vor oder für Frau Dehmel. Andererseits verdanken wir diesem Grundansatz den wunderbaren zweiten Akt des Fidelio.


    Vielleicht ist Fidelio ein gutes Beispiel, was Beethoven für mich heute ist: Immer wieder überspringe ich einige Teile des ersten Aktes, aber der zweite wird immer und ewig eine meiner Lieblingsmusiken sein, so wie op. 1 Nr. 3,2 Nr. 3, 7,10 Nr. 1, 13, 26,27 Nr.2, 28,31,37,47,55 usw.
    Mein Gott: Beethoven

  • Oh je, der Mann war ein höchst facettenreicher Mensch, dessen Umgang mit Schülern als großartig, mit Hausbediensteten als überaus grausam überliefert ist. Aus dessen Briefen an die "Unsterbliche Geliebte" viel Liebe spricht, der aber auch gegenüber Nahestehenden bis über die Schmerzgrenze unflätig wurde. Der in Rückzugszeiten in der Natur des Wienerwaldes zu innerer Ruhe fand, durch die sich stetig verschlimmernde Ertaubung aber auch zum Menschenmeider wurde. Und der, das las ich vergnügt, in seliger Weinlaune in Wiener Schankhäusern derart über die Aristokratie herzog, dass jemand ohne seinen Status in ernsthafte Probleme geraten wäre.


    Beginne ich die Diskussion also erst einmal mit Goethe, der Beethoven 1812 in Teplitz traf: "Er ist leider eine ganz ungebändigte Persönlichkeit, die zwar gar nicht Unrecht hat, wenn sie die Welt detestabel findet, aber sie freilich dadurch weder für sich noch für andere genussreicher macht."


    Gruß
    B.

  • Salut,


    mein Hausgott ist er sicher nicht - aber ich mag ihn trotzdem vollumfänglich. Er ist nämlich - wie ich - ein Sohn Bonns, einem kleinen Kaff am Rhein, einst übergangsweise zur Hauptstadt verkommen, nun wieder zunehmend idyllisch. Zutreffend in der Bonngasse geboren, gleich nebenan St. Remigius getauft, vom Taufdatum wurde - jedenfalls zu meiner Zeit - das Geburtsdatum abgeleitet.


    Natürlich begegnete er in Form der Beethovenstraße, Beethovenhaus, Beethoven-Halle, Beethoven-Fest, Beethoven-Parkhaus, Beethovenhotel, Beethovendenkmal immer und überall:



    Ludwig van Beethovens Geburtshaus in der Bonngasse, mittlerweile mit einem Beethoven-Fan-Shop ausgestattet, in dem man neben wertvollen Faksimiles, Postkarten, Kuschel-Louis auch die noch nicht so berühmte Beethoven-Kugel erwerben kann, zudem CDs en masse, Bücher, T-Shirts...


    Das Beethovengeburtshaus konnte man [oder kann man noch?] übrigens auch auf einen Briefumschlag kleben:



    Im liebevoll hergerichteten Museum sieht man Beethovens Hörgeräte:



    dazu Musikinstrumente, seine Tastatur, Gemälde, Originalhandschriften, sein Geburtszimmer unterm Dach...



    Dieses Denkmal vor der ehemaligen Hauptpost bedenken die Tauben bedenkenlos mit Glück, wie oft habe ich die Biester fröhlich kreischend aufgescheucht und meine Mutter keuchend hinter mir her... irgendwann hatte ich so ein Zaumzeugs an...



    An dieser schönen Redoute - herrlich für Kammerkonzerte! - in Bonn-Bad Godesberg führte mein täglicher Fußweg zur Schule vorbei. So in etwa stellte ich mir mein Eigenheim vor... nur etwas größer. Hier traf Beethoven auf Joseph Haydn.


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli


    Super Beitrag mit schönen Bildern - habe schon am frühen Morgen viel gelacht und gestaunt (Kuschel-Louis?) und mir vorgestellt, wie Du im Zaunzeug um das Denkmal gedüst bist und Deine Mutter dabei im Schlepptau hattest.


    Wenn ich mich nicht irre, hast Du diesen Beitrag um 01.18 h geschrieben... Da drängt sich mir die Frage auf, ob Du


    a) Nachtwächter
    b) Untoter oder
    c) Schlafgestörter


    bist.


    Beinahe hätte ich ja behauptet, wahrscheinlich schläfst Du am Tag, weil Du nichts Besseres/Schlechteres zu tun hast. Aber das kann auch nicht sein, denn tagsüber bist Du schließlich ebenfalls hier zu finden.


    Und so zerbrösel ich mir hier weiter den Kopf, wie Du das schaffst (denn ich bin nach einem Arbeitstag spätestens um 22.00 h platt... - mmh - ob das das Alter ist??? 8o )


    Liebe Grüße - Mimi

    che gelida manina....

  • Hallo Ulli,


    Danke für deinen netten Beitrag. Du hast vieles vorweggenommen, das ich sonst in Bildern gebracht hätte.
    "Hausgott" ist für mich eine seltsame Bezeichnung - so etwas gibt es bei mir nicht. Ich mag Beethoven ebenfalls sehr und er gehört zu meinen Lieblingskomponisten. Ich wandele auch in Bonn des öfteren auf seinen Faden .


    Negative Charakterbeschreibungen Beethovens sind Geschichte - für mich zählt sein geniales musikalisches Schaffen. Die Bonner sind allgemein auch nicht immer einfach. Wenn man neu hinzukommt, hat man es zunächst schwer mit dem Umgang !


    Hier ist die Beethovenhalle Bonn in der das Beethovenfest neben anderen Aufführungsorten jedes Jahr in Bonn statt findet.


    Die Beethovenhalle war zu Beethovens Zeiten ein ganz anderes Gebäude, das durch Brand zerstört wurde.


    Nach der Modernisierung und der Wiedereröffnung im September 1997 eröffnet das Raumangebot der Halle noch mehr Möglichkeiten. Je nach Anforderung finden 90 bis 2.000 Menschen Platz in den Räumlichkeiten. Ob Musik, Messe oder Festveranstaltung - der Veranstaltungsort direkt am Rhein ist das flexible Konzept für unterschiedliche Ereignisse.
    Franz Liszt veranlasste den Bau der ersten Beethovenhalle anlässlich des ersten Beethovenfestes im Jahr 1845. Wegen Feuergefahr musste das Gebäude kurze Zeit später abgerissen werden. 1870 nahm man das zweite Beethovenfest zum 100. Geburtstag des Komponisten zum Anlass, um eine neue Halle in Holzbauweise zu errichten. Nach deren Zerstörung am 18. Oktober 1944 bei einem der größten Bombenangriffe auf die Stadt, entstand die heutige Beethovenhalle.
    Die Beethovenhalle ist Schauplatz von Bundespräsidentenwahlen, Bundespressebällen und den Internationalen Beethovenfestspiele. Sie ist Sitz des Beethovenorchesters Bonn.


    Das Beethovendenkmal vor der Hauptpost in Bonn wurde übrigens von Franz Liszt gestiftet. Es ist jetzt wieder die Hauptpost (nicht ehemalige), die nur wegen langen Innenumbauarbeiten ins Nachbargebäude für mehrere Jahre ausgelagert war.

    Auch Beethoven hat hier seine Briefmarken gekauft :D.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Guten Abend Mimi,


    die Lösung ist:


    b) [wie Beethoven] :D


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Guten Abend Mimi,


    Iiiiiihhh - hab's fast befürchtet. Deshalb schreibst Du auch morgens um 10.00 h "Guten Abend".......


    Vielleicht solltest Du dann doch wieder Dein altes Bildchen (das mit den abgetrennten Armen) nehmen.... :wacky:


    Liebe Grüße und gute Nacht
    Mimi

    che gelida manina....

  • Zitat

    Original von Barbirolli
    Oh je, der Mann war ein höchst facettenreicher Mensch, dessen Umgang mit Schülern als großartig, mit Hausbediensteten als überaus grausam überliefert ist.


    Ich weiß nicht, ob diese "Grausamkeiten" das damals übliche Maß wirklich überstiegen, ganz gewiß waren es eher Rücksichtslosigkeiten, aus Zerstreutheit und später eben auch Mißtrauen begangen, wobei wirklich nicht auszuschließen ist, dass einige Angestellte versuchten, die Fahrigkeit des Komponisten auszunutzen. Ich will lieber gar nicht wissen, worin nur wenige Jahre vorher das "übliche Maß" bestanden haben mag; De Sade dürfte ein Extremfall gewesen sein, vielleicht aber eher die Spitze eines Eisberges, im glücklichen Ancien Regime...


    Ihm den Selbstmordversuch des Neffen zur Last zu legen, scheint mir nach meinen Informationen völig verfehlt. Der Neffe stammte offenbar schon aus labilen Verhältnissen, Beethoven hat sich wohl rührend um ihn gesorgt (und hatte eben extreme Ressentiments gegenüber der Schwägerin), aber er war natürlich auch kein Pädagoge. Prozesse gab es ebenfalls eigentlich nur in dem Umfeld dieser Affäre. Beethoven selbst hat unter dieser Geschichte sehr gelitten, man kann gewiß nicht sagen, dass er den Neffen grausam behandelt oder die Prozesse aus Streitsucht geführt hätte.


    Den Hinweis auf Wellingtons Sieg kann ich, mit Verlaub, langsam nicht mehr hören. Zum einen ist das Stück im Rahmen einer solchen Schlachtmusik gar nicht so übel, zum andern zeigt sich hier, dass wir Beethoven offenbar mit Maßstäben messen, die wir sonst nie anlegen. Niemand erwähnt reflexartig Brahms Triumphlied, Mozarts Fäkalkanons usw. Wir wissen, dass Beethoven, von diesen wenigen Gelegenheitswerken abgesehen, selbstkritisch und perfektionistisch war, bis dahin, dass er sich von einem gelungenen und schönen (dazu einflußreichen) Stück wie dem Septett distanzierte, nur weil es populärer wurde als Werke, die er für wichtiger hielt.


    Und seit dem blonden ***** im Bayern-Tor, kann man ja nichtmal mehr "Titan" arglos verwenden... :rolleyes:


    Aber ich glaube, dass wie kaum ein anderer einzelner Komponist der letzten 300 Jahre die Musikgeschichte prägte, so hat Beethoven auch unser Bild des Künstlers geprägt, hier scheinen wir jedenfalls einige Aspekte (besonders auch Schattenseiten) des romantischen Künstlerbildes an einer wirklichen historischen Persönlichkeit zu finden.


    viele Grüße


    JR



    Ich habe oben ein Wort zensiert, solche heftigen persönlichen Beleidigungen sollen bitte unterbleiben.
    Thomas

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Beethoven ist ein weiteres Beispiel dafür, daß man zwischen Künstler und Werk trennen muß. Obschon ich nicht weiss, was Anekdote und Dichtung einerseits und was Wahrheit andererseits ist, machen mir die mir bekannten Bruchstücke aus seinem Privatleben den Menschen nicht gerade sympathisch.
    Sicherlich können die affektive Labilität und "eigenartige" Charakterzüge auch auf den wohl chronischen Alkoholismus zurückgeführt werden, an dessen Folgen Beethoven ja auch verstarb.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

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  • Salut,


    Anekdoten sind zumeist die Highlights [positive wie negative] aus der Erinnerung der Zeitgenossen. Mithin etwas "Besonderes" - sie spiegeln keineswegs immer den tatsächlichen Menschen wieder, wie die Zeitgenossen ihn kannten. Das ist bei Mozart ganz ähnlich. Der "normale" - alltägliche - Mensch wurde in den seltensten Fällen weiter überliefert - es war ja normal, es interessiert also nicht. Solche Anekdoten, so schön sie sind, verzerren das Bild, was sich aus Briefen und Aufzeichnungen ergibt, sofern soetwas vorhanden ist. Hier erst spiegeln sich die wahren [?] Gedanken des Menschen wieder - und in der Musik.


    Beethoven ist für mich ein sehr intuitiver Mensch, das verbindet mich mit ihm.


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • Lieber untot als unstet...


    :hello:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Sagitt meint:


    Bei Beethoven ist ja viel durch die Konversationshefte vorhanden,soweit sie nicht durch Schindler verfälscht wurden. War sein Leben denn normal ? War er in Wien nicht als Sonderling bekannt, der teilweise ungepflegt und im Schlafrock öfters Anstössiges von sich gab, aber nicht von Metternich und den seinen kujoniert wurde, weil er a) berühmt und b) hochrangige Gönner hatte ? Uns könnte das Leben egal sein, wir können uns an den Werken orientieren und ein op. 106, 131 oder 125 wird nicht kleiner, weil man vielleicht solches, wie das oben beschriebene weiss.
    Ich denke, die Werke sind Ausdruck seiner inneren Welt. Beethoven war ja ebenso interessiert wie belesen und hat aus dieser Haltung, Kunst als etwas Erhabenes sein Werk geschaffen.


    Zudem glaube ich, dass er ein Mensch des Herzens war, das bei Enttäuschungen natürlich auch gemein werden kann. Ich finde nach wie vor die Charakterstudie von Dieter Kühn, Der schwarze Geiger, sehr treffend.

  • Beethoven = kompositorisch dilettierender Wiener Sonderling mit einigen musikalischen Fähigkeiten zur Zeit Schuberts des Großen ;)


    Ich bin ja zuerst auf das stark romantisierende und heldenhaft überhöhte Beethoven - Bild im 1936 entstandenen Film von Abel Gance gestoßen. Letztlich muß man aber davon ausgehen, daß B. jedenfalls kein bürgerliches Leben im damals üblichen Sinne gelebt hat und etwas sonderlich war. Seinen Charakter möchte ich ausdrücklich nicht be- oder verurteilen, da Berichte Dritter oft sehr unzuverlässig oder von Eigeninteresse gefärbt sind. Ich liege aber mit der Feststellung sicher nicht falsch, wenn ich sage, ich hätte nicht mit ihm in einer Familie leben wollen. Als Komponist ist er mir bedeutend lieber und unersetzbar.

  • Ein zweiundzwanzigjähriger Mann übersiedlet nach Österreich, damals ein Einwanderungsland. Der Vater Alkoholiker, die Mutter hat Tuberkulose. Dieser junge Ausländer ohne Beruf lebt von Spenden. Er sieht dermassen fremd aus, dass man ihn in Wien "spagnol" - der spanische - nennt. Wenige Jahre ist er ein Schwerbehinderter....


    ... und einer der größten, genialsten Menschen die je gelebt haben!


    Zum Thema Neffe Karl: Es gibt einen Film "Immortual Beloved" (1994) - demnach war Ludwig ab 1805 in Karls Mutter Johanna Reiss verliebt, Karl sein Kind, Johanna zog jedoch seinen Bruder vor, weil der finanziell abgesichert war und Ludwig aus gekränkter Eitelkeit und Eifersucht Johanna versuchte zu schaden, wo er konnte.

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Zitat

    Original von Robert Stuhr
    Beethoven = kompositorisch dilettierender Wiener Sonderling mit einigen musikalischen Fähigkeiten zur Zeit Schuberts des Großen ;)


    :] :] :]
    (ich hab's nicht bestellt :D )

  • Nach Genuss einer Beethoven Biographie (Titel leider entfallen) sind mir folgende Eigenschaften Beethovens in Erinnerug:


    Eine Art der Selbstüberschätzung, bzw ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein - das war eine signante Eigenschaft Beethovens.
    Er wusste was er wert wart - und alle die das nicht wussten - oder nicht wissen wollten - negierte er.


    Weiters wird immer wieder Beethovens "Grimmiger Humor" erwähnt.
    Mir fällt dazu die Anekdote zur Sinfonie Nr 5 "Schicksalssinfonie" ein.
    Beethoven soll sich auf die Frage nach den Anfangsakkorden dieser Sinfonie wie folgt geäussert haben: "So klopft das Schicksal an die Tür"


    Diese Aussage wurde von etlichen Biographen als erfunden dargestellt, ich meine indes, sie könnte auch als "Beethovenscher Humor" gedeutet werden.


    Eine weitere Charaktereigenschft war Beethovens Sparsamkeit,
    welche in der "Wut über den verlorenen Groschen" musikalisch parodiert worden sein mag...



    Freundliche Grüße


    aus Wien



    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    Beethoven hatte noch als Kind die Erfahrung gemacht, dass das Geld nicht reicht ( weil sein Vater es versoff) und wurde deswegen vom Fürsten als Verwalter des Geldes eingesetzt. Daraus hat sich eine lebenslange Angst entwickelt, er würde verarmen. Aus diesem Grunde hat er die Brotarbeit der schottischen,irischen Lieder angenommen.
    Vielleicht auch der Grund,warum er die Missa solemnis mehrfach " verkauft" hat.ö
    Nach seinem Tod stellte man fest, dass diese "bloss" die Ängste Beethovens waren. Er war nicht reich, aber bestimmt nicht in der Gefahr zu verarmen.



    Die eigentlich spanndere Frage ist die nach dem Grund seines Selbstbewusssein- siehe Teplitz-Geschichte, 1812. Er war sicher nie wiklich verkannt in seinem Leben, vor allem aus ausübender Musiker bekam er schnell viel Anerkennung, aber seine Musik stiess ja nicht nur auf Verständnis. Ich geb einen Kreuzer,wanns nur aufhört, Legende zur Eroica. Ich möchte die These aufstellen, dass dies mit dem entstehenden klassischen Modell, der Künstler als Heroe zu tun hat. Diese Zeitströmung hat Beethoven sicher sehr beeinflusst und er sah sich als ein solcher,jemand, der für Ewigkeit schafft.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Eine Art der Selbstüberschätzung, bzw ein sehr ausgeprägtes Selbstbewusstsein - das war eine signante Eigenschaft Beethovens.
    Er wusste was er wert war - und alle die das nicht wussten - oder nicht wissen wollten - negierte er.


    Kein Wunder, wenn er Mozarts Geist aus Haydns Händen erhalten hat... ;)

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Brief an Carl Amenda (Theologe und Violinspieler, Freund) vom 1. Juni 1801:
    "... Dein Beethoven lebt sehr unglücklich, im Streit mit Natur und Schöpfer; ... wisse daß mir der edelste Teil, mein Gehör, sehr abgenommen hat, schon damals, als Du noch bei mir warst, fühlte ich davon Spuren, und ich verschwieg's, nun ist es immer ärger geworden."


    Brief an Georg August Griesinger, den Biographen Haydns, am 20. Juni 1822:
    "... schon seit 5 Monaten kränklich, kann ich nur sparsam mit der Ausbeute meiner Kunst sein."


    An Karl Holz 9. September 1826:
    "Ich bin ermüdet und lange wird mich die Freude fliehen"


    Auf einem Mitteilungszettel schrieb Beethoven zwei Monate vor seinem Tod an seinen Sekretär Schindler:
    "Wunder, Wunder, Wunder! Die hochgelahrten Herren sind beide geschlagen. Nur durch Malfatti's Wissenschaft werde ich gerettet. Es ist nöthig, daß Sie einen Augenblick doch diesen Vormittag zu mir kommen. Der Ihrige Beethoven"


    Brief aus 1823 über das Verhältnis zu seinen Hausangestellten:
    "hierher kam ich mit einem verdorbenen Magen und einem schrecklichen Katarrh, den ersten von dem Erzschwein, der Haushälterin, den zweiten von einm Vieh als Kuchelmagd"


    über die desolaten Verhältnisse, in den Beethoven seine letzte Lebenszeit verbrachte:
    Gesprächsnotiz des 14 jährigen Gerhard von Breuning (Sohn eines Jugendfreundes, Nachbarskind, er wurde Arzt und war bei der Exhumierung Beethovens anwesend):
    ...."ich hörte heute, daß dich die Wanzen so sehr quälen und beunruhigen, daß du alle Augenblicke aus dem Schlafe geweckt wirst; da doch der Schlaf jetzt für dich gut ist, werde ich daher dir etwas, um die Wanzen zu vertreiben, bringen.....Da muss ich dir aber einwenden, daß die Schinkennudeln nicht gut hätten werden können, indem, wenn so wenig Schinken gekauft wird, man nur ein schlechtes Stück bekommt, weil die Leute dann nicht darauf soviel aufmerken....."
    und eine andere Notiz Breunings über ein Gespräch: "...brauchst du diese Noten noch? Wenn du sich nicht mehr brauchst, so gib sie mir, ich hebe sie mir auf."


    Drei Tage vor seinem Tode fügte er seinem Testament noch einen Nachsatz bei:
    "Mein Neffffe Karle Soll alleini Erbe sejn, daß Kapital meines Nachlalaßes soll jedoch Seinen natürlichen oder testamentarischschen Erben zufallen.
    Wien, am 23. März 1827
    (keine Tippfehler! @ obsi)


    Letzte Worte:
    "Schade, schade - zu spät!"
    (damit quittierte er am 24. März eine Weinsendung)


    TODESURSACHE:
    Leberzirrhose


    EINLADUNG
    zu Ludwig van Beethovens Leichenbegräbnis
    welches am 29. März um 3 Uhr nachmittags stattfinden wird. Man versammelt sich in der Wohnung des Verstorbenen im Schwarzspanier-Hause Nr. 200 am Glacis vor dem Schottentore.
    Der Zug begibt sich von da nach der Dreifaltigkeitskirche bei den P.P. Minoriten in der Alsergasse.
    Die musikalische Welt erlitt den unersetzlichen Verlust des berühmten Tondichters am 26. März 1827, abends gegen 6 Uhr. Beethoven starb an den Folgen der Wassersucht, im 56. Jahre seines Alters, nach empfangenen heil. Sakramenten.
    Der Tag der Exequien wird nachträglich bekanntgemacht von
    L. van Beethoven / Verehrern und Freunden


    noch etwas skurriles:
    Jährlich trifft am 16. Dezember - dem Geburtstag Beethovens, ein Billet aus England ein:


    Herr L.v.Beethoven
    Musicians Grove
    Central Cemetery
    Vienna, Austria


    A Birthday Blessing
    Birthday wishes for the 16th
    Hope God will bring you untold joy and keep you in his care
    Love Marian


    Die Glückwunschbillets werden, mangels Zustellbarkeit, im Wiener Bestattungsmuseum aufgehoben.

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • beethoven hielt es nie lange in einer wohnung aus. von november 1972 bis
    zu seinem tod am 26. märz 1827 sind in und um wien 69 wohnsitze (inklusive
    sommerfrischen) bekannt. im schnitt sind das 9,5 monate pro wohnung.


    ich habe auf einer historischen karte (leider 1858 ) seine wohnsitze markiert,


    (klick auf die karte für grösse 858x857 im eigenen fenster)


    wer es ganz gross sehen will, kann auf folgenden link klicken - aber achtung:
    das bild hat 4 megabyte !!!


    beethovens wohnungen (2589 x 2585)


    faun

    die kritik ist das psychogramm des kritikers (will quadflieg)

  • Hallo Faun


    Hochinteressant! Aber an dieser Karte irritiert ein wenig die Tatsache, dass Norden offenbar irgendwo links draußen ist....


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Die folgende Geschichte, die Joseph Böhm über das Einüben des Streichquartettes Nr. 12 op. 127 nach der mißglückten Aufführung unter Schuppanzigh dem Beethoven-Biografen Thayer schilderte hat mich unglaublich beeindruckt:


    Böhm gab Thayer einen Bericht über seine Rolle bei der Aufführung:
    Er sandte in aller Frühe an mich. - In seiner gewohnten kurzen Weise sagte er mir: »Sie müssen mein Quartett spielen.« - und die Sache war abgethan. - Einstreuungen, Bedenken halfen nichts, was Beethoven wollte, mußte geschehen. So übernahm ich denn die schwierige Aufgabe. - Es wurde fleißig studirt, unter Beethovens eigenen Augen häufig probirt: Ich sage nicht umsonst unter Beethovens Augen, denn der Unglückliche war damals schon so taub, daß er die himmlischen Klänge seiner Compositionen nicht mehr vernahm. Und doch war eine Probe in seiner Anwesenheit nichts leichtes. Mit gespannter Aufmerksamkeit folgten seine Augen dem Bogen und darnach wußte er die kleinsten Schwankungen im Tempo oder Rhythmus zu beurteilen und selbe auch gleich abzustellen. Eben in diesem Quartette war im letzten Satze ein »meno vivace« zum Schlusse, welches mir die Wirkung des Ganzen abzuschwächen schien. Ich rieth daher bei der Probe das gleiche Tempo einzuhalten, was auch geschah und wirklich bessern Eindruck machte.
    Beethoven kauerte in einer Ecke, hörte nichts davon, sah aber mit gespannter Aufmerksamkeit zu. - Nach dem letzten Bogenstrich sagte er lakonisch: »Kann so bleiben« - ging zu den Pulten und strich das »meno vivace« in den vier Stimmen aus. (TZ)

    Without deviation from the norm, progress is not possible.
    (Frank Zappa)

  • MEine Theorie zu Beethoven und anderen grossen Genies: Ich glaube, dass so extreme Begabungen, man darf bei Beethoven ja nun getrost von Genie sprechen, meistens Defizite im sozialen Bereich aufwiesen. Bei der unvorstellbaren Leistung, die das Gehirn von Beethoven oder z.B. Mozart vollbracht haben, denke ich, dass da andere Bereiche vielleicht etwas zu kurz kamen. So scheint es mir z.B. auch bei Picasso zu sein, um mal ein Beispiel aus einer anderen Richtung zu bringen, der ja was den sozialen Umgang betraf ein sehr unangenehmer Mensch gewesen sein muss.
    Vielleicht können da die Mediziner im Forum etwas zu sagen. Es gibt ja z.B. Menschen, die schneller und besser als jeder Grosscomputer rechnen können, aber nicht in der Lage sind in einem Supermarkt einzukaufen. Es gibt da einen medizinischen FAchausdruck (nicht Autismus, aber es geht in die Richtung), der mir gerade nicht mehr einfällt.
    Wie gesagt aber nur eine Theorie :untertauch:


    Viele Grüsse :hello:


    Syrinx

  • Hallo,


    Ich dachte bei Beethoven lags an der steigenden Gehörlosigkeit (wie u.a. dem Heiligenstädter Testament zu entnehmen ist) ?!? ?(


    Andererseits verfallen natürlich viele "Genies" auch ihrem Egomanentum und werden sozial unerträglich...


    LG
    Raphael

  • Hallo allerseits,
    vieles ist geschrieben worden, vor allem von Sagitt und Ulli, was ich auch beigetragen hätte.
    Ulli, wann warst Du das letzte Mal in Bonn? Selbst von Pressorganen, die Berlin in allem herausstellen, wird Bonn Boomtown genannt. Gottseidank ist das bißchen Idyylle dabei nicht verschwunden. Ich bin in Leipzig geboren und seit 43 Jahren in Bonn - eine Bonn liebende Bonnerin.


    Die Eigentümlichkeit Beethovens zeigt sich für mich im 2. Satz von WoO 36/1. Das 14-järige Kind schreibt eine besondere Musik, die mit dem späteren Schicksal nichts zu tun hat.


    Als Medizinerin aber möchte ich ein paar Sachen beitragen, die vielleicht Vieles erklären können:


    Bekannt ist, daß die Behinderung durch Gehörverlust den Menschen in seinem sozialen Sein härter trifft als Blindheit (kann man als "normaler" Mensch kaum verstehen). Und das passiert einem genialen Musiker und Komponisten.
    Nicht zu vergessen die vielen Jahre Tinitus ( die Ohren brausten Tag und Nacht) Das allein treibt genug Leute in den Suizid.


    Sein Vater war Alkoholiker, auch die Großmutter. Er hatte genug Anschauungsmodelle. Ich habe viele Biographien und vor allem alles gelesen, was es an Quellen gibt. Aber besoffen war er nie, auch wenn Schindler in seiner Eifersucht gegen Karl Holtz diesem unterstellte, Beethoven dazu anzustiften. Er trank gerne Wein, und, wie man immer wieder lesen kann, nicht das heute übliche trockene Gesöff, sondern das, was wir heute Spätlese, als lieblich, nennen. Und das war früher schwer "unverfälscht" zu bekommen, war sehr teuer. Also war es üblich, den Wein mit Bleisalzen zu "schönen", weicher, süßer zu machen.
    Und das ist wiederum, wie man seit Ende der 90iger Jahre weiß, die Ursache der Lebercirrhose, an der er starb, nicht der Suff.
    Beethoven hatte in seinen Haaren, eine 200 fache Bleiansammlung, als normal!. Das erklärt die ständigen Bauchbeschwerden, das chaotische Wesen, wahrscheinlich auch den Gehörverlust. Er muß eine überaus robuste Natur gehabt haben, um damit so lange zu leben. denn das Blei kann er schon als Kind in den Körper bekommen haben. Damals trank man in Köln Wein statt Wasser, weil das Wasser verseucht war.Nicht jeder Mensch sammelt so das Blei, aber was wissen wir von den vielen Namenlosen, die früh starben und um deren nachgelassene Haare sich niemand gekümmert hat.(Übrigens: die Bleiwasserrohre sind nicht der Grund, weil sich in dem Inneren dieser Rohre eine Kalkschicht auflegt, die das Blei nicht ins Wasser läßt)


    Das mag genügen. Für mich hat der bleivergiftete Beethoven die Musik geschrieben, die meinen Geist und mein Herz erfüllt. Daneben kommt erst mal lange nichts, dann die anderen Bach, Mozart, Haydn, Schubert, Brahms.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello: :untertauch: :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Ich habe mit einer Neurologin darüber gesprochen, da es mich interessiert hat. Sie sagte mir, dass man heute immer mehr über die Vorgänge im Gehirn wisse, und in aller Welt hektisch darüber geforscht werde, da dieses Phänomen heute mehr als aktuell sei, also die Folgen einseitigen Belastung des Gehirns (siehe Spezialisierungen, Stress usw). Vereinfacht gesagt, erklärte sie, dass sich gewisse Zentren des Gehirns (Thema Botenstoffe oder Rezeptoren) rückbilden, wenn sie nicht ausreichend beansprucht werden. Bei Beethoven habe der Gehörverlust an sich nichts damit zu tun, wohl aber die Überbeanspruchung von Hirnzentren zu lasten anderer, die unterbeansprucht werden. Kurz gesagt: die überbeanspruchten Zentren produzieren viele Substanzen und umgekehrt. Noch vereinfachter gesagt: jemand, der sich nicht bewegt, verlernt das Laufen oder Gehen, und bei jemandem, der extrem viel komponiert, entwickeln sich die entsprechenden Hirnzentren enorm, während die weniger oder nicht beanspruchten Zentren eben sozusagen erlahmen oder verkümmern. Die Fachliteratur habe sich in den letzten zehn Jahren immens entwickelt und man wisse nun vieles, wovon man früher keine Ahnung hatte, aber ob da ein Laie, wie auch ich, viel davon verstehen kann, würde ich mal in Frage stellen.


    LG MIchael

  • Danke für den Hinweis, kommt noch hinzu.
    Ich glaube, man könnte dem Menschen Beethoven heute viel besser einschätzen und vor allem helfen.
    Aber - wer- weiß das - was dann aus ihm herausgekommen wäre.


    Wir sollten seine Musik ( nicht wie Hanslick oder später Adorno es taten) als die Synthese von Geist und Körper ansehen, also als Ausdruck des Menschlichen an sich.
    Und das ist wahrscheinlich auch die Quelle der ungeheuren Akzeptanz


    Liebe Grüße aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Stabia
    Er trank gerne Wein, und, wie man immer wieder lesen kann, nicht das heute übliche trockene Gesöff, sondern das, was wir heute Spätlese, als lieblich, nennen. Lieben Gruß aus Bonn :hello: :untertauch: :hello:


    Wo hast du denn deine "Wein-Weisheit" gesammelt? ?(

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Rein subjektive Wertung. Das was trocken heißt, teuer oder nicht, verursacht mir alles mögliche in der Magengegend. Wenn es Dich tröstet: der Wein aus Carnuntum macht das nicht, liegt vielleicht an den von mir besuchten Ruinen.


    Gruß aus Bonn, wo auch der Sauerampfer wächst :untertauch:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

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