Ich gebe zu, Hörbücher wirklich zu schätzen gelernt habe ich erst, seitdem ich schubweise mit Sehstörungen zu kämpfen habe, die mir dann das Lesen sehr anstrengend machen. Aber inzwischen möchte ich sie auch unabhängig davon nicht mehr missen. Es hat eine ganz eigene Schönheit und Intensität, sich richtig gute Prosa oder Lyrik anzuhören und dabei die Blicke schweifen zu lassen - in den Himmel zum Beispiel.
Auf den Geschmack gekommen bin ich mit den von Gert Westphal gelesenen Buddenbrooks. Westphal hat einen großen Teil der Romane und Erzählungen Thomas Manns als Hörbuch eingelesen, unter anderem auch den Doktor Faustus - beide bei der Deutschen Grammophon erschienen:
Diese beiden Hörbücher haben auch den großen Vorzug, in ungekürzter Fassung erschienen zu sein, beim Zauberberg zum Beispiel ist das nicht der Fall und auch sonst bei den meisten Hörbüchern nicht, vor allem natürlich, wenn es um Romane geht. Als Faustregel gilt: Sofern nicht ausdrücklich "Ungekürzte Ausgabe" drauf steht, ist gekürzt worden.
Es gibt auch mehrere von Thomas Mann selbst gelesene Hörbücher, den Tonio Kröger zum Beispiel oder auch - in der "Eloquence" Reihe bei der DG erschienen -die Erzählungen "Das Eisenbahnunglück" und "Das Wunderkind". Thomas Mann liest übrigens seine Texte ganz wunderbar.
Ebenfalls interessant finde ich Hörbücher im Bereich der Lyrik, so besitze ich diese beiden CD´s mit Hilde Domin und Ingeborg Bachmann.
Gerade bei Gedichten kann es sehr aufschlussreich sein, sie vom Autor, von der Autorin selbst vorgetragen zu hören. Das ist dann selbst schon ein Stück Interpretation.
Wie geht es Euch mit Hörbüchern? Welche besitzt Ihr? Oder haltet Ihr nichts davon? Wenn ja, warum nicht?
fragt Carola