WEN DIE GÖTTER KÜSSEN...

  • ... Whose Muse?


    eine Muse, oftmals weibliche Person, Wort aus der griechischen Mythologie (Göttinnen der Kunst), spornt einen anderen Menschen zu kreativer Tätigkeit an. Sie sind oft um Umfeld von Künstlern. Musen inspirieren durch ihre Ausstrahlung, den Charakter und eventuell auch durch eine erotische Beziehung.


    ALMA MAHLER-WERFEL-GROPIUS-KOKOSCHKA
    hier sei sie als erste genannt, sozusagen die "Obermuse"
    1879 geboren Tochter von Emil Jakob SCHINDLER (renommierter Wiener Landschaftsmaler). Der Vater verstarb früh, ihr Stiefvater wurde Carl MOLL, ebenfalls bekannter Wiener Maler. Gustav KLIMT raubte ihr den ersten Kuss, Alexander ZEMLINSKY war ihr Musiklehrer und der erste Geliebte. Mit 22 Jahren entschied sie sich jedoch gegen ihn und heiratete Gustav MAHLER, dem zuliebe sie auch das Komponieren aufgab und sich dem Musenleben hingab. Weitere Nutzniesser: Walter Gropius (BAUHAUS-Architekt), Franz WERFEL und Oskar KOKOSCHKA.


    MISIA SERT
    (eigentlich Maria Sophie Olga Zenaide Godebska)
    geboren am 30. März 1872 in St. Petersburg, am 15. Oktober 1959 in Paris gestorben
    Sie kannte alle Künstler, die seit der Jahrhundertwende das kulturelle Leben Frankreichs prägten, und sie wurde von allen als Freunden geschätzt und als Muse hochverehrt. Vuillard machte ihr die schönste Liebeserklärung, Mallarmé war ihr Zuhören beim Klavierspiel, Toulouse-Lautrec malte Landschaften auf ihre Fußsohlen, sie war Picassos Muse, Fauré verzweifelte fast, als sie ihm von ihrer bevorstehenden Heirat berichtete, und sie lauschte Franz Liszts Klaviervorträgen.


    LOTTE INGRISCH
    geboren 1930 in Wien Ehefrau (Witwe) von Gottfried von EINEM schrieb 1979 Libretto zur Mysterienoper "JESU HOCHZEIT"


    CLARA SCHUMANN
    GALA ELOUARD-DALI
    YOKO ONO
    MARIETTA DE MONACO
    CHARLOTTE VON STEIN
    EMMY HENNINGS

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • ... ich möchte ja, dass ihr sie erweitert! Ich kenne mich ja eh aus :P - Ich war auch schon in Valdemoza und wandelte auf den Spuren von Amandine.
    Aber jetzt fällt mir auch niemand mehr ein!

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

  • Salut,


    vielleicht noch Constance Mozart, die ihrem Gatten Märchen vorlas, während er Komponierte, Wein trank und sich köstlich amüsierte... [über die Märchen :D ]


    ?(

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • aja, die vielleicht auch :hello:

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

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  • Persönlich sehe ich im Begriff "Muse" etwas Überirdisches, das man nicht auf reale Personen übertragen kann.


    Dennoch: Wenn man diesen Gedankengang aber zulässt, dann hatte Johann strauß gleich 2 Musen in seinem Leben:


    Henriette Strauß, und (im Alter) Adele Strauß


    Man muß sich nun die Frage stellen inwieweit deren positiver Einfluß "künstlerischer" Natur war, immerhin überredete Hentriette (Jetty), johann Strauß, Operetten zu schreiben.


    Beide Frauen gaben dem an Selbstzweifeln leidenenden Meister jedoch den geistigen Rückhalt.


    Eindeutig jedoch wurde Hector Berlioz jedoch von der Muse geküsst, als er seine "Sinfonie fantastique" schrieb: Seine verzweifelte unglückliche Liebe zur Schauspielerin Harrieth Smithson inspirierte ihn zu diesem Werk. Das Werk war in vieler Hinsicht erfolgreich. Unter anderem verwandelte es Berlioz`unglückliche Liebe in eine unglückliche Ehe :D


    Produkt einer unglücklichen Liebe - Hector Berlioz: Sinfonie fantastique


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Natürlich: Mathilde Wesendonck.
    Pikanterweise soll sich in ihrem Geburtsort Elberfeld (jetzt Wuppertal) in der Wesendonckstraße das örtliche Freudenhaus befinden.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Nadeschda von Meck...(1831-1894)


    ...... hat Tschaikowski nie persönlich getroffen. In einem Ballettstück, das zur Zeit an der Wiener Volksoper getanzt wird und vom Leben des Komponisten handelt, wird der Konnex zur heutigen Zeit hergestellt. Das Chat-Zeitalter, ein Wurm tanzt. Auch heutzutage pflegen wir Kontakte zu Menschen, die wir gar nicht persönlich kennen, so wie wir hier :hello:


    Frau von Meck, eine reiche Witwe unterstützte Claude Debussy eine zeitlang finanziell. Tschaikowski und seine Brieffreundin pflegten eine innige Brieffreundschaft, so schrieben die beiden sich 1204 Briefe.

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
    TO SOOTHE THE EAR AND THE HEART AND SENSES;
    THEN IT HAS MISSED ITS POINT
    (Maria Callas)

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  • Meine Favoritin: Cécile Chaminade.


    Ich entnehme das Internet:
    Tournées en Angleterre, la reine Victoria l'invitant à séjourner à Windsor. Il semble qu'aujourd'hui encore, Cécile Chaminade soit jouée outre-Manche. En 1907-1908, elle donne vingt-cinq concerts au Canada et aux Etats-Unis, où elle déjeunera avec Theodore Roosevelt.

  • an klingsor: welche colette?
    sidonie gabrielle colette??
    wessen muse war sie denn???

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
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    (Maria Callas)

  • Zitat

    an klingsor: welche colette?
    sidonie gabrielle colette??
    wessen muse war sie denn???


    Ja, es kann sich nur um die Schriftstellerin handeln. Dass sie als Muse bezeichnet werden könnte, ist mir auch neu. Es sei denn, man nimmt dafür die Tatsache her, dass ihre ersten Romane von ihrem ersten Ehemann unter seinem Namen veröffentlicht wurden...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • ach ja, angenehm Frau Dr. phil. hc - Tochter Franz Liszts!


    Sie hatten ja überhaupt ein aufregendes Leben, bereits Ihre Kindheit muss sehr abwechslungsreich gewesen sein, Ihre Mutter, Gräfin d'Agoult verliess Ihren Vater und Ihre Geschwister um schriftstellerischen Ambitionen nachzugehen (unter dem Pseudonym Daniel Stein erregte sie in Paris einiges Aufsehen).
    Sie kamen mit Ihrer Schwester nach Paris zur Schule. Dort lernten Sie Richard WAGNER während eines Besuches zusammen mit Ihrem Vater kennen.
    1857 heirateten Sie Hans von Bülow. Ihr Mann bewunderte Wagner sehr und Sie bemerkten bald, dass nur SIE allein dem grossen Künstler Ruhe und Halt geben können. 2 Töchter wurden geboren. 1867 wurde die Ehe geschieden, Sie zogen in die Schweiz, später zurück nach Deutschlang, nach Bayreuth natürlich, und wie hiess Ihr Sohn gleich? SIEGFRIED, nicht wahr? Ein Musenleben! Sie wurden 92 Jahre, ein reich erfülltes Leben beendeten Sie am 1. April 1930. Sie ruhen neben Ihrem geliebten Gatten im Garten Ihres Hauses WAHNFRIED.

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    (Maria Callas)

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  • angenehm, Frau BACH,
    Meine Hochachtung, Sie hätten selbst Karriere machen können, denn Sie waren eine fürstliche Sängerin am Köthener Hof, als Sie 1721 den um 16 jahre älteren Johann Sebastian heirateten. Sie zogen mit Ihrem Mann nach Leipzig und versorgten seine 4 Kinder aus erster Ehe. In den folgenden Jahren brachten Sie 13 Kinder zur Welt - aber hat das noch etwas mit MUSE zu tun?
    Dennoch, Sie waren die größte Stütze dieses Genies.

    WHEN MUSIC FAILS TO AGREE TO THE EAR;
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    (Maria Callas)

  • Zitat

    Original von nala


    In den folgenden Jahren brachten Sie 13 Kinder zur Welt - aber hat das noch etwas mit MUSE zu tun?
    Dennoch, Sie waren die größte Stütze dieses Genies.



    "Willst du dein Herz mir schenken, so fang es heimlich an ..."


    Also, wenn das nichts mit einem Musenkuß zu tun hat! :)


    In diesem Zusammenhang auch sehr zu empfehlen, ist dieses Buch:




    LG

  • mir sind noch 2 Malermusen eingefallen (die gehören gar nicht hierher!)
    Lea de Castro (nicht verwandt....) und Lina Loos

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    (Maria Callas)

  • Hallo,
    einer der größten Herzensbrecher muß Sir Arnold Bax gewesen sein.



    Man kann es gar nicht glauben, wenn man Photos von ihm sieht.


    Jedenfalls war seine lebenslange Muse und auch Geliebte die britische Pianistin Harriet Cohen, für die er auch viele Werke schrieb.


    LG,
    Michael

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  • Hallo,
    auch ich hatte bisweilen schon eine Muse.Muß ich sie nach dem Reglement nun outen oder darf ich als Kavalier diskret schweigen? :stumm:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • lieber siegfried, namen würde ich sagen, brauchst du nicht zu nennen.
    Aber sag mir, inwiefern wurdest du denn "inspiriert"?
    gruss und :hello:

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    (Maria Callas)

  • Eigentlich wollte ich nur eintragen: Gilt auch Peter Pears? :stumm:


    Aber eine der interessantesten Musen dürfte Kamilla Stösslová gewesen sein, die den alternden Leos Janácek so faszinierte, dass er ein Werk nach dem anderen komponierte - und zwar in jugendlicher Frische.
    Interessant deshalb, weil zumindest Meinhard Saremba in seinem Janácek-Buch erklärt, dass die verheiratete Kamilla weder außerordentlich attraktiv noch besonders musikalisch war. Angeblich hat sie sich weder für Janácek als Mann noch für Janácek als Komponist außerordentlich interessiert. Seien wir über Janáceks Gefühlsverwirrung aber froh, wir verdanken ihr ein einzigartiges Oeuvre!

    ...

  • na klar, gilt Peter Pears "Grimes"
    gruss

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    (Maria Callas)

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  • Hallo!


    In Bayern4 Radio ist am Freitag ab 18 Uhr die "Nacht der Musen".
    Insbesondere gibt es um 22 Uhr eine Sendung mit dem Titel "Im Dienste der Genies - Künstlerfrauen in Musenfunktion".


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Nicht nur männliche Künstler haben sich von einer Muse inspirieren lassen. Annette von Droste-Hülshoff, eine von mir höchst geschätzte Dichterin und Komponistin (die Komposition war allerdings lediglich Nebenbeschäftigung), hat sich in reiferen Jahren von dem deutlich jüngeren Levin Schücking inspirieren lassen. Es war für sie allerdings wie so vieles in ihrem Leben eine unglückliche Angelegenheit, da Schücking sie entgegen ihren Gefühlen eher als mütterliche Freundin betrachtete.


    Sappho, die griechische Dichterin (und als solche in damaliger Zeit selbstverständlich auch Musikerin) erhielt viele Anregungen von jungen Damen, wobei wohl auch erotische Aspekte nicht außen vor blieben, ebenso wie es damals bei männlichen Lehrer-Schülerverhältnissen der Brauch war. Daher ist die Liebe unter Frauen heute auch nach ihrer Herkunftsinsel Lesbos benannt (auch ihr Landsmann Alkaios wird heute in Lexika etwas irreführend als "lesbischer Dichter" bezeichnet :D )

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Natürlich: Mathilde Wesendonck.

    Zitat

    Pikanterweise soll sich in ihrem Geburtsort Elberfeld (jetzt Wuppertal) in der Wesendonckstraße das örtliche Freudenhaus befinden.


    Nach meinen Informationen soll Mathilde in der Straße "Kipdorf 27" aufgewachsen sein und nicht in obiger.


    Hier könnt Ihr das Haus sehen:



    Und was noch zu erwähnen ist: in Wuppertal gibt es nicht das örtliche Freudenhaus. Wir haben jede Menge davon, teilweise sehr gepflegt.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Caroline Alice Roberts (1849-1920) erhielt 1886 Klavierunterricht von Edward Elgar (1857-1934).


    Das Paar schloss die Ehe 1889.


    Caroline Alice unterstützte und beförderte in den folgenden Jahren massgeblich die Karriere ihres Mannes. Als Managerin und Sekretärin verschaffte sie ihm die nötigen sozialen Kontakte.


    Künstlerisch war sie ihm eine Muse. Einige Gedichte wurden von ihrem Ehemann vertont. Zahlreiche weitere Werke von ihr inspirierten ihren Ehemann zu seinen heute bekanntesten Kompositionen.


    Der Tod seiner Frau Caroline Alice im Jahr 1920 liess Elgars Schaffenskraft versiegen.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Kamilla Stösslova war Janaceks Muse in seinen letzten Jahren. Er schrieb ihr viele Briefe, aber es blieb platonisch, dazu schien sie auch nicht musikalisch interessiert, schon gar nicht an seinen Werken. Aber erschrieb sie trotzdem, und deshalb gedenken wir ihrer auch dankbar.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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