Wenn ich was zu reden hätte... - Der Tamino-Spielplan

Bellini nur Norma?
Donizetti nur Lucia?
Flotow fehlt.
Lortzing fehlt.
(Nicolai könnte man noch hinzufügen).
Rossini nur der Barbier?

Dagegen sind Puccini mit 4, Strauss mit 7, Verdi mit 8 und Wagner mit 7 Opern vertreten (alle später).

Das kann doch nicht wahr sein.
Ich würde gegen diese Liste Veto sagen und sofort eine andere Stelle suchen.

Hallo Edwin,

du forderst aber sehr viel von den Forumsteilnehmern. Ich glaube nicht, dass es neben der WSO noch ein Haus mit einem derart umfangreichen Repertoire gibt.

Außerdem erscheinen bei einem derartig umfangreichen Repertoire vier Premieren pro Saison schon als etwas wenig!

Moin Edwin,

puhh, was für ein gemeiner Job. Das Rausschmeissen finde ich deutlich einfacher. Ich gehe davon aus, dass alles in der Originalsprache gesungen wird.

Dann versuche ich es einmal: 1. Entwurf

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1. Saison

Premieren:

1. Humperdinck: Hänsel und Gretel in einer kinderfreundlichen Inszenierung zu Weihnachten

2. Monteverdi: Poppea

3. Schreker: Schatzgräber

4. Donizetti: Don Pasquale

Streichungen:

1. Strauss: Die Frau ohne Schatten
eine meiner Lieblingsopern, aber aufgrund des gewaltigen Aufwands wahrscheinlich der Horror für einen Intendanten.

2. Verdi: Nabucco, ach die ist ja gar nicht im Spielplan, dann Macht des Schicksals

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2. Saison

Premieren:

1. Gerschwin: Porgy and Bess

2. Verdi: Don Carlos in franz. und schon ein Verstoss.

3. Strauß: Die Fledermaus natürlich zu Silvester

4. Schostakowitsch: Lady Macbeth

Streichungen:

1. Strauss: Daphne
Diese Oper hat mich nicht besonders beeindruckt.

2. Wagner: Tannhäuser
Die Inszenierung meines Vorgängers war eine Katastrophe

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3. Saison ( bin ich noch im Geschäft???)

Premieren:

1. Zemlinsky: Der Zwerg(Geburtstag der Infantin)/Florentinische Tragödie

2. Berlioz: La Damnation de Faust

3. Donizetti: Liebestrank

4. Händel: Rinaldo

Streichungen:

1. Donizetti: Lucia

2. Gounod: Faust, zweimal Faust braucht niemand

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4. Saison (Meine letzte Saison :D)

Premieren:

1. Berg : Lulu

2. Offenbach: Hoffmans Erzählungen

3. Rossini: La Cenerentola natürlich kinderfreundlich

4. Purcell: Dido und Äneas

Streichungen:

1. Mozart: Entführung

2. Strauss: Arabella

Jetzt erwartet aber keine tiefschürfenden Begründungen von mir. Ausserdem bin ich jetzt ja entlassen worden.

Salut,

ich trau mich mal...

"Orpheus" von Gluck --> raus!
"Rosenkavalier" von Strauss --> raus!

"Stein der Weisen" von Henneberg, Gerl et al. --> rein! [ein Erfolg für 25 Jahre...]
"Proserpin" von Kraus --> rein! [Es ist Kraus-Jahr!]

Somit neuer Spielplan:

Beethoven: Fidelio
Bellini: Norma
Berg: Wozzeck
Bizet: Carmen
Britten: Peter Grimes
Debussy: Pelleas
Donizetti: Lucia
Dvorak: Rusalka
Gounod: Faust
Hennerberg, Gerl usw.: Stein der Weisen
Janácek: Jenufa
Kraus: Proserpin
Leoncavallo: Bajazzo
Mascagni: Cavalleria
Massenet: Manon, Werther
Mozart: Entführung, Figaro, Cosí, Zauberflöte, Don Giovanni, Titus
Mussorgskij: Boris
Puccini: Manon, Boheme, Tosca, Turandot
Rossini: Barbier
Smetana: Braut
Schönberg: Moses
Strauss: Salome, Elektra, Ariadne, Arabella, Daphne, Frau ohne Schatten
Tschaikowskij: Eugen, Pique Dame
Verdi: Troubadour, Traviata, Rigoletto, Maskenball, Macht, Aida, Otello, Falstaff
Wagner: Holländer, Tannhäuser, Lohengrin, Tristan, Meistersinger, Ring, Parsifal
Weber: Freischütz

Der nächste ist dran!

Cordialement
Ulli

Ich wage mich auch mal daran - wird denn am Schluss auch ausgewertet, wer wie lang im Amt bleibt?

Erste Saison:

Erste Premiere: Richard Strauss: Capriccio
(Die Antwort wird am darauffolgenden Abend mittels der zweiten Premiere gegeben)

Zweite Premiere: Claudio Monteverdi: L'Orfeo

Dritte Premiere: Gian Carlo Menotti: The Consul

Vierte Premiere: Giacomo Puccini: Il trittico
(Ein Divertissement für die Freunde der italienischen Oper)

Entfernungen aus dem Repertoire:

1. Ariadne auf Naxos (das Vorspiel ist stellenweise zwar gar nicht schlecht gelungen, aber die eigentliche Oper ist fad und es ist überhaupt ein etwas merkwürdiges Konstrukt, mit dem ich mich persönlich noch nie anfreunden konnte - außerdem liefert ja Capriccio eh einen mehr als adäquaten Ersatz!)

2. Werther (eine Oper, die jedenfalls mir nicht abgeht)

Zweite Saison:

Erste Premiere: Henry Purcell: King Arthur
(meiner Meinung nach eines der besten Gesamtkunstwerke der letzten Jahrhunderte!)

Zweite Premiere: Giuseppe Verdi: Simon Boccanegra
(Zu Unrecht ein weniger populäres Werk des mittleren bzw. späten Verdi)

Dritte Premiere: Max von Schillings: Mona Lisa
(ich hoffe, der Titel reicht, um genügend Besucher anzulocken)

Vierte Premiere: Jules Massenet: Thais

Entfernt werden:

1. Macht des Schicksals

2. Puccini/Manon, zweimal Manon braucht niemand!

Dritte Saison:

Erste Premiere: Giacomo Puccini: Madama Butterfly

Zweite Premiere: Leos Janácek: Aus einem Totenhaus

Dritte Premiere: Carl Maria von Weber: Euryanthe
(mit lauter fremdsprachigen Sängern, damit niemand den Text versteht)

Vierte Premiere: Heitor Villa-Lobos: Yerma
(damit ich es selbst einmal hören kann)

Und das fröhliche Rauswerfen:

1. Gounod/Faust (ich mag die Oper nicht)

2. Daphne (ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Entscheidung die Auslastung des Opernhauses stark beeinflussen wird)

Vierte Saison: (Da kann mir nun eh nichts mehr passieren, oder?)

Erste Premiere: Gaetano Donizetti: Don Pasquale

Zweite Premiere: Manuel de Falla: La vida breve / Bártok: Herzog Blaubarts Burg

Dritte Premiere: Hans Pfitzner: Palestrina

Vierte Premiere: Leos Janácek: Vec Makropulos

Rausgeworfen werden:

1. Pique Dame

2. La clemenza di Tito

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Abschließend kann man nur sagen: Vier Premieren sind ein bisschen wenig, das Rauswerfen fiel mir persönlich sehr schwer, und ich hab Angst, dass ich die dritte Saison als Intendant nicht überlebe...

Zitat

Original von Edwin Baumgartner
Hallo Ulli!
Der Minister würde gerne mit Dir reden - es gäbe da noch einen 9.15-Termin am nächsten Montag....

Mitten in der Nacht?

:motz:

Hallo Edwin,

eine reizvolle und gefährliche Aufgabe, die Du da stellst. Mal sehen, ob ich den Tücken der Kulturbürokratie entkommen und "mein Haupt wahren" werde...

1. Saison:

Premieren:

Berg: Lulu (2 Akte + Cerha; deutsch, modern)
Offenbach: Les Contes d´Hoffman (französisch)
Puccini: Il Trittico (Tabarro, Suor Angelica, Gianni Schicci) (italienisch)
Mussorgskij: Chowantschina (russisch)

Es werden gestrichen:

Massenet: Manon Lescaut
Strauss: Daphne

2. Saison:

Premieren:

Janácek: Das schlaue Füchslein (tschechisch)
Messiaen: Saint Francois d´Assise (französisch, modern)
Lortzing: Zar und Zimmermann (deutsch)
Verdi: I Vespri Siciliani (italienisch)

Es werden gestrichen:

Puccini: Manon Lescaut
Schönberg: Moses

3. Saison:

Premieren:

Händel: Giulio Cesare (Barock)
Britten: Billy Budd (englisch, modern)
Rossini: La Cenerentola (italienisch)
Wagner: Rienzi (deutsch)

Es werden gestrichen:

Bellini: Norma
Gluck: Orpheus

4. Saison

Premieren:

Busoni: Doktor Faust (deutsch, modern)
Meyerbeer: Les Huguenots (französisch)
Puccini: La Fanciulla del West (italienisch)
Mozart: Idomeneo (deutsch, italienisch)

Es werden gestrichen:

Debussy: Pelléas
Dvorak: Rusalka

So, jetzt warte ich gespannt auf den Termin beim Herrn Kulturminister...

Viele Grüße

GiselherHH

1. Ich finde es sehr gut, dass wir uns bei Daphne ziemlich einig sind.

2. Mit Philhellenes Spielplan käme ausser mit Cappricio gut zurecht, vielleicht ein bischen viel Janacek

3. Giselhers Plan gefällt mir auch gut, allerdings bestehe ich auf einem kinderfreundlichen, deutschen Füchslein. Vielleicht als Kinderoper extra markiert, damit sich der Normalwiener nicht in diese Aufführung verläuft.

Hallo Radagast,

wenn noch was im Etat übrig ist, gibt es auch noch eine Extra-Reihe für Kinderopern ("Opera piccola" oder so). Findet dann auf der Studio- oder Probenbühne statt, wo die Kinder dann auch mal selbst mitmachen können (unter pädagogischer Anleitung selbstverständlich). Vielleicht kann der Herr Minister ja noch einen kleinen Sockelbetrag beim Kollegen von den Finanzen lockermachen. Schließlich sind die Kinder doch unsere Zukunft (allgemein und in der Oper!)...

Grüße

GiselherHH

P.S. Dein Spielplan trifft meinen Geschmack recht gut, auch der von Philhellene hat sehr interessante Tupfer (z.B. den "Palestrina").

Eventuell mache ich auch mal eine Liste - obwohl ich glaube der Herr Minister würde mich sofort feuern....
Denn gerade weil Spielpläne so aussehen hab ich keine Lust mehr in die Oper zu gehen, wenigstens macht man in Wiesbaden das ganze etwas anders - und das scheint auch zu funktionieren....aber hier in Cassel :kotz:

...bei mir würde 3/4 von dem was hier aufgeführt ist erbarmungslos gestrichen werden

Naja, mein Traumspielplan schaut auch ganz anders aus, aber ich wollte ja nicht gefeuert werden...
Immerhin konnte ich zwei Janáceks, einen Menotti, "L'Orfeo", "Yerma", "Palestrina", "Thais", "La vida breve" und "Herzog Blaubarts Burg" unterbringen. Zwangsläufig weggelassen werden mussten so schöne Sachen wie die restlichen Monteverdis, Peris "Euridice", Poulencs "Dialogues de Carmélites", Britten, Paliaschwilis "Abessalom und Eteri", "La fanciulla di West" (die aber netterweise GiselherHH im Programm hat)...

Leider gibt es nicht genug Taminos, um alle Opernhäuser zu füllen...

Zitat

Original von der Lullist
Eventuell mache ich auch mal eine Liste - obwohl ich glaube der Herr Minister würde mich sofort feuern....
Denn gerade weil Spielpläne so aussehen hab ich keine Lust mehr in die Oper zu gehen, wenigstens macht man in Wiesbaden das ganze etwas anders - und das scheint auch zu funktionieren....aber hier in Cassel :kotz:

...bei mir würde 3/4 von dem was hier aufgeführt ist erbarmungslos gestrichen werden

Kein Problem, mach nur Deine Liste ;-), es gibt ein zweites, kleineres Opernhaus, das sich besonders für Barock- bis Mozartopern eignet. Der Minister braucht da eh Nachhilfe...

Austria

Zitat

Original von Edwin Baumgartner

Vielleicht könnte man dann dort ab und zu was Anderes als Schließtag spielen...

Da es sich um Matthias und mein Privattheater handelt, mach Dir mal keine Sorgen wegen der Gäste - Fremden wird nur in Ausnahmefällen Zutritt gewährt [z.B. unter Abschwören der Musik nach 1828...]:

Die erste Saison sieht so aus:

PROSERPIN von Joseph Martin Kraus
BELLEROFONTE von Joseph Myslivecek
CLEOFIDE von Johann Adolph Hasse
ORFEO ED EURIDICE von Joseph Haydn
ANDROMEDA E PERSEO von Michael Haydn
LA CAPRICCIOSA CORRETTA von Martín y Soler
UNA COSA RARA von Martín y Soler
IL BARBIERE DI SIVIGLIA von Giovanni Paisiello
RODELINDA von Georg Friedrich Händel
DOKTOR UND APOTHEKER von Carl Ditters von Dittersdorf
DER SPIEGEL VON ARKADIEN von Franz Xaver Süßmayr
DER WOHLTÄTIGE DERWISCH von Henneberg
SOLIMAN II von Joseph Martin Kraus
IL CONVITATO DI PIETRA von Giovanni Gazzaniga
DER STEIN DER WEISEN von Joh. Baptist Henneberg et al.
NINA ossia LA PAZZA PER AMORE von Giovanni Paisiello
ALCESTE von Anton Schweitzer
ANDROMEDA von Nicolo Jommelli
DIDO OCH AENEAS von Joseph Martin Kraus
ENDIMIONE von Joh. Chritian Bach
LA LCEMENZA DI SCIPIONE von Johann Chr. Bach
FALSTAFF von Antonio Salieri
LA SERVA PADRONA von Giovanni Paisiello

Die zweite Saison hat den Schwerpunkt auf Barockoper - dafür ist Intendant Matthias zuständig. Es wird übrigens täglich gespielt... deswegen in die Liste oben nur eine kleine Auswahl - wir wollen ja nicht den Thread stürmen...

Nun gut ziehen wir den Volkszorn auf uns, aber man muß eben den Leuten mit Gewalt zeigen was gut für sie ist

und als selbstherrlicher Intendant würde das so bei mir aussehen:

das ist also die original Liste...

Beethoven: Fidelio - raus, Beethoven als Opernkomponist ist eine Zumutung
Bellini: Norma
Berg: Wozzeck- raus, läuft überall...
Bizet: Carmen - raus, das läuft nun wirklich überall, das brauch ich nicht auch noch in meiner Oper
Britten: Peter Grimes - raus
Debussy: Pelleas
Donizetti: Lucia
Dvorak: Rusalka
Gluck: Orpheus
Gounod: Faust
Janácek: Jenufa - raus, reine Willkür
Leoncavallo: Bajazzo - raus, auch überall zu sehen
Mascagni: Cavalleria
Massenet: Manon, Werther
Mozart: Entführung, Figaro, Cosí, Zauberflöte, Don Giovanni, Titus - Titus raus, auch wenns schwer fällt
Mussorgskij: Boris - raus
Puccini: Manon, Boheme, Tosca, Turandot - raus, la Bohème reicht
Rossini: Barbier
Smetana: Braut
Schönberg: Moses - raus
Strauss: Salome, Elektra, Rosenkavalier, Ariadne, Arabella, Daphne, Frau ohne Schatten - alles raus, da Strauss mein Intimfeind ist, evnetuell würde ich seine Ballette wieder reinnehmen.
Tschaikowskij: Eugen, Pique Dame
Verdi: Troubadour, Traviata, Rigoletto, Maskenball, Macht, Aida, Otello, Falstaff - raus, Aida und Rigoletto reichen
Wagner: Holländer, Tannhäuser, Lohengrin, Tristan, Meistersinger, Ring, Parsifal - raus - dafür gibst Bayreuth
Weber: Freischütz

so nachdem wir ordentlich mit dem Rotstift handtiert haben und ein wenig Polemik gestreut haben - jetzt die neue Liste:

Bellini: Norma
Cavalli: La Calisto
Cesti: Nettuno e Flora
Debussy: Pelleas
Donizetti: Lucia
Dvorak: Rusalka
Gluck: Orpheus, Alceste
Gounod: Faust
Grètry: Zemire et Azor
Händel, Rinaldo, Alcina, Giulio Cesare
Hasse: Cleofide
Keiser: Croesus
Kraus: Proserpin
Lully: Amadis
Mascagni: Cavalleria
Massenet: Manon, Werther
Meyerbeer: Hugenotten
Mozart: Entführung, Figaro, Cosí, Zauberflöte, Don Giovanni, Idomeneo
Monteverdi: L'Orfeo
Puccini: Boheme
Purcell: King Arthur
Rameau: Platée
Rossini: Barbier
Steffani: Enrico Leone
Smetana: Braut
Tschaikowskij: Eugen
Verdi: Rigoletto, Aida
Weber: Freischütz

So! Meiner Meinung nach ist das ausgelutsche Repertoire was überall angeboten wird erstens einseitig und zweitens langweilig. Ich denke ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bekannten und Unbekannten - und das aus allen Epochen (!!) sollte die Regel sein.
ganz so krass wie erwartet ist es wohl doch nicht

ich hätte nichts dagegen wenn in jeder Saison ein vollkommen neu komponiertes Werk uraufgeführt werden würde - das so etwas nicht geschieht ist ebenfalls bezeichnend.
Die "was der Bauer nicht kennt... Mentalität" nervt und ich würde da einfach keine Rücksicht drauf nehmen, irgendwann nimmt es das Publikum an.

Mozarts Opern würde ich in jedem Fall beibehalten, sie sind vor allem auch für Neulinge zumutbar, wärend Zeitgenössische Opern meist selbst den gestandenen Opernliebhaber auf die Probe stellt.

Ich erwarte meine Entlassung :beatnik:
Naja und bisher hab ich auch keinen Minister mit alszu großem Kunstverständnis getroffen

Zitat

Original von Ulli
Da es sich um Matthias und mein Privattheater handelt, mach Dir mal keine Sorgen wegen der Gäste - Fremden wird nur in Ausnahmefällen Zutritt gewährt [z.B. unter Abschwören der Musik nach 1828...]

Mit so einer kann man reden. Weil ich gekündigt habe, bewerbe ich mich hier um eine Stelle.

ach Ulli, wenn ich mein eigens Hoftheater hätte, dann wäre bei mir schon Musik ab 1790 tabu - und alles was nicht den politischen Ansichten von 1700 entspricht

Zitat

Original von musicophil
Mit so einer kann man reden. Weil ich gekündigt habe, bewerbe ich mich hier um eine Stelle.

Salut,

über die Intendantenstelle könne wir ggfs. reden, ich habe kaum Zeit für diesen Job wegen des Stundenlangen Frisierens, Ankleidens und Essens...

Aber - ein Fehler... und: [notwendiges Übel der Zeit].

Der Bewerbung ist eine Liste mit den ersten 30 Opern [ein Tag pro Monat ist frei ] für den Monat Mai 2006 beizufügen... [am 3. Mai sind wir übrigens außer Haus zu Gast bei den Kollegen in Schwetzingen: Kraus - Proserpin ].

Groet aan Nederland!

Ulli

Zitat

Original von der Lullist
ach Ulli, wenn ich mein eigens Hoftheater hätte, dann wäre bei mir schon Musik ab 1790 tabu - und alles was nicht den politischen Ansichten von 1700 entspricht

Verräter!

:motz:

Zitat

Verräter!

Nein, nur erzreaktionär

Hallo,

Ich halte mich weitgehend an Edwins Angaben, hoffe allerdings, daß er nicht der Minister ist,
An sich sehe ich meinen Job nicht besonders gefährdet, weil in der Regel kein Minister was von diesem Metier versteht, un daher die Auslastung des Hauses wichtig ist..

Meine Ära wird durch meine Vorliebe für französisches Repertoire und durch Mut zum Leichten aber unorthodoxen, soll heißen heute kaum Gespielten gezeichnet sein.

Selbstverständlich unterschreibe ich nur einen Vertrag, der mir die vier Jahre garantiert.....

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1. Saison

Premieren:

1. Lortzing: Zar und Zimmermann

Familienfreundliche, sehr heiter, aber konservativ inszenierte Aufführung,

2. Pacini: Carlo di Borgogna

mit Einführungsabend um diesen Meister des Belcanto dem Publikum näher zu bringen

3. Meyerbeer : Les Hugenottes

4. Zemlinski: Der Zwerg/Eine florentinische Tragödie (2 Einakter)

Streichungen:

1. Strauss: Die Frau ohne Schatten

2. Strauß: Daphne

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2. Saison

Premieren:

1. Floto: Martha

Viel zu wenig deutsche Spieloper an den großen Bühnen -
sollte ein volles Haus garantieren

2. Donizetti: L Elisier d. Amore

ditto volles Haus

3. Offenbach: Les Contes d Hoffmann

4. Einem: Der Besuch der alten Dame

Streichungen:

1. Verdi: Macht des Schicksals

2. Debussy: Pelleas

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3. Saison

Premieren:

1. Pfitzner: Der arme Heinrich

2. Verdi: Don Carlos

3. Auber: La muette di Portici

4. Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Streichungen:

1. Berg: Wozzek

2. Puccini: Manon

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4. Saison

Premieren:

1. Dittersdorf : Doktor und Apotheker

2. Paisiello: Il Barbiere du Sevillia

3. Halevy: La Juive

4. Orff: Die Kluge/ Der Mond (zwei Einakter)

5) Sonderppremiere als "Abschiedsgeschenk"

Ballettabend:

Strawinsky: Le Sacre du Printemps

Es wird natürlich nackt getanzt, das Bühnenbild ist von einem
Maler mit besonderer Affinität zu Tierblut - der Skandal ist
vorprogrammiert. Ein Platz in der Operngeschichte ist mir zumindest
sicher.........

Streichungen:

1.Gluck: Orpheus

2. Mozart: Titus

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Beste Grüße aus Wien

Alfred

war hat gesagt dass ich für das gemeine Volk einen Spielplan erstelle?

Ach und den Minister werde ich gerne empfangen wenn er einen lückenlosen Stammbaum bis zum Jahr 1399 vorweisen kann

Salut,

Zitat

Original von Edwin Baumgartner

Hallo Ulli!
Der Minister hätte da für Euch als Direktorenteam einen Termin von 8.20 bis 8.25 Uhr frei.

sehr großzügig - doch wofür???

Ich schicke ihm eine kleine Tabakdose mit einem Bildnis von mir... das spart 4:59 Min.

Zitat

Aber ein guter Tipp: Ihr könnt argumentieren, dass Euer Haus wegen des unkonventionellen Spielplans europaweit in den Feuiiletons genannt wird - und dass Ihr ohnedies der Meinung seid, dass Oper unters Volk gehört, weshalb Ihr das Freikartenkontingent ja auch auf 87 Prozent der Plätze aufgestockt habt.
LG

Freikarten? Nur in Ausnahmefällen [s.o.] - wir dulden keine Gäste. Da kann sonstwer am Gitter rütteln und "Ich will hier rein!" brüllen. Wir haben extra eine Bushaltestelle mit Fahrziel "Staatstheater" installiert... die Fahrt ist kostenlos.

Zitat

P.S.: Gebt zu: In Wirklichkeit seid Ihr froh, von dem schwerfälligen Staatstheater wegzukommen, weil man Euch als Intendanten an die Schwetzinger Festspiele holt!

Keine üble Idee...

Cordialement
Ulli

Zitat

Original von Edwin Baumgartner
Philhellene, mir gefällt Dein Spielplan, der Minister wird vielleicht auch eine Kooperation mit Tschechien anleiern können - bei so viel Janácek sollte das drin sein.

Genau das hatte ich auch im Hinterkopf, ich spekulierte sogar mit Opernbesuchern aus Tschechien, deshalb habe ich weder den Dvorak noch den Smetana aus dem Repertoire gestrichen. Für Martinus "Griechische Passion" fehlte mir dann leider ein Premierenplatz, abgesehen davon artet die Besetzungsliste fast so sehr aus wie bei "Palestrina"...

... um einen wirklichen Skandal zu provozieren genügt es aber schon lange nicht mehr mit Tierblut zu spritzen und die Tänzer nackt auftreten zu lassen - aber ich kann da Anregungen geben, schließlich studiere ich ja bildende Kunst:

1. Die Tänze müssen mindestens auf der Bühne kopulieren..

2. Wenn Tierblut, dann frisches, also Schlachtung direkt auf der Bühne

3. immer alles schön minimalistisch halten, also ja kein Bühnenbild.

:kotz:

aber was ich persönlich nicht verstehe, in der Ausgangsliste waren einige - für mein Verständnis unkonventionelle Opern, wie die von Britten oder Janácek - wieso soll das besser vom Publikum angenommen werden als z.B. eine Oper von Cesti ?
Ich glaube nicht das eine Barockoper das Publikum mehr vergrault....

Wenn ich daran denke was für große Erfolge Gluck, Rameau, Campra und Händel am Wiesbadener Staatstheater nach sich zogen - Rameau mußte wegen der Nachfrage sogar verlängert werden.
Jetzt kommt Keisers Croesus in den Spielplan, und Wiesbaden ist nun wirklich kein Ort der berühmt ist für seine Pflege alter Musik.