Das ist vielleicht doch schon ein heikles Thema. Aber heikle Themen sind ja vielleicht doch manchmal auch die interessantesten.
Meine eigne Meinung zum Thema ist: Sowohl als auch. Manchmal ist die Religion Hemmschuh der Musik, manchmal versucht sie Musik in eine sakrale, unvitale, unlebendige Ecke abzudrängen. Manchmal aber mag sie auch Muse sein, dem Musiker eine spirituelle Grundlage geben, ihn erst zu einer wahrhaft tiefen, spirituellen Musik inspirieren.
Wüßte ich mehr als ich weiß ( und leider weiß ich wenig), wäre das sicher ein unerschöpfliches Thema, beginnend schon mal mit der Renaissancemusik, die wir nur als kirchliche Chormusik kennen, von der ich mir aber habe sagen lassen, daß in ihr "weltliche musikalische Themen", geradezu verpönt, ja sogar verboten waren. Und dann gab es in der Kirche natürlich zu frühen Zeiten auch immer den Streit um Polyphonie und Homophonie und den Versuch, Musik in die Homophonie zurückzudrängen. Aber das sind alte Geschichten.
Daß aber Religion auch eine Muse war, ist für mich ebenso unstrittig. Und solange sie eben dies und nichts als dies ist, sehe ich sie gerne in dieser Rolle als Muse, als Quellle der Inspiration.
Dabei will ich es erst einmal belassen, vielleicht kommen wir ja im Laufe eines sich hoffentlich noch ergebenden Threads ja mal auf das eine oder andere ( und vielleicht auch für mich neue) zu sprechen. Zum Beispiel darauf, ob denn eine gewisse Musik überhaupt religiös ist oder nur von der Religion in Anspruch genommen wird, eine andere vielleicht religiös ( obwohl man das vielleicht gar nicht einmal von ihr gedacht hat).
Gruß Martin