Geniestellen

  • Ok, der Titel ist etwas blöd, mir ist nix besseres eingefallen.


    Es gibt einen Thread zum Thema Gänsehautstellen, dazu wollte ich parallel einen Thread aufmachen, bei dem es sich um die Stellen handelt, bei denen ihr denkt: "mein Gott, wie konnte der Komponist so großartig komponieren?"
    Also Passagen, die euch - evtl. durch hervorragend gewählte "Stilmittel" (Imitation, Modulation, Dynamik, ihr wisst was ich mein...) - besonders beeindrucken.


    Ich hab das zumindest gerade bei Beethovens 5. Klavierkonzert gedacht, und zwar im 3. Satz, wo das Klavier als Solo ziemlich in der Mtte das Hauptthema durch mehrere Tonarten moduliert und die Streicher dazu zupfen. Genial! Ich glaube bei Beethoven und Brahms finden sich die meisten dieser Stellen. Wohl auch bei Bach oder Mozart.


    Gruß
    rappy

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Salut,


    sorry, hier kann ich nichts mehr beitragen, denn ausnahmsweise ist dies bei mir absolut mit den Gänsehautstellen identisch.


    Aber ich bin gespannt, wie das andere Forianer differenzieren.


    Vielleicht fällt irgendwann doch noch etwas ein, was ich abweichend hier posten würde.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Also Gänsehaut bekomme ich eigentlich eher bei emotional berührenden Stellen, aber es gibt ja auch Stellen, deren Struktur / Kontrapunkt bzw. allgemein kompositorische Arbeit beeindruckt.

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Salut,


    ich muß da ehrlich gestehen, dass ich dies im "Gänsehautthread" bereits so aufgefasst habe. Ich bekomme halt bei Geniestellen Gänsehaut... mich rührt eben das Genie oder das Geniale emotional.


    :hello:


    Cordialement
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich habe auch so meine Schwierigkeiten hier zu differenzieren, kann aber nachvollziehen, dass man nüchtern "unglaublich!" feststellen kann, ohne gänsehäutig zu erschauern...


    z.B. Mozart KV 459, Finale "Bach meets opera buffa" ein unglaublicher Satz, sehr witzig und brillant, keine Gänsehaut, aber einfach großartig.


    Ein genial einfacher Effekt, der aber in einem der beiden Moll-Klavierkonzerte (weiß aus dem Stand nicht welches, oder gibt es das sogar in beiden?) unglaublich bewegend wirkt, ist die Wiederkehr eines Themas in Moll. Durchaus regulär in Sonatenhauptsätzen in Moll, aber hier wirkt dasselbe Motiv, das bei seinem ersten Erscheinen einen Hoffnungsstrahl spendete, auf einmal derart resigniert, dass man schlucken muß.


    Beethoven: Im Finale der Hammerklaviersonate wird u.a. einmal das gesamte Fugenthema als "Krebs" durchgeführt, eine erstaunlich ruhig, fast lyrsich wirkende Stelle. Später folgt, wenn ich nicht irre, Vergrößerung gegen das ursprüngliche Thema usw. sehr schön auch, wenn nach einer Art Intermezzo mit einem neuen Motiv in relativ ruhigen Vierteln sich das Hauptthema wieder langsam "einschleicht".
    Klar gibts bei Beethoven viel mehr "Geniestellen", aber die meisten fallen bei mir auch mehr oder minder mit "Schauer" oder "Entzücken" zusammen, z.B. 7. Sinfonien erster Satz: der mehrfache "Anlauf" zur Reprise, dann die nach Moll ausweichenden "Echos" nacheinander von verschiedenen Holzbläsern, usw.


    Brahms ist voll von solch raffinierten Dingen. Meiner Erinnerung nach sind im Mittelsatz der A-Dur-Violinsonate, der eine Art Mischung aus Scherzo und Andante ist, die scherzando-Partien Variationen der langsam-kantablen Abschnitte. Großartig finde ich auch (unlängst in einem anderen thread erwähnt) im Finale des Klarinettenquintetts am Ende die Metamorphose zum "Leitmotiv" des Werks hin; dies hier ist aber, jedenfalls die letzte Seite des Stücks auch eine sehr bewegende Passage.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Tut mir leid, auch ich kann hier leider nichts beitragen, aber sicher aus anderen Gründen, als z. B. Ulli. Ich bin zu sehr musikalischer Laie, als daß ich geniale Kompositionsweise, besondere Stilmittel und Rafinesse erkennen könnte. Mich muß es emotional berühren, und wenn das dem Komponisten besonders gut gelingt, dann gibt es eben eine Gänsehaut.
    Sind noch so geniale Stilmittel nicht verfehlt, wenn sie nicht auch diese Wirkung beim Hörer hervorrufen?


    Liebe Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Zitat

    Original von Reinhard
    Tut mir leid, auch ich kann hier leider nichts beitragen, aber sicher aus anderen Gründen, als z. B. Ulli. Ich bin zu sehr musikalischer Laie, als daß ich geniale Kompositionsweise, besondere Stilmittel und Rafinesse erkennen könnte. Mich muß es emotional berühren, und wenn das dem Komponisten besonders gut gelingt, dann gibt es eben eine Gänsehaut.
    Sind noch so geniale Stilmittel nicht verfehlt, wenn sie nicht auch diese Wirkung beim Hörer hervorrufen?


    Die meisten rufen ja eine Wirkung hervor. Allerdings muß man sehen, dass ein großer Teil der Klavier- und Kammermusik des 18. Jhds (und auch noch 19. Jhds.) sich noch mehr ans Spieler als an Hörer richtet oder jedenfalls mindestens gleichermaßen an beide Gruppen. Viele Klavierwerke Bachs richten sich sogar explizit an angehende Komponisten. Bei solchen Zielgruppen rechnet man mitunter mit einer etwas anderen Empfänglichkeit für andere "Effekte". Aber einen scharfen Gegensatz seh ich nicht.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Ok, der Titel ist etwas blöd, mir ist nix besseres eingefallen

    .


    Rappy, Rappy, als Taminoianer ist man zur Genialität verpflichtet :baeh01:


    Nun zu solch einer Stelle, wie Rappy sie wahrscheinlich meint:


    Joseph Haydn: Die Schöpfung:


    Wind Gott sprach es werde Licht - und es ward


    LICHT


    natürlich ist es auich eine Gänsehautstelle, zugleich kann man auch al nichtnotenlesender Laie den Kunstkniff sehr gut sehen


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Die Stelle finde ich auch super - v.a. dann, wenn man es zum ersten Male hört. :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Anton Bruckner, Fünfte Symphonie, Vierter Satz. Menschenskind, so einen Kontrapunkt würde ich auch gerne schreiben können!


    Und noch eine: Benjamin Britten, "Billy Budd", 2. Akt (4. Akt Originalversion): Captain Vere: "The mists have cleared, o terror, what do I see".
    Ich erkläre, weshalb diese Stelle für mich so genial ist: Im Verlauf der Oper werden nicht nur die Beziehungen und Gefühle immer verwirrter, sondern die Musik lädt sich zusehends mit Chromatik auf.
    In dem Moment, in dem Vere das perfide Spiel Claggarts durchschaut (um diese Stelle handelt es sich), baut Britten im Orchester einen Akkord aus elf unterschiedlichen Tönen auf. Der fehlende zwölfte tritt fortissimo auf "terror" ein - und ist die Dominante des folgenden c-Moll-Abschnitts. Emotionale Verwirrung verdichtet sich zu undurchdringlicher Nebel, reißt auf - und gibt den Blick auf absolute Verzweiflung frei. Nur ein paar Takte - aber einer der Höhepunkte von Brittens Kompositionskunst!

    ...

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  • Hallo,


    Allan Pettersson, 12. Sinfonie (die mit Chor):


    Genial ist die Einleitung zum Schluss des Werks. Warum?


    Das gesamte Werk wirkt - immerhin ca. eine Stunde lang - ziemlich homogen, ohne sich aufdrängende immer wieder auftauchende grobe bzw. oberflächliche Spannungsbögen. Wie da ein Ende finden, das den großen Emotionen und der inneren, latent nach außen drängenden Spannung gerecht wird?


    Pettersson löst das Problem meines Erachtens ausgezeichnet. Verhältnismäßig unspektakulär setzt er die kleine Trommel ein, erhöht die Spannung durch die kleinen Sekunden im Blech, schafft einige Takte vor dem Ende scheinbare Unordnung, die er nach einem kurzen Sekundlauf nach oben in Ordnung und befreienden scheinbaren Ruhepunkt auflöst (was nicht heißt, dass das Herz des Zuhörers trotz geglätteter Spannung weiterbebt).


    Es ist eine wunderbare Lösung, trotz großer Emotionalität irgendwie sachlich erscheinend, stimmig und dem Gesamtverlauf völlig angemessen.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Bei mir sind es oft die kleinen, scheinbar einfachen Musikstücke, deren Genialität mich begeistert, z.B.:


    Fr. Chopin - Walzer As-Dur op. 69,1: Einfach wunderbar, wie der Komponist 6 Takte vor dem Ende vom a' zum ges''' springt - silbrig glänzend, leicht, wie ein Springbrunnen.


    Oder:


    J. Brahms - Walzer As-Dur op. 39, 15: Fast noch schöner mit dem wahrlich genialen, vollgriffigen Satz und doch so schlicht und einfach.



    Liebe Grüße,
    Gerald

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

  • Kommt vielleicht daher, dass schon alle große Themen ausgereizt sind. Bei Billy Budd, den ich in München sah, habe ich keine Gänsehaut bekommen, ob das nun genial war, kann ja wohl nur ein Genie beurteilen.
    Ich fühle mich nicht in der Lage, Geniestellen und damit geniale Musik ansich beurteilen zu können.
    Padre :hello:

  • Wagners Meistersinger: 1. Akt ab "Fanget an" bis zum Ende des Aktes. Leider ist diese Stelle nicht leicht zu realisieren, mal sind alle zu laut, sodass man den Stolzing nicht mehr hört, oder der Stolzing flunkert gegen Ende und macht ein paar Pausen (?); und die vielen Stimmen sind auch nicht immer im Takt.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Salü,


    ein der genialsten Stellen überhaupt befindet sich für mich in Beethovens op. 58, im letzten Satz, ab T. 92 bzw. ab T. 311: Einsatz der Clarinette, gefolgt von Fagott und Oboe, jeweils begleitet durch die Streicher.


    Gänsehautig ohne Ende! Schlicht gesagt umwerfend:


    :faint:
    :faint: :faint:
    :faint: :faint: :faint:
    :faint: :faint: :faint: :faint:
    :faint: :faint: :faint:
    :faint: :faint:
    :faint:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • Was meinst du jetzt, Ulli?
    Genial oder Gänsehaut?!?
    :D :D :D


    Auch sehr genial, aber ohne Gänsehaut: Die meisten "Deutschen Tänze" von Franz Schubert - ebenfalls große Kunst auf kleinstem Raum (oft nur 2x8 Takte).

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

  • Genial ist, wenn ich Gänsehaut bekomme.


    :beatnik:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Genau. Verkauft euren eigenen Geschmack nicht unter Wert.


    Ein Musikwerk ist dann gut oder gar genial, wenn es mir gefällt. (Ansonsten würde es mir ja nicht gefallen.... ;) )


    :hello:
    Wulf

  • Genial und für mich immer wieder mit Gänsehaut verbunden ist immer wieder der Ritt der Walküren in der Walküre.
    Diese Aufbau der Musik ist einfach unglaublich.

  • Durch und durch genial finde ich das


    Te Deum


    von


    Jean Langlais.



    Das Stück ist nicht an einer bestimmten Stelle genial, sondern vom Anfang bis zum Ende. Darin gibt es keine Längen. Dieses Stück höre ich immer in vollster angespannter Konzentration (mit Gänsehauteffekt), vom ersten bis zum letzten Ton. Hier ist wirklich keine Note zuviel und auch keine zuwenig. Es paßt alles zusammen.


    Das Te Deum gehört zu den wenigen Kompositionen, die ich mir immer wieder anhören kann, ohne das es langweilig, altbekannt oder abgedroschen wirkt. Ich finde es immer wieder spannend.


    Gruß
    Tresor

    Diese Sprache, die wir Musik nennen, ist eine Sprache, die aus einem Raum kommt, den wir Seele nennen. GIORA FEIDMAN

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  • Zitat

    Genau. Verkauft euren eigenen Geschmack nicht unter Wert.


    Ein Musikwerk ist dann gut oder gar genial, wenn es mir gefällt. (Ansonsten würde es mir ja nicht gefallen.... Augenzwinkern )


    Kleine Ergänzung:


    Es kann aber auch genial sein, wenn es mir NICHT gefällt. :hello:


    Liebe Grüße,
    Gerald

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

    Einmal editiert, zuletzt von Gerald ()

  • Ich hätte noch einen Vorschlag:


    Schumann, Klavierquartett, langsamer Satz: kurz nachdem das Cello das Thema vorgestellt hat, setzt die Geige ein und wiederholt es. Einfach genial! (Vielleicht ist es auch nur auf meiner Aufnahme so schön... ich wundere mich nämlicher, dass dieser Satz nicht bekannter ist)

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Zitat

    Original von musicophil


    ?( ?( ?(


    ...für Minderbemittelte andere halt...


    :untertauch:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • Es gibt mit Sicherheit jede Menge genialer Musik, die mir nicht gefällt. Ich vertraue in vielen Fällen ganz auf diejenigen, die mehr von der Musik verstehen. Mir muss ja nicht alles gefallen. Soll ich denken, es könne nur geniale Stücke unter denjenigen geben, die mir gefallen? Das wäre doch etwas engstirnig. Auf diese Weise urteilt ohnehin der Großteil der Menschheit.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Der Schluss von Strawinskis "Requiem Canticle" (1968 ), wo sich in die Musik das Murmeln und Sprechen der Betenden mischt, wie es der Komponist in seiner untegegangenen alten Heimat 70 Jahre früher erlebt haben mag.


    Und das Finale von Petterssons 7. Sinfonie als 2tes Beispiel, von denen ich mir wünsche, ich hätte sie selber komponiert ! :jubel: :jubel: :jubel:

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Da fällt mir einiges von Bach ein, was ich hier nennen würde. Aber bei Bach liegt Gänsehaut und Genie wirklich eng verknüpft zusammen. Diesbezüglich kann ich mich Ulli anschließen. Solche genialen Stellen sind für mich Gänsehaut. Spontan fallen mir die Brandenburgischen Konzerte, die Kunst der Fuge oder auch die Triosonaten ein.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Hallo in die Runde,


    beim Sortieren auf meiner Festplatte für den iPod sah ich die Zusammenstellung, die ich mal gemacht hatte:


    alles angeklickt, was mir bei Beethoven als originell erschien, und in einer Wiedergabeliste vereint.


    Ausgelöst hatte das Spiel Op. 74, 3. Satz, der mich so in den Bann zog, daß ich mir auferlegen mußte, das Stück nicht immerzu zu hören
    .
    Später rücke ich mit meiner Zusammenstellung heraus. Alles Stücke, die meiner Meinung nach einfach toll, witzig, interessant sind.


    In der POP-Branche hat manch einer eine tolle Idee, landet einen Hit. Ein zweiter fällt ihm leider nicht mehr ein, aber er muß muß muß.
    Also ist er sein eigener Epigone und lutscht an der einen guten Idee.


    Was für ein Feuerwerk an Ideen hatte mein Musikgott versprüht - unglaublich.


    Ihr habt sicher auch eine Menge an Favoriten parat.
    Ich bin gespannt.


    Mit Gruß aus Bonn :hello: :hello: :hello: :hello: :hello: :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Liebe Stabia,


    Beethoven bietet schon so einiges an genialen Einfällen :)
    In diesem Thread wäre dein Posting sicher gut aufgehoben, vielleicht kann man es ja dorthin verschieben.


    Gruß,
    Jonathan :hello:





    Die Themen wurden zusammengefügt.
    Gruß, Thomas

  • Das ist schon möglich,aber wie das geht, weiß ich nicht.


    "Gänsehautstellen" meinte ich nicht, sondern eher das, was so unerwartet in einer Sonate, Symphonie u.a. kommt, meistens da, wo das Scherzo u.ä. zu erwarten ist, also das Gegenteil zu den himmlischen Adagios. Ich meine die Sätze, wo der Schalk herausschaut, die Musik mit esprit, das, was man ursprünglich in der Literatur eine Novelle nannte


    Oder, wie bei Beethoven so oft, wo die Ideen zünden, wir Hörer aber nicht wissen, warum d a s jetzt.


    Besonders ist das der Fall in Op. 110, 2. Satz.


    Lange konnte ich mir auf diesen originellen Satz keinen Reim machen. Und der in allen Führern gegebene Hinweis auf ein wiener Volkslied bringt einen auch nicht weiter, denn, für mich gibt auch keinen vernunftigen Grund für dieses Stück an der Stelle ich finde es toll, aber was macht es hier?
    Wenn man Goldschmidt und Tellenbach folgt, ist Op. 110 das Requiem für Josephine Brunswick. dann könnte die Erklärung eine Erinnerung an diese Melodie sein, die im Leben der beiden vielleicht eine Rolle gespielt hat.


    Ich habe eine Liste von originellen Themen, z.B. Op. 1/1, IV
    Op. 1/3 III usw.
    Der "Geniestreiche" sind noch viele.
    Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

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