Sagitt meint:
Bevor Ulli uns die Erläuterungen zum Konzert gibt, fang ich schon mal mit zwei Aufnahmen an. Nein,zuvor meine Einschätzung zum Konzert. Für mich war es immer eines der großen. Es hat so Anklänge an die Marseillaise-chiaoscuro verfremdet-großartig. Lange hatte ich es nur bei meinen Gesamtaufnahmen der Konzerte. In den letzten Jahren kam Tan mit Norrington und Brendel mit Mackarras hinzu. Brendel gefällt, je älter, desto besser. Früher fand ich immer, der interpretiert so. Damit meine ich, ich höre ein Konzept,weil er so viel nachgedacht hat. Aber ich will ihn spielen hören, nicht interpretieren. Mein Eindruck bei den neuen Aufnahmen: Brendel spielt mehr. Es hat mehr Natürlichkeit. Mir gefällt das besser. Mackarras ist häufig ein spannender Dirigent( großartig sein Schubert mit dem age of enlightment) Der Orchesterpart ist sehr durchgearbeitet, das Konzert hat ausreichend " Größe".
Das Klangbild bei Norrington ist nicht so frisch ( 1991) aber sein Zugang zu Mozart ist dynamischer. Gleich in der Einleitung bringt er crescendi hinein, die man sonst eher nicht hört. Was den Orchesterpart angeht, damals noch mit seinen londonm classical players,höre ich das lieber.
Aber das Gezirpe von Melvyn Tan geht öfters fast unter. Angesichts der überrangenden pianistischen Konkurrenz keine ernsthafte Alternative;die zusätzlichen Verspieltheiten auch kein Gewinn.
Ich habe fast das Gefühl, das Klavier wäre das continuo-Instrument in einer Orchesteraufnahme. Schade.
Andere kennen vielleicht andere, spannende Aufnahmen ?