Hallo zusammen,
ein Thema, das mich immer wieder beschäftigt: Ist es legitim, daß man Briefe und persönliche Dokumente nach dem Ableben von Komponisten (und berühmten Menschen) durchforstet, liest, auswertet, analysiert und veröffentlicht?
Wie weit darf Forschung gehen? Ist das eine Verletzung der Privatsphäre?
Ich bin der Überzeugung, daß hier moralische Grenzen gesetzt sind. Ich würde nicht wollen, daß ein Tagebuch oder Briefe im Nachhinein ohne meinen Willen veröffentlicht werden. Da gebietet der Respekt und die Ethik, dies auch nicht bei anderen zu machen.
Natürlich spielt hier das eigene Werte-Verständnis eine entscheidene Rolle. Das Argument "Sie sind ja schon tot." halte ich für wertlos. Man muß gerade auch die Ehre von Verstorbenen bewahren.
Eine weitere Frage die sich stellt: Inwieweit ist dieses Wissen überhaupt notwendig, um die Musik zu verstehen? Gewisses biographisches Hintergrundwissen ist hilfreich, ja, aber soll Musik nicht so wirken, wie sie gemeint ist? Direkt und eben auch ohne jedweger Biographie. Sie wirkt aus sich selbst heraus.
Damit Grüße und ich bin gespannt auf Antworten,
Daniel