Les Boréades

  • Sagitt meint:
    Auszüge kannte ich, aber jetzt, weil gerade preiswert, die Gesamtaufnahme der Boréades von Gardiner, die er um 1990 herum in ASix gemacht hat. Was ist das für eine hervorragende Musik drin,wobei ich bei der reinen Hör-Version die reinen Musikstücke und Arien vorziehe. Aber eine Vielgestaltigkeit, die absolut hörenswert ist.
    Harmonia france hat diese Aufnahme herausgebracht. Gardiner hatte eine Zeit in Frankreich ( Oper in Lyon) und sich in beschränktem Umfang der französischen Musik gewidmet.Ich kann die Qualität nicht wirklich beurteilen, weil ich keine Vergleiche kenne, werde aber demnächst die DVD mit Christie kennenlernen.
    Aber für solche Erkenntnise haben wir ja Spezialisten im Forum.

  • Die Gesamtaufnahme von Gardiner ist eigentlich schon recht gut.
    Die einzige Aufnahme die überhaupt nicht gelungen ist meiner Meinung nach, ( von Rameaus Musik ) ist "Les Fêtes d'Hébée", er hat da ja auch nur das 3. Entrée eingespielt - meiner Meinung nach das schwächste des ganzen Werkes.


    Les Borèades ist deshalb schon interessant, da es die letzte Oper Rameaus ist, wärend der Proben verstarb der Komponist und das Werk wurde nicht mehr aufgeführt.
    Erst 1986 in London unter Gardiner, dann folgte die Aufnahme in Aix.


    Les Borèades gehört meiner Meinung nach zu den schönsten Werken Rameaus, soviel Einfallsreichtum.
    Außerdem ist diese Oper aus dem Jahre 1764 ( Spezialisten wissen es - das gleiche Jahr wie Orfeo ed Euridice von Gluck ) die letzte Barockoper der Musikgeschichte.


    Auszüge gibt es ja einige in Form von Orchestersuiten - doch ich meine Gardiners Interpretation ist auch weiterhin führend.
    Christie wird das wohl alles noch einen Tick besser machen, da Rameau nunmal sein Spezialgebiet ist, aber mit der Gardiner Einspielung bin ich rundum glücklich.


    Im grunde sind die Aufnahmen von frz. Musik unter Gardiner - bis auf die oben angesprochene Einspielung ziemlich gut. Die Suite aus Dardanus, oder die Apotheosen von Couperin, oder die Leclair Oper "Scylla et Glaucus" und nicht zu vergessen die Gluck Oper "Iphigenie en Aulide"
    Alles grandios gemacht.
    Eigentlich schade, dass er nicht mehr bisher gemacht hat.

  • Sagitt meint:


    Ich konnte jetzt die Boreades sehen. Es ist ein Gesamtkunstwerk. Sehr starke Bilder von Carson, jede Menge Tanz- wir sind in Frankreich, nicht nur der König tanzt und dann die Musik, hervorragend exekutiert von Christie.
    Dazu eine umfangreiche Einführung, die einen in die Aktualität des Stoffes einführt und die Bilder verdeutlicht. Die Boreaden, als Vertreter der Strenge, der Kälte, des Nordwinds werden konfrontiert mit den Apolloniern, leger und offen. Die Frau königlichen Geblüts steht zwischen Pflicht ( Boreades) und Liebe ( Apollonier). Im Frankreich der 1750ziger Jahre sicher ein hochaktuelles Thema. Und dann die Entscheidung für die Liebe. Skandal.


    Mit diesen Hintergründen wird das Werk besser verdaulich.


    Es ist einfach ein Glück.

  • Hallo!!


    Ich weiß, dass es eine Aufnahme auf DVD gibt:

    Länge: 218 Minuten 8o 8o


    Es ist die aufnahme von der Sagitt sprach, oder irr ich mich?


    Und es gibt noch eine CD-Aufnahme:

    Um nur 20€!!


    Das ich auf so was immer erst stóß, wenn ich meine Wunschliste fertig hab! :motz: :motz:


    LG joschi