[Umfrage]Die schwierigsten Stücke überhaupt...

  • Nennt mal die schwierigsten Stücke überhaupt, die Ihr kennt (oder die ihr für schwierig haltet;sei es vom Hören oder vom Selberspielen).


    Egal für welches Instrument.
    Sei es für Orgel,Klavier,Violine,Cello oder Orchester (Sinfonie).
    Alles ist erlaubt. Ich gebe meinen Senf später hinzu.

  • damit der Thread nicht in vergessenheit gerät fange ich mal an:


    Violine:


    Schottische Fantasie op.46 von Max Bruch
    Carmen Fantasie op.25 Sarasate/Bizet
    Zigeunerweisen op.20,1
    Spanische Tänze, beide Sarasate
    Violinkonzert op.77 von Brahms


    Von Bach die Violinkonzerte und die Sonaten und Partiten bwv 1001-1006
    Poeme von Chausson
    Tzigane von Ravel
    Mendelssohn Violinkonzert in E
    Introduktion & Rondo Capr. von Saint-Saens


    Klavier:


    Klavierkonzert nr.1 B(ombastico) von Tschaikowsky
    La Campanella von Paganini/Liszt
    Gaspard de la nuit von Ravel
    Etüden (gibts kaum Aufnahmen davon) von Godowsky/Chopin
    Etüden,Balladen und vor ALLEM die Scherzi von Chopin
    hochemotionale Sonaten von Schubert
    Toccaten, Wohltemperierte Klavier,Goldberg Variationen von Bach
    Bilder einer Ausstellung von Mussorgski
    Etüden,Preludes von Debussy (Etüden fast unspielbar!!!)
    Klavierkonzert Nr.1 mit Trompete und Orchester von Schostakowitsch.
    Islamey von Balakirev
    Toccata von Prokofiev (gibt es kaum eine Aufnahme davon)



    Ergänzungen erlaubt! :D

  • Klavier: Schau' Dir mal die "Etudes d'execution transcendante" von Liszt an, und dort besonders die "Feux Follets", dann weißt Du was Pianisten Kummer macht... :D


    Für Flöte gibt's schwierige Stücke von Ibert, unter anderem die Flötenkonzerte. Musikalisch schwierig sind natürlich auch immer Sonaten und Konzerte von Mozart.


    Klarinettisten kämpfen mit Werken (z. B. dem Klarinettenkonzert) von Francaix.


    Liebe Grüße,


    Spatz.

  • Ich werde nur einmal Klavierstücke bzw. -konzerte auflisten, da ich mich bei den anderen Instrumenten nicht allzu gut auskenne.
    Also mit aller Sicherheit gehört Rachmaninovs drittes Klavierkonzert zum Schwersten, was es so gibt.
    Brahms 3.Sonate ist auch ziemlich schwer, da sie so "dick" geschrieben ist, es passiert sehr viel gleichzeitig und es gibt grosse Sprünge. Generell gilt Schumann als eher unbequem zum Spielen, man könnte sich daran kaputt üben. Liszt war ja selber ein ausgezeichneter Pianist (im Gegensatz zu Schumann), seine Werke liegen daher prinzipiell besser, die Läufe gehen gut auf, etc. Dies gilt natürlich nicht immer, denn Liszt war ein wahrer Teufel am Klavier, es gibt deshalb sehr, sehr viele sehr, sehr schwere Stücke von ihm.
    Als schwer würde ich auch die letzten Beethoven-Sonaten bezeichnen, da sich Beethoven dort wenig um die Spielbarkeit gekümmert hat. Im Vergleich zu Mozart ist Beethoven schon schwerer; die Läufe gehen nicht immer richtig auf, Fingersätze sind schwieriger, wo Beethoven früher vielleicht Kompromisse zugunsten der Spielbarkeit einging, geht er nun keinerlei Kompromisse mehr ein.
    Bei den Klavierkonzerten sind auch die Brahms'schen, vor allem aber das zweite als besonders schwierig hervorzuheben.


    Damit meine Antworten hier nicht falsch verstanden werden: wenn ich hier von schwierig schreibe, meine ich technisch schwierig, nicht interpretatorisch schwierig. Natürlich kann man die beiden nie völlig trennen, denn Rachmaninovs Drittes ist technisch und interpretatorisch schwer, und Technik oder Interpretation allein bringen einem nichts. Man muss schon beides haben. Mozarts Klavierkonzerte bspw. sind technisch nicht so schwer, wenn aber eine Phrasierung nicht stimmt ist der Spass vorüber.
    Viele Grüsse...Cliowa

  • Zur Violine:


    Natürlich, wenn man Sachen gut spielen will, sind sie ALLE schwierig. Und Mozart ist einfach IMMER schwierig. Aber gemeint ist hier doch wohl der rein technische Anspruch, nehme ich an?! Bei den Zigeunerweisen habe ich da schon Bedenken, sie in die erste Reihe schwieriger Werke zu stellen, und ganz und gar nicht gehören dahin die Violinkonzerte von Bach. Ginge es nicht darum, Musik zu machen, so könnte man die "richtig gut spielbar" nennen! (Das sage ich, obwohl bei Amateuren schon das erste gis im E-Dur-Konzert häufig nicht stimmt, also der zweite Ton...) Bachs a-moll-Konzert ist, behaupte ich, von allen weithin bekannten Violinkonzerten das einfachste. Die Sonaten und Partiten sind ein ganz anderes Kaliber!! Auch Mendelssohns Violinkonzert ist keineswegs so schwer zu "erzeugen" (ich sage nicht "interpretieren" oder auch nur "spielen"), wie es sich vielleicht anhört. Die Malaguena ist ebenfalls im Wohnzimmer "gut machbar". Was aber jedenfalls fehlt:


    Paganini... Capricen, Violinkonzerte (schon mal versucht, Flageolett-Doppelgriffe zu spielen??)


    Wieniawski, 1. Violinkonzert fis-moll


    Berg, Violinkonzert


    Tschaikowsky, Violinkonzert (bei den Spiccato-Doppelgriff-Feuerwerken, die darin vorkommen, bekommt man Herzrhythmus-Störungen und Knoten in die Finger)


    Und dann gibt's natürlich diverse Zugabenstücke, die jenseits aller Horizonte liegen; aber gemeint waren ja wohl eher größere Werke symphonischen Charakters. (Ysaye, Sonaten und Partiten, fällt mir noch ein.)


    Schumann hat in sein Violinkonzert Sachen hineingeschrieben, die schon rein "physikalisch" unmöglich sind, z.B. einen Doppelgriff zweier Töne, die beide auf der g-Saite liegen. Das geht einfach nicht, auch nicht wenn man noch so ein großer Geiger sein sollte! Aber Schumann schreibt ja auch an einer Stelle "so schnell als möglich" und befiehlt dann wenige Takte später: "noch schneller"... (Ich glaube, das waren Klavier-Noten; vielleicht weiß jemand anderes, wo das passiert ist.)


    Bis zum nächsten


    Lagenwechsel

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  • ah....ergänzung...
    ich meinte technisch oder auch interpretatorisch!


    Und da gehören imo Bach Violinkonzerte und vor allem die Mozart Violinkonzerte auf jeden Fall dazu!


    Lagenwechsel:


    vielleicht bist du einfach zu gut,dass du das mendelssohnsche konzert nicht schwer findest? ;)



    Ich habe übrigens noch nicht alle schweren stücke aufgelistet, vor allem für die violine.


    Das Tschaikowsky violinkonzert d-dur op.35 gehört natürlich dazu.


    Schumann: ich glaube,dass war bei der Fantasie in c-dur op.17,bin mir aber nicht ganz sicher...


    und das mit dem so schnell wie möglich spielen ist so gemeint:


    so schnell wie möglich spielen (an dieser stelle) wie es geht (erlaubt sei).
    Also d.h. es soll im rahmen bleiben,der interpret bestimmt die schnelligkeit bzw.die noten in dem abschnitt.


    Das fand ich nämlich absolut amused. :)

  • Zitat

    vielleicht bist du einfach zu gut,dass du das mendelssohnsche konzert nicht schwer findest? ;)



    Nein, "nicht schwer" wäre absolut untertrieben (soo gut zumindest bin ich
    nicht ;) ). Aber es ging doch darum, die absolut schwierigsten Stücke zu
    nennen! Und da ist einfach Brahms, Tschaikowsky, auch Sibelius eine andere
    technische Kragenweite als Mendelssohn; daher gehören diese bei dieser Frage
    m.E. nicht in eine Reihe. Sagen wir's mal so: Schon das Mendelssohn-Konzert
    lernen die meisten Amateur-Geiger nicht mehr im Unterricht kennen, ganz und gar
    zu schweigen von Brahms, Tschaikowsky, Sibelius.


    Und damit wir uns recht verstehen: Ernsthaft spielen kann ich die alle nicht.


    Auch hat so eine Auflistung ja nichts mit Wertschätzung zu tun. Bei mir
    zumindest kommt Mendelssohn (nicht nur das e-moll-Violinkonzert) recht bald
    nach Mozart. (Das müßte eigentlich alles sagen!)


    Wenn die Frage interpretatorisch aufgefaßt werden sollte, so hätte meine
    Rangfolge anders ausgesehen: Mozart - trotz recht früher Köchel-Nr. - weit oben
    mit in der ersten Reihe!


    Bis zum nächsten


    Lagenwechsel

  • Zitat

    Klassikliebhaber: alles ist erlaubt


    Nun denn. Als für alle Beteiligten höchst strapaziös würde ich die Vexations von Satie bezeichnen. Das simple Stück besteht aus 180 Noten und enthält die Anweisung, 840 mal wiederholt zu werden.
    Die offizielle Uraufführung der "Kränkungen" durch John Cage (1963), verschliss in 18 Stunden mehrere Pianisten und vermutlich auch einige Zuhörer.


    War jemand zufällig letztes Jahr bei der Salzburger Aufführung, veranstaltet von der Universität Mozarteum? Auf dem Programm stand allerdings nur eine 12-stündige Kurzfassung. Diese Banausen! X(


    Auch nicht ohne: Prokofieff, 2. Klavierkonzert (OP. 16).
    Ein spannungsgeladenes, in den Konzertsälen leider vernachlässigtes Werk des jungen Prokofieff. Schuld daran wohl der 1. Satz mit seinem ausgiebigen Klavier-Solopart von extremer Schwierigkeit (und Klangfülle).
    Prokofieff wird von Widersachern u.a. angekreidet, er betreibe oftmals unverhältnismäßigen Aufwand.
    Die wenigen Pianisten, die sich seines 2. Pianokonzertes annehmen, präsentieren die Kadenz meist nur in gekürzte Fassung. Unter ungerechtfertigtem Vorwand, wie ich meine.


    Bin noch auf der Suche nach einer vollständigen Fassung. Sie sollte auch aufnahmetechnish passabel ausfallen. Neben einer älteren Einspielung mit Peter Rösel/RSO Leipzig besitze ich eine (noch stärker gestutzte) Version mit Krainev/RSO Frankfurt.


    g

  • Hallo Gaspard,


    einer der in meinen Augen (Ohren?) überzeugendsten Aufnahmen ist die Gesamtaufnahme mit Michel Béroff. Hier wird höchst spannungsvoll und mit hohem Risiko musiziert (sowohl vom Orchester als auch vom Solisten). Allerdings ist mir nicht bekannt, ob die Kadenz hier vollständig wiedergegeben wird. Nevertheless habe ich bisher noch keine ergreifendere Einspielung gehört.


    Liebe Grüße,


    Spatz.

  • Hallihallo,


    früher...., also damals, als es noch keinen Herrn Liszt gab, galt Schuberts Wandererfanasie als eines der schwersten Klavierstücken. Und dann, als Genosse Liszt mal dran war, hat er auch gleich jemanden die Show gestohlen: Charles-Valentin Alkan. Er hat technisch absolut anspruchsvolle Klaviermusik geschrieben. So kommt es z.B., dass mir persönlich Aufnahmen von seinen Klavierkonzerten nur mit Hamelin bekannt sind, der ja als ausgezeichneter Techniker gilt. Und damit gehen wir über zu Busoni, der Alkan wieder mit ausgrub und selbst nebenbei Klavierstücke verfasste(ich denke nur mal an seine Bachtranskriptionen/-erweiterungen). Ravel wurde ja schonangesprochen, aber nicht sein Klavierkonzert für die linke Hand.
    Er hatte es ja für einen durch den 1.Weltkrieg verkrüppelten Pianisten
    geschrieben, dessen Name mir gerade leider nicht einfällt :wacky:.
    Der hat es übrigens viel zu spätromantisch, besser gesagt schwülstig und auch noch mit eigenen Verbesserungen gespielt. Was für eine Demütigung für Maestro Ravel. Prokovief hat übrigens auch für selbigen Pianisten ein Konzert für die linke Hand geschrieben, doch habe ich es noch leider nicht gehört und kann nicht seine Schwierigkeiten beurteilen. Was hab ich vergessen? - einen modernen Komponisten! 8)
    Messiaen - aufgrund seiner Kompositionstechnik sehr schwer zu spielen,
    wenn man alle Nuancen seiner Partitur beachten und umsetzen will.


    Viele Grüße
    Nubar

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  • Hallo nubar,


    Zitat

    Original von nubar
    ...Er hatte es ja für einen durch den 1.Weltkrieg verkrüppelten Pianisten
    geschrieben, dessen Name mir gerade leider nicht einfällt :wacky:.


    Viele Grüße
    Nubar


    ...wenn ich aushelfen darf (die Klavierkonzerte von Ravel gehören zu meinen liebsten): der Klavierspieler, der im 1. Weltkrieg den rechten Arm verlor, war Paul Wittgenstein, Bruder des Philosophen Ludwig Wittgenstein.


    Gruß
    Uwe

  • Nochmals Klavierliteratur: Alfred Brendel sagte einmal, am schwierigsten sei immer noch Mozart zu spielen. Bei anderer Gelegenheit äußerte er, die Klavieretüden von Ligeti trieben jedem Interpreten den kalten Schweiß auf die Stirn. Wer wird das bezweifeln? Vielleicht sind sie in technischer Hinsicht wirklich das Nonplusultra.
    Erwähnt sei - neben, ja sogar über dem schon genannten 2. Konzert von Prokoffief - dessen Nr. 5: ein höllisch schweres Stück, maßlos in seinen Anforderungen.
    Man vergesse auch nicht Bartóks 2. Klavierkonzert, für das überdies eine ungeheure physische Kraft verlangt wird, muß der Pianist sich doch über weite Strecken auch als Perkussionist betätigen.
    Sodann genüge ein Hinweis auf diverse Klavieretüden von Skrjabin, z.B. jene in dis-moll, von der manche behaupten, sie stelle alles übrige in Schatten. Aber das wird ja seit "Islamey" und "Gaspard de la nuit" immer wieder von verschiedenen Stücken behauptet.
    Da von Messiaen die Rede war: Welcher Pianist (außer Randerscheinungen wie Ugorsky, Hill und natürlich der Gattin des Meisters, Yvonne Loriot) stellt sich schon der Aufgabe, die "Vingt regards" oder den "Catalogue d'oiseaux" vollständig zu spielen?
    Man könnte noch lange fortfahren (und dabei auch auf die berühmten Horowitz-Zugaben à la "Stars and Stripes" oder "Carmen-Fantasie" einen zugleich bewundernden wie verächtlichen Blick werfen); doch vermutlich hat dann doch letztlich Brendel den Punkt getroffen: Ligeti und natürlich - Mozart!

    Musik: Atem der Statuen. Vielleicht: Stille der Bilder. Du Sprache wo Sprachen enden. Du Zeit, die senkrecht steht auf der Richtung vergehender Herzen. (Rilke)

  • Zitat

    Original von jubal
    Nochmals Klavierliteratur: Alfred Brendel sagte einmal, am schwierigsten sei immer noch Mozart zu spielen. Bei anderer Gelegenheit äußerte er, die Klavieretüden von Ligeti trieben jedem Interpreten den kalten Schweiß auf die Stirn. Wer wird das bezweifeln? Vielleicht sind sie in technischer Hinsicht wirklich das Nonplusultra...Da von Messiaen die Rede war: Welcher Pianist (außer Randerscheinungen wie Ugorsky, Hill und natürlich der Gattin des Meisters, Yvonne Loriot) stellt sich schon der Aufgabe, die "Vingt regards" oder den "Catalogue d'oiseaux" vollständig zu spielen?


    Pierre-Laurent Aimard z.B. stellt sich dieser Aufgabe. Vor ein paar Jahren habe ich ihn live mit den "Vingts regards" in Hamburg erleben dürfen. Und beim "Ligeti-Festival" 1998 in der Musikhalle spielte er dessen Klavieretüden mit derartiger Virtuosität, daß er den Saal zum Tosen brachte.

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Also um ein paar Orgelwerke zu nennen:


    Johann Sebastian BACH: Triosonaten
    Marcel DUPRE: Skizzen, Suite op. 39, Preludes & fugues op. 36
    Jeanne DEMESSIEUX: 6 Etudes
    Olivier MESSIAEN: verschiedene Einzelsätze aus seinen Zyklen
    Max REGER: diverse Einzelwerke (Inferno-Fantasie u.a.)
    und natürlich:
    Kaikhosru Shapurji SORABJI: Orgelsinfonien


    Gruß
    Karsten

  • hallo,


    nicht weils wichtig ist, sondern nur der historischen Wahrheit halber, möchte ich festhalten, dass Schumann - im Gegensatz zu weiter oben stehender Behauptung - ein ganz hervorragender Pianist war!
    Erst als er durch falsche Fingerübungen die Geläufigkeit verlor, hat er sich primär der Komposition verschrieben (für die Musikwelt natürlich ein Glück). Weiß eigentlich irgendwer, wie genau Schumann sich diese Teillähmung zugezogen hat? Würde mich interessieren.


    Und zum Thema an sich: mich wundert, dass niemand die Hammerklavierstonate von Beethoven erwähnt hat. Die galt jahrzehntelang als unspielbar. Auch wenn sie heute gespielt wird, dann kaum mit den originalen Metronomangaben.
    Auch in der Waldsteinsonate gibt es im dritten Satz eine Stelle, die de facto unspielbar ist.


    lg
    Hyperion

  • Zitat

    Original von hyperion70
    Weiß eigentlich irgendwer, wie genau Schumann sich diese Teillähmung zugezogen hat? Würde mich interessieren.


    Die Lähmung wurde durch Schumann selbst verursacht:
    Zur Stärkung seiner rechten Hand (bzw. einzelner Finger) hat Schumann beim Üben einige Finger der rechten Hand mittels einer Konstruktion an einer Schnur nach oben gebunden. Die Folge war dann eine Versteifung des Mittel- und Zeigefingers.


    Gruß
    Karsten

  • Zitat

    Original von hyperion70
    hallo,


    nicht weils wichtig ist, sondern nur der historischen Wahrheit halber, möchte ich festhalten, dass Schumann - im Gegensatz zu weiter oben stehender Behauptung - ein ganz hervorragender Pianist war!


    Hallo!


    Kannst du diese deine Behauptung auch beweisen?


    Gruß

  • Mir fallen auf anhieb drei Klavierwerke ein, die es in sich haben:


    1.) Liszt: Totentanz für Klavier und Orchester
    Hier werden unglaubliche Anforderungen an den Pianisten gestellt, mein Stiefvater (studierter Pianist) hält dieses Werk für das pianistisch aufwendigste Stück, das er kennt.


    2.) Prokofieff: Sonate Nr.7
    Wird zur Zeit gerade in diesem Forum aktuell besprochen.
    Ich glaube da muß ich neben meiner Glemser-Naxos-Aufnahme auch mal Glenn Gould u.a. anhören.


    3.) Ravel: Klavierkonzert für die linke Hand
    Mit der linken Hand wird ein Klavierpart gezaubert, der sich wie zwei Hände anhört - großartig !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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  • In technischer Hinsicht


    1. Klavier-Etüden von Ligeti
    2. Messiaen: Klavierwerke
    3. Boulez Klaviersonaten


    Strauss-Orchesterwerke


    Goulda-Cellokonzert


    Jongen-Orgelkonzert


    Musikalisch gebe ich jubal Recht: Mozart bleibt da bei Geigern (Violinkonzerte) und Pianisten (Klaviersonaten). Auch die Violin-Solosonaten von Bach und die Beethoven-Violinsonaten offenbaren sofort Mängel jeglicher Art. Nicht umsonst werden diese Sachen bei Wettbewerben und Probespielen fürs Orchester (Mozart-A-dur-Violinkonzert & Haydn D-Dur Violoncellokonzert) stets gefordert. Das Beethoven-Violinkonzert, wofür eigentlich ein eigener Thread eröffnet werden müsste (!), zählt für mich zu den schwierigsten Violinkonzerten überhaupt. Die Palette der Aufnahmen zeigt auch die unterschiedlichsten Interpretationsansätze. Wunderlich!

  • Mir wurde einmal erzählt, das Busonis Fantasia Contrappuntistica ein echter Fingerbrecher sein soll (und dazu noch ein sehr langes einteiliges Stück - ca. 30').
    Kann das jemand bestätigen?


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hyperion schrieb:


    Zitat

    Auch in der Waldsteinsonate gibt es im dritten Satz eine Stelle, die de facto unspielbar ist.


    Meinst du die Stelle, wo man fast zwangsläufig mit dem Daumen der rechten Hand Triller spielt und die linke Hand die Obertöne dazu?



    Ich glaube, dass Griegs Klavierkonzert unheimlich schwer zu spielen sein muss...wenn man sich das reine Notenbild betrachtet. :yes:



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von Theophilus
    Mir wurde einmal erzählt, das Busonis Fantasia Contrappuntistica ein echter Fingerbrecher sein soll (und dazu noch ein sehr langes einteiliges Stück - ca. 30').
    Kann das jemand bestätigen?


    Die Fantasia Contrappuntistica ist in der Tat ein Brocken von etwa einer halben Stunde. Dass sie ein Fingerbrecher ist, ergibt sich schon daraus, dass sie paraphrasierend über weite Strecken auf Bachs Kunst der Fuge basiert, die Busoni um weitere(!) chromatische Stimmen ergänzt hat. Höhepunkt ist das Ende der unvollendete Quadrupelfuge Bachs, von Busoni als Quintupelfuge ergänzt.


    Gruß
    Karsten

  • Hi,


    da fällt mir gerade ein, dass ich ein Unikat besitze, zumindest habe ich noch nicht gehört, dass sich ein zweiter Künstler über dieses Werk gewagt hat: Kazuhito Yamashitas Bearbeitung der 'Bilder einer Ausstellung' für Gitarre. Sicherlich eine der ungewöhnlichsten und faszinierendsten Platten, die ich besitze. Man fasst es nicht, was zwei Hände mit einer Gitarre anstellen können. Eine echte Tour de Force und eine dicke Empfehlung für alle, die gelegentlich auf Virtuosität pur stehen.


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Guten Abend,ja-das ist gar nicht leicht zu beantworten,weil:mit zunehmender praktischer Erfahrung habe ich festgestellt,daß es die wirklich "einfachen" Stücke gar nicht gibt,d.h.,daß die Schwierigkeiten in irgendeiner Form IMMER vorhanden sindwas Sie aber wahrscheinlich meinten,waren Stücke mit besonders vielen technischen Schwierigkeiten;da könnte ich für Geige auf jeden Fall die Solosonate von Bartók und die Solosonaten von Ysaye nennen,natürlich Paganini-Capricen.Auch die Capricen von Ernst sind sauschwer..damit hält sich z.B. Hilary Hahn fit.Das Repertoire für Klavier ist derart riesig,daß es fast keinen Sinn macht da anzufangen etwas aufzuzählen,weil das dann quasi bis morgen früh ginge...herzliche Grüsse und ich hoffe,ich konnte für´s Erste was beisteuern. :hello:Ulesse

  • Zitat

    Als für alle Beteiligten höchst strapaziös würde ich die Vexations von Satie bezeichnen. Das simple Stück besteht aus 180 Noten und enthält die Anweisung, 840 mal wiederholt zu werden.


    Man beachte, dass es sich hier um die erste literarisch belegte Vision des Endlosbandes bei modernen Telephonanlagen handelt!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo


    Ich kann hier nur die schwierigsten mir aus eigener Erfahrung bekannten Klavierstücke nennen, da mir auf meinen anderen Instrumenten Geige und Gitarre fast alles unspielbar vorkommt 8)


    Chopin: Etuden op. 10/2 und op. 25/11
    Liszt: Reminiscences de Don Juan, La Campanella, diverse Transkriptionen
    Beethoven: Hammerklaviersonate
    Schubert: Wandererfantasie
    Brahms: Paganinivariationen
    Bach: Goldbergvariationen
    Diese Stücke sind ja alle recht bekannt und oft auch schon eingespielt (bis auf die teilweise extremst schweren Liszt-Transkriptionen), jetzt kommen noch ein paar echte Hämmer:


    Max Reger: Variationen und Fuge über ein Thema von Bach, Improvisationen über die schöne, blaue Donau, Klavierkonzert
    Busoni: Klavierkonzert


    Daneben gibt es natürlich noch die unglaublich schweren Bearbeitungen wie beispielsweise von Godowsky zu den Chopin-Etüden oder von manchen Liszt-Schülern, die lasse ich mal aussen vor.


    Von Busonis und Regers Konzerten gibts ja auch praktisch keine Aufnahmen. Mangelnder Mut der Interpreten? Können müsstens Leute wie Hamelin, Volodos und Konsorten durchaus, aber ist wohl nicht so gut vermarktbar wie die 1000. Aufnahme von Rachmaninoff 3 und Tschaikowsky 1


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Pianoflo meinte:


    Zitat

    Von Busonis und Regers Konzerten gibts ja auch praktisch keine Aufnahmen. Mangelnder Mut der Interpreten? Können müsstens Leute wie Hamelin


    Ganz recht, das müsste er: :D



    Hyperion machts möglich


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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