Opernsängerin Frieda Meyer

  • In meiner Familie gab es einige musikalische Talente, die teilweise auch recht erfolgreich waren. Damit meine ich nicht "Haus"-Musiker sondern richtig aktive und mehr oder weniger erfolgreiche Musiker.


    Ich versuche momentan den Lebensweg meiner Ur-Großmutter zu rekonstruieren:


    Frieda (auch Frida) Anna Luise Meyer; geb. am 10.07.1882 in Kiel als Frieda Heinze. Sie schlug die berufliche Laufbahn einer Opernsängerin ein. Wann und wo diese begann habe ich bislang noch nicht erfahren, aber folgende Fakten liegen vor:


    1915 bis 1921 Großherzogliche Hofopernsängerin (Soubrette) am Landestheater Darmstadt.


    In dieser Zeit hatte sie in ca. 31 aufgeführten Opern Auftritte. Darunter Werke von D'Albert, Beethoven (im Fidelio die Marcelline) , Bizet (in Carmen die Frasquita), Humperdinck, Mozart( u. a. Figaros Hochzeit die Cherubin), Strauß, Strauss, Marschner, Suppé, Verdi (in Aida die Priesterin), Wagner (Rheingold die Wellgunde, Freischütz das Aennchen), Weber, Duval, Smetana und auch die Uraufführung von Emil Joseph Nikolaus, Freiherr von Rezniceks "Ritter Blaubart" am 29. Januar 1920. Dort spielte sie mit Johannes Bischoff als Ritter Blaubart seine Tochter Agnes.


    Mir liegen einige Kritiken und Unterlagen aus der Darmstädter Zeit vor, die mir freundlicherweise von der Universitäts- und Landesbibliothek (Theatersammlung) zur Verfügung gestellt wurden.


    Nach ihrem Engagement in Darmstadt ging sie mit der Spielzeit 1921/1922 nach Königsberg. Auch dort verfolge ich ihre Spur derzeit.


    Ab ca. 1924 lebe sie (wieder) in Berlin. Im Dezember 1914 hatte sie in Berlin ihr drittes Kind (Wilhelm Meyer) zur Welt gebracht.


    Es soll von Frieda Meyer auch Plattenaufnahmen geben...


    Ihr Ehemann Artur (Arthur) Meyer war Kapellmeister. Die Nachforschung nach Frieda und Artur gestaltet sich recht kompliziert. Artur Meyer war jüdisch. Er wurde wegen seiner Ehe mit Frieda zwar nicht von den Nazis verfolgt, aber wahrscheinlich ist ein Großteil seiner musikalischen Hinterlassenschaft von ihnen vernichtet worden. Den Rest besorgten dann die Bombenagriffe auf die deutschen Städte.


    Ich würde mich freuen, wenn jemand hier schon einmal etwas von Frieda Meyer gehört hat und mir weiterhelfen kann.



    Mit bestem Gruß


    André