Sammelt Ihr Opernquerschnitte?

  • Liebe Opernfreunde,


    so ketzerisch, wie dei Frage klingt, ist sie ja eigentlich nicht.
    Opernquerschnitte, oder Highlights, wie man heutzutage auf neudeutsch sagt, erfreuten und erfreuen sich großer Beliebtheit.


    Es schließt ja nicht aus, daß man auch Gesamtaufnahmen kauft, aber speziell für junge Leute sind 8 Gesamtaufnahmen beispielsweise der Zauberflöte schier unerschwinglich....


    Aber auch der "Kenner", der schon 10 Versionen einer Oper im Regal stehen hat, interessiert sich gelegentlich für eine bestimmte Besetzung, will aber nicht mehr in eine elfte Vollversion investieren.


    In meiner Jugend machte ich (als zusätzliche Alternative, zu vorhandenen Gesamteinspielungen) gelegentlich von der Möglichkeit des Querschnitts Gebrauch, interessanterweise ist aber meine Neigung, so etwas als Ergänzung zu kaufen, immer geringer geworden. (Vereinzelt kaufte ich damals auch Querschnitte von "ungeliebten Werken", nur um wenigstens einen Überblick zu haben, eine Art "tönender Opernführer"


    Wenn es mir eine Aufnahme nicht wert ist, die ungekürzter Gesamtversion zu kaufen, dann ist sie wahrscheinlich sowieso eine Fehlinvestition, so denke ich derzeit, aber das kann sich ja jederzeit wieder ändern.


    Wie ist Eure Einstellung dazu ?



    Gruß
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Opernquerschnitte sind mir ein Greuel. Seit ich in meiner Blödheit bei ebay einen Querschntt ersteigerte, weil ich glaubte, eine Gesamtaufnahme zu erwerben, weiß ich auch warum. Das normalerweise 2 Stunden 30 Minuten dauernde Werk wird in 50 Minuten "erledigt". Verloren geht dabei das Gesamtwerk zugunsten des Abspielens von "Highlights", wie sie Alfredo so treffend formulierte.


    Recht hat Alfred damit, daß sich diese relativ billigen Highlights bester Absätze erfreuen.
    Dies liegt zum einen
    am Preis,
    an der Sehnsucht der Hörer, nur die "besten Stücke" (wie bei den Bravo-Hits) zu hören, und dann "Häkchen dran", Oper erledigt
    und an geringer werdenden Freizeit-Zeitbudgets (Beruf und größer werdendes Alternativangebot für die Freizeit "wir amüsieren uns zu Tode")

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo zusammen,


    Voranstellen muss ich vielleicht, dass ich mich nie als "Sammler" bezeichnen würde, sondern nur als Musikliebhaber. ;)
    D.h., ich erhebe keineswegs einen enzyklopädischen Anspruch und kaufe auch dementsprechend. Trotzdem mache ich generell einen großen Bogen um Querschnitte, lasse allerdings gewisse Aufnahmen zu.
    Grund dafür sind meist Operaufnahmen, die mir insgesamt nicht voll gelungen erscheinen, wo mir aber einzelne Sänger und Ihre Arien gefallen und ich schon eine mich voll befriedigende Aufnahme besitze.
    Als Beispiel sei die späte Zauberflöte von Solti angeführt: Hier überzeugen mich Gesamtkonzept und viele Sänger nicht (die Kritik sieht das meist anders ;)), aber Kurt Moll ist einer meiner absolut favorisierten Lieblingssänger, von dem ich die "Heiligen Hallen" gerne hätte.
    Bisher habe ich aber auch hier den Querschnitt noch nicht erworben, da ich dann immer noch Gesamtwerke für den Preis des Querschnitts finde, die ich dann vorziehe.
    Weiterhin kommen für mich Querschnitte historischer Aufnahmen in Frage von Werken, wo ich schon mindestens eine zufriedenstellende Aufnahme habe. Hier ist dann meist die schlechte Klangqualität das Argument, nicht die Gesamtaufnahme zu erwerben.


    Ein weiteres Beispiel, wo ich aber ebenfalls noch nicht zugegriffen habe, sei angeführt, heute stand ich längere Zeit vor dieser CD:



    Ein Freund empfahl mir die Aufnahme. Der Querschnitt von 77 Minuten Länge ist spottbillig für 4,99€ zu haben, die Gesamtaufnahme sprengt mit 59 € mein Budget und muss sich so vermutlich für ein paar Jahre hinter anderen Operngesamtaufnahmen anstellen, deren Kauf schon beschlossene Sache ist. Hier stellt sich für mich jetzt in der Tat die Frage, ob ich nicht für wenig Geld zu greife, um quasi mal den Horizont zu erweitern, da in meiner Sammlung noch nix von Händel zu finden ist, geschweige denn eine Oper von ihm.


    Trotzdem: In der Regel kaufe ich keine Querschnitte, meist handelt es sicher eher um Repertoirequerschnitte berühmter Sänger der Vergangenheit.


    Gruß
    Anti

  • Hallo,


    Ja manchmal ist alles ganz anders. Heute habe ich einem Opernquerschnitt nur mit Mühe widerstanden. Es handelt sich um Zar und Zimmermann, eine meiner Lieblingsopern (ja ich mag "deutsche Opern" :stumm: ) Ich hab sie mehrmal in meiner Sammlung. sowohl als CD. als auch auf LP.


    Die besagte Aufnahme der Deutschen Grammophon ist eigentlich nicht erwähnenswert. Lediglich die Rolle des Marquis de Cháteauneuf war mit Fritz Wunderlich besetzt......


    Wie gesagt, -- ich hab widerstanden......



    Gruß aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo!!



    Von Opernquerschnitten halte ich nicht viel, da hier die Highlights eines Stückes von irgendjemand anderes ausgewählt werden, den man nicht kennt.
    Bei jeder Aufnahme gibt es Highlights, aber die sollte jeder für sich selbst heraussuchen können. Mir gefällt bei Cosi fan tutte die erste Szene des ersten Aktes sehr gut, findes sie aber kaum auf Querschnitten in CD-Regalen, die ich natürlich nicht kaufe.


    Ein österrreichisches Handelsunternehmen, dass beinahe in Kinkurs gegangen wäre und mit L anfängt, hatte in einem Prospekt Querschnittsaufnahmen als Gesamtaufnahmen beworben. Ich war knapp daran mir Madame Butterfly zu kaufen, bemerkte aber dass sie nur 72 Minuten dauert.


    Wie gesagt, ich habe keine Querschnitte, außer einem Otello-Querschnitt, der bei einer 3 CD Aida-Aufnahme dabei war. Sozusagen als Bonus. Hab ihn mir aber nie angehört.


    MFG Joschi

  • Hallo,


    Opernliebhaber werden kaum freiwillig zu Querschnitten greifen. Es gibt aber drei Gründe, sich einen Querschnitt zu kaufen:


    1. Es gibt aus den 50ern und frühen 60ern einige wenige gute Beispiele von Querschnitten mit interessanten Sängern, die als solche aufgenommen wurden und von denen es keine Gesamtaufnahme gibt.


    2. Eine Gesamtaufnahme ist weitgehend uninteressant, aber eine Rolle ist sehr gut mit jemandem besetzt, den man sonst in dieser Rolle nicht hat. Alfred hat ein gutes Beispiel gebracht. Wenn es dies auf keiner Arienplatte gibt, nimmt man eben den Querschnitt.


    3. Jemand hat mit Oper an sich nicht viel am Hut, würde aber gerne die wichtigsten Opern mit den bekanntesten Musikstücken kennenlernen. Eine legitime Vorgangsweise...



    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Salut,


    Alfred frug:


    Zitat

    Sammelt Ihr Opernquerschnitte?


    NEIN! - alles oder nichts.


    Grüße,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Da antworte ich à la Radio Eriwan:


    "Im Prinzip nein, aber..."


    Immer dann, wenn es eine Gesamtaufnahme gibt, kaufe ich mir, wenn es finanziell irgendwie geht, diese.


    Dann gab und gibt es allerdings Querschnitte aus den 50er und 60er Jahren, in denen gewisse Sänger vorkommen, die ansonsten bei den Schallplattenfirmen nicht oder nur in geringem Maße zum Zuge kamen. Beispiel: Wegen des Baritons Marcel Cordes kaufte ich mir Querschnitte der Opern "Hoffmanns Erzählungen" und "Macht des Schicksals" (EMI) auf deutsch. Andererseits reicht mir z.B. bei Kienzls "Evangelimann" der DG-Querschnitt mit Sandor Konya aus, um zu wissen, daß ich gewiß keine Gesamtaufnahme kaufen werde :D.


    Schließlich sind da noch Opernquerschnitte, die man aufgrund ihrer historischen Bedeutung eigentlich haben muß. Beispiele hierfür: "Rosenkavalier"-Querschnitt von 1933 (Lehmann, Mayr, Heger); "The Potted Ring" (Ausschnitte aus Wagners "Ring" mit Schorr, Melchior, Leider etc.); "Rheingold"-Querschnitt unter Rudolf Kempe ( 1958 ).


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hallo


    Ich habe ja schon einige Fidelios im Regal. Was brauche ich noch den Fidelio von Harnoncourt dazu!? ich habe den Querschnitt und habe somit einen Eindruck davon, was Harnoncourt mit dem Fidelio angestellt hat - und das reicht mir, auf den vollständigen Fidelio mit all seinen Dialogen verzichte ich in diesem Fall gerne, wobei ich den Harnoncourt-Querschnitt nicht missen möchte. das betrifft auch den Querschnitt, der durch Harnoncours Fledermaus und Ziegeunerbaron schneidet. Damit bin ich ausnahmsweise bedient.
    Eine Oper, die man noch nie vollständig gehört hat, kann man aber mit einem Querschnitt natürlich nicht artgerecht kennenlernen.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Salut,


    ich muss nun doch gestehen, dass ich im Besitzt eines Opernquerschnittes bin: Zu meiner Konfirmation anno… bekam ich meines ersten CD-Player und somit auch meine erste CD. Leider hat der Schenker den Wunsch nicht so recht verstanden, und schenkte mir:


    Mozart • Die Zauberflöte


    Querschnitt • Highlights • Extraits


    Sarastro • José van Dam
    Königin der Nacht • Karin Ott
    Pamina • Edith Mathis
    Tamino • Francisco Araiza
    Papageno • Gottfried Hornik
    Papagena • Janet Perry
    Monostatos • Heinz Kruse
    Erste Dame • Anna Tomowa-Sintow
    Zweite Dame • Agnes Baltsa
    Dritte Dame • Hanna Schwarz
    Der Knaben • Solisten des Tölzer Knabenchors


    Chor der Deutschen Oper Berlin
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan


    Nun denn: einem geschenkten Gaul… die Aufnahme als solche gefällt mir auch recht gut [vielleicht etwas wuchtig], nur die Unvollkommenheit [=Unvollständigkeit] stört mich extrem, da ich genau im Ohr habe, was als Nächstes zu kommen hat…


    Ein anderer Schenker hat mich ebenfalls falsch verstanden, und schenkte mir die Zauberflöte als Schallplatte [Böhm • Wunderlich • etc]. Hätten die Beiden sich mal ausgetauscht…


    Cordialement,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo,
    das trifft sich heute gut, da ich als Mitglied der
    Nordwestdeutschen Philharmonie, Ostwestfalen-Lippe, folgende CD kostenlos zugeliefert bekam:




    Historische Aufnahmen mit der Nordwestdeutschen Philharmonie
    Produktionen der Philharmonischen Gesellschaft für ihre Mitglieder


    Eine Stimme fliegt in die Ewigkeit
    Historische Aufnahmen
    von 1960 - 1975


    Edda Moser, Sopran
    Dirigenten:
    Werner Andreas Albert
    Richard Kraus
    Hermann Scherchen


    Eine Nacht auf dem Kahlen Berge
    Historische Aufnahmen
    von 1956 - 1968
    Erika Köth, Sopran
    Richard Holm, Tenor
    Hermann Prey, Bariton
    Dirigenten:
    Werner Andreas Albert
    Richard Kraus
    Edouard Lindenberg
    Hermann Scherchen
    Wilhelm Schüchter


    Trotz der Spitzensängerin Edda Moser..... liebe ich solche Querschnittsaufnahmen absolut nicht, mir
    gehen die Zusammenhänge der einzelnen Werke einfach verloren ins Niemandsland...
    Trotz der berauschenden Musik und den wunderbaren Gesangssolsiten, muss ich solche Aufnahmen nicht besitzen. Das Geld für die Herstellung solcher CDs könnte in unserer Gesellschaft nutzbringender
    angelegt werden, Kauf neuer Noten, Instrumenten, etc.


    Wer Interesse an CD-Einspielungen der Nordwestdeutschen Philharmonie, Ostwestfalen-Lippe hat
    müsste sich hier informieren


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,


    das Photo ist ganz sicher nicht Anneliese Rothenberger als Sophie?


    Ciao

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Opernquerschnitte? Mit einem Wort: Nein!


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Salut,


    ein interessanter Aspekt ist, dass es bereits zu Lebzeiten der Komponisten eine Art Opernquerschnitte gab:


    Die Harmoniemusiken.


    Dabei handelt es sich in aller Regel um eine Bearbeitung für eine Bläsergruppe [Oboen, Clarinetten, Fagotte, Hörner in diversen Formationen], welche meist die Ouverture sowie markante und bekannte Arien aus dem Werk umfasst. Bei Mozart gibt es vielerlei solcher Bearbeitungen [nicht von ihm selbst] zu Die Entführung aus dem Serail, Le Nozze di Figaro, Don Giovanni und Die Zauberflöte.


    Wer also Musik á la Gran Partita mag, für den könnte sich ein neues Hörerlebnis erschließen.


    Cordialement,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ist es nicht auch so, dass im Barock sogenannte Ouvertüren Opernquerschnitte waren?


    Zumindest in den Anfangszeiten haben die Komponisten beliebte Stücke ihrer Opern zu einer Suite zusammengefasst. Da diese sich größerer Beliebtheit erfreuten als die Opern im eigentlichen Sinne, schrieben die Komponisten mehr reine Orchestersuiten, die dann nur noch Ouvertüren genannt wurden.


    Soweit meine Information, die Barockspezis dürfen mich gerne korrigieren. :D



    Gruß, Peter.

  • Zitat

    Original von Petemonova
    Zumindest in den Anfangszeiten haben die Komponisten beliebte Stücke ihrer Opern zu einer Suite zusammengefasst. Da diese sich größerer Beliebtheit erfreuten als die Opern im eigentlichen Sinne, schrieben die Komponisten mehr reine Orchestersuiten, die dann nur noch Ouvertüren genannt wurden.


    Das ist ja wahrlich interessant! Meine Kombinationsgabe meint: Dies ist der Vorläufer zur Begrifflichkeit der Sinfonie. Bis in die 1770er Jahre nannte man die "Ouvertüren" der Opern Sinfonia, erst ab diesem Zeitpunkt [ungefähr] benützte man das französische Wort Ouverture für das "Vorspiel" zur Oper/Singspiel und das italienische Wort Sinfonia für die drei bis viersätzigen Orchesterwerke.


    Könnte das so sein?


    Cordialement,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut


    Zitat

    Bis in die 1770er Jahre nannte man die "Ouvertüren" der Opern Sinfonia, erst ab diesem Zeitpunkt [ungefähr] benützte man das französische Wort Ouverture für das "Vorspiel" zur Oper/Singspiel und das italienische Wort Sinfonia für die drei bis viersätzigen Orchesterwerke.


    Meines Wissens sind die Italiener immer bei Sinfonia geblieben (zumindest bei Rossini ist es noch so). Und ich glaube mich zu erinnern, dass Mozart selber (in Briefen?) bei seinen Da Ponte Opern diesen Begriff noch verwendet hat.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Salut,


    ganz sicher bin ich mir im Moment auch nicht, meine aber bei Mozart schon "Overtura" auf der Partitur gelesen zu haben ?( Ich werde daheim nachschauen...


    Grüße,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Salut,


    dann kann ich hier gleich anschließen:


    Mozart notiert in seinem Verzeichnüß aller meiner Werke:


    - Über dem Incipit zur Eintragung der Clemenza schreibt er Ouvertura.


    - Unter N° 142 trägt er am 28ten September [1791] ein: zur Oper. Die Zauberflöte - einen Priester-Marsch und die Ouverture.


    - Über dem Incipit zur Eintragung von N° 31 Der Schauspieldirektor notiert er: Ouverture.


    - Am 29ten Aprill [1786] schreibt er über Le nozze di Figaro Ouverture


    Ebenso bei Don Giovanni und Cosí fan tutte.


    Rossini als Italiener benutzt vermutlich wegen seiner Nationalität den italienschen Begriff!?


    Cordialement,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Salut,


    hier die erste Partitureite der Zauberflöte - das Wort Ouvertura ist Mozarts Handschrift. Der Text daneben ist von fremder Hand:



    Bei La finta semplice schreibt Mozart allerdings [noch] Sinfonia, bei Bastién et Bastienne notiert er Intrada, ebenso Apollo et Hyacinthus, Mitridate hat eine Ouverture, Ascanio in Alba eine Overtura [!], Il sogno di Scipione hat keine Bezeichnung, Lucio Silla ist mit Ouverture betitelt, La finta giardiniera = Ouverture, Il Rè pastore = Overtura, bei der Entführung aus dem Serail steht Ouverture, das Autograph des Schauspieldirektor ist im Gegensatz zum eig. Verzeichnis mit Sinfonia betitelt.


    Also alles nicht so eindeutig...


    Cordialement,
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo,


    Opernquerschnitte finde ich für eine meist mühselige Investition. Entweder mich interessiert die Oper so sehr, daß ich eine Gesamtaufnahme kaufe, oder ich lasse es gleich bleiben. Denn was nützt mir ein guter Querschnitt, der dann nur mehr herumsteht, wenn ich mir danach die Gesamtaufnahme zulege?
    Ich halte generell von Querschnitten bzw. Highlights nichts bis wenig, nicht nur auf Opern bezogen.


    Gruß
    Felipe

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Von Opernquerschnitten halte ich nicht viel, da hier die Highlights eines Stückes von irgendjemand anderes ausgewählt werden, den man nicht kennt.


    Ich hab michhier schon einmal geäußert, aber in letzter Zeit kaufe ich einige Querschnitte, da diese in meinem Wohnort sehr günstig zu erwerben sind. Querschnitte 5-8 Euro, Gesamtaufnahmen 20+ Euro. Da spare ich mir das GEld und kaufe mir mehr Querschnitte.


    Mfg Joschi

  • Im Normalfall kaufe ich soetwas nicht, denn ich will die ganze Oper.


    Doch oftmals bekommt man gerade bei etwas weniger beachteten Komponisten einfach nicht mehr - da nur dieser Querschnitt eingespielt worden ist ( Steffani, Cesti, Sacchini, Lully, usw. )


    Daher meine Devise, lieber das als gar nichts.

  • Früher gabs nichts anderes und da war man schon froh,schöne Stimmen auf der "Langspielplatte" kaufen zu können.Ganze Opern konnte man nur im Radio hören,ein Opernbesuch war für viele unerschwinglich.So wurden nach Einführung der Silberscheiben manche LP-Aufnahme auf CD übertragen und daher gibt es heute noch relativ viele Querschnitte zu kaufen.Und wer mit den populären Stücken einer Oper zufrieden ist,der wird den Querschnitt der Gesamtaufnahme vorziehen.Bei mir hat sich im Lauf der Jahre ein Mix eingestellt von etwa doppelt so vielen Gesamtaufnahmen als von Querschnitten.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Bei dieser Oper bietet Opera Rara einen "erweiterten Querschnitt" an.
    Das Textbuch ist "mordsmäßig komfortabel" mit komplettem Libretto in
    englisch/deutsch, dazu Gebirge von Farbfotos die während der Studioaufnahmen von den Solisten gemacht wurden. Dazu jede Menge Kupferstiche von historischen Interpreten. Da fragt man sich, wieso es sich bei dem gewaltigen Papieraufwand nicht zu zwei Scheibchen mehr gereicht hat.


    Aber von dieser Oper hat es in den letzten 50 Jahren keine Einspielung gegeben und wird es auch in den nächsten 50 Jahren wahrscheinliche keine geben, vor allem nicht in dieser vorzüglichen Besetzung. Dann bleibt einem nichts anderes übrig als sich mit dieser "Kurzoper" zufrieden zu geben. Besser als garnichts.


    :angel:

  • Das Meinungsbild scheint ja hier ziemlich eindeutig zu sein, hier scheint niemand eine Lanze für den Opernquerschnitt brechen zu wollen. Also spiele ich mal den Advokatus Diaboli.


    Wie ich schon an anderer Stelle sagte, bin ich ein bißchen ein Opernbanause. Ich gehe in die Opern, ja, und höre es mir da an, und da sind ja auch schöne Sachen dabei, aber dann erinnere ich mich eben auch immer daran, daß die Opern ( Wagner!) dann zum Schluß dann immer lang und länger wurden.


    Übrigens: Man sollte sich einmal darüber Gedanken machen, daß der Opernquerschnitt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück blicken kann. Das heißt, schon zu LP zeiten vor 30 Jahren und vermutlich schon wesentlich länger gab es Opernquerschnitte. Wenn man vor 30 Jahren in eine Musikgeschäft trat, konnte man zwar auch vollständige Opern erwerben, aber fast noch beliebter waren die Opernquerschnitte.


    Bei absoluter Musik war das überhaupt noch nicht so. Erst in letzten Jahren hat sich da etwas verschoben, man kann vermutlich inzwischen auch von den Beethovensinfonien irgendwelche "Best of" Schnitzel kaufen, aber das interessiert bestenfalls Klassikeinsteiger, oder Leute, die mal in etwas reinhören wollen, im Grunde ist das auch heute noch ein absolutes Randphänomen.


    Ganz anders wiegesagt mit dem Opernquerschnitt, den gibt's seit ewigen Zeiten.


    Ich bin kein glühender Verfechter des Opernquerschnitts. Ich gestehe nur, irgendwie hin und her gerissen zu sein. Das Resultat dieses Hin und Hergerissenseins war dann häufig, daß ich mir dann weder den Opernquerschnitt gekauft habe ( weil ich einer vorgefertigten Auswahl mißtraue), aber die ganze Oper dann auch nicht, und so blieb ich unwissend und dumm. Auf diese Weise blieb ich eben ein Opernbanause.


    Und Opernbanause hieß eben, daß ich mir bei der Oper Dinge gestattete, die ich mir bei sinfonischer Musik, Kammermusik, Klaviermusik, geistlicher Musik nicht im Traum gestattet hätte, nämlich einfach mal so eine Platte mit "schönen Opernarien" oder einen Querschnitt durch den Ring ( immerhin auf 2 CDs) und dergleichen aufzulegen.


    Geändert hat sich dies für mich vor allem durch die Musik Händels, aber auch manchem anderen. Ich habe inzwischen doch weit mehr vollständige Opern als Opernquerschnitte, beginne sowieso langsam, der Oper als Kunstform mehr abzugewinnen. Und trotzdem: Opern haben für mich immer noch etwas in der Ausdehnung "erzwungen monumentales". Es gibt ja auch "Kurzopern", aber im Grunde muß ein Opernkomponist doch ein "abendfüllendes Programm" bieten, um als Opernkomponist wahrgenommen zu werden. Eine Sinfonie kann 15 Minuten oder 95 Minuten dauern, sie dauert halt so lange wie sie dauert. Ich habe gelegentlich schon das Gefühl, daß man Opern diesen Zwang zum "abendfüllenden Programm" anhört - tut mir leid.


    Gruß Martin

  • Hallo!


    Ein großer Opern-Fan bin ich wahrlich nicht. Früher habe ich mehr Querschnitte als Gesamtaufnahmen gekauft. Aber seit längerem kaufe ich nur noch Gesamtaufnahmen. Das hat etwas mit dem Respekt vor dem Komponisten zu tun. Aber noch mehr mit der Tatsache, daß man GAs für ein paar Euro hinterhergeschmissen bekommt - zumindest von den "Standard-Opern".
    Dennoch hätte ich beinahe neulich einen "Tannhäuser"-Querschnitt gekauft. Es wäre zudem meine erste gekaufte Wagner-CD gewesen. Aber manche Sachen läßt man besser... :stumm:


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Querschnitte? Nein (höchstens, wenn es keine Gesamtaufnahme gäbe, aber bisher war ich noch nie in dieser Situation)! Meine Erfahrung zeigt nämlich, dass mir bei den Opern tendenziell eher diejenigen Stellen gefallen, die auf Querschnitten üblicherweise nicht enthalten sind. Außerdem möchte ich die Entwicklung der Musik in ihrer Gesamtheit nachvollziehen können.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose