Orgel CDs - Hilfe und Tipps bei Neuanschaffungen

  • Hallo liebe Orgelianer,


    verbunden mit einer Bitte eröffne ich diesen Thread. Ich weiß das ein Thread mit ähnlichem Titel im Forum für Allgemeines existiert, aber wir haben schon einen eigenen 'Hör-Thread' für Orgelmusik und somit ist auch dieser nicht ganz falsch.
    Das soll natürlich keine Ausgrenzung dieser Musik sein. Eher ein Privileg :yes:



    Also gleich zu meiner Frage. Ich suche eine CD von Craig Sellar Lang mit dem Werk Tuba Tune op.15.
    Kennt jemand vielleicht eine tolle Aufnahme des Werkes und kann diese hier vorstellen?


    Zwei Aufnahmen die ich gefunden habe:


    Ich weiß das Peter dieses Werk auch gefällt ;)
    Und er hat die Naxos CD.
    Preislich ist diese klar im Vorteil, aber auch die andere ist nicht uninteressant!



    Freue mich auf Anregungen eurerseits. :hello:


    Besten Dank und Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik,


    auf deine Anregung hin habe ich mir das Tuba Tune noch einmal angehört und ich finde dieses kurze prägnante Stück einfach genial. Es hat bestimmt nicht die Tiefsinnigkeit und Vielschichtigkeit eines Reger, aber für den kurzen Augenblick, in dem ich es höre, macht es mich einfach nur glücklich.
    In der Naxos-Aufnahme gefällt mir der Orgelklang sehr gut. Gareth Green registrierte sehr hell und strahlend, das passt zu dem Stück.
    Auch das Tempo ist nicht zu schleppend oder zu schnell. Ich empfinde es als richtig eingeschätzt. Von meiner Seite aus eine klare Empfehlung, nicht nur an Maik, auch wenn ich an einer Stelle das Gefühl habe, das Green mal daneben greift.
    Die anderen Werke auf der CD sind nicht ganz so einfach zugänglich, aber anhörenswert allemal. Hier sei die Orgelsonate von Edward Elgar erwähnt.
    Bezüglich der anderen CD kann ich leider nichts sagen.



    Gruß, Peter.

  • Hallo,


    heute versuche ich diesen Thread durch eine preisgünstige Neuerwerbung zu bereichern.
    Vorstellen möchte ich zwei CDs für den sagenhaften Preis für 4,99 €.


    Es geht um die russische Organistin Elena Barshai, sie spielt Bach-Transkriptionen. Hier kurze biographische
    Angaben dieser großartigen Künstlerin.


    Die russische Organistin Elena Barshai studierte an dem Moskauer Konservatorium Klavier, Cembalo und Orgel.
    Sie erhielt Ihr Diplom als Konzertpianistin bei Prof. Jakov Milstein, sowie bei Prof Leonid Roizman studierte sie das Studium des Spinetts und erwarb einen Doktortitel als Organistin. Ihre aktive russische Zeit der Orgelkonzerte umfaßten zahlreiche Auftritte und Aufnahmen sowie Touren mit dem Moskauer-Chambre-Orchester unter der Leitung ihres Ehemanns, Rudolf Barshai.


    Seit dem Wechsel in den Westen 1978, hat Elena Barshai Konzertauftritte mit einigen der führenden Orchestern der Welt unternommen. Sie ist regelmäßig Partner ihres Ehemannes im Konzertsaal und im Aufnahmestudio, wo sie Bachs Brandenburgischen Konzerte, Kleine Messen von Haydn und Missa Solemnis von Beethoven aufgenommen hat. Abgesehen von einem weitreichenden Orgel-Repertoires, ausgehend von den barocken und romantischen Ära bis hin zur russischen Orgelmusik-Gegenwart, spielt sie Messiaen und andere Meister des zwanzigsten Jahrhunderts.


    Für Elena Barshai ist die Orgel das Instrument der 1. Wahl geworden. Sie hat die zwei CD's auf zwei historischen Instrumenten der Schweiz eingespielt. An der Silbermann-Orgel in der Kathredale von Arlesheim sowie an der Metzler-Orgel in der Kirche von St. Clara in Basel.



    In dieser Einspielung von Bachs Vivaldi-Transkriptionen füllt die Organistin Elena Barshai definitiv eine Nische. Zusätzlich zu den Übertragungen für Orgel, hat Elena Barshai ihre eigenen Orgelrealisierungen der Werke, die normalerweise auf einem zwei-manualen Spinett, zusammen mit ihrer Anordnung für das Concerto für vier Spinette; BWV 1065 gehört werden, sowie Vivaldis Werk für vier Violinen, wurden diese Werke über das Multitracking-Verfahren, realisiert.


    Barshais klare Artikulation und Rhythmik ist prägnant. Im BWV 595, erreicht Barshai die langatmigen Solo Linien mit einer mühelosen Bravur und erzielt in der Registrierung und Wiedergabe die Wirkung eines vorzüglichen Geigen-Virtuosen entsprechendes Spiel. Barshai beglückt den Hörer in der Interpretation Bachscher Musik, sie verwendet die mannigfaltigen, bunten und ausdrucksvollen Ausrichtungen, die auf der Orgel möglich sind. Es ist ihre mehr als nur gute Technik, diese grandiosen Orgel-Werke von Bach gekonnt und überragend einzuspielen, hier ist eine großartige Organistin und Bachinterpretin zu bewundern.
    Ein wirklich empfehlenswerter Kauf, der nicht zu bereuen ist.


    Grüsse
    Volker

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Zusammen


    Es wäre ganz prima, wenn mir jemand einen guten CD-Tipp geben könnte. Folgendes Notenheft bekam ich als Geburtstagsgeschenk:



    Oberflächlich kenne ich das Werk "Bilder einer Ausstelllung". Bisher habe ich mich allerdings weder"hör- noch spieltechnisch" damit beschäftigt. Das erste Stück (Promenade) klappt schon ganz gut und ist genau nach meinem Geschmack. Es gehört allerdings auch zu den leichteren Stücken. An den Gnomus habe ich mich nun vorsichtig herangetastet und hoffe, daß das Einüben ohne Fingerbrüche vonstatten geht - sicher wird es auf jeden Fall eine längere Zeit in Anspruch nehmen.


    Nun möchte ich mir eine gute CD des Werkes natürlich in der ORGELFASSUNG zulegen, weil mir so a) das Einstudieren leichter fällt und b) ich mir wertvolle Tipps zur Interpretation und Gestaltung holen kann. Das Stöbern bei JPC ließ mich zu folgender CD tendieren:



    Ich möchte aber in jedem Fall erst einmal auf eine Empfehlung von Euch warten, da ich mir sicher bin, daß hier jemand ist, der DIE CD-Empfehlung für mich hat.


    Auf geht's ;)


    Liebe Grüße
    Mimi

    che gelida manina....

  • Hallo Mimi!


    Bei den "Bildern einer Ausstellung" ist es natürlich so, dass es verschiedene Orgelfassungen gibt (das Stück ist ja original für Klavier), die sich untereinander auch mehr oder weniger unterscheiden. Wenn ich es richtig sehe, hast du die hervorragende (und sehr anspruchsvolle) Transkription von Guillou auf dem Notenpult stehen.


    Du hast dahingehend Glück, dass es von Guillou elbst zwei Einspielungen seiner Transkription gibt:



    Mussorgsky-Guillou, Strawinsky-Guillou
    - Pictures at an Exhibition
    - Three Dances (from Petrouchka)
    Jean Guillou an der Kleuker-Steinmeyer-Orgel der Tonhalle Zürich
    Dorian Records
    1993, DDD


    Die ältere wurde von Dorian Records an der von Guillou mitkonzipierten Kleuker-Steinmeyer-Orgel der Tonhalle zürich aufgenommen. Dorian ist leider untergegangen und es dürfte sehr schwer bis unmöglich sein, diese CD im normalen Handle zu bekommen. Einfach mal Second-Hand-Bereich stöbern.



    Mussorgsky-Guillou, Rachmaninov-Guillou
    - Pictures at an Exhibition
    - Symphonic Dances op.45 (mit Yanka Hekimova)
    Jean Guillou an der van-den-Heuvel-Orgel in St. Eustache, Paris
    Philips France
    1999, DDD


    Einige Jahre später nahm Guillou die Bilder nochmals auf, an "seiner" van-den-Heuvel-Orgel in St Eustache, Paris. Diese Aufnahme erschien bei Philips France und sollte noch habbar sein, am ehesten noch in französischen Online-Shops (wird dann natürlich etwas teurer).


    Viel Erfolg beim üben und beim stöbern!


    Gruß
    Karsten

  • Boah lieber Karsten !


    Super - so schnell eine so ausführliche Antwort!
    Vielen, vielen Dank dafür :lips: !!


    Da ich keine Zeit zum Stöbern habe und es außerdem natürlich total eilig habe, nun die CD mein Eigen nennen zu dürfen, werde ich mich für die von Dir erstgenannte entscheiden (allein das Cover ist schon eine Wucht). Ich wußte, daß hier einer ist, der mir 101 %ig helfen kann ! :yes: Wir sind eben doch Klassikpapst.


    Nur am Rande - ich habe gestern beim Stöbern nach einer geeingeten CD u.a. in eine noch nicht veröffentlichte CD von Emerson, Lake & Palmer reingehört mit dem gleichlautenden Titel "Pictures at an Exhibition". Leider sind die Hörproben ja immer sehr kurz - aber irgendwie haben sie mein Interesse geweckt. Ich weiß - für die reinen Klassikhörer unter uns ist die CD wahrscheinlich ein Graus - aber wie gesagt - ich fand die Version interessant.


    :hello: Bin jetzt weg - CDssssss bestellen..


    Gut gelaunte Grüße Mimi

    che gelida manina....

  • Zitat

    Original von Karsten


    Karsten kennt sich offenbar wesentlich besser aus als ich, aber diese CD besitze ich auch und bin sehr fasziniert von ihr. Ob die anderen beiden Einspielungen des Meisters gar noch besser sind, kann ich naturgemäss leider nicht sagen.

  • Die von Volker empfohlene Einspielung von Bachs Vivaldi-Transkriptionen gibt es in der Brilliant-Ausgabe jetzt noch billiger (2,99) im Drogeriemarkt Rossmann.



    Ich habe es gerade im Internet entdeckt und werde nach Fertigstellung dieses Beitrages sofort aufbrechen, um mir ein Exemplar zu sichern.


    :hello: Danke an Volker für die Empfehlung! Grüße, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“


  • Lieber Volker,


    aufgrund Deiner überschwänglichen Empfehlung hin habe ich diese Doppel-CD bei Rossmann zum Spottpreis für 2,99 € erworben!


    Und ich muss leider sagen, dass mich das Können von Frau Barshai sehr enttäuscht! Ich habe sehr viele Einspielungen mit Orgelmusik, teils mit hochkarätigen Interpreten wie Ton Koopman aber auch mit weniger bekannten Künstlern und ich habe noch nie eine Aufnahme in Händen gehabt, die dermaßen von technischen Spielmängeln strotzt 8o


    Es tut mir leid, aber ich kann Deine Einschätzung beim besten Willen nicht nachvollziehen. Es gibt kaum ein eingespieltes Konzert, bei dem nicht mehr oder minder stark spieltechnische Fehler zu hören sind!!! Frau Barshai ist offensichtlich mit diesen Werken überfordert.


    Wären da nicht die beiden überaus hörenswerten Orgeln, nämlich die erst kürzlich von Kern restaurierte historische Orgel in Dom zu Arlesheim, die von Johann Andreas Silbermann, einem Neffen von Gottfried Silbermann, gebaut wurde, sowie die Metzler-Orgel in St. Clara zu Basel, so wüsste ich, wo die CD´s jetzt landen würden....
    Bei der Metzler-Orgel handelt es sich übrigens nicht um eine historische Orgel, es sei denn man wollte eine etwas über 10 Jahre alte Orgel schon als "historisch" bezeichnen :baeh01:


    Nichts für ungut, lieber Volker, aber dieser Kauf war leider ein Griff in die ..... (zum Glück nur für 2,99 €)


    LG Bernhard :hello:

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  • 15 Jahre herrschte hier Schweigen. Orgelmusik geniesst im Forum wenig Beachtung. Ehe die Bits sich verflüchtigen, ist Zeit ein wenig für Wiederbelebung zu sorgen. Ich habe für diese Box keinen passenden Thread gefunden. Und ein neues Thema wollte ich nicht eröffnen, obwohl ich der enthaltenen Musik viele Orgelliebhaber wünschen würde.


    Etwas für Orgelfreunde, die etwas Spezielles hören möchten. Die Zusammenstellung ist nicht langweilig, denn es wurde auf Abwechslung der Orgeln und deren Registrierung geachtet. Von CD zu CD schreitet man in den Epochen weiter.


    Französische Orgel-Musik, teilweise mit Orchesterbegleitung, jedoch überwiegend solistisch besetzt von 30 französischen Komponisten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert interpretiert von 20 französischen Organisten auf unterschiedlichen Orgeln Frankreichs auf 8 CDs. Vive la France! kann ich da nur sagen.


    Die überwiegende Anzahl der Aufnahmen entstanden in diesem Jahrtausend, wenige in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts.


    Wenn das nicht eine Empfehlung wert ist, zumal der Preis sich im Rahmen hält. In meiner Sammlung der Tonträger sind durch den Kauf einige Leerstellen ergänzt worden.


    Man lernt die unterschiedlichsten Instrumente kennen. im Booklet sind die Stücke, Interpreten und Orgeln mit Aufnahmejahr vermerkt.


    Jede der acht CDs ist einem Aspekt der Orgelmusik gewidmet:


    Recherches et fantaisies

    Livre d'orgue

    Apogée classique

    Messe et suites

    Tribunes et salons

    Divertissements

    Concertos et Noëls

    Orages et renouveau


    Ein zwölfseitiger Text in französischer resp. englischer Sprache informiert über die französische Orgelmusik.


    Teilweise werden die instrumente mit Bild gezeigt.


    Ich hoffe, ich setze mich mit meiner Empfehlung nicht in die Nesseln, denn Orgelliebhaber sind oftmals sehr kritische Musikliebhaber, weil Fachleute auf ihrem Gebiet, die oftmals selber das Instrument spielen.


    Mir gefallen die Aufnahmen auch vom aufnahmetechnischen Standpunkt aus beurteilt. Zumal Radio France für die Platzierung der Mikrophone und Aufnahme aller Stücke verantwortlich zeichnet. Der Raumklang ist vorbildlich natürlich abgemischt worden. Manchmal, sehr selten, hört man in den Pausen Vögel zwitschern, den Blasebalg, das Klappern der Mechanik oder die Pedaltasten, was zum natürlichen Klang beiträgt.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Vielen Dank für den Tipp Moderato.

    Die Orgel ist für mich eines der grossartigsten Instrumente überhaupt. Bei uns gibt es über die Sommerferien immer Mittwochs um 12:15 Uhr ein kleines Orgelkonzert in der Kirche in Baden CH. Leider ist heute schon wieder das letzte.

    Live ist es einfach jedes mal ein Erlebnis zuzuhören. Eine ganze CD nur mit Orgelmusik zuhause anhören empfinde ich für mich als etwas mühsam. Jedoch suche ich schon lange eine Aufnahme mit div. Stücken drauf. Ich werde mir diese CD " Les Maitres de l'Orgue Francais" kaufen.

    Man muss ja nicht immer eine ganze CD am Stück hören ;-)



  • Grüezi Simi85


    Solche kleine Orgelreihen schätze ich auch, die Organisten in den Kirchen, in denen sie den Orgeldienst versehen, regelmässig zu festgelegten Zeiten aufführen.


    Ich hoffe, das Anhören der acht CDs ist für dich nicht zu anstrengend.


    Diese Ecke der Webseite unseres Werbepartners jpc ist den Orgelwerken gewidmet.


    https://www.jpc.de/jpcng/class…/tname/Gattung+Orgelmusik



    Es Zückerli us dä Schwiz isch d' Schanffiger * Burehochzyt gspielt vom Hannes Meyer. Orgelmusig muess nöd immer ernscht si. A Hochzyte ghört me diä lüpfige Stückli gern i dä Chile. ;)


    Übersetzt: Ein Zückerchen aus der Schweiz ist die Schanffiger * Bauernhochzeit, gespielt von Hannes Meyer. Orgelmusik muss nicht immer ernst sein. An Hochzeiten hört man diese beschwingten Stückchen gerne in der Kirche.


    * Talschaft im Kanton Graubünden, Schweiz




    Mehr von Hannes Meyer (1938-2013) hier. Es lohnt sich hier mal reinzuhören. Er hatte der Orgelmusik frische Luft in die Orgelpfeifen geblasen.


    https://www.youtube.com/channel/UCnVYMgjmTNxQOaN-scs2J4w



    Es grüsst dich herzlich


    moderato

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928