DONIZETTI, Gaetano: DON PASQUALE

  • Gaetano DONIZETTI
    DON PASQUALE

    _____________________________________________________


    Dramma buffo in 3 Akten
    Libretto von Giovanni Ruffini & Gaetano Donizetti (nach Angelo Anelli)


    Uraufführung am 3.1. 1843 in Paris (Theatre-Italien)


    Ort der Handlung: Rom
    Zeit der Handlung: im 19.Jhdt.


    Personen:
    Don Pasquale, ein alter Junggeselle (Bass)
    Ernesto, dessen Neffe (Tenor)
    Norina, Ernestos Herzensdame (Sopran)
    Doktor Malatesta, Arzt (Bariton)
    Ein Notar (Bass)
    Ein Haushofmeister, eine Putzmacherin, ein Friseur (Stumme Rollen)
    Knechte und Diener


    Handlung: Die Oper handelt von einer Intrige gegen Don Pasquale.


    1.Akt
    Saal im Hause Don Pasquales.


    Don Pasquale ein alter, leichtgläubiger, geiziger und eigensinniger Junggeselle wartet auf seinen Hausarzt und Freund Malatesta. Pasquale, bisher ein strikter Gegner der Ehe, hat beschlossen sich nun doch zu binden. Malatesta soll ihm eine Braut besorgen. Malatesta hat aber erfahren, dass Pasquale gegen die Heirat seines Neffen Ernesto mit dessen Herzensdame Norina ist und selbigen versprochen zu helfen. Er hat einen Plan und ist fest entschlossen diesen umzusetzen.
    Der Doktor hat eine Braut gefunden. Es soll seine Schwester sein, die vor kurzem aus dem Kloster ausgetreten ist: Sofronia. Er schildert Pasquale ihre unglaubliche Schönheit, preist ihre Tugend und ihre Schüchternheit und lobt ihre Reinlichkeit und Bescheidenheit: kurz er preist sie als perfekte Braut. Don Pasquale will sie ,in einem Anfall von Liebe, sofort heiraten. Malatesta ein von dannen, um die Heirat zu arrangieren.
    Da kommt Ernesto zum verliebten Pasquale. Pasquale erinnert ihn an ein Angebot: er bot Ernesto eine adelige Braut, eine Rente von 4000 Talern und nach seinem Tode seinen kompletten Besitz, wenn er auf die bürgerliche Norina verzichtete. Er fragt ihn nun abermals, ob er das Angebot annehmen wolle. Ernesto beharrt auf Norina und wird prompt von Pasquale enterbt und sogar vor die Tür gesetzt, da er nun ja Platz für Sofronia, seine Braut brauche. Ernesto ist verblüfft, vor allem da er Malatestas Schwester heiraten will und Ernesto will seinem Leben ein Ende setzen, da er seiner Norina nun gar nichts mehr bieten könne.


    Szenenwechsel
    Zimmer im Hause Norinas


    Norina schwärmt von der zärtlichen Liebe Ernestos und wartet auf Malatesta. Als er eintritt, gibt er ihr einen Brief von Ernesto. Er schreibt, dass Pasquale auf Anraten des „Freundes und Helfers“ Malatesta heiraten werde und er deshalb enterbt und vertrieben wurde. Weiters plant er Europa zu verlassen. Sie ist entsetzt, aber Malatesta beruhigt Norina rasch wieder, als er ihr seinen Plan vorträgt. Norina soll in die Rolle seiner Schwester schlüpfen, die immer noch im Kloster ihren Dienst verrichtet. Bis zur vorgetäuschten Hochzeit, die Malatestas Vetter abhält, soll sie Pasquale die „Keuschheit und Bescheidenheit in Persona“ vorspielen. Nach der Hochzeit soll sie mit ihren Launen Pasquale zur Weisglut bringen, da es die einzige Chance ist, Ernesto wiederzuerlangen. Die beiden feiern den Einstand zu einer gelungenen Intrige.


    2.Akt
    Saal im Hause Don Pasquales


    Ernesto hat seine Sachen gepackt und ist bereit zu gehen. Er bedauert sich selbst und schwört Norina nie zu vergessen. Er verschwindet und macht damit die Bühne frei für die Intrige.
    Don Pasquale in Festtagsgewand tritt auf und weist einen seiner Diener an, einen Notar zu holen, da er auf Nummer sicher gehen will und weil Malatesta nicht recht traut. Da aber kommen schon Malatesta und die verschleierte Norina alias Sofronia. Die Braut stellt sich dem Bräutigam als schüchternes Fräulein vor, da sie niemals vor einem Manne den Schleier lüften werde. Pasquale verliebt sich immer mehr in das schüchterne Geschöpf. Als Malatesta den Notar rufen lässt bemerkt man einen Fehler: Es fehlt der zweite Trauzeuge. Doch da kommt Ernesto, der sich noch einmal bei seinem Onkel verabschieden will, aber nicht in den Plan des Doktors eingeweiht ist. Malatesta kann Ernesto kurz bevor er Norina erkennt einweihen und er unterschreibt nach einer kleinen Abschiedseinlage. Damit ist die Trauung vollzogen.
    Als erstes wünscht die Braut spazieren zu gehen. Sie wünscht mit Ernesto zu gehen, da man Don Pasquale nicht herzeigen kann. Die erste Enttäuschung für den Hausherrn und Ehemann.
    Nun wünscht Norina/Sofronia die gesamte Dienerschaft zu sehen. Malatesta läutet den beiden Dienern und dem Haushofmeister.
    Als Sofronia die drei sieht, beginnt sie zu spotten und fordert mindestens zwei Dutzend Lakaien, unter ihnen Kammerzofen, Putzmacherinnen und ähnliches. Don Pasquale ist baff und leicht angesäuert. Weiters will sie zwei neue Kutschen aus Zedernholz, danach möchte sie dass das ganze Möbilar ausgeräumt wird, da es wie in einer „Rumpelkammer“ aussieht. Als sie um vier Uhr nachmittags ein Festessen mit fünfzig Personen bestellt, ist Pasquale schon sehr baff und sehr angesäuert. Als er, als der Herr des Hauses nicht zahlen will, holt er sich den ersten Rüffel von Sofronia. Die Anwesenden sind sehr erfreut über Norinas Schauspielkünste und bekommen fast Mitleid mit Don Pasquale, der nun eine solche Furie am Halse hat.


    3. Akt
    Saal im Hause Don Pasquales


    Die Diener haben alle Möbel in Kisten verpackt und tragen sie nun vor den Augen des Hausherrn nach draussen. Dieser ist verzweifelt, da er eine Unmenge von Rechnungen begleichen muss. Er verflucht seine Heiratsentscheidung schon jetzt.
    Da erscheint Sofronia im Ausgehkleid. Ihr ist langweilig und daher möchte sie ins Theater gehen. Als Pasquale ihr befiehlt zu bleiben, kommt es zum Streit der mit einer Ohrfeige für den Hausherren und Ehemann. Nun reicht es Don Pasquale, der seine Ehefrau vor die Türe setzt. Als selbige ins Theater geht, lässt sie, plangemäß, einen Brief fallen. Pasquale findet den Brief und ist verzweifelt, er hält die Ehe nicht mehr aus und muss nun auch noch einen Nebenbuhler dulden, und er lässt nach Malatesta rufen.
    Die neu eingestellten Diener machen sich über Don Pasquale lustig.
    Das ruft nun Malatesta und Ernesto auf den Plan. Ernesto soll den Liebhaber der Sofronia spielen und das im Briefe angekündigte Rendezvous halten. Der Doktor werde sich um den Rest schon kümmern. Ernesto vertraut ihm und geht in den Garten.
    Malatesta hat Mitleid mit seinem Freund Pasquale und rät ihm seine Frau auf frischer Tat beim Fremdgehen zu ertappen. Er verspricht ihm zu helfen. Beide sind zufrieden, der eine weil der Plan aufzugehen scheint und der andere weil er Rache nehmen kann. Die beiden gehen ebenfalls in den Garten.


    Szenenwechsel
    Der Garten Don Pasquales im Mondschein


    Ernesto bringt Sofronia eine leidenschaftliche Serenade. Die eben erscheinende Sofronia und er gestehen sich feurig ihre Liebe. Malatesta und Pasquale stürzen aus dem Gestrüpp hervor und wollen den Liebhaber fangen, der sich aber inzwischen aus dem Staube gemacht hat. Sofronia beteuert einen Liebhaber zu haben, doch Pasquale glaubt ihr nicht. Malatesta will Sofronia nun auch beschuldigen, er erzählt ihr, dass morgen eine neue Gattin eintreffen wird und er bittet sie zu verschwinden. Pasquale stimmt zu, will aber wissen wer eintreffen wird. Malatesta bittet um die Eheerlaubnis Ernestos mit Norina, die einziehen werden, wenn Sofronia verschwunden ist. Pasquale willigt ein.
    Da kommt Ernesto wieder. Er erfährt, dass er die Rente nun doch bekommt und sogar wieder zum Erben gemacht wurde. Weiters darf er nun sogar Norina heiraten. Er ist überglücklich. Als Sofronia nicht verschwinden will, will Pasquale Norina holen. Erst da zeigt Sofronia ihr wahres Gesicht und fällt Ernesto in die Arme. Pasquale ist nicht sauer, im Gegenteil, er ist glücklich wieder solo zu sein. Mit der Moral der Geschicht´, welche da lautet: „Will ein Mann in reifen Jahren noch ein junges Mädchen freien, dann wird ihm täglich wiederfahren Spott und tausendfache Pein“ endet die Oper.

  • Szenenfolge


    Personen:
    Don Pasquale, ein alter Junggeselle (Bass)
    Ernesto, dessen Neffe (Tenor)
    Norina, Ernestos Herzensdame (Sopran)
    Doktor Malatesta, Arzt (Bariton)
    Ein Notar (Bass)
    Ein Haushofmeister, eine Putzmacherin, ein Friseur (Stumme Rollen)
    Knechte und Diener



    1.Akt, 1.-4.Szene: Saal im Hause des Don Pasquale mit 3 Türen
    1. Szene: Don Pasquale
    2.Szene: Malatesta, Don Pasquale
    3.Szene: Don Pasquale
    4.Szene: Ernesto, Don Pasquale


    1.Akt, 5.-6.Szene: Zimmer im Hause Norinas
    5.Szene: Norina, [1 Diener]
    6.Szene: Norina, Malatesta


    2.Akt, 1.-6.Szene: Saal im Hause des Don Pasquale mit 3 Türen
    1.Szene: Ernesto
    2.Szene: Don Pasquale
    3.Szene: Malatesta, Norina, Don Pasquale
    4.Szene: Malatesta, Norina, Don Pasquale, Notar, [1 Diener]
    5.Szene: Tutti
    6.Szene: Tutti


    3.Akt, 1.-7.Szene: Saal im Hause des Don Pasquale mit 3 Türen
    1.Szene: Dienerschaft, darunter die Putzmacherin, Don Pasquale
    2.Szene: Don Pasquale
    3.Szene: Don Pasquale, Norina
    4.Szene: Don Pasquale, [1 Diener]
    5.Szene: Chor der Diener
    6.Szene: Malatesta, Ernesto
    7.Szene: Don Pasquale, Malatesta


    3.Akt, 8.-12.Szene: Garten Don Pasquales im Mondschein
    8.Szene: Ernesto, Chor
    9.Szene: Norina, Ernesto, Don Pasquale, Malatesta
    10.Szene: Norina, Ernesto, Don Pasquale, Malatesta
    11.Szene: Don Pasquale, Malatesta, Norina
    12.Szene: Norina, Ernesto, Don Pasquale, Malatesta, Chor

  • Don Pasquale,
    Dramma buffo in 3 Akten
    von Gaetano Donizetti.
    Text von Giovanni Domenico Ruffini und vom Komponisten,
    als Bearbeitung eines Textes von Angelo Anelli zu Stefano Pavesis (1779–1850) Oper Ser Marc'Antonio (1808).
    Uraufführung: 3.1.1843 Paris, Théâtre Italien (Salle Ventadour)
    mit Giulia Grisi • Giovanni Mario • Antonio Tamburini • Luigi Lablache • Federico Lablache.



    Januar 1843: Donizettis Spätwerk wurde in etwa zeitgleich mit Wagners "Fliegendem Holländer" vor 170 Jahren uraufgeführt - Abschied vom Belcanto und Beginn einer neuen Ära?


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • "Don Pasquale" als Mitschnitt aus München von 1962 in deutscher Sprache ist jetzt auch bei Hänssler herausgekommen nachdem die Oper in dieser Form bereits bei einem mir bis dahin völlig unbekannten Label erstmals veröffentlicht worden war.



    Wie man auf der JPC-Seite erfährt, sind die originalen Analogbänder von der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft in Kusel, der Geburtsstadt von Fritz Wunderlich, der in Ernesto singt, bereitgestellt worden. "Trotz aufwändiger und sorgfältiger Restaurierung der Bänder sind einige Defekte und störende Artefakte auf den teilweise beschädigten Monobändern deutlich zu hören."

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Naxos hat diese DVD herausgebracht. Bei der Produktion der Wiener Staatsoper in deutscher Sprache handelt sich sich um eine Reiseproduktion für die Arbeiterkammer, die gesetzliche Vertretung der Arbeitnehmer in Österreich, welche 1977 in mehrere Provinzsädte führte. Damit sollte auch jenen Opernfreunden Gelegenheit zu einem Opernbesuch gegeben werden, die nicht so oft oder gar nicht in die Hauptstadt kamen. Entgegen dem Foto auf dem Cover ist der Film selbst in Farbe produziert worden und noch heute sehr gut anzuschauen. Ich hatte große Freude an die Aufführung.:)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Meine liebsten Aufnahmen.....

     

    ....betonen möchte ich noch, meine allerliebste Norina ist Eva Mei, gewitzt, sprühend vor Begeisterung und toll gesungen, perfekt passend zu Rolle! Auch Live gehört und gesehen!

    Die Aufnahme mit Kerstész ist/war immer noch eine Bank!

    Die Aufnahme mit Ferro, wegen Hendricks u. Canonici :!:



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)