Kammermusik auf Naxos

  • Liebe Forianer,


    Wie ja allgemein bekannt, ist Kammermusik in den meisten Sammlungern der Forianer (auch in meiner :stumm: ) - aber nicht nur dort - eher unterrepräsentiert.


    Gewisse Themenschwerpunkte lenken aber dann den Fokus doch auf dieses Gebiet - und man möchte sich kundig machen.


    Fast logischerweise versucht man hier ein wenig zu sparen - und erwischt dann teilweise Aufnahmen, die nicht soo wahnsinnig begeisternd klingen. - Man wendet sich dann schnell wieder ab.....


    Naxos bietet ja eine Vielfalt an Kammermusikaufnahmen - allerdings unterschiedlichster Qualität . Einge sind aus meiner Sicht ein wenig stumpf im Klang, bzw. zu hallig aufgenommen - manche lassen Temperament vermissen. - Anderes ist hingegen erstklassig.


    Daher meine Frage: Welche Naxos Kammermusikaufnahmen sind Eurer persönlichen Meinung nach konkurrenzfähig zu Weltspitzenklasse-Einspielungen ?


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Daher meine Frage: Welche Naxos Kammermusikaufnahmen sind Eurer persönlichen Meinung nach konkurrenzfähig zu Weltspitzenklass-Einspielungen ?


    Da ich mich (auch wenn das manche bezweifeln mögen) bei Kammermusik (wie auch sonst) lange an den mainstream gehalten habe (und noch halte) und auch sonst nicht zu Naxos greife, wenn ich renommierte Ensembles (etwa in Sammelboxen) vergleichbar günstig kriegen kann, habe ich eher vereinzelte Aufnahmen aus ihrem Katalog.


    -Für überschätzt (u.a. wg. Pengraphone) halte ich die Haydn-Quartette mit dem Kodaly-Q. Die sind zwar nicht direkt schlecht, aber bei weitem nicht gut genug. (Das Angeles Q. ist sehr viel spritziger, aber ebenfalls nicht das letzte Wort an Vielfalt und Ausdruckskraft)


    - Ziemlich gut (jedoch mit keinen oder wenigen Vergleichsmöglichkeiten) finde ich folgende CDs


    Dvorak Trios; Smetana etc. Trios: Joachim Trio


    Franck Klavierquintett (Chausson Streichquartett): Levinas/Q. Ludwig


    Schostakowitsch/Schnittke Klavierquintette: Berman/Vermeer Q.



    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Moin,


    ich kann die folgenden drei Aufnahmen uneingeschränkt empfehlen:



    :jubel: :jubel: :jubel: sehr, sehr gut




    :jubel: :jubel: sehr gut



    :yes: sehr schön, wenn man solche Zugaben mag

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Guten Abend,
    Mit der Kliegel hat NAXOS natürlich eine echte Perle unter Vertrag!


    Auch nicht schlecht scheint die Poulenc-Reihe zu sein (habe bislang allerdings nur Vol.1) - dort findet sich unter anderem der Name Alexandre Tharaud, der inzwischen zu den gefeierten Rameau- und Bachspielern der Harmonia Mundi gehört.
    Obendrein ist Poulencs Kammermusik am Markt eher schmal repräsentiert - schade, denn es sind witzi-spritzige Sachen!


    Grüße!
    Daniel

  • Lieber Alfred
    möchte dir wärmstens

    empfehlen.
    es gibt auch ein Vol 1

    lg
    d.

    Es gibt kaum etwas Schöneres, als dem Schweigen eines Dummkopfes zuzuhören

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  • Unverzichtbar sind die bei Naxos historical erschienen CDs mit dem Trio Cortot/Thibaut/Casals, die auch klanglich für ihr Alter sehr ansprechend klingen, von den Interpretationen ganz zu schweigen. Unter anderem Klaviertrios von Schubert, Haydn, Beethoven, Mendelsohn, Schumann, zB:.


  • hallo,


    es gibt ja enorm viel gute kammermusik bei naxos, aber 2 serien möchte ich hervorheben:


    1) die naxos quartette von peter maxwell davis, gespielt vom maggini quartett.
    die ersten 4 sind schon erschienen, 6 weitere sollen folgen. hervorragende stücke, hervorragend interpretiert - aber achtung: modern :D



    2) martinu streichquartette, gespielt vom martinu quartett (!)
    auch hier weitgehend unbekanntes zu entdecken - großartige werke, großartig gespielt.



    und übrigens: auch die meisten anderen cd's mit dem maggini quartett sind absolut zu empfehlen. meist spielen sie "modernere" komponisten (bax, bridge, bliss, britten, walton, vaughan-williams,...), und alles wirklich mit stil und hingabe. echt o.k.


    greetings, uhlmann

  • Hallo allerseits,


    ich hab mal eine Frage. Und zwar, kann jemand vielleicht eine relativ allgemeine Beurteilung über das Vlach Quartett abgeben?
    Besonders zwei Aufnahme interssieren mich derzeit. Es gibt aber noch anderes:



    Wenn jemand sogar eine CD-Beurteilung zu den beiden angeführten machen kann, habe ich natürlich auch gar kein Problem damit ;)



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    ich hab mal eine Frage. Und zwar, kann jemand vielleicht eine relativ allgemeine Beurteilung über das Vlach Quartett abgeben?
    Besonders zwei Aufnahme interssieren mich derzeit. Es gibt aber noch anderes:




    Ich kenne zwei andere CDs aus der Reihe (einmal das As-Dur-Quartett (#14) und Es-Dur (#10), dann C-Dur (#11) und E-Dur (#8 )).


    Sie bekamen, als sie rauskamen, recht gute Kritiken und ich finde sie, ohne groß verglichen zu haben, auch ziemlich gut; ich weiß aber nicht, wie gut sie im Vergleich zu den diversen tschechischen Top-Ensembles abschneiden. Falls Du sie noch nicht hast, scheint mir für die späten Quartette (11-14) und 2 Quintette immer noch die Talich-Box hervorragend geeignet. Zum preiswerten "Lückenfüllen" ist das Vlach-Q. sicher eine gute Wahl.


    Wie gesagt, ich glaube nicht, dass Du mit diesen Naxos-Scheiben fehlgehst (während ich z.B. die oft empfohlenen Haydn-Aufnahmen des Kodaly -Q. für teils recht fad halte, hier daher durchaus die Gefahr besteht, dass jemand einen falschen Eindruck von den Werken erhält).
    Hurwitz auf Classicstoday gibt dem Neuen Vlach-Q. auch sehr gute Bewertungen, sehe ich gerade.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

  • Hallo!


    Zitat

    Dvorak Trios; Smetana etc. Trios: Joachim Trio


    Auch bei Schumann ist das Joachim-Trio eine gute Wahl:



    Zitat

    martinu streichquartette, gespielt vom martinu quartett (!)
    auch hier weitgehend unbekanntes zu entdecken - großartige werke, großartig gespielt.


    Ich hatte mir neulich diese CD gekauft:



    Das ist interessante Kammermusik in einer von der Kritik zurecht sehr gelobten Aufnahme!


    Dann möchte ich noch das Eder-Quartett mit Mozart empfehlen (für die, die es klassisch-ausgewogen ohne Affekte mögen):



    Und noch das Bartholdy Quartet mit Mendelssohn:



    Das 3. Klavierquartett ist ein Geniestreich - noch früher als das Streichoktett!


    Viele Grüße,
    Pius.

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  • Zitat

    Original von Pius


    Auch bei Schumann ist das Joachim-Trio eine gute Wahl:




    Wie blöd kann man denn sein? Diese CD ist natürlich nicht vom Joachim-Trio aufgenommen, sondern vom Wiener Brahms-Trio.
    Wie auch immer, sie ist empfehlenswert.


    Da ich den Naxos-Gesamtkatalog zu Hause habe, in dem sämtliche Auszeichnungen, die die CDs bekommen haben, vermerkt sind, habe ich mal die Kammermusik-Aufnahmen von Naxos rausgesucht, die vier oder mehr Auszeichnungen bekommen haben:







    Von diesen habe ich nur die Chausson-Franck-Platte.
    Am meisten von den anderen interessiert mich momentan die Poulenc-CD, die Daniel Behrendt oben schon angesprochen hat.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Ein Highlight sind die Quartett von Edvard Grieg mit dem Oslo String Quartet! Diese Aufnahme ziehe ich sowohl jener des Emerson String Quartets also auch von Truls Mörk mit Freuden vor. Alle anderen, die ich bislang gehört habe, fallen weit von diesen dreien ab (auch das Guaneri Quartet).

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Salut,


    ich habe ein weiteres Highlight zu vermelden - per Zufall "ergriffen". Und: Ich bin tatsächlich ergriffen.



    Franz Anton Hoffmeister [1754-1812]
    Streichquartette op. 14


    Quartett Nr. 1 F-Dur
    Quartett Nr. 2 B-Dur
    Quartett Nr. 3 d-moll


    Aviv Quartet
    Sergey Ostrovsky, Violine
    Evgenia Epshtein, Violine
    Shuli Waterman, Viola
    Iris Jortner, Violoncello


    Die Aufnahme hat meinen Nervus musicus voll erwischt!


    Deswegen ist sie sofort zu den Ulli: Unverzichtbare Klassikaufnahmen gewandert. Dort alles weitere... [mal sehen, wie viele Threads ich damit noch zukleben werde... :D ]


    :angel:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Sehr gut gefällt mir diese Aufnahme:



    Beethoven, Klaviertrios Nr. 5 und Nr. 6, Xyrion Trio


    Die CD soll angeblich Vol.1 einer Gesamteinspielung von Beethovens Klaviertrios sein. Die Fortsetzung lässt jedoch offensichtlich auf sich warten. Weiß jemand mehr darüber?


    fp

  • Hallo, Frank!


    Zitat

    Original von Frank Pronath

    Beethoven, Klaviertrios Nr. 5 und Nr. 6, Xyrion Trio


    Die CD soll angeblich Vol.1 einer Gesamteinspielung von Beethovens Klaviertrios sein. Die Fortsetzung lässt jedoch offensichtlich auf sich warten. Weiß jemand mehr darüber?


    Nun, es gibt ja schon eine GA der Trios bei Naxos mit dem Stuttgarter Klaviertrio. Ein zweiter "no name"-Zyklus würde mich eher wundern. ?(
    Unser Mitglied Klaus Heymann wird mehr darüber wissen. Du kannst ihm via Alfred ja eine mail zukommen lassen.


    Viele Grüße,
    Pius.

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  • Zitat

    Original von Pius
    Unser Mitglied Klaus Heymann wird mehr darüber wissen. Du kannst ihm via Alfred ja eine mail zukommen lassen.


    Hallo und vielen Dank für den Hinweis -
    weist meine bescheidene Anfrage tatsächlich eine derartige Bedeutsamkeit auf um sogleich die allerhöchsten Autoritäten in Bewegung zu setzen?


  • Oho, für dich ist Maria Kliegel noch "no name"! Ich schätze, da hast du ein wenig Nachholbedarf... :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo zusammen,


    besitzt noch jemand diese Aufnahme der Klaviertrios von Tschaikowsky und Arensky? Ich kannte vor dem Kauf dieser Naxos-CD überhaupt keine Kammermusik von Tschaikowsky und der Name Arensky war mir auch nicht bekannt.
    Die beiden Trios gehören mittlerweile zu meinen Lieblingswerken in der Kammermusik (wo meine Sammlung aber noch viele klaffende Lücken hat).
    Mir gefällt die Aufnahme sehr gut. Da ich keine Vergleichsaufnahme habe, gibt es zur Zeit keinen Grund, meine Meinung zu ändern :)
    Gespielt werden die beiden Trios vom Ashkenazy Trio, wobei es sich bei Vovka Ashkenazy wohl um den Sohn von Vladimir handeln dürfte.


    So, mal sehen ob das mit dem Link klappt...

    Aha, es funktioniert!


    Gruß, Christian

  • Ich halte von Frau Kliegel auch sehr viel.


    Es gibt bei NAXOS noch eine wunderschöne CD mit Schuberts Arpeggione-Sonate sowie mit Stücken von Schumann.



    Auch die von ihr eingespielten Cellokonzerte (Elgar, Haydn z. B.) sind sehr zu empfehlen.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Original von Frank Pronath

    Beethoven, Klaviertrios Nr. 5 und Nr. 6, Xyrion Trio


    Die CD soll angeblich Vol.1 einer Gesamteinspielung von Beethovens Klaviertrios sein. Die Fortsetzung lässt jedoch offensichtlich auf sich warten.


    Na endlich!



    Beethoven, Klaviertrios Nr. 1 und 2, Xyrion Trio


    Die CD steht bereits auf meinem Einkaufszettel.


    Viele Grüße
    Frank

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  • Hallo!


    Um kurz und knapp auf die Einstiegsfrage zu antworten:
    Ich halte einschränkungslos sämtliche Einspielungen von Maria Kliegel sowie das mit dem Maggini Quartet aufgenommene britische Repertoire für absolut konkurrenzfähig.


    Im Falle der genannten Streichquartett-CDs kann man oft gar von "Referenzen" sprechen.


    Grüße


    Frank :)

    Einmal editiert, zuletzt von Hüb' ()

  • Meine ganz dicke Empfehlung gilt den folgenden beiden CDs mit sechs der diversen Streichquartette Ignaz Pleyels:



    Ignaz Pleyel:
    Streichquartette Op. 2 - Nr. 1-3
    Streichquartette Op. 2 - Nr. 4-6


    Enso-Quartett



    Wunderschoner klarer und dennoch warmer Klang, tolle Soundqualität und - wie ich finde - eine mitreißende Interpretation in wundervoller Farbenpracht.
    Meine kammermusikalische Entdeckung der letzten Monate. :jubel:



    Beste Grüße sendet:


    Laurenz :hello:

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Einige Neuerwerbungen aus den letzten Monaten. Alles sehr hörenswert und auch klanglich sehr gut:


    Kammermusik für (hauptsächlich) Bläser von Dvorak, Enescu und Janacek, sowie von Nielsen und zwei anderen Skandinaviern (gemäßigt modern)



    Das aus Funk, Fernsehen und dem Adventsrätsel 05 allseits beliebte Phantasy Quintet sowie die beiden Streichquartette von R. Vaughan Williams (es hat nur zwei Jahre gedauert, bis ich mir endlich eine CD besorgt habe...):



    Das Quintett ist das eingängigste, vielleicht auch das originellste Werk. Aber auch die Quartette sind jedenfalls hörenswert, z.B. für diejenigen, die die Werke für Streichorchester (Tallis-Var. u.ä.) schätzen. Der Tonfall ist ähnlich, wobei diese Stücke ein wenig herber sind als die klangschwelgenden Tallis-Fantasie.
    Jetzt wurmt mich fast, daß ich neulich die Britten-Quartette mit dem Ensemble nicht gleich mitbestellt habe, da jpc Naxos einen EUR verteuert hat...


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

  • Also, mir fallen da auf Anhieb ein paar Knüller ein, die mich sowohl interpretatorisch als auch klangtechnisch sehr überzeugt haben und oft und gern gehört werden:


    .



    .

  • Die Einspielungen der Streichquartette von Schostakowitsch durch das Eder Quartett gefallen mir sehr gut. Hier nur exemplarisch eine der CDs (gibt es keine Box der GA?):



    Der Klang ist sehr gut, und auch an den Interpretationen ist nichts auszusetzen. Im Vergleich zum Borodin Quartett (Melodiya 2006) ist der Klang besser, die Interpretationen des Borodin Quartetts sind aber kompromissloser, weniger glatt gebügelt. Mir gefallen beide.


    Auch



    halte ich für sehr empfehlenswert. Ich habe viele Stimmen gelesen (bei amazon.com??), dass die 24 Präludien und Fugen eingespielt durch Konstantin Scherbakov



    sehr gut sein soll. Interessieren würde mich auch die Bratschensonate von Schostakowitsch



    wenn ich nicht schon bestens mit Bashmet/Richter bedient wäre.


    Ich denke, dass sich Naxos längst vom Billiglabel-Image verabschiedet hat und einige sehr gute Produktionen zu bieten hat, die die Konkurrenz der großen Namen nicht zu scheuen brauchen. Gilt dies für Kammermusik mehr als für andere Richtungen?


    maticus

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  • Hallo maticus,


    Zitat

    Original von maticus
    Ich habe viele Stimmen gelesen (bei amazon.com??), dass die 24 Präludien und Fugen eingespielt durch Konstantin Scherbakov



    sehr gut sein soll.


    Kann ich bestätigen. Selbst habe ich meine andere Aufnahme mit Keith Jarrett verkauft, nachdem ich die diese Scherbakov-Aufnahme kennen gelernt hatte.


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Hallo alle.


    Da ich gerade die zweite CD der Gesamtaufnahme der Kammermusikwerke von Francis Poulenc



    möchte ich hier darauf hinweisen, daß diese Aufnahmen (insgesamt 5 CD´s) uneingeschränkt zu empfehlen sind. Auch wenn ich bisher erst die ersten zwei Teile kenne, kann ich mir schwer vorstellen, daß die restlichen qualitativ so sehr abfallen und ich diese Empfehlung rückgängig machen muß. Und da die großartige Musik von Poulenc sowieso - zumindest in der deutschsprachigen Gegend Europas - unterrepräsentiert scheint, finde ich es umso besser, daß man hier günstig das gesamte Kammermusikschaffen dieses Komponisten in guter Interpretation erwerben kann. - Höre gerade den zweiten Satz der späten Sonate für Klarinette und Klavier und das ist wunderschön.
    Ein zusätzlicher Kaufanreiz ist meiner Meinung auch die große Abwechslung in der Besetzung der verschiedenen Werke und vielleicht auch Alexandre Tharaud, der mich seit seiner Satie-Aufnahme bisher ausnahmslos begeistert.


    Alles Gute an diesem langsam zu Ende gehenden ersten Frühlingstag (steht so am Kalender) aus Wien


    BFB

  • Gut ein Jahr ruht dieser Thread nun - und ich werde hier den ersten Schritt machen, ihn wiederzubleben, wenngleich ich nicht alle Naxos-Kammermusik einspielungen mag, manches ist mir zu hallig oder zu wenig pronounciert, das bertrifft vor allem die alte Aufnahme der Haydn und Mozazart Streichquartette, die (aus Ersparnisgründen) in diversen Kirchen eingespiet wurden. Bei Aufnahmen neueren Datums konnte ich in der Regel diesen Mangel nciht mehr feststellen.


    Als erste Empfehlung möchte ich - vielleicht überraschend aus meiner Feder - die Aufnahme der beiden Streichquartette von Arnoild Bax (1883-1953) hervorholen - wunderbar einfühlsam interpretiert durch das Maggini Quartett.
    Die Aufnahme hat mich sofort begeistert - ohne daß ich wusste warum.
    Eigentlich hätte mich das Werk abstoßen müssen, Spätromantik ist nun mal eher meine Sache nicht (oder NOCH nicht?) und die andere Alternative . "Frühe Moderne" ist auch nicht grade mein Spezialgebiet - und genau zwischen diesen beiden Stilrichtungen würde ich diese Werke einordnen, eines 1918, das andere 1924/25 entstanden.


    Irgendwie wurde mir dann (heute!!) beii der Recherche klar was es denn war, das mich so begeisterte, es gibt Anklänge an Dvorak - und angeblichebenso an ein Irisches Volkslied - was von Bax gedoch bestritten wurde.....



    Das Maggini Quartett spielt klangschön und temperamentvoll zugleich, es liegt mir am Herzen, dies extra zu betonen.
    Um das Maß voll zu machen ist überdies auch die Tontechnik superb - Ein Genuss !!!


    Hineinhören via Mausklick auf das Cover ist möglich.


    mfg aus Wien


    Alfred Schmidt

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Guten Morgen,
    zunächst finde ich es sehr begrüßenswert von Naxos,durch ihre Firmenphilosophie klassische Musik und damit auch Kammermusik preisgünstig einem größeren Personenkreis zugänglich zu machen.Und es sind echte Highlights dabei wie z.B.das hierzulande leider wenig berücksichtigte Vermeer Quartett oder auch das Stuttgarter Klaviertrio,das leider seit dem allzu frühen Tod der Pianistin Monika Leonhard nicht mehr existiert.
    Ebenfalls lobenswert ist,daß einerseits auch weitgehend unbekannte Komponisten der Moderne aber auch legendäre historische Aufnahmen (allen voran das Trio Cortot - Thibaud - Casals) berücksichtigt werden.
    Andererseits ist es etwas zermürbend,wenn z.B. Haydns Streichquartette von ein und derselben Quartett-Vereinigung,nämlich dem Kodaly Quartett angeboten werden.
    Es ist sicherlich eine große Leistung den kompletten Haydn-Zyklus (und daneben zusätzlich Beethoven und Schubert) einzuspielen und die Kodalys lassen auch nichts anbrennen - doch wo nichts anbrennt zündet halt auch selten etwas.
    Dass enzyklopädische Haydn-Einspielungen auch anders dargeboten werden können,haben uns einerseits VOX (mit Dekany - und Fine Arts Quartet) andererseits die Haydn Society (mit dem Schneider Quartet) vorgemacht.
    Das Dekany Quartett bringt auch die frühesten Haydn-Quartette mit einer Intensität,daß von vorne herein klar wird,welch Potential bereits im jungen Haydn steckte (hier ist quasi der genetische Code für alle folgenden Streichquartette auch nachfolgender Komponisten vorgegeben).Und das Schneider Quartet (kennt kaum jemand, ist aber mit prominentesten Spielen bestückt: Alexander Schneider - vom Budapest Quartet - Isidore Cohen - vom Juilliard Quartet und Beaux Arts Trio und zeitweise auch Hermann Busch - vom Busch Quartett bestückt)
    legt gleich einige Referenz-Aufnahmen vor (dazu werde ich aber bei Gelegenheit an anderer Stelle berichten).
    Viele Grüße
    Santoliquido

    M.B.

  • Unbedingt empfohlen sei der vollständige Quartett-Zyklus eines der großen Komponisten des 20. und 21.Jahrhunderts aus den USA. Elliott Carter.
    Die Quartette 1-4 werden von Pacificas prägnanter, klarer und vor allem fetziger gespielt als in der vergriffenen Einspielung mit den Juillards. Ich würde allenfalls die Teuer-Einspielung mit den Ardittis noch vorziehen, da sie - nach meinen Eindruck - dem Hörer noch größere Deutlichkeit der schier überbordenden Polyphonie dieser Meisterwerke gewährt.


    Übringens:
    Am 17. Juni 2011, 19:30 – 22:00 sendet Oe1 eine Live-Wiedergabe von Carters 5. Quartett mit dem Pacifica Quartet vom 07.Juni aus Wien.


    Leider nicht besonders geraten ist diese Einspielung von Schönbergs Meisterwerken (Lasalle ist da auch nicht besonders überzeugend) , weil viel zu buchstabengetreu und „brav“ musiziert wird. Das gerät besonders zum Nachteil derbeiden Ecksätze des 3. Streichquartett. War für mich eine Enttäuschung.

    Da würde ich von Naxos Abstand nehmen und die Teuereinspielung mit dem Aron-Quartett reinziehn.
    :hello:

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