Camille Saint-Saëns: Die Klavierkonzerte

  • Hallo Taminos,


    obwohl ich behaupten würde CSS erfreut sich doch einer gewissen Beliebtheit ihr im Forum, so stelle ich dennoch mit erstaunen fest das er relativ wenig gehört wird und es serh wenige Threads zu seinen Werken gibt!


    Es gibt zwar einen Thread mit Orchesterwerken und Konzerten, jedoch wurden dort im wesentlichen die Symphonien besprochen.


    Dieser neue Thread soll sie voll und ganz den insgesamt 5 Klavierkonzerten von CSS widmen.
    CSS schrieb mit Ausnahme von Klako No.4 alle in dreisätziger Form.
    Das erste entstand 1858 und das letzte 1896. Somit spiegeln die Konzerte eine Entwicklung von nahezu 40 Jahren des Komponisten wieder.


    Insgesamt finde ich alle Konzerte recht interessant, wundere mich aber immer wieder warum ich sie selber wenig höre und warum sie wenig bis gar nicht gespielt werden. Nummer 2 und 4 stehen wohl hier im Vordergrund.


    CSS war selber Piabist und schrieb die Konzerte zum eigenen Gebrauch.


    Derzeit besitze ich die Gesamtaufnahme von S.Hough mit dem City of Birmingham Symph. Orchestra unter S. Oramo.
    Hier, wie auch bei den Rachmaninov Aufnahmen mit Lugansky gefällt mit Oramo mit dem Orchester eher wenig.
    Insgesamt aber eine ordentliche Aufnahme.



    Desweiteren habe ich mir vor einigen Tagen/Wochen die Rubinstein Aufnahme des 2. Klavierkonzerts mit den Philadelphia Orchestra unter E. Ormandy gekauft.



    Welche Aufnahmen kennt und mögt ihr?
    Warum, wenn überhaupt, hört ihr diese Konzerte weniger als die "üblichen" Klavierkonzerte?


    Falls jemand die Aufnahmen von Anna Malikova, WDR SO Köln unter Thomas Sanderling kennt würde mich seine Meinung interessieren, da die Aufnahme sehr gut besprochen wurde.

  • Hallo Richard,


    meine Aufnahmen:


    Nr. 2 + 4: Duchable / Orchestre Philharmonique de Strasbourg / Lombard
    Nr. 2 + 4: Entremont / Philadelphia Orchestra / Ormandy
    Nr. 2: Gilels / Orchestre de la Sociéte des Concerts du Conservatoire / Cluytens
    Nr. 5: Richter / Moscow Youth Orchestra / Kondrashin


    Da die Konzerte in meiner Sammlung so schwach vertreten sind, bedeutet dies entweder, dass ich sie bisher vernachlässigt habe oder sie mir nicht so sehr zusagen. Kann ich momentan nicht verlässlich beantworten, würde jedoch auf ersteres tippen. Den Duchable habe ich zwar erst gestern gehört, müsste aber mal vergleichen. Wenn meine Vergleichshör-Krise irgendwann vorüber ist; ich bin momentan nicht so recht aufnahmefähig.


    LG, Cosima

  • Hallo Saint-Saens-Freunde,


    im Thread "Saint-Saens: Orchesterwerke und Konzerte" sind die Klavierkonzerte auch schon zur Sprache gekommen.


    Dort hatte ich bereits geschrieben, das ich durch meine erste LP-Aufnahme der Saint-Saens-Klavierkonzerte schon etwas vorbelastet bin. Aber geprägt hin, gesprägt her, ich habe die Klavierkonzerte nie brillanter gehört als in dieser Interpretetation:


    Phillip Entrremont, Philadelphia Orchestra / Eugene Ormandy auf CBS/SONY

    Auf CD leider nur die beiden Konzerte Nr.2 und 4.
    Welches Feuerwerk Entremont hier abbrennt, höre ich bei anderen Aufnahmen einfach nicht. Das von mir überaus geschätzte 2.Klavierkonzert ist einfach Spitze.
    :]Die Spielfreunde Entremonts überträgt sich direkt auf den Hörer. Das Positive, das dieses Konzert ausdrückt wird durch Entremont folgerichtig umgesetzt; genial wie er die Geschwindigkeiten im 1. und 3.Satz meistert.

    Zitat

    Die späteren Aufnahmen mit Pascal Roge/ Montreal SO / Dutoit auf Decca sind zwar klangtechnisch erste Sahne, aber die Interpretation wirkt vergleichsweise langweilig, obwohl pianistisch einwandfrei, aber ohne den Schwung und Elan, den einen interessanten Saint-Saens ausmacht.
    Besser ist die EMI Doppel-CD mit Aldo Ciccolini / Baudo gelungen, aber auch hier nicht das non plus ultra vorhanden.


    ;(Die langsame und verhaltene Roge-Aufnahme habe ich inzwischen abgesetzt. Er spielte zwar technisch ordentlich, bei TOP-Klangqualität --- doch diese Aufnahme hat mich einfach kalt gelasssen:


    Interessant wäre sicher auch die neuere Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte mit Entremont / Plasson.
    :hello: Kennt die jemand im Forum und kann darüber berichten ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo allerseits, hallo Wolfgang!
    Letztere Aufnahme steht in meinem CD-Regal.


    Auch für mich war der Einstieg in die KK von CSS eine Aufnahme mit Entremont. Eben erst, als ich dein posting las, habe ich festgestellt, dass es ebenfalls die von dir so geschätzte frühere Aufnahme mit Szell gewesen sein musste!
    Jetzt kann ich mir auch erklären, warum die alte LP-Version mit Entremont, die ich immer noch im Kopf hatte, irgendwie anders klang, als Entremont von CD: Es war die andere Aufnahme. Werde mir Entremont/Szell also umgehend besorgern.


    Danke für deine Aufklärung "en passant"!


    Das 2. Konzert steht für mich weit vor allen anderen. Es sprüht nur so vor Einfällen, spritzigen Rhtythmen und süffigen Melodien. Der Solobeginn des 1. Satzes, der am Schluss des Satzes wieder aufgegriffen wird, ist von bezwingnder Wirkung. Schön auch der tänzerische, federnde MIttelsatz - und dann das quirlige Finale, das losstürmt wie ein übermütiges Kind, das zum Spielen vor die Tür will..... toll!


    Sehr gerne höre ich auch noch die Aufnahme mit Bella Davidovich und dem Concertgebouw Orchestra unter Neeme Järvi (Philips, 1981).
    Dort ist das Konzert mit einer ebebfalls sehr schönen Version von Rachmaninovs Paganini-Rhapsodie gekoppelt.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • hallo,


    die hyperion-aufnahme der konzerte mit stephen hough ist sensationell stark. das bedeutet auch, dass man die anderen konzerte (also 1, 3-5) und einige werke f. klavier und orchester (z.b. africa) auch so präsentiert bekommt, dass sie gegenüber dem 2. nicht abfallen !


    gruß, siamak

    Siamak

  • Mir gefällt noch besonders gut das 2. Klavierkonzert mit Sokolow / Staatl. Symph. Orch. d. UdSSR (ein Feuerwerk) - wird's aber wahrscheinlich nur noch auf Flohmärkten geben.


    Viele Grüsse
    Walter

  • Hallo CRC,


    Du hast Dich mit der Angabe "Szell" geirrt. Es ist die Aufnahme mit Entremont / Ormandy, die Du meinst.
    Leider gibt es derzeit nur die von mir abgebidete SONY-CD-Version mit den Klavierkonzerten Nr.2 und 4 mit Entremont / Ormandy
    .
    Es scheint so als wenn Du auch eine positive Erinnerung an diese geniale Aufnahme hast.


    Noch eine interessante INFO:
    Ich habe das SS-Klavierkonzert Nr.2 Entremont / Ormandy auch noch auf einer alten CBS-CD, gekoppelt mit dem Grieg-Klavierkonzert.
    Man soll es nicht glauben, aber die alte CBS-CD hat einen besseren Klang bei gleicher Aufnahme des KK Nr.2, als die abgebildete mit dem KK-Nr.4 und dem Cellokonzert Nr.1. Der Klavierklang ist natürlicher und direkter und das Orchester wirkt aufgeteilter - es muß sich also bei der SONY-CD um eine neue Abmischung der Mutterbänder handeln.


    Die CBS-CD ist daher ein gehüteter Schatz.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hast recht. Ich meinte natürlich Ormandy.
    Habe sie mir eben bei amazon bestellt. Die beziehen sie aber auch von einem anderen Händler.


    Danke nochmal!
    Ich freue mich sehr, endlich die alte Lieblingsaufnahme wiedergefunden zu haben.
    Der neue Entremont mit den Toulousern war eben doch nicht ganz so spritzig.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Zitat

    Original von AcomA
    die hyperion-aufnahme der konzerte mit stephen hough ist sensationell stark. das bedeutet auch, dass man die anderen konzerte (also 1, 3-5) und einige werke f. klavier und orchester (z.b. africa) auch so präsentiert bekommt, dass sie gegenüber dem 2. nicht abfallen !


    Hallo Siamak,


    da stimme ich Dir absolut zu! Eine der schönsten Klavier-Scheiben, die ich mir in letzter Zeit zugelegt habe. Ich bin ganz hingerissen – und jetzt natürlich neugierig auf andere Einspielungen dieses Pianisten. Kannst Du (abseits der Rachmaninov-Konzerte) noch etwas empfehlen?


    LG, Cosima

  • Hallo Cosima,


    ausgesprochen gut gefallen hat mir Houghs Interpretation der Klavierkonzerte Mendelssohns. Technisch brilliant mit einer nochalanten Leichtigkeit interpretiert:





    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo Christian,


    danke für den Hinweis. Ich überlege hin und her, mir doch noch die Rachmaninov-Konzerte von Hough zuzulegen. Falls die auch nur annähernd so gut sind wie die Saint-Saens-Scheibe, dann sind sie immer noch überragend. (Mal schauen, was Siamak davon hält.)


    Wirklich, diese Doppel-CD halte ich für perfekt, von vorne bis hinten! Die Konzerte an sich sind wunderschön, der Pianist spielt rauschhaft, der Klang ist überwältigend! Grandios, sensationell! Der Ober-Hammer! Ich kann sie nicht genug preisen. Wer auch nur einen Funken Liebe für Klaviermusik in sich hat, der muss diese Scheibe einfach mal gehört haben. Und wenn er mehr als nur einen Funken davon besitzt, wird er sie so schnell nicht wieder aus dem Player lassen.


    Es ist wirklich mal wieder seltsam: Da schlafen diese Klavierkonzerte so lange einen Dornröschenschlaf bei mir, bis dieser geniale Stephen Hough sie für mich wach küsst.


    LG, Cosima :angel:

  • Zitat

    Original von Cosima


    Es ist wirklich mal wieder seltsam: Da schlafen diese Klavierkonzerte so lange einen Dornröschenschlaf bei mir, bis dieser geniale Stephen Hough sie für mich wach küsst.


    Madame,


    das ist überaus poetisch formuliert. Chapeau!


    In untertäniger Verehrung stets der Ihrige!:D


    Caesar Imperator Augustus

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • wichtiger Hinweis:


    Dieser Thread überschneidet sich teilweise mit diesem Thread http://tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=729 aber das lässt sich nun schwerlich entwirren...


    Ich habe jetzt diese beiden Aufnahmen des zweiten Konzerts verglichen:



    Jean-Phillipe Collard - André Previn - Royal Philharmonic Orchestra - EMI DDD
    Emil Gilels - André Cluytens - Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire - EMI ADD 1956



    Wenn ich nur die Previn-Aufnahme kennen würde, würde ich sagen: hübsche Aufnahme eines nicht sonderlich spannenden Klavierkonzerts. Einige Details sind auch wirklich schön, aber wenn man dann den Vergleich mit der Gilels-Aufnahme anstellt...
    Während bei Previn vieles ein bisschen verschleppt und zu langsam ist, haben Gilels/Cluytens eine zügige zielstrebigkeit drauf, die goldrichtig ist.
    Das tänzerische im zweiten Satz kommt bei Gilels viel überzeugender, diese Figur im dritten Satz, die zum großen Teil aus Trillern besteht, wirkt nur bei Gilels sinnvoll und folgerichtig, bei Previn klingt es nach uninspierierter Fingerübung.


    Rubinstein/Wallenstein habe ich gerade auch noch entdeckt und laufen lassen: ist etwas zahmer als die Gilels-Aufnahme. Aber was brauch ich noch Vergleichshören, wo ich die perfekte Aufnahme gefunden habe???

  • Hm, das ist jetzt ein wenig ärgerlich.
    Ich habe mich in den letzten Wochen ziemlich in das 2. Klavierkonzert verhört und dachte, dass ich mit meiner Previn-Aufnahme ganz gut fahre, da sie mich absolut zufriedenstellt.
    Und jetzt kommst du, Markus, und sagst, dass der Previn gegen Gilels gar nichts ist...


    Ich hatte nicht vor, mir eine Zweitaufnahme zu kaufen, aber jetzt... :rolleyes:


    Wie ist denn der Rachmaninoff auf der Gilels-Aufnahme?



    Gruß, Peter.

  • In die Rachmaninov-Aufnahme habe ich noch nicht hunderprozent konzentriert reingehört, da die CD neu ist und heute abend Saint-Saens auf dem Konzertprogramm steht.
    Der erste Eindruck war allerdings sehr sehr gut!
    (endlich das Rach 3, das Richter nicht eingespielt hat :D )


    Die Tonqualität ist bei Saint-Saens allerdings nicht die allerbeste, aber das hängt davon ab, wie audiophil man eingestellt ist, ich kann damit bestens leben.

  • Hallo Thomas,


    Danke für Deine Hinweise zur Collard / Previn-Aufnahme der Saint-Saens-Klavierkonzerte.


    Mit Previn ist es doch immer wieder das Gleiche:

    Zitat

    Wenn ich nur die Previn-Aufnahme kennen würde, würde ich sagen: hübsche Aufnahme eines nicht sonderlich spannenden Klavierkonzerts. Einige Details sind auch wirklich schön, ...............Während bei Previn vieles ein bisschen verschleppt und zu langsam ist,........bei Previn klingt es nach uninspierierter Fingerübung.


    Ich hatte auich vor mir diese Aufnahme als Vergleichsinterpretation zuzulegen, da diese preiswert zu haben ist - aber jetzt - Danke nein !


    :yes: In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal auf die Aufnahme mit Entremont / Ormandy auf SONY (siehe meinen Beitrag hier vom 12.12.05) hinweisen - hier stimmt einfach alles - flotte Tempi wie aus einem Guß, einen hinreissenden Drive und auch die Klangqualität ist so gut, sodaß man sich hier nicht mit der Frage der audiophilen Einstellung rumschlagen muß.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Klavierkonzert Nr.2 mit Entremont / Ormandy

    Jean-Phillipe Collard - André Previn - Royal Philharmonic Orchestra - EMI DDD
    Emil Gilels - André Cluytens - Orchestre de la Societe des Concerts du Conservatoire - EMI ADD 1956



    Wenn ich nur die Previn-Aufnahme kennen würde, würde ich sagen: hübsche Aufnahme eines nicht sonderlich spannenden Klavierkonzerts. Einige Details sind auch wirklich schön, aber wenn man dann den Vergleich mit der Gilels-Aufnahme anstellt...
    Während bei Previn vieles ein bisschen verschleppt und zu langsam ist, haben Gilels/Cluytens eine zügige zielstrebigkeit drauf, die goldrichtig ist.
    Das tänzerische im zweiten Satz kommt bei Gilels viel überzeugender, diese Figur im dritten Satz, die zum großen Teil aus Trillern besteht, wirkt nur bei Gilels sinnvoll und folgerichtig, bei Previn klingt es nach uninspierierter Fingerübung.

    Ich habe mir, wegen der allgemein guten Kritiken, jetzt erstmalig auch mal die o.g. Emil Gilels-Aufnahme (Mono) angehört, die sich in meiner EMIL Gilels - EMI - CD - Box befindet.

    :)Von der Interpretation ist das pianistisch wirklich spannend und vom Tempo her auf der richtigen zügigen Seite. :( Leider ist die historische Monoklangqualität zum abtörnen, sodass ich mir das einmal aus Interesse angehört habe und fertig.


    Von der Interpretation steht nämlich die auch klanglich voll zufriedenstellende Aufnahme mit Entremont / Ormandy Gilels in keinster Weise nach und die feurige Orchesterbegleitung unter Ormandy könnte ich mir ebenfalls nicht besser vorstellen.


    Es wird viel über klassische Klavierkonzerte geschrieben, aber ich finde die Saint-Saens - KK kommen wirklich zu kurz, denn sie gehören zu den Grossen des 19.Jhd und besonders das KK NR.2 liegt mir persönlich ganz besonders am Herzen - eine hochvirtuose und fetziges Konzert, das richtig Hörspass macht.

    :!:Deshalb werde ich nicht Müde immer wieder auf die Saint-Saens KK aufmerksam zu machen !

    :?:Wie seht ihr das ?


    *** Hier die Abb dieses Edelsteines, der in diesem Thread immer wieder untergegangen war:


    61og%2BjNp63L._SY300_.jpg


    SONY, 1964 (2.), ADD


    Ich habe auch die wohlklingende Roge / Dutoit - GA der KK, aber wenn es um die KK Nr. 2 und 4 geht ... :angel: dann nur Entremont / Ormandy.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Werke für Klavier und Orchester (Hyperion - GA)


    Mein Erstkauf 2021 war die digitale GA der Saint - Saens - Klavierkonzerte mit Stephen Hough / City of Birmingham So / Sakari Oramo.


    Dieser Kauf war zunächst ein erneuter Versuch, die Klavierkonzerte endlich einmal in einer akzeptablen GA zur Verfügung zu haben. Die bisherigen GA; die viel zu gemütliche mit Roge / Dutoit (Decca-Doppel-CD) hatte ich schon vor Jahren abgesetzt. Die etwas bessere, aber recht langsame mit Ciccolini / Baudo (EMI) kann jetzt auch weitergegeben werden.

    8) Denn wie ich seit heute weis, ist dieser Versuch ausgezeichnet gelungen, denn diese brillante GA ist ausgezeichnet gelungen.


    :!:Unser Klavierspezialist ACOMA (Siamak) hatte vor Jahren im Saint-Saens-KK-Therad bereits geschrieben, das diese GA, das Zeug hat neben dem KK Nr.2 auch die KK Nr.1 , 3-5 gleichwertig erscheinen zu lassen. Da auch die Tempi 5 KK der absolut stimmig sind, weit zügiger als Ciccolini; und das bei jedem Satz innerhalb der Klavierkonzerte.


    :) Ausserdem hat die Hyperion Doppel-CD noch einige weitere Leckerbissen zu bieten. Es sind nämlich alle Werke für Klavier und Orchster vorhanden:

    Klavierkonzerte Nr. 1 - 5

    Wedding Cake op.76

    Rhapsodie d´Auvergne op.73

    Allegro appasionato op.70

    und Africa op.89

    :thumbup: Besonders die vor guter Laune nur so sprühende Africa - Fantasie macht durch ihre spielerische Virtuosität richtigen Hörspass und war neben den anderen Werken für K + O eine Neuentdeckung für mich.


    *** Was die Klavierkonzerte Nr. 2 und 4 angeht, sind diese auch mit Hough / Oramo klasse interpretiert, doch an die herausragende Einspielung mit Entremont / Ormandy (SONY) kommt diese nicht an die virtuose und auch orchestral spannendere, alle Ecken und Kanten ausspielenden Aufnahmen (- Abb im Vorbeirag) heran.


    Klanglich sind diese Hyperion-Aufnahmen auf recht aktuellem Niveau. Sehr schöner perlender und sonorer Klavierklang. Der orchestale Klanageindruck ist etwas halliger und damit im Forte nicht immer so präzise, ;) wie die alten SONY-Analogaufnahmen mit Ormandy.


    Hyperion, 2000-2001, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang (Teleton),


    es freut mich, dass Du die exzellente GA mit Hough nun hast und hoch bewertest. Es ist wohl an der Zeit, die Aufnahme des 2. und 4. Konzerts mit Entrement und Ormandy zu besorgen.


    LG Siamak

  • Philippe Entremont

    Es ist wohl an der Zeit, die Aufnahme des 2. und 4. Konzerts mit Entremont und Ormandy zu besorgen.

    JA, auf jeden Fall wäre das eine wichtige Ergänzung zur wirklich ausgezeichneten Hough / Oramo - GA.

    Es ist einfach unglaublich welche Energie und noch darüber hinausgehende Brillanz sowohl von Entremont, wie auch orchestral von Ormandy ausgeht.


    Eugene Ormandy halte ich ohnehin für einen wahnsinnig guten Dirigenten von Solokonzerten, der nicht nur eine blose Begleitung abliefert, sich auf den Solisten einstellt und seinen Part mit Spannung und Emotion ausfüllt.

    Egal ob es die Violinkonzerte von Tschaikowsky, Sibelius (mit Oistrach), Schostakowitsch Cellokonzert Nr.1 (mit YoYoMa und Rostropowitsch), auch das kabalewsky - CC, Klavierkonzerte von Tschaikowky Nr.1 (mit Joselson) - Nr.2 (mit Graffmann), Grieg (mit Entremont) sind, das sind alles feurige kurzweilige Wiedergaben, die richtig Hörspass machen.



    Mit Entremont gibt es auch eine "nette" GA der Saint - Saens - KK mit Michel Plasson / L'Orchestre du Capitole de Toulouse (CBS).

    Mein Hörtest in diese GA ergab keine Kaufoption, denn der orchestrale Part war einfach zu abgeklärt, zurückhaltend, zu brav ... zu nett. Und Entremonts Brillanz vernehme ich dort auch nicht in dem Ausmaß wie mit Ormandy.


    51gRmsBJ1BL._SY300_.jpg Neuausgabe: 513itl1teVL._SY300_.jpg

    CBS, 1976-78, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber Wolfgang,


    Danke für die ergänzenden Informationen ! Mit Michel Plasson und der Dresdner Philharmonie habe ich Borodin-Sinfonien und die Liszt-KK/Totentanz mit Freire. Da finde ich den Orchesterpart auch korrekt unaufgeregt.


    LG Siamak

  • Camille Saint Saens: Klavierkonzert Nr 1 in D- dur op 17


    Angeregt durch diesen Thread habe ich mir meine Klavierkonzert-Doppel CD mit den 5 Konzeerten hervorgekramt und das erste angehört.

    Es stammt von 1853 und wurde erst 1865 uraufgeführt. Saint Saens war ja ein hervorragender Pianist und hat die Konzerte eigentlich für den Eigengebrauch geschrieben, weshalb virtuose Elemente nicht übersehbar sind. Dieses Konzert beginnt mit einem markanten Hornruf. Den ersten Satz fand ich nicht weiter auffällig, der zweite indes steht in starkem Kontrast dazu: Sehr verhalten des Orchester, sehr delikat das Soloinstrument. Tendenziell melancholisch. Der Finalsatz indes voll Lebensfreude und strahlendem Triumph (mein Lieblingssatz) Aber es fehlt die "Attacke", die "Teleton" so liebt - und eigentlich lässt er eine Aufnahme nur gelten, wenn sie dieses Merkmal aufweist. Das ist durchaus legitim - Aber es ist auch wichtig festzuhalten, daß dies eine subjektive Meinung ist, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat. Der Rezensent der "HIFI STEREOPHONIE" vom Dezember 1981, stellt dieser Aufnahme ebenso ein gutes Zeugnis aus, wie 1986 jener des "FONO FORUM" Ich selbst glaube, die Aufnahme um 1995 erstmals gehört zu haben, wo mir das Werk damals (ich war auf Winer Klassik fixiert) eher einen mediokren Eindruck hinterlassen hat - eine Beurteilung, die ich nach heutiger Hörsitzung nicht mehr aufrechterhalten kann.

    Der Harenberg Konzertführer weit darauf hin, daß auch die weniger bekannten Klavierkonzerte Von Saint Saens eine hohe Qualität aufweisen (und dazu zählt das erste) und alle Konzerte bei ihrer Uraufführung großen Erfolg hatten..


    Die Sätze:

    1) Andante - Allegro assai

    2) Andante sostenuto quasi adagio

    3) Allegro con fuoco


    Die Gesamtspieldauer liegt knapp unter 30 Minuten

    Die Aufnahmen der Gesamtaufnahmen entstanden zwischen 1978-1980

    Die Tonqualität ist Analog, DECCA-typisch superb

    Der Preis ist auch für Musikfreunde mit kleinerem Geldbeutel leistbar (16 Euro für 2 CDs)

    Die Einspielungen sind nun an die 40 Jahre am Markt...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der Kanon der fünf Klavierkonzerte hat mich schon relativ früh begeistert. Wobei ich einschränken muss, dass ich das 1. & 3. KK immer ein wenig langweilig bzw. blass fand. Ich höre sie die Tage mal wieder und schaue wie es inzwischen darum bestellt ist.

    Umso mehr haben mich Nr. 2 & 4 mitgerissen. Das 2. Klavierkonzert als typisches, leidenschaftliches Romantik-Moll-Konzert von großer Virtuosität und das 4. Klavierkonzert mit seiner ungewöhnlichen Anlage und der immer hymnischeren Steigerung des zu Grunde liegenden französischen Liedes. Auf Grund der manigfaltigen Entwicklung des Themas kaufe ich Saint-Saens die Apotheose hier auch besser ab, als in der 3. Sinfonie.

    Anziehend hat auch immer das 5. Klavierkonzert auf mich gewirkt. Besonders der zweite Satz strotzt vor ungewöhnlichen Klangeffekten und orientalischen Anleihen. Diese gewaltige absteigende arabische Tonleiter zu Beginn macht einfach Eindruck. Der Kopfsatz hingegen ist eher frei von diesen Exotismen und gefällt mir in seiner einfachen und gesanglichen Anlage.


    Ich halte es ebenfalls mit Entremont/Ormandy, habe aber als Zweitaufnahme Collard/Previn und die kommt bei mir etwas besser weg, als hier im Thread - höre ich auch immer mal gerne mit Gewinn!

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • Der Thread ist überblickbar. Svjatoslav Richter hatte das zweite sowie das fünfte Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns im Repertoire.


    1993 hatte er das fünfte Klavierkonzert F-Dur op. 103 "Ägyptische" mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und Christoph Eschenbach aufgeführt. Davon gibt es einen Mitschnitt.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Sehr interessant, dass Richter diese Konzerte im Repertoire hatte. Das hätte ich nicht vermutet. Das werde ich mir mal anhören müssen ... :jubel:


    Der junge französische Pianist Bertrand Chamayou hat diese beiden Konzerte ebenfalls eingespielt.



    Chamayou schafft den schwierigen Spagat, diese schönen und eleganten Werke mit seiner Technik zum Klingen zu bringen, ohne auch nur einen Augenblick diese Technik in den Fokus zu stellen. Dazu kommt die interessante Instrumentierung, die in der jetzt folgenden Liveeinspielung nicht ganz so schön zu hören ist, wie in obiger Studioaufnahme. Ein spannendes Amalgam aus Mendelssohn und Liszt ......