Dvoraks Serenaden op.22 und op.44

  • Hallo allerseits,


    Da wir ja einige Dvorák-Experten unter uns zählen, hoffe ich, dass ihr mir weiterhelfen könnt:


    Auf der Liste der Werke, um die ich meine Sammlung zu erweitern plane, standen seit einiger Zeit (auf Empfehlung eines Freundes), leicht ignoriert, die Serenaden von Dvorák – ohne dass mir die Werksbezeichnung etwas gesagt hätte.


    Demzufolge war es dann doch eine Überraschung für mich als ich, bei ersten Recherchen nach einer empfehlenswerten Aufnahme derselben, einen unerwareteten "He, die kenne ich ja!"-Aha-Effekt erlebte, was natürlich diese Werke auf meiner Wunschliste stark nach oben gerückt hat.


    Genau gesagt geht es um folgende beiden Werke:
    Serenade für Streicher in E-Dur Op. 22 / B52
    Serenade für Bläser Op. 44 / B 77 (Serenáda pro dechové nástroje - Besetzung: 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Kontrafagott, 3 Hörner, Violoncello und Cembalo, oder: 4 Violinen, 2 Violen, 2 Violoncelli und Kontrabas (von Mordechai Rechtman)


    Leider habe ich nirgendwo wirklich brauchbare Kommentare zu empfehlenswerten Einspielungen dieser beiden Werke finden können, nur so viel, dass die Einspielung der Wiener Philhamoniker unter Myung-Whun Chung bei DG, zu der instinktiv gegriffen hätte, da ich seine Einspielung von Dvoráks 6. und 8. Symphonie sehr schätze, allgemein als ziemlich lausig eingeschätzt wird.



    Die Empfehlung meines Freundes lautete Karajan mit den Berliner Philharmonikern (die Streicherserenade von Dvorák gekoppelt, wie das offenbar häufig geschieht, mit der Streicherserenade von Tschaikowsky)



    – aber irgendwie habe ich (auf die Gefahr einer unzulässigen Verallgemeinerung hin) das Gefühl (nicht schlagen! :baeh01: ), dass ich mit Karajan-Aufnahmen nie so richtig warm werde – ohne genau sagen zu können, woran es liegt, hat mich bisher keine der Aufnahmen, die ich von ihm besitze, so richtig von Stuhl gerissen?!?


    Deshalb wäre ich wieder einmal dankbar, wenn ihr mir ein paar Hinweise geben könntet auf Aufnahmen der genannten beiden Werke, die ihr empfehlen würdet. Dabei kommt es mir nicht drauf an, unbedingt beide genannten Serenade auf einer CD gekoppelt zu sehen - irgendwo habe ich sogar gelesen, dass das von der Stimmung der Stücke her eine eher unglückliche Kombination ist. Kommentare auch dazu wären natürlich ebenfalls willkommen, genauso wie separate Empfehlungen zu den beiden Serenaden und natürlich eigene Eindrücke zu den beiden von mir angesprochenen Aufnahmen, so ihr sie kennt. (Es soll einige sehr gute Aufnahmen bei Supraphon geben, aber dazu ist es fast unmöglich irgendwelche Informationen zu bekommen (wie z.B. Aufnahmedatum, und –qualität), geschweige denn die Möglichkeit des Probehörens…)


    Rätselnde Grüße


    ?(?(?(


    katlow

  • Hallo,


    bei der Bläserserenade kann ich leider nicht weiterhelfen, die kenne ich selbst nämlich nicht.


    Von op. 22 besitze ich zwei Aufnahmen, von denen ich eine uneingeschränkt empfehlen kann.
    Es ist dies eine Orfeo-Live-Aufnahme unter Rafael Kubelik mit dem Sinfonieorchester des Bayrischen Rundfunks, gekoppelt mit dem Greatest Hit Dvoraks, der neunten Sinfonie aus den späten Siebzigern.


    :jubel: :jubel: :jubel:, beide Werke hervorragend


    Über die andere Aufnahme, Yenhudi Menuhin und das Royal Philharmonic Orchestra innerhalb der Brilliant-Box kann ich nicht viel sagen, hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Hallo katlow,


    ich finde besonders die Serenade in d-Moll op.44 ganz klasse! Sicherlich auch deswegen, weil Bläser einfach nur tolle Instrumente sind und sehr kraftvolles, gefülltes und intensives Spiel-/Klangpotenzial haben.


    Die beiden von dir genannten Aufnahmen kenne ich nicht.
    Kann dir aber diese nennen:


    op.22
    English Chamber Orchestra
    Daniel Barenboim


    op.44
    Hallé Orchestra
    Sir John Barbirolli


    Das sind sicherlich keine Referenzen, aber zum kennenlernen absolut okay.
    Im Moment reichen mir diese Einspielungen. So oft höre ich die Werke nicht, aber wenn dann immer mit Genuss.
    Zudem auch immer gleichzeitig - okay, nacheinander.Mich stört daran gar nichts.


    Mehr kann ich erstmal nicht sagen, dazu müsste ich die beiden Werke erst mal wieder hören.


    Aber ich bin auch auf ein paar tolle Empfehlungen gespannt. Vielleicht lasse ich mich ja überreden und kaufe mir zu Beginn des nächsten Jahres eine weitere CD.


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo katlow,


    das ist ein lustiger Zufall: Vor einiger Zeit hörte ich seit langem einmal wieder beide Serenaden und dachte daran, dass insbesondere die meiner Meinung nach zu unbekannte Bläserserenade einmal einen Thread verdient hätten. Grund für diese Gedanken - denen dankenswerterweise Dein Thread jetzt entsprochen hat, noch ehe das Thema bei mir wieder auf der Tagesordnung stand - war eine bestimmte Aufnahme, die ich schon lange habe und sehr schätze - als ich sie kaufte und lieben lernte, hätte ich sicher nicht daran gedacht, einmal in der Stadt zu wohnen, wo dieser Dirigent (noch) Chefdirigent eines Sinfonieorchesters ist. Gemeint ist die Aufnahme mit dem Saint Paul Chamber Orchestra unter Hugh Wolff, die den Tonfall beider Stücke sehr gut trifft und dazu ausgezeichnet klingt. Ich weiß gerade gar nicht, ob sie noch erhältlich ist - es wäre eine Schande, wenn dem nicht so wäre!



    Ich werde irgendwann einmal auf die Serenaden zurückkommen hier - für heute soll es reichen, diese herrliche Aufnahme ins Gedächtnis gerufen zu haben.


    Beste Grüsse,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Vielen Dank schon einmal an pianoflo, Maik und C.Huth -


    das sind ja schon einige interessante Anregungen zu Aufnahmen, die ich verfolgen werde!


    Weiß vielleicht zufällig jemand, ob die Teldec-Aufnahme der Serenaden mit dem St. Paul Chamber Orchestra unter Wolff diejenige ist, die auf der letztes JAhr (?) herausgekommenen Warner-Box mit Dvoraks Concertoes, den Slawischen Tänzen und eben auch den Serenaden enthalten ist?



    Ärgerlicherweise gibt das Inhaltsverzeichnis auf der Rückseite des Box-Sets, soweit ich mich erinnern kann, nur eine Übersicht der Interpreten, Dirigenten und Orchester, ohne sie bestimmten Stücken zuzuorden, mal wieder so ein absoluter Genie-Streich eines Labels :motz: ...


    Gruß


    katlow

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Hallo Katlow,


    ich habe mir gestern mal wieder meine Aufnahme der Streicherserenade angehört. Mir gefällt hier die Aufnahme mit Marriner sehr gut. Es wirkt ein wenig brav und glatt, aber das tut IMO den Serenaden ganz gut. Ich weiß nicht, wie Szell oder Solti die Serenaden spielen würden, die anderen angeführten Aufnahmen kenne ich auch nicht. Ich bin aber, wie gesagt, mit Marriner zufrieden.


    Im Übrigen mag ich die Tschaikowsky-Serenade doch ein wenig mehr als die von Dvorák. Da liegt doch ein wenig mehr Ausdruck und Leidenschaft drin. Trotz allem ist auch der Dvorák sehr gut, nur der Walzer gefällt mir nicht so sehr.




    Gruß, Peter.

  • Hm mit der Aufnahme von Wolff konnte ich persönlich nichts anfangen, was bei Dvorák eher ungewöhnlich ist. Durch diese Aufnahme blieben mir die Serenaden vorerst verwehrt. Entweder liegt es am Werk oder an die mir nicht liegende Interpretation.


    @ Huth und alle anderen


    Wie implementiert man eigentlich Bilder in den Beitrag? Ich kann das nur von einer Website aus bei der man den Link des Bildes eindeutig herauskopieren kann (also beispielsweise JPC nicht).
    Huth du weißt das sicherlich, hast du das Bild ja nicht vom Internet sonst würdest du ja wissen wo es die CD zu kaufen gibt.

  • Danke Maik,


    natürlich hätte ich drauf kommen müssen, dass dafür schon min. ein Thread existiert, war wohl zu sehr von der Musik abgelenkt ;)

  • Hallo Dvorak-Freunde,


    die Serenade für Streichorchester op.22 ist ein Werk, daß einen nicht so begeistern kann wie andere Dvorak-Werke. Deshalb bin ich auch verwundert, dass die Resonanz hier weitaus größer ist als beim Thread zu den Slawischen Rhapsodien, die IMO weit mehr an Ausdruckskraft und Hörspaß hergeben.


    Bei der Serenade op.22 geht es mir so, daß ich immer auf den genialen und 5.und letzten Satz warte und froh bin, wenn der erreicht ist. Dieser ist ein Ohrwurmmeisterstück und übertrifft alle vorigen Sätze.
    Man könnte ihn ja auch alleine hören :stumm: .


    Meine Aufnahme ist eine 5,-DM--CD, die heute nicht mehr im Programm ist, mit dem LSO / Yuri Ahronowitsch und ist natürlich mit Tschaikowsky´s Streicherserenade gekoppelt.
    Mit der Aufnahme bin ich ganz zufrieden - aber mich würden auch die Aufnahmen mit Karajan und Marriner interessieren, wenn sie mir mal ganz preiswert unter die Nase kommen.
    Marriner hat die Serenaden op.22 und 44 auch auf Philips eingespielt.
    Von Kempe gibt es auf SONY auch eine Aufnahme.


    :hello: Wer kennt die Aufnahmen mit Karajan, Kempe und Marriner ? Wie sind diese zu bewerten ?


    Beim SenderWDR3 ist das Hauptthema des 5.Satzes als Titelmusik oder Zwischenmusik zu einer Klassik-Sendung in Verwendung - so präzise und erstklassig habe ich es noch nirgendwo gehört. Kennt jemand diese WDR3-Titelmusik und weis ggf. aus welcher Aufnahme diese stammt ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von teleton
    :hello: Wer kennt die Aufnahmen mit Karajan, Kempe und Marriner ? Wie sind diese zu bewerten ?



    Nur 5 Postings über diesem hier habe ich bereits etwas über Marriner geschrieben.


    :hello:



    Gruß, Peter.

  • Hallo Wolfgang,


    Zitat

    Hallo Dvorak-Freunde,


    die Serenade für Streichorchester op.22 ist ein Werk, daß einen nicht so begeistern kann wie andere Dvorak-Werke. Deshalb bin ich auch verwundert, dass die Resonanz hier weitaus größer ist als beim Thread zu den Slawischen Rhapsodien, die IMO weit mehr an Ausdruckskraft und Hörspaß hergeben.


    das mag vielleicht daran liegen, weil die Slawischen Rhapsodien IMO nicht den Bekanntheitsstatus genießen, wie die Serenaden - besonders die Streicherserenade.
    Ich habe die Naxos Aufnahme der Slawischen Rhapsodien hier etwa 30cm vor mir liegen, jedoch lag die CD noch nicht im Player...Ich will mich mit meinen Neuanschaffungen ja nicht überfluten oder zuschütten, da die Musik sonst keinen festen Eindruck hinterlassen kann (bei mir) - ich befasse mich einige Tage mit den neuen CDs, damit ich das Werk kennen lernen kann. Die Rhapsodien waren noch nicht dran, aber nach deiner Beschreibung dauert es nun nicht mehr lange. Ich bin sehr auf diese Ausdruckskraft gespannt!!!


    Dann melde ich mich auch im entsprechenden Thread und wir können über die drei Rhapsodien diskutieren :hello:


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Walters freundliche wie provokante Frage "Aimez-vous Dvorák?" - erst vorgestern aufgeworfen - führte u. a. zu diesen Bekenntnissen:


    Zitat

    Original von Wulf


    Dem kann ich nur beipflichten - die Bläserserenade steht m.E. völlig zu Unrecht im Schatten der viel bekannteren für Streicher. Bisweilen höre ich die für Bläser sogar lieber.


    Da ich ohnehin gerade dabei bin, mich mit Dvoráks Kammermusik vertrauter zu machen, wäre ich für Empfehlungen besonders von Aufnahmen der Bläserserenade op. 44 dankbar. Bei tschechischen Komponisten greife ich gern auf tschechische Interpreten zurück, mit bislang durchwegs guten Ergebnissen. Deshalb: Kennt jemand diese Einspielungen? Alternativen?



    Bearbeitet für Nonett:



    Viehändig am Klavier gibt's daneben noch:



    Oder aber - extra für Walter aus Bärrn ;) - dieses:


  • Mit einem Kommentar zu den tschechischen Aufanhmen kann ich leider nicht dienen, aber mich deucht das eine gute Gelegenheit, mal wieder auf diese sehr preisgünstige Doppel-cd und vor allem darauf hinzuweisen, dass es sie jetzt besonders preisgünstig gibt:



    Ich habe nur die frühere Einzel-cd und kann deshalb nichts über Inbals Interprataton des mitgegebenen Celloknzertes bzw. der 9,. Sinfonie sagen, aber hier geht es ja besonders um die Serenaden, und die gefallen mir in der Wolff-Aufnahme ausnehmend gut.


    Eine klare Empfehlung für beide Serenaden!


    :hello: Jacques Rideamus

  • Mich hat Christopher Hogwood mit seiner wunderbaren Aufnahme mit dem London Philharmonic Orchestra für immer für alle anderen Interpretationen verdorben (das war seine erste CD nicht mit der AAM). Scheint aber z.Zt. schwer zu bekommen zu sein, hier eine Nachpressung:



    Wie gesagt wunderbar, mein Inbegriff eines romantischen Sommerabends. Bei der Bläserserenade wird die Inspiration durch Mozarts Gran Partita hörbar. Die Streicherserenade orientiert sich an Besetzungsstärke und Aufführungspraktik der Entstehungszeit, ist aber keineswegs nüchtern historisierend, sondern tänzerisch und leidenschaftlich. Habe ich damals ca. 1990 mehrmals mit begeisterten Reaktionen verschenkt. Die Interpretation des Orpheus Chamber Orchestra, die ich danach zu hören bekam, wirkte im Vergleich gewollt und klischiert.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von katlow
    ...nur so viel, dass die Einspielung der Wiener Philhamoniker unter Myung-Whun Chung bei DG, zu der instinktiv gegriffen hätte, da ich seine Einspielung von Dvoráks 6. und 8. Symphonie sehr schätze, allgemein als ziemlich lausig eingeschätzt wird.
    katlow


    Hallo,
    Wer ist "allgemein"? Beim deutschen Amazon gibts keine Bewertung dazu, beim Amerikanischen ausschließlich 2 x je 5-Stern-Bewertungen. Ich selber finde diese Einspielung auch gut - habe zwar keine Vergleichsaufnahmen aber als "lausig" würde ich die Interpretation auf jeden Fall nicht bezeichnen, die Klangqualität schon garnicht denn die ist außerordentlich gut. Zu meiner Schande muß ich aber gestehn das ich davon bislang nur die Streicherserenade gehört habe :wacky:


    Aber wo wir beim Thema sind, das bringt mich auf die Idee wieder diese vor ca. 2 Jahren gekaufte CD hervorzuholen und mir zum ersten Mal die Bläserserenade anzuhören die ich aufgrund allgemeiner Abneigung reiner Bläserbesetzungen links liegen gelassen hab. :pfeif:


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Lieber Jacques, Miguel und Thomas,


    vielen Dank für Eure prompte Reaktion! Eure Empfehlungen klingen verführerisch - wobei ich den Hogwood-Tip besonders interessant finde: "Inbegriff eines romantischen Sommerabends" - hmm!

  • Lieber Gurnemanz,


    ich kann Dir sehr die Aufnahme mit dem Prager Kammerorchester ans Herz legen, insbesondere was die Bläserserenade betrifft: frisches Musizieren, vital und mit der nötigwn Würze an knackigem Holzbläserklang (ohne jedoch rabiat zu wirken):



    :hello:
    Wulf

  • Oh Verzeihung, sehe gerade, daß auf der Supraphon die Bläserserenade nicht vorhanden ist. Ich habe eine Einspielung mit dem Ensemble vor 6 Jahren im Dvorak-Haus in Prag erstanden. Es habdelt sich dabei um ein mir unbekanntes Label namens PKO. Vielleicht gibt es das auch nur dort.... :pfeif:


    :hello:

  • Zitat

    Original von Gurnemanz
    Da ich ohnehin gerade dabei bin, mich mit Dvoráks Kammermusik vertrauter zu machen, wäre ich für Empfehlungen besonders von Aufnahmen der Bläserserenade op. 44 dankbar. Bei tschechischen Komponisten greife ich gern auf tschechische Interpreten zurück, mit bislang durchwegs guten Ergebnissen. Deshalb: Kennt jemand diese Einspielungen? Alternativen?


    Hallo Gurnemanz,


    dann will ich auch noch meine Empfehlungen niederschreiben- zumal sie noch nicht genannt wurden.


    1, Die schönste Einspielung der Bläserserenade, die ich kenne, liefert das Oslo Philharmonic Wind Soloist (rec. 1996, mit JANACEK und ENESCU):



    Große technische Perfektion zusammen mit viel Musikalität- und das zum "Naxos-Schnäppchenpreis". Von den von Dir gezeigten Aufnahmen kenne ich leider keine, aber wenn es eine Aufnahme mit tschechischen Künstlern sein soll, würde ich mal schauen, ob es eine Aufnahme mit einer Einspielung des Prague Wind Quintet gibt. Was ich bisher von diesem Ensemble kenne (POULENC, FRANCAIX & MILDHAUD) gefiel mir außerordentlich! (eine kurze Suche lässt allerdings zweifeln, ob sie das Werk wirklich im Repertoire haben?)


    2. Bei der Streicherserenade muss hier unbedingt noch die Einspielung der Prager Solisten unter Vaclav Talich (rec. 1951) genannt werden!
    Einst erschien dieses Werk auf CD mit der 9.Sinfonie (ebenfalls Talich- zusammen mit dem CNSO). Für mich ist das der absolute Höhepunkt der DVORAK-Diskographie u n d der Talich-Diskographie!


    :jubel: :jubel: :jubel:



    Die abgebildete CD müsste die aktuell erhältliche Aufnahme sein.


    Gruß pt_concours



    PS: Von der Bläserserenade müsste es eine originale Version für Klavier vierhändig geben- hat sie schon mal (jemand hier) (auf CD) gehört?


    Edit: Mit Talich gibt es auch eine (etwas) jüngere Aufnahme beider Serenaden (1953 & 1956), allerdings soll die Interpretation der Streicherserenade -zwar durchweg gut- nicht ganz die musikalische Qualität der früheren Aufnahme erreichen.

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von pt_concours
    Von der Bläserserenade müsste es eine originale Version für Klavier vierhändig geben- hat sie schon mal (jemand hier) (auf CD) gehört?


    Auf der von mir oben genannten CD sind vierhändige Klavierfassungen der Serenaden op. 22 (E-dur für Streicher), op. 44 (d-moll für Bläser) und außerdem noch Tschaikowsky op. 48 (C-dur für Streicher) enthalten, alle laut Angaben von den beiden Komponisten selbst erstellt:



    Ich kenne allerdings weder diese Fassungen noch die Interpreten.


  • Die würde ich auch wärmstens empfehlen, nicht zuletzt wegen der beiden viel seltener zu findenden anderen Stücke. (Ich habe aber sonst nur einen Download einer älteren tschechischen Aufnahmen, der klangtechnisch nicht konkurrieren kann und mir auch nicht so unnachahmlich idiomatisch erschienen ist).


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von miguel54



    Bin ebenfalls ein ausgesprochen glücklicher Besitzer der abgebildeten CD, nicht zuletzt, weil mir auch die Aufnahme der Amerikanischen Suite mit Dorati sehr gut gefällt (ich glaube ich habe die CD vor ein, zwei Jahren auch schon gebraucht erstanden). Ich finde aber auch die Tips mit Naxos und dem Prager Kammerorchester spannend und werde bei Gelegenheit mal reinhören.


    Während mich nämich die Streicherserenade schon seit längerem ziemlich kalt läßt (sorry an die Fans von op. 22!), liebe ich die Bläserserenade heiß und innig und kann gar nicht verstehen, warum sie so im Schatten ihrer kleinen Streicher-Schwester steht. :motz:


    Daher wird sich in meinem CD-Regal bestimmt Platz für mehr als eine Aufnahme davon finden. :yes:

  • Zitat

    Original von bachiana


    Bin ebenfalls ein ausgesprochen glücklicher Besitzer der abgebildeten CD, nicht zuletzt, weil mir auch die Aufnahme der Amerikanischen Suite mit Dorati sehr gut gefällt


    Hallo,


    also, wenn dass die gleiche Aufnahme ist wie auf dieser CD:



    dann kann ich diesen Eindruck zu 100% bestätigen!


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von pt_concours


    Und ebendiese Scheibe dreht sich gerade bei mir - wie schnell die Amazonen doch sein können! Und es gefällt - die Bläserserenade sogar sehr - wunderbare Einspielung! Nun kann Sommer werden.


    Ich hatte geglaubt, die Serenaden nicht zu können - um dann sofort festzustellen, daß ich beide Werke schon oft im Radio gehört haben muß, mal mehr, oft wohl weniger aufmerksam - klingt sehr vertraut! Wobei mich op. 44, jetzt im unmittelbaren Vergleich, mehr anspricht als op. 22.


    Gerade hebt die Amerikanische Suite op. 98b an... Mit Doráti habe ich ohnehin gute Erfahrungen.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Serenade für Streicher...


    Ein wunderschönes, vollkommen unbeschwertes Stück Musik, das
    sich mir da als Beifang zu den Dvorak‘schen
    Sinfonien erschlossen hat. Unter diesen Drei kann ich nun wählen:


    Raphael Kubelik mit dem SOBR


    Herrlich musiziert; vielleicht ein Spur zu
    symphonisch-schwer. Das nimmt dem Stück seiner Unbeschwertheit.



    Vaclav Talich mit den Tschechischen Philharmonikern
    Leider kein Cover zu finden


    Auch mit dem kompletten Streicherapparat gespielt, ist diese
    Aufnahme doch ein ganzes Stück duftiger und intimer gespielt. Die ältere
    Klangqualität tut da sein übriges -man
    möchte sie fast über einen alten Röhren-Volksempfänger hören. Herrlich.



    Josef Suk mit dem Suk Kammerorchester


    In der Kammerorchesterversion kommt das zauberhafte dieser
    Musik m. E. erst richtig zur Geltung. Man wähnt sich in einem Giardino auf
    einem Sommerfest. Flanierend, eine fesche Dame zur Linken, einen Aperol-Spritz
    in der rechten Hand :thumbup: Mein Favorit.