Heisses Eisen - Klassik-Tauschbörsen/Filesharing

  • Liebe Forianer/innen,


    Pausenlos stöhnt die Klassikbranche über rückläufige Zahlen, an denen natürlich nicht die Repertoire-Politik und die teils horrenden Verkaufspreise schuld haben, sondern in erster Linie die verkauften Rohlinge, weil sich ja anscheinend jeder CDs ausleiht und dann an den gesamten Familien-, Freundes- und Nachbarschaftskreis in Kopie verteilt.


    Inzwischen werden ja auch die Tauschbörsen (filesharing, ed2k....) verdammt und mit für die rückläufigen Umsatzzahlen verantwortlich gemacht. Dies zwar überwiegend im Bereich der sog. Popmusik und bei Filmen, jedoch verstärkt sich das Interesse der Beteiligten jetzt auch vereinzelt auf den Klassik-Tausch im Netz.


    Ich will jetzt weder Anleitung geben noch Quellen nennen, auch wenn es in der Tat spezielle Tauschbörsen nur für Klassik mit zigtausend Files gibt.


    Interessant wäre Euer Standpunkt, unabhängig zu der noch immer nicht geklärten Rechtslage.


    Ich selber gebe gerne zu, die eine oder andere CD geladen zu haben, um zu erkennen, ob mir die (meist noch unbekannten) Werke bzw. Interpretationen zusagen oder nicht.
    Sehr häufig gibt es überhaupt keine Hörproben in den Online-Stores oder aber diese sind von grottenschlechter Qualtität und viel zu kurz.


    Gefällt mir dann, was ich auf meinen Computer geladen habe, so wird diese Datei gelöscht und die CD natürlich gekauft. (Thema: Sammelleidenschaft als krankhafte Nebenwirkung ungezügelten Klassik-Konsums :wacky:; bereits an anderer Stelle im Forum zu finden).
    Das umständliche Dateiladen und anschließende Löschen mag bestimmt nicht die Regel sein; ich denke, viele der Tauschteilnehmer werden die (widerrechtlich?) bezogenen Musikdaten brennen und archivieren und die Aufnahmen nicht kaufen.


    Anders sehe ich das bei Livemitschnitten (überwiegend Radio); da freut man sich doch, zB vom Sokolov in Moskau, Helsinki, Tokio oder Hintertupfingen mal wieder einen wunderbaren Konzertabend im CD-Archiv zu haben.
    Oder auch bei Aufnahmen, die es wahrscheinlich niemals (wieder) auf CD zu kaufen gibt, weil sie entweder bislang nur auf LP erhältlich sind oder nach kurzer Zeit der CD-Veröffentlichung vom Hersteller nicht mehr aufgelegt und vertrieben werden.


    Wie ist Eure Meinung und ggfs. Erfahrung zu diesem Thema ?


    Gruß,
    Jürgen

    Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen. [frei nach George Orwell]

  • Hallo Jürgen,


    Rückläufige Umsatzzaheln sind überall. Man darf nicht glauben, daß man Arbeitskräfte wegrationalisieren kann, die Preise erhöhen, bzw Verbilligungen nicht weitergeben (Der horrende Preis der CD, der einer Verdoppelung jenes der Langspielplatte entsprach, wurd mit den ach so hohen Brennkosten für eine CD begründet. Inzwischen wissen wir alle , daß die längs nicht mehr zutrifft) und der Konsument kauft.
    Vorzugsweise das, was er vor 10 Jahren schon einmal in anderer Verpackung gekauft hat, weil da hat man keine Produktionskosten mehr.
    Oder bis vor kurzem noch unbekannte Künstler aus Fernost, die als "Superstar" hochgejubelt werden.Wenn ich sowas suche, dann krieg ich das zum fairen Preis bei Naxos, oft in erstklassiger Tonqualität.


    Zu File Share-Tauschbörsen:


    Ich geb zu , ich mag sie nicht, ich kenn sie nicht und will sie auch gar nicht kennenlernen. Ich gehöre zu jenen, denen das öffnen eine CD
    (noch mehr früher einer LP) einen wohligen Schauer, den Rücken runterjagt, ich hab gern ein ädiquates Cover (Aber bitte Standard -Keine Sperenzchen)mit Bild des Komponisten oder Dirigenten, oder etc. Keinesfalls irgend ein Allerweltsfoto, das man genauso als Seifenwerbung wie als Label einer Thunfischdose verwenden hätte können.


    Ich gebe sogar zu, daß ich, auch wenn sie tadellos ist, mit einer Naxos-CD immer das Gefühl habe ich hätte geknausert.
    Heute hat sich dieser Trend abgeschwächt, sehe ich doch, wie selbst berühmteste Dirigenten auf BudgetSerien "verramscht" werden.


    Aber noch schlimmer ist das was sich Schalplattenkonzerne ausgedacht haben: Eine legal gebrannte Scheibe ohne Verpackung und "Artwork"
    (ein sehr hochtrabender Begriff, für das was da heute geboten wird)
    Daaas brauch ich noch weniger. Das entspricht dann iMO dem technischen und ausstattungsmäßegen Standard eine Raubkopie zum Preis eines (nicht ganz so teuren ) Originals.


    Ich habe Unterlagen,
    (leide finde ich die Stelle jetzt nicht, de besagen, daß in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts,, die Jazz-Platteverkäufe auf etwa 6 Prozent des bisherigen Standes zurückgingen - und das alles ohne Brenner.


    Radiomitschnitte sammle ich übrigens nicht.



    GRüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die KLASSIKbranche klagt über rückläufige Umsatzzahlen?


    Ist mir zwar neu...aber der Hauptgrund ist wohl: zu hohe Preise.
    Privatkopien sind nach wie vor erlaubt.sei es unter freunden...ausgeliehen von der bibliothek etc. und das archivieren/brennen der CDs auch. Privatkopien gabs auch schon früher und es hat sich keiner darüber beklagt.
    Es ist wohl nur so,dass es durch die heutige technik bei einer kopie kein Qualitätsverlust gibt. Und das sehen wohl die firmen auch nicht so gerne. sonst hätte man schon viel früher geklagt,als die 1.kassettenrecorder auf dem markt kamen.
    das downloaden von mp3 und das anschliessende brennen ist auch legal,sofern die quelle LEGAL ist und die urheberrechte nicht verletzt werden.


    ich habe filesharing und co. für klassik nie benutzt...weil
    A: qualität scheisse (keiner kann sich entscheiden...der eine nimmt auf 96kbit auf,der andere auf 192)
    B: zu wenig im Angebot,vor allem bestimmte Interpreten findet man überhaupt nicht.
    C: Nur die berühmteren Sachen sind zum Tausch da.
    D: Höre ich Klassik lieber auf CD und nicht vom Computer; desweiteren ist mp3 ein format,welches musik komprimiert (verkleinert), und ich es qualitätsmässig nicht gut finde (frequenzen,die das menschliche ohr nicht erfassen kann,werden genommen).
    E: der ehrliche und echte klassikhörer nimmt an solchen filesharing shit nicht teil,weil er weiss,was für einen schaden das für die klassikbranche haben kann (hier wären die schäden erheblicher als in der pop branche).


    Aber wenn ich das ganze verfolge,so muss ich glauben,dass klassik nur für reiche sei.
    Teenies können sich popmusik (charts) locker runterladen.
    Aber was macht jemand,der klassische musik hören will? - Der muss die CD kaufen.


    So streng würde ich das mit dem filesharing gerade im klassikbereich nicht so sehen.



    "Gefällt mir dann, was ich auf meinen Computer geladen habe, so wird diese Datei gelöscht und die CD natürlich gekauft."


    WER MACHT DAS SCHON? - Das wäre ja rausgeworfenes geld. internet ist ja nicht kostenlos!


    Im übrigen kannst du die datei ja drauf lassen,wenn du die CD eh kaufst.


    "Das umständliche Dateiladen und anschließende Löschen mag bestimmt nicht die Regel sein; ich denke, viele der Tauschteilnehmer werden die (widerrechtlich?) bezogenen Musikdaten brennen und archivieren und die Aufnahmen nicht kaufen."


    Auch im Filmbereich ist das so.
    Nur arme Schlucker/Raubkopierer(die auch damit geld verdienen wollen) machen das.


    LIVEmitschnitt im Radio.
    Zwischenzeitlich wollte man das ja auch verbieten.
    Ich hab mir auch mal paar Sachen vom Radio aufgenommen.
    Aber qualität war meistens schlecht...rauschen....zu wenig bass. :(
    wenn ich historische sachen finde,die mir gefallen hole ich mir die auf platte oder cd.


    "Oder auch bei Aufnahmen, die es wahrscheinlich niemals (wieder) auf CD zu kaufen gibt, weil sie entweder bislang nur auf LP erhältlich sind oder nach kurzer Zeit der CD-Veröffentlichung vom Hersteller nicht mehr aufgelegt und vertrieben werden."


    okay...da kann ich das nachvollziehen.


    Das ganze hat aber einen furchtbar coolen nebeneffekt.
    Vinyl ist wieder IN!
    Platten kosten viel weniger als CDs.
    20-30 Platten kosten ca. 15 Euronen ....und das ist dann echt gut.


    Übrigens: Es ist eine Frechheit,was die Firmen heutzutage für eine CD verlangen. Bei den niedrigen Presskosten...und der Interpret bekommt wohl auch nicht viel davon. das meiste geld geht doch an die firma,oder nicht?

  • Ein gutes Thema und interessantes Eisen :(


    Was die Preise angeht von CD's zu kann ich hier nur dem allgemeinen Anmerkungen zustimmen - die CD's sind einfach zu teuer! Das ist auch belegbar und zwar sowohl im klassischen, als auch im Mainstreambereich. Vor eingier Zeit habe ich mir eine CD in einem Plattenladen hier in Wien angeschaut - absurder Preis für eine Uchida Mozart Aufnahme (Doppel CD). Auf einer Reise zwei Wochen später in den USA, fand ich die gleiche CD bei einer Preisunterschied von 60% nach unten - gesehen - gekauft. Nun kommt es: wieder in Wien, Koffer ausgepackt und mit ca. 40 CD's vor der Anlage gepflanzt, in eine nach der anderen reingehört und Cover und Booklet näher angeschaut - Made in Germany ! Also in Deutschland gemacht, rüber in die USA und für weniger als die Hälfte verkauft X(


    Also, ich gebe es zu - ich lade herunter, höre mir die Sachen an und die Sachen, die mir gefallen, kaufe ich dann auch. Ich lasse jeden Monat eine Unmenge an Geld im CD Laden - allerdings nur für Dinge, die mir auch gefallen. Da gibt es natürlich auch Ausnahmen - es gibt CD's, die muß ich einfach haben - keine Diskussion! Doch sehe ich nicht ein mich immer wieder von den Plattenlables vera.... zu lassen. Das Problem liegt nicht im Brennen, runterladen, etc. Es liegt in der Arroganz der Lables, die meinen, daß eine CD mit Brendel absurd teuer sein muß - Klassik ohnehin. Ein Freund von mir arbeitet bei Philips, den müßtet Ihr mal reden hören, wenn es sich im Deckungsbeiträge dreht.
    Runterladen ist illegal - bei Rot über die Kreuzung gehen auch. Meiner Ansicht nach ist das eine Frage der Verantwortung - dafür lasse ich einfach zu viel Geld bei den Firmen!


    Liebe Grüße und schönes WE


    Nebu
    8)

  • Eine neue Schonfrist für Raubkopierer!


    Man kann ein wenig runterladen.
    Wer aber zuviel runterlädt und auffällt,wird bestraft.
    Was für ein Gesetz! Aber nicht ganz dumm. Man kann ja nicht jeden verklagen. Vor allem nicht die Leute,die grad mal ein oder zwei Stücke runtergeladen haben.


    Aber eines finde ich trotzdem total doof.
    Man kann die Mp3s als Hörproben nehmen. Denn Amazon hat ja nicht von allen ihren Produkten Hörproben.
    Man lädt sich bei einer Tauschbörse ein Stück runter. Anschliessend löscht man es. Wem es gefällt,kann es dann original kaufen.
    Ist doch auch eine Möglichkeit?

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  • Das Thema ist wohl recht komplex.


    Im Äther gibt es allerhand Müll, aber ich habe gelesen, dass einige Leute sich große Mühe geben und es zum Hobby gemacht haben Dinge ins Netz zu stellen. Wie dem auch sei


    Herrschende meinung ist wohl, dass das Rechtssystem nach wie vor die urheberrechtliche Problematik der Tauschbörsen nicht umfassend und eindeutig löst.


    So die Ansicht, dass nur das Verhalten des Anbieters in einer Tauschbörse als unbenannte öffentliche Wiedergabe unzulässig ist (§ 53 VI UrhG). Lädt der Nutzer die Datei herunter, sei dies hingegen durch § 53 Abs. 1 UrhG gedeckt. Der Verfasser folgt damit einer gewichtigen Lehrmeinung, die den Grund für § 53 Abs. 1 UrhG darin erblickt, dass ein Verbot in der privaten Sphäre nicht durchsetzbar ist und auch für rechtswidrige Vorlagen gilt. Ein Ausschluss der Ausnahme sei nur zu befürworten, wenn das Verhalten des Nutzers zu missbilligen ist; dies sei der Fall, wenn er sich rechtswidrig die Vorlage verschafft, nicht hingegen wenn er sie bloß aus dem Internet herunterlädt.


    In Deutsch
    Aktuell gilt für die Teilnahme an Musik-Tauschbörsen folgendes:
    Das Kopieren von Musik auf den Computer ist zu privaten Zwecken zulässig (Privatkopie).
    Unzulässig ist das Anbieten der Kopien für Dritte.
    Der Download der im Internet angebotenen Musik war zivilrechtlich unzulässig, aber strafrechtlich umstritten, da die Kopie auf dem Angebots-Computer nicht rechtswidrig hergestellt war, sondern eine zulässige Privatkopie.


    Das neu (um-)gesetzte Recht soll nach Ansicht des Verfassers - trotz des § 53 Abs. 1 UrhG n.F. - die Rechtslage für Tauschbörsen nicht wesentlich verändert haben (§ 53 Abs. 1 UrhG verbietet auch Vervielfältigungen, wenn die Vorlage "offensichtlich rechtswidrig hergestellt" worden ist). Zwar seien die meisten Vorlagen rechtswidrig, insbesondere die unter Umgehung des Kopierschutzes hergestellten Vorlagen; das Merkmal "offensichtlich" sei aber generell zu verneinen, weil dem Nutzer nicht zumutbar sei, die Rechtswidrigkeit zu beurteilen. Der Verfasser wendet sich damit grundlegend gegen die rechtspolitische Entscheidung, die dazu führe, den Nutzern zu viele Prüfpflichten aufzuerlegen und die eine Risikoverlagerung bewirke. Abs. 3 .Unter haftungsrechtlichen Gesichtspunkten gelangt der Verfasser zu dem Ergebnis, dass der Betreiber einer zentralen Tauschbörse als Zugangsvermittler regelmäßig von der Haftung gemäß § 9 TDG befreit ist. Im übrigen hafte der Betreiber kenntnisabhängig gemäß § 8 Abs. 2 S. 2 TDG als mittelbarer Störer. Als zumutbare Maßnahme könne ihm nur auferlegt werden, eine Filtersoftware zu installieren. Der Verfasser gelangt zu dem abschließenden Urteil, dass die neue Rechtslage vor allem für die Rechteinhaber günstig ist und lenkt den Blick auf mögliche Alternativlösungen.


    In Deutsch
    Weiterhin können ohne Umgehung des Kopierschutzes private Kopien gemacht werden. Das Angebot zum Download bleibt unzulässig.
    Der Download selbst bleibt unzulässig und ist zudem strafbar, wenn die Vorlage offensichtlich illegal ist.


    Sollte sich die teilweise im Gesetzgebungsverfahren geäußerte Forderung, den Providern Auskunftspflichten aufzuerlegen, nicht durchsetzen, bleibt als einziges wirksames Mittel gegen illegale Tauschbörsen nur ein außerrechtliches - ein eigenes nutzerfreundliches Angebot.


    Was die Musikindustrie im Moment machen kann:


    Durch anonyme Anzeigen können Musikfirmen die Staatsanwaltschaft und Polizei aktivieren.
    Die Ermittlungsbehörden können dann Provider zur Herausgabe von Kundendaten auffordern. Ist aber noch schwierig s.o.
    Die Kundendaten gelangen in die Hände der geschädigten Musikfirmen.
    Die Musikfirmen können nunmehr gegen die illegale Nutzung auch zivilrechtlich durch kostenpflichtige Abmahnungen und Unterlassungsaufforderungen gegen illegale Nutzer vorgehen.
    Der Nutzer muss die strafrechtlichen Konsequenzen und die anwaltlichen Kosten der Unterlassungsaufforderung bezahlen.


    Die Wahrscheinlichkeit, wegen illegaler Nutzung von Internetangeboten verurteilt oder zu zivilrechtlichen Unterlassungen gezwungen zu werden, kann sich damit erheblich erhöhen. Zwar sollen Mißbräuche im Bagatellbereich straffrei bleiben, dies soll jedoch wirklich nur dann gelten, wenn Nutzer ganz vereinzelt Musiktitel heruntergeladen haben.


    Beim zivilrechtlichen Unterlassungsanspruch gibt es auch weiterhin keinen Bagatellbereich, es kann jede Zuwiderhandlung mit Unterlassungsforderungen der Rechteinhaber belegt werden. Die Anwaltskosten, die eine Unterlassungsaufforderung nach sich zieht, können dabei leicht im Bereich von 1.000,00 Euro liegen.


    Man sollte noch zwei Dinge in Betracht ziehen. Der Hai der auf den Fischschwarm zusteuert ist total perplex, da er kein Opfer ausmachen kann. Wenn es wirklich hart auf hart kommen sollten, kann man sich noch damit rausreden man hätte einen Trojaner auf dem Rechner gehabt , und ein Dritter hätte diesen Unfug fabriziert.



    UrhG: Urhebergesetz,
    TDG:Teledienstegesetz

  • wow - so genau wollte ICH es nicht haben... ich kenne das Urheberrecht ja. :beatnik:


    Unzulässig ist das Anbieten der Kopien für Dritte.
    hm? - Man darf Bekannten,Familie,Freunde die CD verleihen.
    Diese wiederrum dürfen sich auch (!) eine Kopie anfertigen,sofern die Quell CD keine Raubkopie ist.


    Der Download der im Internet angebotenen Musik war zivilrechtlich unzulässig, aber strafrechtlich umstritten, da die Kopie auf dem Angebots-Computer nicht rechtswidrig hergestellt war, sondern eine zulässige Privatkopie.


    Richtig: man blickt da (als Downloader) eh nicht durch,ob der Quellbesitzer dann einen Kopierschutz geknackt hat oder nicht.





    Aber der Tip mit den Trojaner ist echt gut! :jubel:

  • gegen horrende Preise der Verlage gibt es inzwischen mindestens zwei probate Mittel: Ebay und Amazon:


    - bei Ebay gibt es häufig gebrauchte CDs für einen Bruchteil des ursprünglichen Preises (bei Schallplatten kauft man in der Regel auch ein paar Knackser dazu)
    - bei Amazon gibt es die offiziell gelisteten Nebenanbieter (z.B. Caiman America), die zum Teil 70% unter dem deutschen Listenpreis bleiben. Hab schon häufiger da gekauft, keinerlei Qualitätsprobleme ausgemacht.

  • Meiner Meinung nach sind es zwei Faktoren, die den Tauschbörsen die User in die Arme treiben:
    [list=1]
    [*]Kopierschutz auf CDs
    Finde ich geradezu skadalös. Wenn ich schon eine CD legal im Laden gekauft habe, dann will ich auch die Möglichkeit haben, die Titel auf einen MP3-Player zu übertragen, oder die Titel mehrerer CDs zu einer eigenen Zusammenstellung zusammenzubrennen.
    Darüber hinaus gibt es heute immer mehr Menschen (inklusive mir), die zum Abspielen von CDs ausschliesslich einen PC zur Verfügung haben (Welcher angesichts kopiergeschützter Scheiben gerne mal in Streik tritt).


    [*]DRM: Ich wär ja schön blöd, wenn ich 1€ bezahlen würde, um einen Titel legal herunterzuladen, den ich dann nur mit bestimmten Playern abspielen kann und nur soundsooft auf CD/MP3-Player übertragen darf, wenn ich den selben Titel ohne diese Beschränkungen gratis über eine Tauschbörse bekommen kann.
    [/list=1]


    Im Moment kaufe ich brav CDs im Laden, weil ich eine Serie gefunden habe, die sich in einem vernünftigen Preisrahmen bewegt, nicht kopiergeschützt ist und informative Booklettexte enthält. Bis die Wiese abgegrast ist, hoffe ich, dass die Plattenfirmen gemerkt haben, dass sie sich mit der Masche, die ehrlichen Käufer gegenüber den Raubkopierern um die Rechte zur privaten Vervielfältigung zu bescheissen, keinen Gefallen tun.


    Liebe Grüße vom Violoncellchen!

  • Zitat

    Original von Klassikliebhaber
    Aber wenn ich das ganze verfolge,so muss ich glauben,dass klassik nur für reiche sei.


    Also da muss ich dir aber wiedersprechen, Klassikliebhaber.
    Gerade im Klassiksektor, gibt es die Möglichkeit, sich eine beachtliche Bibliothek zulegen, die ausgezeichtete Aufnahmen in astreiner Qualität enthält, ohne mehr als 6€ pro Scheibe zu löhnen (siehe Naxos, Eloquence, Esprit etc).


    Versuch das mal im Pop-Sektor!


    Liebe Grüße vom Violoncellchen!

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  • Hallo Violoncellchen,


    Zitat

    Original von Violoncellchen


    Also da muss ich dir aber wiedersprechen, Klassikliebhaber.
    Gerade im Klassiksektor, gibt es die Möglichkeit, sich eine beachtliche Bibliothek zulegen, die ausgezeichtete Aufnahmen in astreiner Qualität enthält, ohne mehr als 6€ pro Scheibe zu löhnen (siehe Naxos, Eloquence, Esprit etc).


    Versuch das mal im Pop-Sektor!


    So ganz stimmt das nicht, im Pop-Sektor gab es bereits vor Jahren Nice-Price-Angebote und heute genauso. (Einfach mal bei 2001 stöbern, da gibt's schon einiges...) Allerdings ist das Ausmaß der Zweitverwertung im Klassikbereich damit nicht vergleichbar, weder vom Volumen her gesehen noch vom Preisniveau. In der Hinsicht befinden wir uns in der Klassiksparte derzeit in einem goldenen Zeitalter. Wird spannend sein zu sehen wohin das führt...




    Ich will die Industrie keineswegs in Schutz nehmen, schließlich schimpfe ich selbst gerne auf ihr herum, aber waren die Tauschbörsen nicht lange vor den Kopierschutzspielchen und dem DRM am Start? ;)



    Grüße,
    Gentilhombre

    "Das ist zeitgenössische klassische Musik. Dann unterstelle ich, daß da kein intellektueller Zugang..."
    Miroslaw Lem, Tenor

  • Zitat

    Original von Gentilhombre
    Ich will die Industrie keineswegs in Schutz nehmen, schließlich schimpfe ich selbst gerne auf ihr herum, aber waren die Tauschbörsen nicht lange vor den Kopierschutzspielchen und dem DRM am Start? ;)


    Richtig, aber diese Reaktion der Industrie darauf hat dazu geführt, dass die Tauschbörsen noch beliebter wurden. Hätten sie statt dessen die Preise gesenkt oder mehr Kaufanreize geboten (bessere Booklets, schönere sammelnswerte Hüllen oder unkomplizierte legale Download-Möglichkeiten) wäre zumindest für mich die Wahl zwischen legalem Kauf und illegalem Download leichter.


    Liebe Grüße vom Violoncellchen!