Klaviersonatenwochenende beim Beethovenfest Bonn 2018

  • Ich habe mich entschlossen, jedem Konzert eine kurze Besprechung folgen zu lassen. Der „Konzert-Marathon“ mit fünf Konzerten bis Sonntagabend wird abwechselnd gestaltet von Sir András Schiff, der am 21. Dezember seinen 65. Geburtstag feiert, und seinem Landsmann Dénes Várjon, der am 23. Februar seinen 50. Geburtstag gefeiert hat.
    1. Konzert: Freitag, 7. 9. 2018, 20 Uhr im World Conference Center, Platz der Vereinten Nationen Nr. 2 (gegenüber dem alten Bundeshaus Bonn)
    Sir András Schiff, Klavier
    Programm:
    Ludwig van Beethoven, Sonate Nr. 30 E-dur op. 109 (3,5 – 2,5 – 12,5 ---18,5 min.)
    Bela Bartok, Sonate SZ 80 (4,5 -4.5 -4,0 --- 13 min.)
    Franz Schubert, Sonate Nr. 19 c-moll D.958 (10,5 – 7,0 – 4,0 – 9,0 --- 30,5 min.)

    Wie das erste Programm es schon andeutet, stehen im Mittelpunkt dieser Konzertreihe die späten Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.
    Da es angeboten wurde und mein Hotel direkt neben dem World Conference Center liegt, bin ich auch zur Einführung, die von dem mir seit vielen Jahren bekannten Christoph Vratz gegeben wurde. Er stellte am Anfang die Frage, die er auch Andras Schiff gestellt hatte, wie die Programme zustande gekommen wären und ließ an den entsprechenden Stellen durch eingespielte Tonaufzeichnungen auch Andras Schiff zu Wort kommen.
    Wie ich auch schon durch die Booklets in Schiffs Beethoven -Sonaten erfahren hatte, erwies sich Schiff einmal mehr als profunder Kenner der Zusammenhänge zwischen Beethovens und Schuberts Klaviersonaten.
    Christoph Vratz führte dabei aus, dass sich Schubert bezüglich der Sonaten sich fast ausschließlich mit dem frühen und mittleren Beethoven beschäftigt hätte.
    Als ein Beispiel führt er die Verwandtschaft der Finalsätze von Beethoven Sonate Nr. 18 Es-dur op. 31 Nr. 3 und der Klaviersonate Nr. 19 c-moll D.958 von Franz Schubert an, was er durch Hörbeispiele untermauerte.
    Seine Ausführungen gefielen mir so gut, dass ich beschlossen habe, die übrigen Einführungen auch zu besuchen.


    Sir Andras Schiff, der zu den Pianisten gehört, die ich bis jetzt am häufigsten im Konzert erlebt habe (neben Brendel, Sokolov und Pollini), hatte laut Vratz über das op. 109 gesagt, er hielte sie für die musikalisch schönste Sonate Beethovens. Deshalb hat er sie wohl auch als Erste auf das Programm dieser Konzertreihe gesetzt, und dass er zu dieser Sonate ein besonders enges Verhältnis hat, hörte man vom ersten Ton an, und es sollte sich im Laufe des Abends noch aus einem anderen Grunde bewahrheiten.
    Obwohl die anfängliche Satzbezeichnung Vivace, ma non troppo, lautet und sie sich mit einem expressiven Adagio abwechselt, ist dieser Satz in großen Teilen sehr lyrisch, und Sir András ist nun mal ein sehr lyrischer Pianist, dem allerdings auch der rhythmisch-dynamische Impetus nicht fremd ist.
    Dies stellet er vor allem im scherzoartigen Prestissimo unter Beweis, das er in zweieinhalb Minuten in die Tasten hämmerte.
    Das Finale: Gesangvoll, mit innigster Empfindung. Andante molto cantabile ed espressivo, hatte Beethoven laut Vratz mit dieser zusätzlichen deutschen Satzbezeichnung versehen, weil er wohl seit Längerem schon der Meinung war, dass italienische Satzbezeichnung nicht immer hinlänglich den Charakter seiner Musik beschreiben könnten, und Christoph Vratz meinte dazu, dass schöner, als Beethoven es mit seinen deutschen Worten ausdrückte, die Italiener auch nicht hätten ausdrücken können.
    Diese Finale, das zeitlich etwa zwei Drittel der ganzen Sonate ausmacht, gehört sicherlich zu den herausragenden Variationensätzen in der gesamten Klavierliteratur. Und András Schiff spielte das herausragend. Wie sagte Christoph Vratz es noch so schön: Diese Sonate fängt so recht nicht an und sie hört auch so recht nicht auf.
    Im Programm stand, dass es keine Pause gäbe, und so setzte sich auch András Schiff nach einigen Verbeugungen und starkem Beifall wieder hin und begann mit der
    Einzigen Klaviersonate Béla Bartóks aus dem Jahre 1926, Sz 80.
    Das war in der Tat das krasse Gegenteil von Beethovens lichter, lyrischer E-dur-Sonate. Und András Schiff bewies, dass er auch ein veritabler Sachwalter seines Landsmannes Bela Bartok ist und dieses Ostinato- und Dissonanzen-Gewitter des Kopfsatzes, Allegro moderato mit Bravour meisterte. Doch auch der zweite Satz, wenngleich eher im Tempo eines strengen Kondukts daher kommend, blieb ganz auf der rhythmisch-dynamischen Schiene.
    Zumindest temporal und melodiös unterschied sich das finale Allegro molto erheblich von den vorangegangenen Sätzen, so sehr sie sich in ihrer zeitlichen Ausdehnung auch ähnelten. Im rhythmischen Impetus ergab sich jedoch eine unglaubliche Steigerung gegenüber dem Mittelsatz. Auch diesen Satz, der spektakulär endete, spielte Schiff mit einer natürlichen, nicht gewollten Bravour und wurde abermals mit reichem Beifall belohnt.
    Einen würdigen (ersten) Abschluss fand dieser erste Klavierabend in der ersten Sonate der Schubertschen Schlusstrias, der Nr. 19 c-moll D.958.
    Die Sonate gehört sicherlich zu den ganz Großen der Klaviersonaten-Literatur überhaupt, und ich erinnere mich gerne an einen Klavierabend vor vielen Jahren beim Klavierfestival Ruhr, als András Schiff die gesamte Trias auf einem historischen Brodmannflügel von 1820 spielte.
    Gestern Abend spielte er auf einem wunderbaren rotbraun-schwarz gemaserten Bösendorfer.
    Diese frappierende Sonate, die sich in den ersten Takten des Kopfsatzes noch nach Beethoven anhört, ist jedoch wenige Takte später, als das Seitenthema unvermittelt erklingt, Schubert reinsten Wassers. Man fühlt sich unvermittelt in eine ganz andere Welt versetzt. Und Schiff hat dieses Gefühl wunderbar eingefangen.
    Auch dieses wunderbare Adagio nimmt sofort mit aller Macht für sich ein- das ist reinste Himmelsmusik, vor allem in der Wiederholung des Themas in der Oktavierung. Aber es wäre nicht Schubert, wenn sich nicht dunkle Wolken vor die Sonne schöben.
    Hier zum Vergleich eine Aufnahme von 1991:


    Das Adagio beginnt etwa bei 11:15 min.


    Nach dem kurzen, aber knackigen Menuetto folgt ein taktmäßig riesiges Finale mit über 700 Takten, nochmals um 200 Takte länger als das aus D.960, ein mitreißender Tanz, unterbrochen von kurzen lyrischen Episoden, aber immer vorwärtsdrängend, ein im wahrsten Sinne des Wortes umwerfender Satz, von Schiff grandios vorgetragen.
    Aber nach einer guten Stunde war das Programm vorbei- euphorischer Beifall anlässlich des mitreißenden Schubert, und nach drei „Vorhängen“, als der Meister seinen Blumenstrauß wegegebracht hatte, setzte er sich wieder und … schloss den Kreis.
    Er spielte wieder Beethoven, und zwar, wozu ich weiter oben schon einen Hinweis gab, das ganze op. 109 noch einmal, und mindestens genauso schön wie am Anfang, und nach dieser Sonate war immer noch nicht Schluss, und dann kam, na was wohl- Bach, ein wunderbares Stück, dessen Titel mir aber partout nicht einfallen will. Wenn ich es aber in den nächsten beiden Tagen in Erfahrung bringen kann, werde ich es nachreichen.


    Ein wunderbarer Konzertaben!


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • 2. Konzert: Samstag, 8. 9. 2018, 16.00 Uhr, ebenfalls im World Conference Center
    Dénes Várjon, Klavier (Steinway)
    Programm:
    Ludwig van Beethoven, Sonate Nr. 28 A-dur op. 101 (3,5 – 6,5 -3,5 – 8 --- 21,5 min.)
    Robert Schumann, Fantasie C-dur op. 17 (13,5 – 8 - 10,5 --- 32 min.)
    Franz Liszt, Klaviersonate h-moll S 178 (32 Minuten)


    Da ich Dénes Várjon bisher nicht kannte, will ich ihn kurz vorstellen:

    Dénes Várjon, * 23. 2. 1968 in Budapest, studierte an der Franz Liszt-Musikakademie bei Sándor Falvai, György Kurtág und Ferenc Rados. Parallel nahm er regelmäßig an internationalen Meisterkursen von András Schiff teil. Dénes Várjon gewann erste Preise bei internationalen Klavierwettbewerben, darunter die Géza Anda Competition in Zürich. Er ist Professor an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest und wurde mit dem Liszt-, dem Sándor Veress- und dem Bartók-Pásztory-Preis ausgezeichnet.
    Seine sensationelle Technik, seine tiefe Musikalität und sein umfassendes Interesse haben Dénes Várjon zu einem der aufregendsten und vielseitigsten Mitglieder der internationalen Musikszene gemacht. Er ist ein universeller Musiker: ein exzellenter Solist, ein erstklassiger Kammermusiker, künstlerischer Leiter verschiedener Festivals und begehrter Klavierpädagoge.
    Anerkannt als einer der größten Kammermusiker arbeitet Dénes Várjon regelmäßig mit hervorragenden Partnern wie Steven Isserlis, Tabea Zimmermann, Kim Kashkashian, Jörg Widmann, Leonidas Kavakos, András Schiff , Heinz Holliger, Miklós Perényi und Joshua Bell. Als Solist ist er zu Gast bei zahlreichen großen Konzertreihen und wird von den großen Orchestern weltweit eingeladen. Zu den Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitete, zählen Georg Solti, Sándor Végh, Iván Fischer, Ádám Fischer, Heinz Holliger und Zoltán Kocsis. Dénes Várjon tritt regelmäßig bei den führenden internationalen Festivals von Marlboro bis Salzburg und Edinburgh auf.
    https://www.beethovenfest.de/d…m/kuenstler/denes-varjon/


    Die o. a. Ausführungen über Varjons Können waren nicht zu hoch gegriffen, wie sich gleich im ersten Stück zeigte. Hier hatte Beethoven in allen Sätzen seiner Sonate Nr. 28 A-dur op. 101 zusätzlich zu den italienischen Satzbezeichnungen eigene deutsche Bezeichnungen vorausgestellt.
    So nannte er den ersten Satz „Etwas lebhaft und mit der innigsten Empfindung“, und auch Varjon zeigte, wie schon vorher (gestern) András Schiff, seine große lyrische Ausdrucksfähigkeit, allerdings auch seine technischen Fähigkeiten. Hier sind in der Tat bei diesem Klaviermarathon zwei Meister ihres Fachs am Werke, wie ich noch hier und da bemerken werde. Zum Beispiel ist in diesem Kopfsatz ein häufiger Wechsel zwischen lyrischen, zurückhaltenden und unruhig drängenden Passagen festzustellen. Das ist auch auf eine weitgehende Auflösung der Sonatensatzform im Kopfsatz zurückzuführen, ein weiteres Indiz dafür, dass Beethoven in seinem Spätwerk, zu der man diese Sonate längst zählen kann, eine Weiterentwicklung der musikalischen Form seiner Sonaten vorantrieb, was auch durch den Einbau von Fugen, hier im Finale. Weiter gewannen die langsamen Sätze immer mehr an Bedeutung, auch wenn das Adagio hier noch nicht durch seine zeitliche Dimension, sondern durch seine temporale Struktur und seinen tiefen Ausdruck bestach. All das brachte Dénes Várjon vollendet zum Ausdruck, auch sein rhythmisches Empfinden, vor allem in der Marcia, aber auch im Finale, das hier von Beethoven als Zielpunkt komponiert und von Varjon pianistisch umgesetzt wurde.
    Gleichwohl war die Sonate Nr. 28 nicht der (einzige) Höhepunkt dieses Nachmittagskonzertes, folgten doch zwei absolute pianistische Schwergewichte.
    Zunächst folgte Schumanns C-dur-Fantasie op. 17, dreisätzig in seiner Form, in der Schumann seine große Verehrung Beethovens dokumentiert durch Zitate des Themas aus Beethovens Liederkreis „An die ferne Geliebte“ : Nimm sie hin denn, diese Lieder, am Ende des ersten Satzes und am Ende des dritten Satzes. Die großen dynamisch-rhythmischen Höhepunkte dieses grandiosen Stückes (Satz 1und 2, aber auch die zurückhaltend ruhigen, ja beinahe meditativen Passagen im finalen Satz, spielt Varjon mit großer Kraft und mit lyrischer Empfindsamkeit, vor allem aber mit pianistischer Hochleistung.
    Hier haben wir zum Vergleich einmal die CD-Aufnahme Varjons mit der C-dur-Fantasie:

    Man fragte sich, ob jetzt noch eine Steigerung möglich wäre, und sie war es. Hier gilt auch zweierlei. Zunächst muss man sich bei der Zusammenstellung des Programmes fragen, welche Steigerung man haben will, und dann muss man auch den Interpreten haben, der diese Steigerung bewerkstelligen soll. Hier ging es fraglos nicht um eine Steigerung des musikalischen Ranges, denn dann wäre eine gerechte Reihenfolge sehr schwierig geworden, sondern hier war sicherlich eine Steigerung des technischen Schwierigkeitsgrades gefragt, obwohl es diesbezüglich Beethovens op. 101 auch schon fraglos in sich hat.
    Nun war ja Liszt fraglos auch der größte Virtuose seiner Zeit, und infolgedessen war seine einzige Sonate h-moll S 178, dem auch angemessen, und schon lange wundere ich mich gar nicht mehr darüber, weshalb der österreichische Pianist Till Fellner vor vielen Jahren als gerade mal Jungzwanziger neben Schuberts „Reliquie“ bei seinem Recital bei uns in Lette (Münsterland) diese Sonate auf seinem Programm hatte und damit Furore machte. Immer wieder setzen junge Pianisten diese Sonate auf ihre Programme. Aber kommen sie damit auch alle weiter?
    Nun, Dénes Varjon ist keine zwanzig mehr, und seinem Vortrag merkte man an, dass es ihm nicht vordergründig auf Virtuosität ankam. Er brachte dieses aus einem Wechsel von insgesamt neun verschiedenen Satzbezeichnungen bestehende Werk wunderbar hintereinander und formte es zu einem organischen Ganzen, zumal ja alle Themen und Motive aus einem gemeinsamen Material bestehen.
    Auch hier war wie schon bei dem Schumann und dem Beethoven inhaltlich eine Kreisform zu erkennen, oder auch eine Ringform (ohne Anfang und ohne Ende), wie es auch schon in den Einführungen anklang. Hatte es vielleicht etwas damit zu tun, dass die Intendantin des Beethovenfestes, Nike Wagner, Urenkelin von Richard Wagner, sich diese Form des Sonatenwochenendes gewünscht hatte mit den späten Sonaten Beethovens und Schuberts, gespielt von zwei Pianisten und programmatisch ergänzt von inhaltlich passenden Werken, oder ist es nur Zufall, dass sie die Urenkelin des „Vaters des Ringes“ ist?
    Wie dem auch sei, jedenfalls passten diese drei Werke, deren Komponisten ja gerade mal 40 Jahre auseinander waren, außergewöhnlich gut zusammen.
    Wegen der fortgeschrittenen Zeit werde ich den Bericht über das Abendkonzert mit Andras Schiff erst im Laufe des Sonntags fertigen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    das ist natürlich besonders schön, dass Du so eine ganze Serie von Konzerten hören kannst! Und die Programme finde ich auch sehr kontrats- und perspektivenreich! Dir jedenfalls noch viel Freude! :hello:


    Liebe Grüße
    Holger

  • Danke, lieber Holger, hier nun mein Bericht von gestern Abend:


    3. Konzert: Samstag, 8. 9. 2018, 20:Uhr, ebenfalls im World Conference Center:


    András Schiff, Klavier (Bösendorfer)
    Wie ich inzwischen herausgefunden habe, handelt es sich beim Bösendorfer um einen Flügel, der eigens für ihn angefertigt wurde, den
    280VC Vienna Concert in Pyramidenmahagoni:

    hier Näheres: https://www.boesendorfer.com/d…remiere-sir-andras-schiff
    Programm:
    Ludwig van Beethoven, Klaviersonate Nr. 31 As-dur op. 110 (7 - 2,5 - 9,75 --- 19,25 min.)
    Leoš Janáček, Klaviersonate „1. Oktober 1905.Von der Straße“ (5,5 - 7,5 ---13 min.)
    Franz Schubert, Klaviersonate Nr. 20 A-dur D.959 (15,75 - 7,75 - 5,5 - 12,25 --- 41,75 min.)


    Ähnlich wie schon in der Hammerklaviersonate, die wir am Nachmittag von Dénes Varjon hören werden, bettet Beethoven auch in seiner zweitletzten Sonate ein aufwändiges Fugenwerk ein, und zwar hier ebenfalls im weitverzweigten Finalsatz, und hier gleich zweifach, deswegen hier einmal alle Satzbezeichnungen im Einzelnen:
    1. Moderato cantabile molto espressivo
    2. Allegro molto
    3. Adagio ma non troppo [Arios I] – Fuga [I ].Allegro ma non troppo
    L’istesso tempo della Fuga poi a poi die nuovo vivente [= Fuga II]


    Hier bemerkt man schon im Kopfsatz den Bogen, den Beethoven spannt vom Kopfsatz des op. 101 über op. 109 hin zu op. 110. In allen drei Sonaten herrscht Sanglichkeit vor, gepaart mit Expressivität, zwei Seiten derselben Medaille, zwei Eigenschaften, die der hohen lyrischen Kompetenz des Sir András Schiff geradezu entgegen kommen. Die zusätzliche Satzvorschrift „con amabilita“ (sanft) braucht man Andras Schiff nicht zweimal zu sagen. Wenn man sein Minenspiel aufmerksam beobachtet, merkt man sofort, wie erfüllt und beglückt er ist von dem, was er da spielt, eine Tatsache, die ich bisher bei allen Stücken beobachtet habe, die er in Bonn bei diesem Sonatenwochenende gespielt hat und die ich, so sicher bin ich mir, auch heute Abend beobachten werde, wenn er Schuberts B-dur-Sonate und anschließend Beethovens c-moll Sonate op. 111 mit der überirdischen Arietta spielen wird.
    Gleichwohl gestaltet Schiff auch in diesem Kopfsatz die dramatischen Übergänge, die hier und da auftauchen, mit dem nötigen Aplomb.
    Diese rhythmisch-dramatischen Kontraste, die ich schon bei anderen Werken nannte, gestaltet András Schiff im explosiven Scherzo mit großer Meisterschaft und Vehemenz.
    Ein formales und musikalisches Wunder ist auch das Finale, das eigentlich ein Konglomerat aus langsamem Satz und abschließender Fuge ist.
    Etwas einfacher zu trennen ist das, wenn auch nur für den Hörer, in der Hammerklaviersonate, die wir heute Nachmittag von Denes Varjon hören werden. Für den Pianisten sieht da die Sache schon ganz anders aus.
    Hier baut András Schiff die einzelnen Abschnitte organisch aneinander. Auch hier ist wieder zu beobachten wie erfüllt er von der Musik ist, ja, „wie er in der Musik ist“.


    Aus ganz anderem Holz geschnitzt ist da die Klaviersonate „1. Oktober 1905. Von der Straße“, von
    Leoš Janáček, die dieser aus Empörung über die brutale Polizeigewalt anlässlich einer Demonstration komponierte, bei der die Polizei einen jungen Demonstranten erstach. Näheres ist in dem Booklet zu dieser CD zu entnehmen, auf der auch die Sonate enthalten ist:

    In dieser Sonate herrscht naturgemäß eine düstere, hochdramatische und rhythmisch aufgeladene Atmosphäre vor, die Schiff, wie ich finde, höchst eindrucksvoll rüberbringt, in der er wiederum demonstriert, dass er auch ein rhythmisch-dramatisch höchst versierter Pianist ist. Sicherlich kommt ihm dabei auch zugute, dass er seit langem in Konzerten auch quasi „auf der anderen Seite steht“, indem er bei der von ihm selbst gegründeten Cappella Andrea Barca, einem Zusammenschluss aus vorwiegend hochrangigen Solisten und Kammermusikern aus aller Welt, an kein festes Orchester gebunden, am Pult steht bzw. dieses vom Flügel aus dirigiert. Janacek hat es hier vortrefflich verstanden, die Ereignisse, die sich seinerzeit in Brünn zugetragen haben, in fesselnde Töne zu setzen, und Schiff ist es gelungen, dieses zweisätzige Werk, das nicht einmal eine Viertelstunde währt, eindrucksvoll in Szene zu setzen, das folgende Satzbezeichnungen hat:
    1. Die Ahnung. Con moto
    2. Der Tod. Adagio


    Wiederum auf einem ganz anderen Blatt steht im wahrsten Sinne des Wortes die Klaviersonate A-dur D.959 von Franz Schubert, mit der András Schiff gestern Abend den offiziellen Teil des Programms abschloss. Nicht wenige stellen die A-dur-Sonate in puncto Dramatik und Dynamik sogar noch über die B-dur-Sonate, die wir heute Abend im letzten Konzert hören werden.
    Hier entwickelt Schubert sozusagen auch die Sonatenform weiter, tritt mit ihr sicherlich endgültig aus Beethovens Schatten heraus, indem er dem, was aus ihm heraussprudelt, den Platz einräumt, den es seiner Meinung nach benötigt und es nach Herzenslust in Form des lyrischen Seitenthemas fließen und sich verändern lässt. Keine Frage, dass sich diese Herzenslust auch auf den Interpreten überträgt, wenn man ihn, wie schon gesagt, aufmerksam beobachtet. So schlägt denn dieser mit barockähnlichen Rhythmen und viel Sanglichkeit ausgestattete Kopfsatz in Schiffs Lesart mit fast 16 Minuten zu Buche, im Hörbeispiel sogar noch darüber hinaus:

    Ein Höhepunkt ganz besonderer Art ist jedoch der langsame Satz, das berühmte Andantino, dessen Mittelteil, ganz im Gegensatz zum Mittelteil des Andantes aus der B-dur-Sonate (cis-moll) hier in fis-moll zunächst in ähnlicher Trauer bzw. Melancholie anhebt wie jener.
    Wo sich jedoch in der B-dur-Sonate ein überirdischer Mittelteil in A-dur entfaltet, bricht hier in der A-dur-Sonate im Mittelteil fürwahr eine infernalische Apokalypse los, die in mehreren markerschütternd schrillen Hammerakkorden gipfelt- die mich, ich muss es gestehen- allerdings live bei Radu Lupu und auf CD bei Wilhelm Kempff- noch etwas mehr erschüttert haben als gestern Abend bei András Schiff. Aber das ist natürlich Jammern auf einem extrem hohen Niveau.
    Dafür waren das anmutige elfengleiche Scherzo und einer meiner absoluten Lieblingssätze bei Schubert überhaupt, das äußerst berührende finale Rondo Allegretto kaum noch zu übertreffen. Ich liebe es, seit ich es vor Jahrzehnten zum ersten Mal von Wilhelm Kempff gehört habe, und die Liebe ist gestern Abend wieder vertieft worden.
    Obwohl das gestrige Programm schon eine Viertelstunde länger dauerte als das vom Freitagabend, blieb sich András Schiff treu, und wiederholte als erste Zugabe die ganze Sonate Nr. 31. Und obendrein gab es als zweite Zugabe wieder Bach, diesmal Präludium und Fuge, wenn ich nicht irre, BWV ?
    Von der Gewichtung her darf man Schiffs Konzert, aber auch die Kombination der beiden, als eine gewisse Steigerung gegenüber dem Freitag ansehen, was natürlich neugierig macht auf die heutigen beiden Programme.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    Ich weiß nicht, warum jetzt eingroßer Teil meines Textes krusiv gedruckt ist, aber das ändert ja auch nichts an dem Inhalt.


    Bei den Satzbezeichnungen hattest Du bei 3. ... Fuga [I... ein "i" in eckigen KLammern verwendet. Das wurde als Steuerzeichen für "kursiv" interpretiert. Habe mal noch ein Leerzeichen dazwischengemogelt. Reinhard

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Zitat

    Reinhard: Bei den Satzbezeichnungen hattest Du bei 3. ... Fuga [I... ein "i" in eckigen KLammern verwendet. Das wurde als Steuerzeichen für "kursiv" interpretiert. Habe mal noch ein Leerzeichen dazwischengemogelt. Reinhard


    Danke, lieber Reinhard. Inwischen habe ich das vierte Konzert hinter mir und das fünfte vor mir.


    Heute Nachmittag gab Dénes Varjon die Hammerklaviersonate und vorher etwas Liszt und viel Kurtag. Vielleicht hat Letzteres dazu geführt, dass nur etwa zwei Drittel des Saales gefüllt war. Aber ide Senkrechten ( :D ) haben den vielen Kurtag ausgehalten, um den großen Beethoven genießen zu können. Meine Bericht folgt nach dem fünften Konzert und anschließenden Abendessen, und der über das fünfte Konzert (Schubert D.960, Beethoven op. 111) folgt morgen, wenn ich wieder das heimatliche Ufer erreicht habe. Heute Abend schaue ich erst noch auf das Rheinufer mitten im Regierungsviertel.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • 4. Konzert, Sonntag, 9. 9. 2018, 16.00 Uhr, Bonn , World Conference Center, hier einmal im Bild:


    Im Hintergrund rechts das Marriotts, mein Hotel

    Dénes Varjon, Klavier
    Programm:
    Alban Berg, Klaviersonate h-moll op. 1 (1907/08) (10 min.)
    Allegro moderato, mäßig bewegt
    György Kurtag
    Praeludium und Choral aus Játékók V (1979) (2 min.)
    Franz Liszt „Schlaflos, Frage und Antwort“ S 203 (1883) (2,5 min.)
    György Kurtag, „Praeludium und Walzer in C“ aus Játékók II (1979) (2,5 min.)
    Franz Liszt
    „Valse oubliée“ Nr. 1 S 215/1 (1881) (3 min.)
    „La lugubre gondola“ Nr. 2 S 200 (1882) (8,5 min.)
    György Kurtag
    „3 in memoriam“ aus Játékók V (1997) (5,5 min.)
    Ludwig van Beethoven
    Klaviersonate Nr. 29 B-dur op. 106 „Hammerklavier-Sonate“, (1817/18)
    Allegro 10:40
    Scherzo. Assai vivace 2:50
    Adagio sostenuto 19:10
    Largo – Allegro risoluto (fuga a tre voci) 12:40- gesamt 45:20 min.;


    Das unökonomische, zersplitterte Programm, das aber laut Christoph Vratz zustande kam, um zu dokumentieren, was nach Beethoven und Schubert in Sachen Sonaten noch geschah bzw. was die Komponisten (hier Kurtag) stattdessen an Klaviermusik komponierten.
    Wie schon aus den Freitag und Samstag-Programmen hervorging, waren bis auf Robert Schumann hauptsächlich Komponisten aus Ungarn aufgeboten, Landsleute von Andras Schiff und Dénes Varjon eben, dazu Leos Janacek. Und da György Kurtag kein Favorit des herkömmlichen Publikums ist, und ich muss gestehen, meiner auch nicht, war das Auditorium nur halb gefüllt, allerdings auch dank des aushäusigen Kaiserwetters.
    Und um auf o.a. Programm zurückzukommen, dokumentierte der späte Liszt auch nur noch eine Kleinform an Klavierwerken, wie er ja überhaupt nur eine Solosonate komponiert hatte, ebenso wie der frühe Alban Berg.
    Die polyphone Struktur des 10minütigen einsätzigen Stückes war sehr schwer zu durchdringen, wobei das transparente, engagierte Spiel von Dénes Varjon es dem geübten Höre erleichterte, die Stimmen zu verfolgen. Das kam aber, wie ich im Weiteren noch ausführen werde, vor allem dem Höhepunkt diese Klaviernachmittags, der Hammerklavier-Sonate zu gute.
    Die insgesamt 10 Minuten dauernden drei Stücke Kurtags, der auch zu den Lehrern Dénes Varjons zählte, bestechen mehr durch einfache Rhythmik als durch Melodik und sind in der Hinsicht sehr minimalistisch, sicherlich für den geübten Pianisten willkommenen Trainingsstücke, aber vor allem wohl auch von Varjon gedacht als ausgesprochene Kontraste zur Hammerklaviersonate, die ja in jeder Hinsicht als maximalistisch zu bezeichnen ist. Es wäre Varjon und der Hammerklavier-Sonate zu wünschen gewesen, wenn das Konzert besser besucht gewesen wäre, aber man kann nicht alles haben, und Andras Schiff war da abends natürlich auf der sicheren Seite mit D.960 und op. 111.
    Die drei Stücke von Franz Liszt, die ich allesamt auch in meiner Sammlung habe, gefielen mir in ihrer gegenüber früheren Werken Liszts durch ihre mehr introvertierte Struktur, obwohl sie sich langsam der tonalen Grenze näherten.
    Kernpunkt und Höhepunkt war natürlich die Hammerklaviersonate, und hier konnte Dénes Varjon sein ganzes Können beweisen.
    Vor allem im ersten Satz durch die starken dynamischen, rhythmischen und stimmungsmäßigen Kontraste erfordete es hier den ganzen Pianisten, und der war Dénes Varjon, ebenso wie in seinem ersten Auftritt mit Beethovens Sonate Nr. 28, Schumanns C-dur Fantasie und Liszts h-moll-Sonate. Es will mir nur nicht in den Kopf, warum ich bis dato noch nichts von diesem Pianisten gehört hatte, deswegen hatte ich ihm natürlich auch nicht am 23. Februar dieses Jahres zum 50. Geburtstag gratulieren können. Vermutlich lag es daran, dass er bis heute keinen deutschen Wikipedia-Artikel hat und in dieser Gegend so gut wie noch nicht aufgetreten ist.
    Die Musiker mit eigenem Wikipedia-Artikel habe ich alle in meiner Datenbank, Dénes Varjon nun auch!
    Schon im ersten Satz im lyrischen Seitenthema stellte er auch wieder seine lyrischen Fähigkeiten unter Beweis, und im kurzen Scherzo war er temporal auf der sicheren Seite, sodass er das dichte Stimmengeflecht, auch in der Themenwiederholung mit der zusätzlichen achtel im Alt im Diskant schön herausarbeiten konnte.
    Im grandiosen Adagio ließ er sich alle Zeit, um den Satz richtig zu entfalten und dessen Riesengebäude auf feste Grundmauern zu stellen. Hier merkte man auch, wie groß sein Erfahrungsschatz schon ist.
    Den konnte er in der Schlussfuga gut gebrauchen, und ich merkte, obwohl ich schon 45 Aufnahmen der Hammerklaviersonate rezensiert habe, dass ich in der Fuga manche Stimmen entdeckte, die ich über Kopfhörer noch nicht vernommen hatte. Anscheinend ist der Konzertraum besonders gut geeignet, die Vielschichtigkeit der Fuga aufzuschlüsseln, vorausgesetzt, der Pianist verfügt, wie Dénes Varjon, über ein transparentes Spiel dank einer stupenden Technik, wie das bei Varjon der Fall ist.
    So bekam er am Ende des „Mount Everest“ unter den Klaviersonaten den verdienten starken Beifall.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S. Über das Schlusskonzert berichte ich morgen von zu Hause aus.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und da György Kurtag kein Favorit des herkömmlichen Publikums ist, und ich muss gestehen, meiner auch nicht, war das Auditorium nur halb gefüllt, allerdings auch dank des aushäusigen Kaiserwetters.

    Das finde ich immer wieder enttäuschend als Publikumsverhalten, lieber Willi. Denn da müht sich ein Interpret, Bezüge vom späten Liszt zur Moderne (Berg, Kurtag) herzustellen, was ja doch nun wirklich hoch interessant ist. Schade, dass solche intelligenten Programmideen so wenig gewürdigt werden!


    Liebe Grüße
    Holger

  • 5. Konzert, Sonntag, 9. 9. 2018, 20.00 Uhr, ebenfalls im World Conference Center


    András Schiff, Klavier
    Programm:
    Franz Schubert, Klaviersonate Nr. 21 B-dur D.960 (19:30 -8:25 - 3:45 - 8:45 --- 40:25 min.;
    Ludwig van Beethoven, Klaviersonate Nr. 32 c-moll op. 111


    1. Teil: Sonate Nr. 21 B-dur D.960


    Naturgemäß war bei diesem höchst seltenen, aber auch höchst attraktiven Programm der Saal zum Finale des Klaviermarathons voll besetzt, also waren mehr als tausend Zuhörer anwesend. Da ich im Vorfeld schon nachgeforscht hatte, ob Schiff nach der Gesamtaufnahme der Schubertsonaten von 1992-94 weitere Sonatenaufnahmen gemacht hatte, fand ich eine Aufnahme aus 2015, auf der die B-dur-Sonate enthalten ist mit einer Gesamtdauer von 39:00 Minuten. damit zählt sie zu den Schnellsten (mit sämtlichen Wiederholungen. In der ersten Gesamtaufnahme war er mit 42:15 min. 3 1/4 Minuten langsamer, wobei allein Kopfsatz genau 90 Sekunden langsamer war als 2015.
    Hier im Livekonzert war der Kopfsatz wieder um eine Minute langsamer als 2015, was nach den allgemeinen Ausführungen von Christoph Vratz wohl damit zusammenhängen kann, dass die Töne auf dem Brodmann-Flügel, den er für die Aufnahme 2015 verwendete, schneller ausschwingen als auf einem Steinway oder den für ihn eigens angefertigten modernen Bösendorfer.
    So erschien mir das Tempo auf dem Brodmann ziemlich rasch, aber nicht gehetzt, und vor vielen Jahren hatte ich Schiff ja schon mal mit der Schlusstrias erlebt, die er auf dem Brodmann gespielt hatte, und damals war ich restlos begeistert. Den Flügel muss man einfach live erleben. Von der Konserve klingt er m. E. viel "kleiner".
    Nun auf dem Bösendorfer, der einen wunderbar lichten, transparenten Klang hat, ist er mit der Satz- zeit wieder näher an der früheren Aufnahme, was meine Annahme mit den unterschiedlichen physikalisch-akustischen Eigenschaften der beiden Instrumente in etwa bestätigt. Auch lag er mit den anderen Satzzeiten gestern zwar unter denen von 1992/94, aber wieder über denen von 2015. Der Vollständigkeit halber will ich die Zeiten mal vergleichend untereinander schreiben:

    1994: 20:03 - 9:00 - 3:58 - 9:14 --- 42:15 min.;
    2015: 18:33 - 7:48 - 3:58 - 8:41 --- 39:00 min.;
    2018: 19:30 - 8:25 - 3:45 - 8:45 --- 40:25 min.;


    Sofort fiel mir gestern Abend auch auf, dass er den Kopfsatz mit relativ hoher Eingangsdynamik spielte, auf jeden Fall erheblich höherer als Arkadi Volodos vor zweieinhalb Monaten beim Klavierfestival Ruhr in Bochum. Aber Andras Schiff hielt, wie ich aus dem Gedächtnis nachverfolgen konnte, die dynamischen Verläufe, die Steigerungen, z. B. die ab Takt 34 (vergleiche Schubert-Thread D.960)sehr gewissenhaft bei und erweiterte die Scala der dynamischen Ausschläge nur nach oben, will sagen, dass z. B. sein Forte in Takt 35 vehement war und sein Fortissimo in Takt 47 desgleichen.
    Die dynamischen Kontraste waren also durchaus der Partitur entsprechend, und der Spannungsgrad seiner Interpretation war ungeheuerlich. Auch rhythmisch war sein Vortrag lehrbuchmäßig, und die Transparenz seines fabelhaften Bösendorfer-Flügels war so exzellent, dass ich meinte, Töne und Akkorde verschiedener Stimmen zu hören, die ich vorher in meinen bisher 28 Rezensionen noch nicht gehört zu haben. Das Gleiche war aber auch seinem ebenfalls ungeheuer transparent spielenden Kollegen Dénes Varjon zuzugestehen.
    Was ich auch schon in seinen anderen Interpretationen der Sonaten D. 958 und D.959 feststellte, war dass er auch in den lyrischen Sätzen, und das betraf auch große Teile des Kopfsatzes dieser Sonate, durchaus die dramatischen Steigerungen und dynamischen Kontraste besonders herausstellte, so dass dieser Satz weitaus weniger sanft und mehr dramatisch klang als bei etlichen anderen Pianisten.
    Ein beredtes Bespiel dafür war die markerschütternde Überleitung am Ende der Exposition zur Wiederholung derselben hin (vor allem die zweite Hälfte ab Takt 121a bis 124a, wo einige Pianisten bereits nach Erreichen des Fortissimo In Takt 123a auf der Eins wieder decrescendieren.
    In der Wiederholung der Exposition nahm Schiff dann die dynamische Schwelle etwas tiefer.
    Auch die bewegte Durchführung und die Reprise spielt er auf höchstem Niveau, wobei auch die Absenkungen auf "ppp" in Takt 212 und 223 voll zum Tragen kamen.
    Mit der tief empfundenen wundersamen kurzen Coda schloss er dann diesen umfangreichsten und auch zu den Größten aller Kopfsätze gehörenden Satz würdig ab.
    Das Andante nahm er auch etwas rascher als 1994, aber wiederum erheblich langsamer als 2015 (s. o.) und einem melancholischen, nicht tieftraurigen Tonfall. Wunderbar war auch seine Lesart des überirdischen Seitensatzes (ab Takt 43 bis 88), und er machte dann auch einen deutlichen Schnitt im Generalpausentakt 89.
    Die in der Wiederholung von Teil A, dem Thema, gespielten Sechzehntelstaccato-Figuren im Bass betonte er sehr stark, was mir auch in den vielen Tonrepetitionen im Bass in Satz 1 schon aufgefallen war. Überhaupt wurde mir in diesen Liveauftritten eigentlich zum ersten mal so richtig bewusst, welch starke linke Hand Andras Schiff hat und dass er sie auch entsprechend einzusetzen gedenkt, so dass er die Basslinie nicht als mehr oder weniger säuselnde Begleitung spielt, sondern als starke, eigenständige Stimme, was dem Laien zum besseren Erkennen der Struktur ungeheuer nützt.
    Das Scherzo spielte er interessanterweise schneller als in den beiden Aufnahmen von 1994 und 2015, in denen er es gleich lang spielte, also in der Aufnahme von 2015 eingedenk der physikalischen Unterschiede der Instrument eigentlich am langsamsten.
    Gestern Abend spielte er es mit mozartinischen Leichtigkeit, gleichwohl die Forzandopiani im Trio deutlich betonend, aber den kontrastierenden Rhythmus nicht überzeichnend.
    Am erstaunlichsten fand ich beinahe das Finale, dem er ja in allen drei Aufnahmen bzw. Konzerten erheblichen (Bedeutungs-)Raum zumaß und auch genügend dramatischen Impetus verlieh. Selten habe ich die beiden hochdramatischen Durchführungsartigen Rondoabschnitte ab Takt 156 und Takt 430 so hochdynamisch und beinahe apokalyptisch gehört. Mir scheint aus der Rückschau, dass Sir András mit Näherrücken des Rentenalters ( am Winteranfang (21. 12.) wird er 65) an dynamisch-dramatischem Ausdruck gewinnt, wobei er seine lyrische Ausdrucksfähigkeit keineswegs zurückschraubt, sondern sie wächst, wie ich finde, parallel.
    Mit einer mitreißenden Coda beendete András Schiff diese, wie ich finde, herausragende Interpretation der B-dur-Sonate, nach der es nach kurzem aber heftigem Zwischenbeifall direkt weiter ging mit Beethovens op. 111, aber da meine Ausführungen in diesem Fall, da mein Herz noch so voll ist von der B-dur-Sonate, (und es auch noch eine Weile bleiben wird, denn ich habe noch 80 Rezensionen vor mir), so ausführlich geworden sind und die Zeit doch wieder so schnell verstrichen ist, werde ich über op. 111 morgen schreiben.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • 5. Konzert, Sonntag, 9. 9. 2018, 20.00 Uhr, ebenfalls im World Conference Center


    András Schiff, Klavier
    Programm:
    Franz Schubert, Klaviersonate Nr. 21 B-dur D.960 (19:30 -8:25 - 3:45 - 8:45 --- 40:25 min.; )
    Ludwig van Beethoven, Klaviersonate Nr. 32 c-moll op. 111


    2. Teil: Sonate Nr. 32 c-moll op. 111 (9:15 - 16:00 min.; )



    Hier die Aufnahme aus 2007, Neumarkt, Reitstadel


    Die c-moll-Sonate begann Andras Schiff im Kopfsatz mit gleichem Tempo wie der m. E. größte Beethoven-Pianist, Claudio Arrau bei seiner ersten Stereo-Gesamtaufnahme 1965, der zu diesem Zeitpunkt 62 Jahre alt war, gut 2 Jahre jünger, als Schiff heute ist.
    Er ist allerdings eine halbe Minute langsamer, als er bei der Aufnahme des op. 111 vor ziemlich genau 11 Jahren, am 23. 9. 2007, im Reitstadel in Neumarkt war (dort, wo auch Brendel Einiges aufgenommen hat.
    Er beginnt sogleich in machtvollen f/ff-Zweinunddreißigstel-Auftaktakkorden, gefolgt von liegenden Sforzandoakkorden, und spielt nach weiteren kontrastreichen dynamischen Bewegungen ab Takt 6 mit Auftakt jenes erste äußerst anrührende Decrescendo, das in den staccatoartigen Klopfmotiven vom Forte bis zum tiefen geheimnisvollen Pianissimo quasi terraassenförmig die Oktave langsam herabsteigt, um dann in Takt 10 in die dynamische Gegenbewegung zu gehen. Das alles ist in wenigen Takten höchst kontrastreich, und es ist unerhört, will sagen: das hat man bis dahin in der Musikwelt noch nicht gehört. In Takt 16 hört man dann im Pianissimo einen Zweiunddreißigstel-Triller im Bass, der im Ablauf der Stücke auf wundersame Weise an die Basstriller aus dem Kopfsatz der B-dur-Sonate Schuberts anknüpft, obwohl die ja in der Realität nach den Beethovenschen Trillern komponiert wurden. In Takt 17 bis 18 geht der Fortgang dann im Bass in Sechzehntel-Wechselfiguren über, die bis zum Ende von Takt 18 crescendiert werden.
    Das machte Schiff grandios, ähnlich wie in seiner Aufnahme.
    Auch das hier beginnende Allegro con brio ed appassionato mit den verschiedensten sich abwechselnden rhythmischen Eigenheiten und dynamischen Verläufen wie Crescendi und Decrescendi, Sforzandi, Rinforzandi sowie temporalen Verläufen wie Ritardandi un mehrere "poco ritenente"- (verzögernde) Vorschriften, mehrere verschiedene Teilungen hintereinander, z. B. in Takt 52/53 folgen auf 2 Viertelnoten (hier noch in Diskant und Bass, dann nur im Diskant eine Figur bestehend aus 12 Zweiunddreißigsteln (entspricht 3 Achteln und dann eine Sechzehntelsextole (entspricht ebenfalls 3 Achteln), und das alles in einem 4/4 - Takt, und im Takt 53 dann erst eine Sechzehntelquintole, dann eine Achtel und eine Sechzehntel, dann wieder eine Sechzehntelquintole und dann abschließend nochmal eine Achtel + ein Sechzehntel, d. 16 Sechzehntelnoten + 2 Sechzehntelpausen, dann in Takt 54 1 Viertel + 1 Vierte + 1Viertelpause + 1 Dreisechzehntel-Pause + 1 Sechzehntel. Daraus macht Beethoven in drei Takten aus einem "meno allegro" in Takt 52 ein Ritardando in Takt 53 und ist am Ende von Takt 54 bei einem Adagio angelangt. Bei Takt 52 hatten wir eine Viertel zu viel an Zählzeit, in Takt 53 ein Achtel und in Takt 54 hatten wir wieder vier Viertel.
    Was so überaus kompliziert klingt, war in Wirklichkeit mit einem Decrescendo beginnend in Takt 50 ein wunderbare dynamisch und temporal zurückgehende Bewegung, die Andras Schiff genauso wunderbar wiedergab. Und da waren gerade mal 3 Minuten vergangen, und wenig später war dann in Takt 69 das Ende der Exposition erreicht, die Schiff natürlich selbstverständlich wiederholte.
    Dann ertönte die hochdynamische und fugatoartige Durchführung, und ein Bindeglied zwischen beiden ultimativen Sonaten tauchte auch hier immer wieder auf, die vielen Triller, die, wie Christoph Vratz auch in den Einführungen immer wieder hervorhob, keineswegs als bloße Verzierungen gedacht waren, sondern wichtige, unverzichtbare Bausteine dieser musikalischen Wunderwerke sind.
    Diese an sich recht kurze Durchführung, geht dann ab Takt 93 in die Reprise über, mit Oktavläufen im Fortissimo beginnend, dann ein Ritardando, dann wieder ein Crescendo und so weiter und so fort. Zur Durchführung hat Uhde Wichtiges gesagt, vor allem im Zusammenhang mit Alban Berg, dessen Klaviersonate op. 1, gleichzeitig seine einzige Klaviersonate, wir ja am Nachmittag von Dénes Varjon gehört hatten:
    Zitat: "Die Ausbreitung von durchführungsartigen Wesen über die gesamt Sonatenform bewirkte bekanntlich die Krise dieser Form, wie sie exemplarisch in Alban Bergs Klaviersonate op. 1 zu studieren ist. Dort gibt es so gut wie keine unterschiedliche Artikulation der Formteile mehr, wie sie für den Aufbau einer Sonate lebenswichtig ist." Uhde, Seite 1011)
    Die Reprise darf mit gleichzeitig durchführenden, keinesfalls streng an die Exposition angelehnten rhythmischen Eigenheiten und dynamischen Verläufen durchaus sowohl als stetige Steigerung der Exposition als auch etwas Eigenständiges mit der stärkeren Gewichtung des zweiten Themas gelten, wobei auch hier die Kühnheit der Form zu bewundern ist, die natürlich einhergehen muss mit hohen und höchsten Ansprüchen an den ausführenden Pianisten. Schiff erfüllt sie hier voll und ganz.
    Hier kommen nicht nur die verschiedensten Teilungen zu Hauf vor, wie z. B. in Takt 126 bis 131 zwei Sechzehntelsextolen und zehn Sechzehntelquintolen, sondern auch riesige Intervalle, schroffe dynamische Kontraste und ab Takt 146, wie auch andere Satzabschnitte, mit einem Fortissimoakkord, die nur 13 Takte währende, jedoch ungeheuer substantielle Coda.
    Andras Schiff spielte das in Bonn , wie ich finde, noch anrührender als in der Aufnahme aus Neumarkt, 2007, die ich zur Kontrolle während des Schreibens gegenhöre. Vielleicht ist aber auch das dem Zauber des Live-Konzertes geschuldet.


    Der größte temporale Unterschied besteht hier in der Arietta, die in der Aufnahme von 2007 um 2 Minuten länger ist als live am Sonntagabend in Bonn. Aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass er die Arietta zu schnell gespielt hätte. Ich war von Anfang an erfüllt von einem Gefühl der tiefen Zufriedenheit und auch des Glücks, dies erleben zu dürfen. Das erst Mal verspürte ich dieses Gefühl vor weit über 20 Jahren, als Alfredo Perl die Schlusstrias in einem Sonatenprojekt bei uns an meinem damaligen Wohnort in Lette spielte, einem kleinen Dorf im Münsterland auf dem damaligen Bauernhof von Kurt Ernsting, der die Tenne zu einem kleinen, aber feinen Konzertsaal (140 Plätze) umgebaut hatte, und wo sich Beethovengrößen wie Bruno Leonardo Gelber, Gerhard Oppitz und eben Alfredo Perl sowie einige weitere Pianisten in einem über mehrere Jahre dauernden Projekt abwechselten und sämtliche zweiunddreißig Sonaten Beethovens aufführten. Ich erfuhr erst in der zweiten Hälfte von diesem Projekt, aber den vielleicht wichtigsten Abend mit der Schlusstrias habe ich noch im Gedächtnis, als wenn es gestern gewesen wäre.
    Die Taktangaben für Beethovens für Thema und Variationen sind schon eine Augenweide und im Konzertsaal natürlich ein Fest für die Ohren:
    Thema und Variation !: 9/16- Takt
    Variation II: 6/16 - Takt
    Variation III: 12/32 - Takt
    Variation 4 und 5: 9/16 - Takt
    Der zweite Satz heißt nicht umsonst Arietta, weil er voll schlichter, anrührender Sanglichkeit ist, und insofern war am Sonntagabend auch in diesem nicht nur den dreitägigen Sonatenmarathon beendenden , sondern auch Beethovens über die Hälfte seines Lebens währendes Klaviersonatenprojekt beendenden Satz Großes zu erwarten, und das hat er auch eingelöst.
    Obwohl er, wie ich schon sagte, zwei Minuten schneller war als in Neumarkt, war es beglückend, wie ruhig und auch dynamisch immer auf dem richtigen Level er Thema und erste Variation langsam fließen ließ und organisch in die etwas bewegtere auch die höhere Oktave erobernde zweite Variation überwechselte, die aber immer noch die "Ruhe vor dem Sturm bildete.
    Das war dann die dritte Variation , wo es mich weiland schon bei Alfredo Perl wie ein Blitz durchzuckte, als ich dachte: nicht in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist er entstanden, sondern Beethoven hat ihn erfunden, den Boogie Woogie, und zwar in seiner dritten Variation in der Arietta.
    Die Teilungen (Verkürzungen) der Notenwerte hat Beethoven hier so weit getrieben, dass nur die wirklich guten Pianisten diese Variation "richtig" spielen können. Erschwerend kommt hinzu, dass sich in den musikalischen Figuren weitgehend zweiunddreißigstel und Vierundsechzigstel abwechseln. Das macht m. E. diesen Boogie-artigen Rhythmus aus, das überaus Mitreißende an dieser Variation, und nach dem gut zweiminütigen Toben hat man das Gefühl, man tritt durch einen Schleier plötzlich in eine andere Dimension, in der sich die Anspannung aufgelöst hat, die Zweiunddreißigstel sanft im Bass murmeln und aus anfänglich gleichförmigen Figuren in der rechten Hand langsam akkordisch das Thema wieder auftaucht und dann (ab Takt 72) im "leggieramente" wiederholt wird, aber im Diskant und im anderen Rhythmus, nicht mehr akkordisch schwer, sondern perlend leicht. und mit ständig wechselnden Intervallen, in denen sich die Melodielinie allmählich auflöst, wobei die Sechzehntel in den Bässen teilweise im Staccato agieren. Ab Takt 80 mit Auftakt findet dann alles im Bass statt, und der Fluss wird hier in den höheren Bassfiguren in den Sechzehnteln durch regelmäßige Sechzehntelpausen unterbrochen, die Zweiunddreißigstel im Tiefbass dafür nun in regelmäßigen Oktavwechseln fließen und nach mehreren Takten um eine Quint bzw. eine (verminderte) Sext herabsinken.
    Am Ende von Takt 88 tritt wieder die Leggieramente-Passage ein, wobei die Sechzehntel nun in einem sanften Klopfrhythmus auf einer Tonstufe begleiten. Doch auch dies ändert sich wieder ebenso wie die Zweiunddreißigstel-Figuren langsam nach unten sinken und zum Schluss wieder mal in den Bass sinken, bis in Takt 100 das Crescendo einsetzt un sich das beinahe durchgängig Gleichmäßige nun auch auflöst und in den Takten 102 bis 105 wieder stark anwachsen.
    Diesem Teil einschließlich der Takte 106 bis 117 (Trillerabschnitt9 werden auch verschiedentlich durchführungsartige Züge zugesprochen mit den Abschnitten Durchführungseinleitung und Rückblick (Takt 96 bis 105), Durchführungskern (Takt 106 bis 119) und Rückführung (Takt 120 bis 130). Gleichzeitig klingt diese Trillersequenz wie eine Solokadenz in einem Konzert mit teilweise drei übereinander liegenden Trillern, ein Konstrukt, das bei Beethoven ja nicht zum ersten Mal vorgekommen ist, wohl aber in den Klaviersonaten nun zum letzten Mal.
    Zu Beginn der 5. Variation taucht das Thema im Originalgewand wieder auf, in dem auch wieder gehörig dynamische Bewegung und Gegenbewegung auftaucht in einem nun steten Fluss, wobei Melodie und Begleitung ab Takt 151 wieder die Oktaven wechseln und schließlich das Buch mit einer nochmals unglaublichen Coda endgültig zugemacht wird.
    Welch eine letztgültige Sonate und welche großartige Interpretation am Sonntagabend in Bonn.
    Standing Ovations waren der verdiente Lohn, und es gab nochmal zwei Zugaben.
    Diesmal hat er aber die Beethovensonate nicht wiederholt. Das wäre auch inhaltlich nicht klug gewesen. Darum schlug er den Bogen zurück zu Schubert und spielte zuerst das Moment Musical Nr. 1 C-dur.
    Dann gab es nochmal Bach-what else?
    Es war zwar ein anstrengender, aber für mich ungemein lehrreicher und erfüllender Klaviermarathon mit etlichen Gesprächen mit anderen Konzertbesuchern und auch mit Mitgliedern der Beethovengesellschaft und mit dem Musikjournalisten Christoph Vratz.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).