2015 startete Alfred eine neue Reihe zu den Sinfonischen Dichtungen von Franz Liszt, dreizehn an der Zahl. Die Serie lief zunächst recht gut an, verebbte aber nach der Tondichtung Nr. 5. Es fehlt also noch mehr als die Hälfte. Zeit, dem Abhilfe zu schaffen.
Horace Vernet: Mazeppa
Die Sinfonische Dichtung Nr. 6 ist "Mazeppa", S. 100, und zählt zu den bekannteren im Liszt'schen Œuvre. Sie basiert auf einem Gedicht von Victor Hugo und greift musikalisches Material aus einem früheren Werk, der vierten Étude d'exécution transcedante, auf. Komponiert wurde das Werk 1851 in Weimar, wo Liszt seinerzeit Hofkapellmeister war; die Uraufführung erfolgte indes erst am 16. April 1854.
Im Mittelpunkt steht der namensgebende Iwan Masepa (1639-1709; in älterer Schreibweise eben auch Mazeppa), ein Hetman (Heerführer) der ukrainischen Kosaken, der einen heldenhaften Status erlangte. Nach mehrjährigem Dienst als Page eines polnischen Magnaten wurde er von diesem in unzweideutiger Situation mit dessen Gattin 1663 in flagranti ertappt. Als Strafe ließ ihn der Magnat nackt auf ein Pferd binden und in die Steppe treiben, was seinen Tod durch Auszehrung und Erschöpfung zur Folge haben sollte. Nach einigen Tagen verendet das Pferd und Mazeppa ist selbst dem Tode nahe, sieht aber in einer Vision das siegreiche Volk der Kosaken. Tatsächlich wird er kurz darauf von Kosaken gefunden und in die Ukraine gebracht. Auf den wilden Ritt zu Anfang folgt ein besinnlicher Mittelteil. Die Sinfonische Dichtung wird durch einen von Fanfaren eingeleiteten Kosakenmarsch beendet, welcher die Rettung durch das Heer und das glorreiche Ende symbolisiert.
An Aufnahmen mangelt es im Falle von "Mazeppa" nicht. Neben Gesamtaufnahmen wurde das Werk auch des Öfteren einzeln eingespielt.
Hier noch die Links zu den bisherigen Threads:
Franz Liszt: Sinfonische Dichtung Nr 1 - Bergsinfonie S96
Franz Liszt: Sinfonische Dichtung Nr 2 - Tasso S96
Franz Liszt: Sinfonische Dichtung Nr 3 - Les Préludes
Franz Liszt: Sinfonische Dichtung Nr 4 - Orpheus
Franz Liszt: Sinfonische Dichtung Nr 5: Prometheus